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Der Blaue Wittelsbacher ist ein grosser naturblauer Diamant vom Typ IIb mit einer Reinheit von VS2 1 Durch seinen ersten Schliff hatte er ein Gewicht von 35 56 Karat 7 11 g Er war Teil der osterreichischen und bis 1918 der bayerischen Kronjuwelen 2 2008 wurde er von dem britischen Juwelier und Edelsteinhandler Laurence Graff erworben der ihn 2009 umschleifen liess und in The Wittelsbach Graff Diamond umbenannte Sein Gewicht betragt heute nur noch 31 06 Karat 6 21 g Der Umschliff wird von Experten kritisch beurteilt 3 Der Blaue Wittelsbacher 2009 vor dem UmschliffWegen seiner Grosse Farbe und Klarheit ist der Blaue Wittelsbacher oft mit dem Hope Diamanten verglichen worden Bis zum Neuschliff im Jahr 2009 mass er 24 40 mm im Durchmesser und 8 29 mm in der Tiefe Er hatte 82 Facetten die atypisch angeordnet waren Die sternformigen Facetten in der Krone des Diamanten waren vertikal gespalten und der Unterteil hatte 16 nadelartige Facetten die in Paaren angeordnet von der Kalette nach aussen zeigten Er gilt als der alteste bekannte Brillant 4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nachschliff und Wanderung 3 Siehe auch 4 Film 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Inventar der Juwelen Maria Amalias 1722 Nr 1 Ein grosser blauer brillant umb und umb mit kleinen brillanten Garnirt nbsp Joseph Karl Stieler Konig Ludwig I im Konigsornat 1826 Detail Neue Pinakothek Munchen Der Blaue Wittelsbacher ziert die Spitze der Krone unterm Kreuz nbsp Krone des Konigreichs Bayern heutige Fassung ohne Blauen Wittelsbacher in der Schatzkammer der Munchner ResidenzDie Erwerbungsgeschichte des Diamanten liegt im Dunkeln Es ist auch ungeklart wo er seinen Schliff erhielt Als im Dezember 1666 Margarita Theresa aus Spanien nach Wien kam brachte sie eine Mitgift aus Juwelen von ihrem Vater Konig Philipp IV von Spanien mit darunter wahrscheinlich auch das vermutlich aus einem indischen Bergwerk in Kollur bei Golkonda stammende Juwel Sie vermachte den Stein der zu diesem Zeitpunkt als Mittelstuck eines Brust Kleinods gefasst war ihrem Mann Kaiser Leopold I der ihn wiederum ihrer gemeinsamen Tochter Maria Antonia als Mitgift gab 5 1722 kam der Diamant durch die Heirat ihrer Nichte Maria Amalia mit Karl Albrecht von Bayern als Teil ihrer Mitgift an das Haus Wittelsbach 2 und wurde erstmals als blauer Brillant inventarisiert Nach der Kaiserkronung Karls VII liess Maria Amalia den Diamanten in ihre Kaiserinnenkrone einarbeiten 1761 funf Jahre nach Maria Amalias Tod veranlasste Kurfurst Maximilian III Joseph vielleicht inspiriert von der Fassung des Dresdner Grunen Diamanten die Einarbeitung des Blauen Wittelsbachers in ein Ordenszeichen des Ordens vom Goldenen Vlies Als Kurfurst Max Joseph 1806 zum ersten Konig von Bayern erhoben wurde liess er nach einem Entwurf von Charles Percier eine Konigskrone anfertigen die den Blauen Wittelsbacher als Leitstein enthielt In einem Inventar von 1807 wurde der Stein auf einen Wert von 300 000 Gulden geschatzt so viel wie samtliche anderen koniglichen Schmuckstucke zusammengenommen 6 Bis 1918 blieb der Diamant an der Spitze der Krone des Konigreichs Bayern Haus und Staatssymbol 7 Zum letzten Mal in der Offentlichkeit in dieser Fassung gesehen wurde er 1921 bei der Beisetzung von Konig Ludwig III 2 Der Diamant kam in den Wittelsbacher Ausgleichsfonds 1931 wollte das Haus Wittelsbach zur Losung von Liquiditatsproblemen als Folge der Weltwirtschaftskrise den Blauen Wittelsbacher bei Christie s versteigern lassen und erhielt dafur auch eine Genehmigung der Bayerischen Staatsregierung unter Heinrich Held bei der Auktion am 21 Dezember 1931 fand sich jedoch kein Kaufer Ein Verkauf kam erst 1951 in Antwerpen zustande 1958 wurde der Stein ohne Namen oder Hinweis auf seine historische Bedeutung auf der Brusseler Weltausstellung gezeigt Im August 1961 erwarb der Juwelenhandler Jozef Komkommer in Antwerpen den Diamanten von einer Erbengemeinschaft des Edelsteinhandlers Romi Goldmuntz 8 und verkaufte ihn nachdem der Ausgleichsfonds einen Ruckkauf abgelehnt hatte 1964 9 uber den Hamburger Juwelier Renatus Wilm 10 an einen zunachst Unbekannten von dem spater bekannt wurde dass es der Kaufhausmagnat Helmut Horten war der ihn fur seine damalige Lebensgefahrtin und spatere Ehefrau Heidi Jelinek erwarb 11 Am 10 Dezember 2008 wurde der Blaue Wittelsbacher bei einer Auktion von Christie s in London fur 16 4 Millionen Pfund Sterling also 23 4 Millionen US Dollar bzw 18 4 Millionen Euro versteigert 12 Der Erwerber war der Londoner Juwelier und Edelsteinhandler Laurence Graff 13 Der Preis war bis zum 16 November 2010 14 der hochste der bei einer Auktion fur einen Diamanten erzielt wurde 9 15 Nachschliff und Wanderung Bearbeiten nbsp Blauer Wittelsbacher nach dem SchliffAm 7 Januar 2010 berichtete die New York Times Graff habe den Stein von drei Edelsteinschleifern neu schleifen lassen um Absplitterungen zu beseitigen und Reinheit und Brillanz besser zur Geltung zu bringen wodurch der Stein vier Karat verloren habe Der Neuschliff wurde von Experten darunter Hans Ottomeyer durchgehend kritisch bewertet da der Stein dadurch seinen historischen Charakter verloren habe 3 Ottomeyer bezeichnete den Neuschliff nach einem Bericht der FAZ als Vandalisierung 16 Graff habe den Stein zum Koniglichen Lutschbonbon gemacht 17 Der Diamant nunmehr als The Wittelsbach Graff Diamond 18 gefuhrt wurde vom 29 Januar bis zum 1 September 2010 neben dem Hope Diamanten im National Museum of Natural History der Smithsonian Institution in Washington D C ausgestellt 19 Im Anschluss daran war er von Ende Oktober 2010 bis Januar 2011 in der Harry Frank Guggenheim Hall of Minerals des American Museum of Natural History in New York City zu sehen 20 Im Juni 2011 meldete die New York Times der Stein sei kurzlich von Graff fur eine ungenannte Summe verkauft worden 21 Vermutlich ist der gegenwartige Eigentumer Scheich Hamad bin Chalifa Al Thani 22 mit einer Kaufsumme von mindestens 80 Millionen US Dollar 23 Siehe auch BearbeitenListe grosser und beruhmter DiamantenFilm BearbeitenDer Blaue Wittelsbacher Ein Diamant fur Bayern Eine historische Dokumentation von Bernhard Graf BR 2011 Literatur BearbeitenRudolf Droschel Jurgen Evers Hans Ottomeyer The Wittelsbach Blue in Gems and Gemology ISSN 0016 626X 44 2008 S 348 363 Johannes Erichsen Hrsg Bayerns Krone 1806 200 Jahre Konigreich Bayern Hirmer Munchen 2006 ISBN 3 7774 3055 2 Jurgen Evers Leonhard Mockl Heinrich Noth Der Wittelsbacher und der Hope Diamant in Chemie in Unserer Zeit ISSN 0009 2851 46 2012 S 356 364 Bernhard Graf Der Blaue Wittelsbacher Ein Star Diamant fur Bayern In The Munich Show Mineralientage Munchen Messekatalog Munchen 2011 S 186 203 K de Smet De grote blauwe diamant alias De Wittelsbacher kroongetuige van drie eeuwen Europese geschiedenis Uitgeversmij Standaard Boekhandel Antwerpen Amsterdam 1963 deutsche Ausgabe Der grosse blaue Diamant der Wittelsbacher Kronzeuge dreihundertjahriger europaischer Geschichte Standaard Boekhandel 1963Hans Ottomeyer Die Kroninsignien des Konigreiches Bayern Schnell und Steiner Munchen 1979 ISBN 3 7954 0707 9 Aus bayerischen Schlossern Weblinks BearbeitenInformationen des Osterreichischen Staatsarchivs zur Geschichte des Steins abgerufen am 9 Januar 2010 Pressemitteilung Memento vom 11 Januar 2010 im Internet Archive der Smithsonian Institution vom 14 Dezember 2009 abgerufen am 15 August 2012 The New York Times Fotoserie zum Blauen Wittelsbacher Schleifstein der Schande Artikel auf spiegel de zum umstrittenen Nachschliff abgerufen am 30 Januar 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Fancy Deep Grayish Blue Christies website with the Wittelsbach s auction lot a b c Christie s Press Release November 3 2008 PDF 156 kB Abgerufen am 11 Dezember 2008 a b Out of the Blue Prestige and Riches In New York Times 7 Januar 2010 abgerufen am 8 Januar 2010 Zitat By recutting it some critics suggest Mr Graff has not so much improved it as altered it out of all recognition Droschel Evers Ottommeyer Lit S 360 Nach Droschel Evers Ottommeyer Lit S 352 Fruhere Darstellungen bei de Smet uber die Erwerbung des Steins und seine fruhere Geschichte konnten nicht verifiziert werden siehe auch Schleifstein der Schande In Spiegel Online Wissenschaft 25 Januar 2010 Droschel Evers Ottommeyer Lit S 355 Osterreichisches Staatsarchiv Bavaria considers bid to bring mysterious Wittelsbach diamond home In The Times 7 November 2008 a b Diamond sells for recession busting 24 3 M In CNN 2008 Abgerufen am 11 Dezember 2008 The diamond has a royal lineage Christie s traces it thus King Philip IV of Spain 1605 1665 selected the diamond in 1664 as part of a dowry for his daughter the Infanta Margarita Teresa 1651 1673 She had become engaged to Leopold I of Austria 1640 1705 who later became Holy Roman Emperor When she died in 1673 her husband retained the diamond which was passed on to his heirs In 1722 the diamond entered the Wittelsbach family when the Archduchess Maria Amalia of Austria 1701 1756 married the Bavarian Crown Prince Charles Albert 1697 1745 It was worn by successive rulers until the abdication of King Ludwig III 1845 1921 in 1918 Der Glanz ist sein Geschaft In Die Zeit Nr 48 1966 Hannes Hintermeier Der Blaue Wittelsbacher Ein Schnappchen im Vergleich zur Landesbank In FAZ 10 Dezember 2008 Blauer Wittelsbacher Diamant fur mehr als 18 Millionen Euro versteigert In Die Welt 11 Dezember 2008 NZZ executive Der Juwelier der Reichen und Schonen Memento vom 19 Marz 2009 im Internet Archive Financial Times Deutschland vom 17 November 2010 Memento vom 19 November 2010 im Internet Archive abgerufen am 17 November 2010 The Earth Times Historic diamond fetches 16 million pounds at London auction 10 December 2008 Abgerufen am 10 Dezember 2008 Hannes Hintermeier Die Abschaffung der Ewigkeit Frankfurter Allgemeine Faz Net 16 Januar 2010 3sat Sendung am 10 August 2013 Ein Diamant fur Bayern Der Blaue Wittelsbacher Film von Bernhard Graf Zitat Konigliches Lutschbonbon Schleifstein der Schande Der Lack ist ab weltweit emporten sich Experten uber die Versteigerung und den Umschliff des Blauen Wittelsbachers des zweitgrossten blauen Diamanten der Welt Der Stein in seinem jetzigen umgeschliffenen Zustand und 2 in seinem historischen A Rare Encounter Ausstellungswebseite englisch Memento des Originals vom 2 Februar 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mnh si edu Abgerufen am 3 August 2010 Laut Graff London Memento des Originals vom 24 November 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www graffdiamonds com The King of Really Big Diamonds Heads to China Artikel vom 19 Juni 2011 abgerufen am 19 Juni 2011 Suddeutsche Zeitung vom 26 Januar 2013 abgerufen am 26 Januar 2013 Evers Mockl Noth Lit S 363 Normdaten Sachbegriff GND 7669202 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blauer Wittelsbacher amp oldid 234674494