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Bird Is Free ist ein Livealbum das Mitschnitte eines Konzerts des Saxophonisten Charlie Parker enthalt das am 26 September 1952 im New Yorker Rockland Palace stattfand Es erschien 1962 in den Vereinigten Staaten bei Parker Records 1 in Deutschland erstmals 1964 als Einzel LP bei MGM Records in erweiterter Form 1983 als Doppelalbum unter dem Titel Live at Rockland Palace September 26 1952 auf Charlie Parker Records 2 Der vollstandige Livemitschnitt wurde 1996 in einer klanglich restaurierten Fassung als The Complete Legendary Rockland Palace Concert 1952 veroffentlicht 3 Bird Is FreeLivealbum von Charlie ParkerVeroffent lichung en 1962Label s Parker Records MGM Records Jazz ClassicsFormat e LP CDGenre s JazzTitel Anzahl 9 31Besetzung Altsaxophon Charlie ParkerPiano Walter Bishop juniorGitarre Mundell LoweBass Teddy KotickSchlagzeug Max RoachStreicherensemble Oboe NNProduktion Doug Pomeroy Benjamin Davis beim Verlassen des Federal Courthouse in New York City 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Das Album 2 Editorische Hinweise 3 Rezeption 4 Titelliste der LP 1964 5 Titelliste der Doppel CD 1997 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseDas Album BearbeitenDie Rockland Palace Dance Hall gelegen 280 West 155th Street Ecke Eighth Avenue war in den 1930er und 40er Jahren neben dem Savoy Ballroom und dem Dawn Casino einer der bekanntesten Tanz Musik und auch Box Veranstaltungsorte Harlems der bis zu 5000 Gaste fasste 4 Charlie Parkers Auftritt fand dort im Rahmen einer Veranstaltung der amerikanischen Communist Party und deren Zeitung Daily Worker zugunsten des seit 1949 inhaftierten afroamerikanischen Aktivisten Benjamin J Davis statt Dieser war 1943 ins City Council gewahlt worden 5 und sass zu dieser Zeit wegen angeblicher Subversion im Zuge der McCarthy schen Sauberungen eine funfjahrige Gefangnisstrafe ab Daher war zu dessen Amnestie ein Komitee gegrundet worden Es sollte aus diesem Anlass nicht zu viel aus Parkers moglichen Verbindungen zur amerikanischen Linken herausgelesen werden schrieben Richard Cook und Brian Morton und das nicht nur deshalb weil er zynisch genug war jeden Gig anzunehmen sondern weil zu diesem Zeitpunkt die amerikanische Haltung zum Sozialismus in Erwartung der McCarthy schen Eiszeit ganz entspannt war und schwarze Musiker von weniger offentlicher Bekanntheit als ein Paul Robeson von unberechtigter Aufmerksamkeit ausgenommen waren 6 Chan Parker kommentierte den Auftritt ihres Mannes sarkastisch The communists paid better than the capitalists and this was one of his highest paying gigs 5 Die circa 3000 Besucher waren wegen des vergleichsweise gunstigen Eintritts hauptsachlich zum Tanzen gekommen und weniger um Charlie Parker zu horen Dieser begann sein Konzert zunachst mit Streicherbegleitung anschliessend mit seinem Quintett aus Walter Bishop junior Piano Teddy Kotick Kontrabass Max Roach Schlagzeug und dem Gitarristen Mundell Lowe der den Trompeter ersetzte der sich sonst mit Parker bei den Soli abwechselte 3 Es war neben seinem Carnegie Hall Konzert 1950 sein einziger Liveauftritt mit Streicherbegleitung Neben bekannten Titeln aus seinem Repertoire wie Ornithology Moose the Mooche und popularen Jazzstandards wie East of the Sun What Is This Thing Called Love Stardust und I ll Remember April spielte Parker auch Songs wie Sly Mongoose Cool Blues und My Little Suede Shoes Gerry Mulligans Kompositionen Gold Rush und Rocker sowie eine schnelle Version von Lester Youngs Lester Leaps In Die Parker Biografen Peter Niklas Wilson und Ulfert Goeman beschrieben die besondere Atmosphare des Abends in Harlem Dass der Rockland Palace ein Tanzpalast war merkt man besonders in den tanzbaren Nummern in denen der Stimmen und Gerauschpegel spurbar zunimmt z B Sly Moongoose oder My Little Suede Shoes wahrend es in den uberschnellen Parker Improvisationen z B Lester Leaps In deutlich ruhiger wird so dass die Chorusse und vor allem die Begleitmusiker Bishop Lowe Kotick und Roach besser zu horen sind 7 Tom Storer fuhrt aus dass Walter Bishop mit einem schlechten Klavier ausgestattet war und man auch wenig von Mundell Lowes Gitarre horen konne jedoch Max Roachs klingende Becken durch die klangliche Dunkelheit durchscheinen Seine aufblitzenden Reaktionen und sein grandioser Swing sind der Motor der alles vorantreibt und da ist Bird im Vordergrund des Ablaufs der zu jeder Zeit mit schierer Freude und durchdringendem Aplomb spielt 8 Parkers Interpretation damals popularen Mambos Sly Moongoose schalt sich formlich aus einem Gerauschpegel heraus schrieben Wilson Goeman in seinem Solo uber Moose the Mooche kommt Parker in seinen Chorussen sehr schnell zur Sache sein Solo strotzt vor Einfallen und plotzlichen Wendungen der entfesselte Mundell Lowe auf der Gitarre wird leider ausgeblendet Harold Arlens Standard This Time the Dream s on Me lasst einiges von der Spielfreude des damaligen Quintetts erahnen Durch Lowes Gitarre klingt das Thema voller ausbalancierter seine Einfalle erscheinen nach Parkers etwas monotoner Darbietung ausserst interessant einem Jimmy Raney vergleichbar wahrend Bishop zart und erfinderisch spielt sichtlich von Art Tatum und Bud Powell beeinflusst In Dialogen mit Max Roach beendet Parker den Song 7 Editorische Hinweise Bearbeiten nbsp Max Roach 1979 Die erste Veroffentlichung von Konzertmitschnitten aus dem Rockland Palace basierte auf Amateuraufnahmen aus dem Publikum heraus die jedoch hinsichtlich der Bandgeschwindigkeit sehr schwankend waren Chan Parker hatte ebenfalls das Konzert privat mitgeschnitten deren Aufnahmen kamen zutage als sie mit Clint Eastwood an dem Parker Film Bird arbeitete 5 Gegenuber den zuvor lieferbaren Pressungen des Konzertmitschnitts wurde die darauf basierende vollstandige Ausgabe klanglich restauriert Die Neuausgabe von 1997 profitierte klanglich von der Entdeckung des zweiten Tonbands das erheblich professioneller entstanden war und nun einen ausserordentlichen Klang bietet ausserdem mehrere Titel die nicht in der fruheren Version existierten Dieses neue Band hatte jedoch eine Schwachstelle denn es enthalt keine anderen Soli als die von Charlie Parker Daher wurden bei der Restaurierung fur die 2 CD Edition sorgfaltig die Titel aus den zwei bestehenden Versionen zusammengesetzt Obwohl bestimmte Schnitte nun erkennbar sind gibt nach Ansicht des Allmusic diese Klangrestauration nicht nur ein vollstandigeres Bild von Parkers Musik dieses Abends sondern tut dies auch im besten Klangbild das erreichbar ist bis kunftige Ton restaurierungs wunder erfunden sind 3 Die bisherigen Ausgaben lauten Die LP Bird Is Free Parker Records PLP 401 1962 mit 9 Titeln Die LP Bird Is Free MGM Records CP C 401 1964 mit 9 Titeln Die LP Bird Is Free Musidisc 30 CV 985 1967 mit 9 Titeln die Doppel LP Live at Rockland Palace September 26 1952 Charlie Parker CP 2 502 mit 19 Titeln die Doppel CD The Complete Legendary Rockland Palace Concert Jazz Classics 1997 mit 31 Titeln die Doppel CD Complete Live at the Rockland Palace Rare Live 2008 mit 32 Titeln vom Rockland Palace Konzert sowie weitere 13 Titel 1950 52 A 1 9 Rezeption Bearbeiten nbsp Charlie Parker mit Tommy Potter Miles Davis und Max Roach Fotografie von William P Gottlieb um 1947 In ihrer Parker Biographie von 1988 lobten Wilson und Goeman die ihnen vorliegenden fruhen Fassungen der Mitschnitte die fur eine Privataufnahme uberraschend gut ausgefallen seien Sowohl die ausgezeichnete Stimmung im Saal als auch die unter den Musikern sei gut eingefangen Birds Gedankenfluge sind kaum zu bremsen zumal er sich hier voll ausspielen kann 7 Doug Ramsey schrieb in seiner Besprechung der Neuausgabe 1997 in JazzTimes This two CD set is compelling not only for the stunning alto solos but for the digital re engineering that makes the music as listenable as such execrable source material is likely to allow This is Charlie Parker enjoying a workday gig playing gloriously for the people 10 Ramsey wies auch auf die Tatsache hin dass Parker an diesem Abend eine seiner besten Rhythmusgruppen hatte Walter Bishop Teddy Kotick und Max Roach So seien die Quintett Titel die einzigen Beispiele in denen das andere Horn in einer Parker Frontline eine Gitarre war Von einigen Songs gebe es zwei Versionen wie Just Friends East of the Sun Repetition oder Rocker die den unaufhorlichen Fluss seiner Vorstellungskraft bewiesen 10 Tom Storer fuhrt aus dass sich Parker im Herbst 1952 bereits auf dem Weg des physischen Verfalls befand der zwei Jahre spater zu seinem Tod fuhrte Dennoch war er immer noch zu ausserordentlichen Darbietungen fahig wie die Mitschnitte vom 26 September aus dem Rockland Palace zeigten Der Kritiker hebt besonders die Verdienste von Doug Pomeroy hervor der die 44 Jahre alten Bander restaurierte Mit der Zeit gewohne sich das Ohr an die hochtonende Stimmung an die relative Schwache der Begleitband die flatternd geisterhafte Prasenz der Streicher Parkers schneidiges charismatische Alt saxophon zieht die Aufmerksamkeit auf sich Ahnlich wie in vielen seiner Livesessions mit kleineren Bands in denen er sein Talent in spontanen riskanten Hohenflugen in einer Art freihandigen Ausdruckskraft zeige bleibe Parker hier zuruckhaltender um nicht mit den Streichern hinter ihm in Konflikt zu geraten Diese Beschrankung scheine ihm vielmehr Energie zu verleihen wodurch er sich darauf konzentriere vibrierende Statements abzugeben die stimmig mit den ausgeschriebenen Arrangements sind Er ist uberschaumend lyrisch flink berstend voll Ideen mit einer grossartigen Ausdruckskraft die der Kritiker Gary Giddins seine blues based vision nannte A 2 8 Der Kritiker Cub Koda verlieh dem Album im Allmusic vier Sterne und meinte dass Parker mit dem Streicherensemble zwar die gleichen Titel wie bei seinen Verve Studiosessions spiele seine Solos aber einfallsreich seien und sich oft von den bekannteren Studioversionen unterschieden Er erwahnt auch den Bonus Track das morderisch schnelle Lester Leaps In das in der Synchronisierung der beiden Bander entstand woraus eine Art surround sound stereo Effekt resultierte was ihn fur Horer interessant mache Das Album sei ein wichtiges Kapitel in Parkers musikalischer Biographie das nun in bester Tonqualitat vorliegt 3 Richard Cook und Brian Morton bewerteten das Album in The Penguin Guide to Jazz lediglich mit drei von vier Sternen und wiesen darauf hin dass es einiges an gutem Austausch zwischen Bird und Mundell Lowe gebe Der Mitschnitt enthalte zwar keine klassischen Titel oder Darbietungen doch sei der generelle Standard der Aufnahme hoch und die Streicher nicht zu ungeheuerlich Am bestechendsten seien nach Ansicht der Autoren die Songs von Cole Porter Was einen dabei erstaunt wie bei einer solch unangespannten und wie man denken konnte was die Kreativitat anbetrifft eher stupiden Gelegenheit Charlie Parker dennoch fahig ist Solos von einer so vollendeten Anmut abzufeuern 6 A 3 Titelliste der LP 1964 BearbeitenBird Is Free MGM 65107 Rocker Mulligan Sly Moongoose Parker Moose the Mooche Parker Star Eyes Gene De Paul Don Raye This Time the Dream s on Me Harold Arlen Johnny Mercer Cool Blues Parker My Little Suede Shoes Parker Lester Leaps In Young Laura David Raksin Johnny Mercer Titelliste der Doppel CD 1997 BearbeitenThe Complete Legendary Rockland Palace Concert 1952 Jazz Classics Disc 1 East of the Sun Brooks Bowman 3 33 What Is This Thing Called Love Cole Porter 2 26 Stardust Hoagy Carmichael Mitchell Parish 4 10 Ornithology Harris Parker 3 12 Easy to Love Cole Porter 1 55 Just Friends John Klenner Sam M Lewis 2 35 Dancing in the Dark Arthur Schwartz Howard Dietz 3 47 Gold Rush A K A Turnstile Mulligan 4 18 Don t Blame Me Jimmy McHugh Dorothy Fields 2 42 April in Paris Vernon Duke E Y Harburg 3 12 Repetition Neal Hefti 2 54 Everything Happens to Me Tom Adair Matt Dennis 2 10 Sly Mongoose 1 Parker 3 43 Sly Mongoose 2 Parker 1 49 Rocker Mulligan 4 28 Laura David Raksin Johnny Mercer 3 29 Lester Leaps In Young stereo 4 58Disc 2 Out of Nowhere Johnny Green Edward Heyman 3 08 I Didn t Know What Time It Was Richard Rodgers Lorenz Hart 2 59 Cool Blues Parker 2 43 Star Eyes DePaul Raye 3 31 I ll Remember April Gene De Paul Don Raye 3 29 My Little Suede Shoes Parker 3 23 Repetition Parker 5 18 East of the Sun Brooks Bowman 2 22 What Is This Thing Called Love Porter 2 58 Moose the Mooche Parker 7 20 Just Friends Take 2 Klenner Lewis 4 07 Easy to Love Take 2 Porter 2 09 This Time the Dream s on Me Harold Arlen Johnny Mercer 5 43 Rocker Take 2 Mulligan 2 05Weblinks BearbeitenCub Koda Besprechung des Albums The Complete Legendary Rockland Palace Concert 1952 bei AllMusic englisch Abgerufen am 8 Dezember 2011 Tom Storer Charlie Parker The Complete Legendary Rockland Palace Concert In All About Jazz 1997Anmerkungen Bearbeiten gegenuber der Doppel CD The Complete Legendary Rockland Palace Concert 1952 Jazz Classics enthalt das Album auch Mitschnitte der Birdland Konzerte Charlie Parkers von 1950 bis 1952 mit Duke Jordan p Charles Mingus b Phil Brown d Red Rodney tp Kenny Drew senior p Curly Russell b Art Blakey d Teddy Kotick b und Roy Haynes dr sowie Zwischenansagen von Symphony Sid Im Original Once the ear gets used to the trebly atmosphere the relative faintness of the back up band and the wavering ghostly background presence of the strings Parker s dashing charismatic alto soon focuses the mind Unlike many of his live sessions with small groups where his genius can be heard in spontaneous risky flights often delivered with a kind of off hand panache here Parker must be careful not to clash with the strings behind him Rather than box him in this constraint seems to give him energy as he concentrates on crafting vibrant statements that work with the written arrangements He is exuberant lyrical swift bursting out with ideas in a superb expression of what critic Gary Giddins called his blues based vision Im Original What one wonders at though is Parker s ability to fire off solos of consummate grace on such an unpressured and one would have thought creatively stultifying occasion Einzelnachweise Bearbeiten Ankundigung von Parker Records In Billboard 17 November 1962 Charlie Parker Live At Rockland Palace September 26 1952 Discogs a b c d Cub Koda Besprechung des Albums The Complete Legendary Rockland Palace Concert 1952 bei AllMusic englisch Abgerufen am 8 Dezember 2011 Informationen zum Rockland Palace boxrec a b c Brian Priestley Chasin the Bird The Life and Legacy of Charlie Parker a b Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage ISBN 0 14 051521 6 a b c Peter Niklas Wilson Ulfert Goeman Charlie Parker Oreos Verlag Waakirchen 1988 S 162 f a b Tom Storer Charlie Parker The Complete Legendary Rockland Palace Concert 1997 in All About Jazz Diskographische Hinweise bei Memento des Originals vom 19 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www freshsoundrecords com Fresh Sound Records a b Doug Ramsey Besprechung des Albums Charlie Parker The Complete Legendary Rockland Palace Concert In JazzTimes 1997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bird Is Free amp oldid 234664391