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Dieser Artikel behandelt den Ortsteil von Brandis Fur den gleichnamigen Ortsteil von Bad Lausick ebenfalls im Landkreis Leipzig siehe Beucha Bad Lausick Beucha ist ein Ortsteil der sachsischen Stadt Brandis im Landkreis Leipzig Zu Beucha gehoren die 1938 eingemeindeten Orte Kleinsteinberg und Wolfshain BeuchaStadt BrandisKoordinaten 51 19 N 12 34 O 51 3225 12 561944444444 131 Koordinaten 51 19 21 N 12 33 43 OHohe 131 mFlache 9 12 km Einwohner 3036 31 Dez 2013 Bevolkerungsdichte 333 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1999Postleitzahl 04824Vorwahl 034292Beucha Sachsen Lage von Beucha in Sachsen Bergkirche Beucha auf dem KirchbergInhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Sehenswurdigkeiten 5 Beuchaer Granitporphyr 6 Heutige Nutzung des Kirchbruchs 7 Verkehr Wirtschaft 8 Personlichkeiten 8 1 Im Ort geboren 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenBeucha liegt in der Leipziger Tieflandsbucht ca 16 km ostlich von Leipzig am Oberlauf der Parthe Westlich von Beucha munden der Todgraben und der Mittelgraben in die Parthe Angrenzende Ortsteile von Brandis sind Wolfshain im Westen Waldsteinberg im Osten und Kleinsteinberg im Suden Im Suden liegt ausserdem unmittelbar hinter der A 14 der Naunhofer Ortsteil Albrechtshain Geschichte BearbeitenDie Existenz des Ortes wurde 1378 als Bichow erstmals beurkundet Die Bergkirche ursprunglich eine Wehrkirche wurde sogar schon 1280 erstmals urkundlich erwahnt Sie steht heute 53 m uber der Steinbruchsohle auf einer Granitkuppe Seit 1477 wurden in Beucha Steinbruche betrieben Im Dreissigjahrigen Krieg kam es zur nahezu kompletten Vernichtung der Einwohnerschaft 1621 gab es den sogenannten Bierkrieg zwischen Brandis Beucha und Wolfshain bei dem es um des guten Wurznerischen Bieres ging Der Streit wurde spater friedlich beendet 1813 hatte ein Teil von Napoleons Truppen ein Lager in und um Beucha Alle uberdachten Hauser und Stalle wurden in Beschlag genommen und alles Vieh geschlachtet nbsp Bahnhof nbsp Spittelbruch im Ortsteil Kleinsteinberg nbsp Blick auf Beucha vom KirchbergBeucha und Kleinsteinberg lagen bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Erbamt Grimma Wolfshain gehorte hingegen zum Kreisamt Leipzig 1 Ab 1856 gehorten die drei Orte zum Gerichtsamt Brandis und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Grimma 2 1873 erhielt Beucha einen Bahnhof an der Bahnstrecke Borsdorf Coswig von dem 1898 ein Abzweig uber Brandis nach Trebsen an der Mulde erbaut wurde 2006 wurde der Personenverkehr auf jener Stichstrecke eingestellt Grosse Teile des Leipziger Volkerschlachtdenkmals wurden 1898 bis 1913 aus Beuchaer Mikrosyenogranit gebaut Am 5 Marz 1945 starben 19 Menschen bei einem anglo amerikanischen Bombenangriff Eine Schule gibt es in Beucha seit 1534 1710 ging sie in Flammen auf und wurde spater 1955 grosszugig neu gebaut 1938 wurden Kleinsteinberg und Wolfshain nach Beucha eingemeindet Wolfshain gehorte seit 1544 zu den funf Universitatsdorfern und war somit ihr Eigentum Sie besass somit die Grundherrschaft und die Obergerichtsbarkeit Seit 1391 ist dieses Dorf ausserdem schon in Besitz des Thomasklosters von Leipzig Wolfshain und Kleinsteinberg wurden 1938 nach Beucha eingemeindet Am 1 Januar 1999 wurde Beucha nach Brandis eingemeindet 3 Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 4 1551 28 besessene Mann 18 Inwohner1574 22 Hufen1764 31 besessene Mann 16 Hausler 16 Hufen1834 3211871 4461890 678 Jahr Einwohnerzahl1910 13521925 14201939 24831946 25701950 26091964 2454 Jahr Einwohnerzahl1990 227219921 225119941 254219961 292619981 32221 Stand zum 31 DezemberSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Wasserturm nbsp Katholische Kapelle St Ludwig nbsp Albrechtshainer SeeMarkantes Ensemble in der Ortsmitte bildet der Kirchberg 147 m u NN mit der Bergkirche Beucha mit den Kirchen von Panitzsch und Hohen Thekla einer der sogenannten Drei Hohepriester im Leipziger Land dem alten Friedhof und dem Wasserturm oberhalb eines Ende der 1950er aufgelassenen und gefluteten Steinbruchs dem Kirchbruch Die evangelische Kirche wurde 1945 bei einem Bombenangriff schwer beschadigt Der Friedhof war ursprunglich auf der ostlichen Seite der Kirche wurde aber im Zuge der Abbrucharbeiten des Steinbruches nach Westen verlegt Die kleine St Ludwigskapelle ist der einzige katholische Sakralbau des Leipziger Landes sie stiftete 1911 der bayerische Konig da in Beuchas Steinbruchen viele Bayern als Steinmetze arbeiteten Weitere ehemalige und teilweise geflutete Steinbruche sind der Tollertsbruch der Spittelbruch und der Hausbruch Der Albrechtshainer See eine aufgelassene Kiesgrube mit Bademoglichkeit Kletterwald und Campingplatz ist ein Ziel der Naherholung Den Autobahnsee gibt es seit dem Bau der Autobahn A 14 1937 und eine Vergrosserung beim Weiterbau im Jahre 1969 Beuchaer Granitporphyr Bearbeiten nbsp Turmhollandermuhle Baujahr 1837Die extensive industrielle Nutzung des Beuchaer Granitporphyrs setzte mit dem Jahr 1884 ein nachdem niederbayerische Steinmetze 5 nachgewiesen hatten dass sich der gebrochene Stein aus Beucha sehr gut als Werkstein verarbeiten lasst Steinarbeiter aus Bayern Polen und Italien kamen nach Beucha um dort zu arbeiten Diese Phase des intensiven Abbaus kam mit dem Zweiten Weltkrieg weitgehend zum Erliegen Beucha hatte in der Hoch Zeit der Gesteinsgewinnung sieben Steinbruche Dies waren der Kirchbruch der Steinbruch Sorge der Tollertbruch der Hausbruch der Spittelbruch der Westbruch und der Ostbruch Zum Bau des Volkerschlachtdenkmals 1911 1913 kamen etwa 80 Prozent des Gesteins fur die Aussen und Innen Verkleidung des Beton Bauwerks aus dem Steinbruch Sorge 6 die Herkunft der verbleibenden 20 Prozent ist bislang offen Beim Bau des Denkmals und bei der Fertigung seiner Monumentalfiguren ist der Granitporphyr als Beuchaer Werkstein bekannt geworden Fur das Bauvorhaben wurden 26 500 Steinblocke in Beucha gewonnen bearbeitet und nach Leipzig gebracht 7 Heute wird in Beucha Granitporphyr noch von einer Firma im Steinbruch Sorge abgebaut einem Kesselbruch der in eine flache Erhebung eingetieft ist Die Abgrabungsflache betragt derzeit etwa 6 7 ha Zukunftig kann sich der Abbau lediglich nach Sudosten ausdehnen Heutige Nutzung des Kirchbruchs BearbeitenUnterhalb der Bergkirche haben sich Leipziger Kletterer ein Bouldergebiet erschlossen Die Kirchwand wurde mittels Bootsanfahrt erstiegen die Tour Via su chiesa montagna 6 ist selbst abzusichern Die Einwohner nutzen den Steinbruch zum Baden bzw zum Eislaufen Verkehr Wirtschaft BearbeitenBeucha liegt an der Regionalbahn RB110 Leipzig Borsdorf Grimma Grossbothen Dobeln Nossen Meissen In Beucha halten die Buslinien 277 und 611 Der VEB Elegant Beucha wurde 1972 gebildet und produzierte Pelzkonfektion Er unterstand zunachst dem Rat des Kreises Wurzen seit 1973 dem Wirtschaftsrat des Rates des Bezirkes Leipzig seit 1974 der VVB Leder und Kunstleder und wurde schliesslich 1979 dem VEB Kombinat Kunstleder und Pelzverarbeitung Leipzig zugeordnet Die Rechtsfahigkeit erlosch zum 24 November 1991 Die Rechtsnachfolgerin Stepp und Freizeitwaren Elegant Beucha GmbH verarbeitete und konfektionierte flachenartige Materialien zu Finalerzeugnissen und Vertrieb diese Die GmbH bestand bis 1995 die Liquidation fand 2002 ihren Abschluss 8 Die Discounter Firma Aldi Nord ist mit einer ihrer Regionalniederlassungen ansassig zuzuglich eines grossflachigen Zentrallagers Personlichkeiten BearbeitenIm Ort geboren Bearbeiten Christian Ludwig Nitzsch 1782 1837 Biologe Ludolf Stephani 1816 1887 Klassischer Archaologe Eduard Stephani 1817 1885 Politiker Vizeburgermeister von Leipzig Wolfgang Dehler 1936 2003 Schauspieler und Sanger Literatur BearbeitenCornelius Gurlitt Beucha In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 19 Heft Amtshauptmannschaft Grimma 1 Halfte C C Meinhold Dresden 1897 S 17 Lutz Heydick Leipzig ostwarts Parthendorfer Steinbruche Autobahnseen Sax Verlag Beucha 1997 ISBN 3 930076 47 0 Lothar Eissmann u a Beucha Dorf der Steine Sax Verlag Beucha und Markkleeberg 2012 ISBN 978 3 86729 115 6 Eckhard Klothe Beucha mit Kleinsteinberg und Wolfshain in Ansichtspostkarten Sax Verlag Beucha und Markkleeberg 2014 ISBN 978 3 86729 143 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Beucha Brandis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beucha auf der Internetprasenz der Stadt Brandis Beucha im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 60 f Die Amtshauptmannschaft Grimma im Gemeindeverzeichnis 1900 StBA Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 12 1999 vgl Beucha im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Der Umstand dass Steinmetze aus Bayern viele Jahre in Beucha tatig waren fuhrte dazu dass fur diese Menschen mit katholischem Bekenntnis im protestantisch gepragten Ort eine katholische Kapelle errichtet wurde die bis heute 2017 besteht Quelle Informationstafel an der Steinbruch Erinnerungsstatte an Beuchas Ortsausgang in Richtung Brandis erfasst am 23 September 2017 Flyer des Sax Verlags von 2017 mit Informationen zum Buch Beucha Dorf der Steine Sax Verlag ISBN 978 3 86729 115 6 Sachsisches Staatsarchiv 22469 Abgerufen am 5 September 2021 Gemeindeteile der Stadt Brandis Beucha Brandis Polenz Waldsteinberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beucha amp oldid 224138583