www.wikidata.de-de.nina.az
Die romanische Bergkirche St Michael liegt auf dem Kirchberg bei Busingen am Hochrhein im baden wurttembergischen Landkreis Konstanz Luftbild der Bergkirche St MichaelBergkirche St MichaelBlick auf die Kirche St Michael nach einem Regenschauer von Dorflingen ausErstnennung der Bergkirche Busingen durch Papst Urban II ecclesiam ad Kirichberch Inhaltsverzeichnis 1 Pfarrgeschichte 2 Baugeschichte 3 Beschreibung 4 Orgel 5 Gelaut 6 Nutzung 7 Landschaftsschutzgebiet 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweisePfarrgeschichte BearbeitenDer Zeitpunkt der Grundung der Kirche ist unbekannt reicht aber wohl weit vor das Jahr 1000 Sie gilt als eine der fruhen Landkirchen des Bistums Konstanz mit einem umfangreichen Sprengel Die Bergkirche war Tauf und Leutkirche fur Busingen Gennersbrunn Widlen Buchthalen Schaffhausen Neuhausen Rheinhard und Mogern Die Schaffhauser Stadtkirche St Johann war eine Tochterkirche der Businger Bergkirche Auf das Jahr 1095 datiert die erste Nennung der Kirche durch Papst Urban II in einem Schutzbrief an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen ecclesia ad Kirichberch Nach 1248 wurde die Businger Pfarrkirche vollends in das Kloster Allerheiligen inkorporiert 1488 wurde die Kirche dem heiligen Michael geweiht Im Zuge der Reformation schaffte 1529 die Stadt Schaffhausen die Heilige Messe ab hob das Kloster Allerheiligen auf und fuhrte in allen Pfarreien das Zurcher Bekenntnis ein Obwohl Busingen seit 1810 zum Grossherzogtum Baden gehorte hatte die Schaffhauser Landeskirche bis 1843 die kirchlichen Rechte 1835 wurde im Dorf Busingen eine neue Kirche gebaut und die Bergkirche diente danach als Sommerkirche 1 Baugeschichte BearbeitenKirchenschiff Sakristei und Turm gehoren zu den altesten romanischen Bauteilen und datieren wohl auf das 11 und 12 Jahrhundert Die fruhmittelalterliche Lichtfuhrung wird heute nur durch ein spatgotisches Fenster unterbrochen das zur Zeit der Reformation geschaffen wurde In dieser Zeit wurde auch der Kirchenschmuck entfernt und die aus gotischer Zeit stammenden Malereien ubertuncht Eine umfangreichere Renovierung im 17 Jahrhundert fuhrte zu einer Verlangerung des Schiffes nach Westen Alle spateren Restaurierungsmassnahmen 1823 1953 1977 1979 dienten vor allem dazu die Kirche in ihrem romanischen Aussehen zu bewahren 2 Beschreibung Bearbeiten nbsp Innenansicht von Kirchenschiff und ChorraumDie nach Osten ausgerichtete Kirche zeichnet sich aus durch das schlichte einschiffige Langhaus mit den hoch liegenden kleinen Rundbogenfenstern Es handelt sich um eine flach gedeckte Saalkirche mit eingezogenen gerade abgeschlossenem Chorraum Die betrachtliche Hohe ist typisch fur die hochromanische Entstehungszeit Aus dieser Zeit stammt auch die Wehrmauer welche die Kirche das Mesnerhaus und das Wirtschaftsgebaude sowie den Friedhof vollstandig umschliesst 3 In der Mitte des quadratischen Altarraums steht ein einfacher oktogonaler Taufstein Aus dem Jahr 1977 stammt das vom Bundner Glasmaler Gian Casty geschaffene Ostfenster mit der Darstellung des gekreuzigten Christus In der Nordwand bei der Kanzel befindet sich das wahrend der Reformation eingebaute spatgotische Fenster Orgel BearbeitenDas Kirchenschiff wird innen von einer flachen 1953 neu angebrachten Holzdecke abgeschlossen Auf der einfachen holzernen Westempore wurde 1960 eine kleine Orgel aufgestellt die im Jahr 2000 durch ein neues Instrument aus der Orgelwerkstatt Wegscheider zweimanualig 15 Register ersetzt wurde Das Instrument hat mechanische Trakturen Eine Besonderheit sind drei Register des Hauptwerkes die jeweils uber 18 zusatzliche Pfeifen mitteltoniger Stimmung verfugen Diese konnen uber einen separaten Registerzug aktiviert werden 4 I Hauptwerk C f31 Principal 8 2 Viola da Gamba 8 3 Flauten 8 M 4 Octave 4 M 5 Flote 4 6 Superoktave 2 M 7 Mixtur vorbereitet 1 1 3 II Brustwerk C f30 8 Gedackt 8 0 9 Rohrflote 4 10 Sesquialtera II 2 2 3 11 Flote 2 12 Regal 8 Pedalwerk C d113 Subbass 16 14 Principalbass 0 8 15 Posaunenbass 0 8 Koppeln II I I P Nebenregister Kanaltremulant auf alle Werke wirkend Anmerkung M Register enthalt zusatzliche 18 Pfeifen mitteltoniger Stimmung die uber einen zusatzlichen Registerzug aktiviert werden konnen Gelaut BearbeitenIm Turm hangen drei Glocken mit der Schlagtonfolge cis1 e1 gis1 Im Zweiten Weltkrieg wurden alle drei Glocken fur die Rustungsindustrie beschlagnahmt Zwei davon kehrten 1948 unversehrt zuruck 5 Die dritte und grosste konnte 1978 bei der Glockengiesserei Ruetschi in Aarau in Auftrag gegeben werden 2006 wurde die kleinste aus dem 13 Jahrhundert stammende Glocke wegen Rissen im Kronarm durch eine neue Glocke aus der Glockengiesserei Maria Laach ersetzt Die historische Glocke bekam in der Kirche einen Platz 6 Nutzung BearbeitenNach dem Bau der Dorfkirche 1835 wurde die Bergkirche immer seltener genutzt hauptsachlich fur Beerdigungsgottesdienste In der heutigen Zeit ist sie eine haufig genutzte Hochzeitskirche die offen fur alle Konfessionen ist 7 Der Verein Freunde der Bergkirche zu Busingen e V veranstaltet regelmassig Konzerte Seit 1993 werden jedes Jahr im August Kammermusiktage veranstaltet 8 Im Jahre 2004 wurde Andreas Jetter zum Titularorganisten ernannt 9 Landschaftsschutzgebiet BearbeitenDer 415 Meter hohe Kirchberg auf dem sich die Bergkirche etwa 25 Meter uber die umgebende Landschaft erhebt Rhein bei Busingen 392 m ist seit 19 April 1939 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen Das Gebiet hat die Schutzgebietsnummer 3 35 001 und eine Flache von 17 Hektar Literatur BearbeitenF Gotz A Schiendorfer und G Eiglsperger 900 Jahre Busingen eine deutsche Gemeinde in der Schweiz Eigenverlag der Gemeinde Busingen 1990 ISBN 3 921413 23 0 Wolfgang Muller Die Businger Bergkirche In Verein fur Geschichte des Hegau e V Hrsg Hegau Zeitschrift fur Geschichte Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein Donau und Bodensee Band 3 Selbstverlag Singen Hohentwiel 1957 S 44 bis 46 Ursula Wolf und Hans Lieb Die Bergkirche Busingen In Schweizerische Kunstfuhrer Band 531 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1993 ISBN 3 85782 531 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergkirche St Michael Busingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Freunde der Bergkirche zu Busingen e V Vereinigung fur die Businger Bergkirche Gemeinde Busingen am HochrheinEinzelnachweise Bearbeiten Ursula Wolf und Hans Lieb Schweizerische Kunstfuhrer GSK Band 531 Die Bergkirche Busingen Bern 1993 S 4ff Ursula Wolf und Hans Lieb Die Bergkirche Busingen Schweizerische Kunstfuhrer GSK Band 531 Bern 1993 S 8f Ursula Wolf und Hans Lieb Die Bergkirche Busingen Schweizerische Kunstfuhrer GSK Band 531 Bern 1993 S 10ff Busingen am Hochrhein Bergkirche St Michael Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 19 Juni 2023 deutsch F Gotz A Schiendorfer G Eiglsperger 900 Jahre Busingen eine deutsche Gemeinde in der Schweiz Eigenverlag der Gemeinde Busingen 1990 S 85 https www bergkirche buesingen de glocken https www bergkirche buesingen de hochzeiten http kammermusiktage de Biografie auf muenstermusik radolfzell de abgerufen am 11 Oktober 2017 47 6984 8 70392 Koordinaten 47 41 54 2 N 8 42 14 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergkirche St Michael amp oldid 234757057 Landschaftsschutzgebiet