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Berris Nord auch Berris Nord war eine fruhbyzantinische Siedlung im Nordwesten von Syrien im Gebiet der Toten Stadte Im Ruinenfeld haben sich Gebaude aus romischer Zeit und die Reste einer kleinen Basilika erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Andron 3 Kirche 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenBerris Nord liegt auf knapp 700 Meter Hohe im Gouvernement Idlib auf der karstigen Hochlage des Dschebel il Ala einer abgelegenen Hugelregion im westlichen mittleren Teil des nordsyrischen Kalksteinmassivs Der Ort ist Bettir benachbart Er liegt wenige Kilometer nordlich von Qalb Loze und nahe bei den weiteren antiken Siedlungen Qirqbize Behyo und Benebil Die wenigen in Weilern verstreut lebenden Einwohner des Hochlandes sind uberwiegend Drusen Die Landwirtschaft beschrankt sich auf wenige Stellen an denen eine ausreichend dicke Bodenschicht den Anbau von Getreide zulasst ansonsten wird in der Umgebung Schafzucht betrieben Die Ruinenstatte wurde erst spat archaologisch erforscht 1939 nahm Georges Tchalenko als Erster die Kirche und ein Versammlungshaus Wirtshaus fur Manner Andron auf Christine Strube untersuchte in den 1970er Jahren die Baudekoration der Kirche Andron BearbeitenEine Siedlung bestand bereits in romischer Zeit ab dem 2 oder 3 Jahrhundert Das Andron ist inschriftlich 231 n Chr datiert Der rechteckige zweigeschossige Bau mit nur einem kleinen Raum auf jeder Etage entspricht in der Grosse den landlichen romischen Wohnhausern von denen in Qirqbize Ruinen erhalten blieben Ungewohnlich ist das wie eine Hohle halb in den Boden eingetiefte Erdgeschoss 1 In seinen bescheidenen Dimensionen unterscheidet es sich von spateren Versammlungshausern wie dem als Residenz und Ortsmittelpunkt geplanten Andron von Serjilla Die machtigen in unregelmassigem Verband aber in exakten Lagen geschichteten Steinquader finden sich zur selben Zeit auch an romischen Grabbauten die in Form eines griechischen Tempels errichtet wurden Ein solches Tempelgrab ist in Ruweiha vollstandig erhalten Der dortige Architrav ist mit der Abfolge von glatten Bandern Zahnschnitt und Hohlkehle ahnlich profiliert wie der Tursturz des Andron Kirche BearbeitenDie dreischiffige Saulenbasilika war die einzige Kirche der Siedlung Sie besass vier Joche in jeder der Mittelschiffhochwande und eine halbrunde Apsis innerhalb einer geraden Ostwand Der sudliche Apsisnebenraum diente als Martyrion Reliquienkammer der nordliche besass eine Verbindungstur zum Altarraum und ist somit als Diakonikon zu erkennen In das Kirchenschiff in dessen Mitte eine steinerne Plattform Bema fur den Klerus eingebaut war fuhrten zwei Turen von der Sudseite Der ostliche Eingang war durch einen Pfeilerportikus hervorgehoben Die anderen Aussenwande waren geschlossen Vor der Sudseite lag ein ummauerter Hof Die Aussenfassade war sehr einfach gestaltet mit Rundbogensturzen arcuated lintels an den Fenstern An den Turen fehlten die ublichen Rahmenprofile Am Boden im Kirchenschiff liegend blieben einige Saulenbasen und Saulenfragmente Quadersteine und Kapitelle des Apsisrundbogens funf der sechs Saulenkapitelle und einige Gesimssteine erhalten die zu den Fenstern der Obergaden gehorten Die Aussenwande stehen teilweise bis zum Traufgesims aufrecht Die Kapitelle des Apsisbogens sind im korinthischen Stil mit gekerbten Blattern gefertigt Die anderen Kapitelle sind ebenfalls korinthisch mit zwei Blattreihen ohne Sprossenachsen Caules und ohne Hullblatter nur ein Saulenkapitell ist eine toskanische Variante mit einem Blattkranz und leicht geschwungenem Echinus unterhalb der Deckplatte In Berris Nord zeigt sich das Ende der Kirchenentwicklung im mittleren Berggebiet des nordsyrischen Kalksteinmassivs Im Vergleich mit der Westkirche von Kalota um 600 sind die Kapitelle anspruchsvoller gearbeitet Aufgrund der Stiluntersuchungen datieren Tchalenko und Strube die Kirche in das Ende des 6 Jahrhunderts 2 Literatur BearbeitenChristine Strube Baudekoration im Nordsyrischen Kalksteinmassiv Bd II Kapitell Tur und Gesimsformen des 6 und fruhen 7 Jahrhunderts n Chr Damaszener Forschungen 12 Philipp von Zabern Mainz 2002 S 186 188 E Baccache Eglises de village de la Syrie du Nord Documents photographiques des archives de l Institut Francais d Archeologie due Proche Orient Paul Geuthner Paris 1980 S 113 115 Schwarzweissfotografien Einzelnachweise Bearbeiten Georges Tate Asseto des Villaggio L organisation du village en Syrie a l epoque byzantine 4eme 7eme siecles In Andre Guillou Hrsg La Civilta Bizantina Oggetti E Messagio Architettura E Ambiente Di Vita 1993 S 91 f 135 Abb 35 36 bei google books Strube S 186 18836 180277777778 36 575555555556 Koordinaten 36 10 49 N 36 34 32 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berris Nord amp oldid 207762165