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Die Bellariastrasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt Sie wurde 1869 nach einem ehemaligen Vorbau der Hofburg namens Bellaria benannt BellariastrasseWappenStrasse in WienBellariastrasseBasisdatenOrt WienOrtsteil Innere StadtAngelegt 1869Anschluss strassen Burggasse sudwestlich Querstrassen Burgring Dr Karl Renner Ring Hansenstrasse Museumstrasse MuseumsplatzBauwerke Naturhistorisches Museum ehem Palais EpsteinNutzungNutzergruppen Autoverkehr Radverkehr Fussganger U Bahn Linie U2 U3 Strassenbahnlinie 1 2 71 46 49 D Autobuslinien 2A 48ATechnische DatenStrassenlange ca 200 MeterDie Bellariastrasse Richtung Nordosten im Hintergrund die Ringstrasse und der Volksgarten rechts das Naturhistorische Museum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Gebaude 3 1 Nr 1 Naturhistorisches Museum 3 2 Nr 2 Palais Epstein 3 3 Nr 4 Wohnhaus 3 4 Nr 6 Wohnhaus 3 5 Nr 8 Wohnhaus 3 6 Nr 10 Wohnhaus 3 7 Nr 12 Wohnhaus 3 8 Unter der Bellariastrasse 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Gegend der heutigen Bellariastrasse gehorte im Mittelalter zur Vorstadt vor dem Widmertor Nach der Errichtung der Wiener Stadtmauer befand sich hier seit dem 16 Jahrhundert die unverbaute Flache des Glacis Da die Befestigungen im Laufe der Zeit militarisch keinen Sinn mehr hatten wandelte sich das Glacis zu einem Naherholungsgebiet und wurde Mitte des 19 Jahrhunderts ganzlich beseitigt Dem Abriss der Stadtmauern zwischen 1861 und 1863 folgte an deren Stelle 1865 die Errichtung der Wiener Ringstrasse und die Neugestaltung und Verbauung der umliegenden Zonen Im Zuge dessen entstand auch die 1869 eroffnete Bellariastrasse Ihren Namen erhielt sie von einem Vorbau der Hofburg der ein Plateau bildete uber das man mit Wagen direkt vor die kaiserlichen Wohnraume vorfahren konnte In gerader Linie von diesem ehemaligen Bauwerk jenseits der Ringstrasse befindet sich die Bellariastrasse nbsp Bellariastrasse vom Ring aus links das Naturhistorische Museum rechts das Palais EpsteinLage und Charakteristik BearbeitenDie Bellariastrasse verlauft hinter dem Naturhistorischen Museum von der Ringstrasse wo sie die Grenze zwischen Burgring und Dr Karl Renner Ring bildet in sudwestlicher Richtung bis zur ehemaligen Lastenstrasse heute Zweierlinie genannt wo wiederum die Grenze zwischen Museumsplatz und Museumstrasse verlauft Jenseits davon setzt sich die Bellariastrasse im Arthur Schnitzler Platz bzw in der Burggasse fort Obwohl die Strasse sehr breit ist wurde sie so gestaltet dass Durchzugsverkehr fur Autos nur sehr eingeschrankt moglich ist namlich nur in Richtung zur Ringstrasse auf einer Fahrspur Die andere Fahrtrichtung ist von der Mitte der Bellariastrasse ab der Hansenstrasse befahrbar das andere Teilstuck bis zum Ring bildet eine Sackgasse und dient lediglich der Zufahrt In der Mitte der Bellariastrasse befinden sich die Gleisanlagen fur die Strassenbahnlinien 46 und 49 die bei der Ringstrasse vor dem Palais Epstein dem ehemaligen Stadtschulratsgebaude ihre Endstationen haben Hier fahrt ebenfalls die Autobuslinie 48A sowie die Linie 2A Unter der Bellariastrasse befindet sich die U Bahn Station Volkstheater der Linie U3 Da die auf der Ringstrasse verkehrenden Strassenbahnlinien bei der Bellariastrasse ihre Haltestellen haben und am anderen Ende die U Bahn Linie U2 ebenfalls eine Station besitzt bildet die Bellariastrasse fur den offentlichen Verkehr eine sehr wichtige Umsteigezone Der Fussgangerverkehr wird in erheblichem Ausmass von Touristen gebildet Neben dem Naturhistorischen Museum konnen Touristenbusse halten zahlreiche Sehenswurdigkeiten Museen und das Volkstheater liegen in unmittelbarer Nahe Die Verbauung ist wegen der planmassigen Anlage der Strasse einheitlich im historistischen Stil gestaltet alle Bauwerke hier stehen unter Denkmalschutz An der dem Naturhistorischen Museum gegenuberliegenden Seite befinden sich mehrere Restaurants und Kaffeehauser aber auch einige Geschafte Dem Museum vorgelagert ist eine Grunzone Gebaude BearbeitenNr 1 Naturhistorisches Museum Bearbeiten nbsp Detail vom Mittelrisalit des Naturhistorischen Museums mit Kopf des Zeus Ammon siehe Hauptartikel Naturhistorisches MuseumDas Naturhistorische Museum dessen Hauptadresse Burgring 7 ist ist einer der herausragendsten Prachtbauten der Ringstrassenzone Es wurde zwischen 1871 und 1891 von den Architekten Carl von Hasenauer und Gottfried Semper im Neorenaissance Stil errichtet Es beherbergt eine der grossten naturwissenschaftlichen Sammlungen Europas die im Ursprung auf die Privatsammlung von Kaiser Franz I Stephan zuruckgeht Sie besteht aus mineralogisch petrographischen geologisch palaontologischen botanischen zoologischen anthropologischen und prahistorischen Abteilungen Prominentestes Sammlungsstuck ist die etwa 25000 Jahre alte Venus von Willendorf Die Ikonologie der Fassadenplastik des Museums wurde von Gottfried Semper entwickelt Dabei wies er die Seite zur Bellariastrasse dem Tellurischen Reich zu Das Hochparterre ist Erfindungen neuer Mittel sinnlicher Wahrnehmung gewidmet Im Untergeschoss des Mittelrisalits befinden sich Bogenzwickelfiguren die der Erde und dem Licht verbundene Gottheiten von Hugo Haerdtl darstellen in den Metopenfeldern sind Genien mit Erfindungen der Antike und der Neuzeit von L Etzmannsdorfer zu sehen Anton Paul Wagner schuf die seitlichen Sitzfiguren der Asia und der Afrika die Schlusssteinkopfe mit Flora Zeus Ammon und Vesta stammen von Carl Kundmann Das Obergeschoss zeigt Nischenstandbilder von Reisenden der Antike und der Neuzeit die den menschlichen Horizont erweitert haben An der Seite zur Bellariastrasse sind dies links Iason und Kolaios beide von Alois Dull in der Mitte Noah und Moses beide von Alois Dull und rechts Alexander der Grosse und Gaius Iulius Caesar beide von Franz Becher Auf der Attikabalustrade befinden sich Figuren von Vertretern eines selbstandigen Strebens der Vernunft nach Erkenntnis Es sind dies al Masʿudi von Emanuel Alexius Swoboda Paulos von Aigina von Josef Anton Probst Kosmas Indikopleustes von Robert Weigl Oreibasios von Karl Lahner Claudius Ptolemaus Galenos und Plinius der Altere von Franz Mittellechner Pedanios Dioscurides und Strabon von Alexander Mailler Theophrastos von Eresos von Leopold Schrodl Aristoteles und Herodot von Josef Rossner Empedokles und Anaxagoras von Friedrich Beer Nr 2 Palais Epstein Bearbeiten siehe Hauptartikel Palais EpsteinDas ehemalige Palais Epstein befindet sich an der Hauptadresse Dr Karl Renner Ring 1 Es wurde von Theophil von Hansen 1868 1871 im Neorenaissance Stil geschaffen Hier befand sich bis 1922 der Verwaltungsgerichtshof Anschliessend war es Sitz des Wiener Stadtschulrates 1938 1945 Reichsbauamt 1945 1955 Sowjetische Kommandantur und seit 2004 Dependance des benachbarten Parlamentsgebaudes nbsp Bellariastrasse Nr 4 Wohnhaus von Otto WagnerNr 4 Wohnhaus Bearbeiten Das Gebaude ist ein fruhes Werk von Otto Wagner 1869 70 im historistischen Stil errichtet Die Fassade in Formen der Neorenaissance lehnt sich an Theophil Hansen an Die Sockelzone ist bossiert Zwei Saulen flankieren das Rundbogenportal Im Obergeschoss befinden sich seitliche Adikulafenster mit Karyatidhermen uber zwei Erkern Die Attikazone weist gekoppelte Pilaster auf Auch das Foyer ist durch Pilaster gegliedert Nr 6 Wohnhaus Bearbeiten Das nach drei Seiten freistehende Wohnhaus im Stil der Wiener Neorenaissance wurde 1870 1872 von Carl Schumann erbaut Es befindet sich an der Hauptadresse Hansenstrasse 2 6 Nr 8 Wohnhaus Bearbeiten Der Baukomplex im Stil der Wiener Neorenaissance wurde 1870 1872 von Carl Schumann erbaut und bildet mit dem gegenuberliegenden Gebaude ein einheitliches Ensemble Hier wohnte und starb der Architekt Theophil von Hansen eine Gedenktafel erinnert an ihn An der Seite zur Bellariastrasse befindet sich ein bemerkenswertes Foyer mit geschichteten Pilastern Arkaden und einer Kuppel zwischen Kreuzgratgewolben mit reicher Groteskenmalerei Das Haus befindet sich an der Hauptadresse Hansenstrasse 1 5 Nr 10 Wohnhaus Bearbeiten Das Wohnhaus wurde 1870 1871 von Franz Frohlich im Stil der Wiener Neorenaissance errichtet Die Fassade wird von additiv aneinandergereihten Adikulafenstern beherrscht die ausserdem noch rustizierte Seitenrisalite und Balkone aufweist Hinter dem Rundbogenportal befindet sich ein pilastergegliedertes Foyer mit Stuckmarmorverkleidung und Stuckdecke Nr 12 Wohnhaus Bearbeiten Das Eckhaus zur Museumstrasse gehort zum gleichen Ensemble wie Nr 8 Es liegt an der Hauptadresse Museumstrasse 2 nbsp U Bahn Station Volkstheater der U3 mit den Mosaiken von Anton LehmdenUnter der Bellariastrasse Bearbeiten siehe Hauptartikel U Bahn Station VolkstheaterUnter der Ringstrasse befindet sich die 1961 erbaute Bellariapassage die auf Hohe der Bellariastrasse den Ring fur Fussganger unterquert Am anderen Ende der Bellariastrasse entstand 1966 die Station Burggasse der unterirdisch gefuhrten Strassenbahnlinien 2 die ab 1980 zur U Bahn Station Volkstheater der Linie U2 wurde In den 1980er Jahren wurde zwischen diesen beiden Polen die gleichnamige U Bahn Station der Linie U3 errichtet die mit Bellariapassage und Station der U2 verbunden ist aber tiefer als diese liegt Sie nimmt die gesamte Lange der Bellariastrasse ein Die Station wurde 1986 grossflachig von Anton Lehmden mit Mosaikbildern geschmuckt die aus 2 Millionen Smalten und gebrochenen Steinen in 200 Farbabstufungen bestehen Das Mosaik ist Das Werden der Natur betitelt und zeigt an der Stirnwand das Entstehen des Universums aus dem Urknall und an den Langsseiten Schonheit Werden und Vergehen der Natur Literatur BearbeitenFelix Czeike Hrsg Bellariastrasse In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 314 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien 1 Bezirk Innere Stadt Verlag Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 648 649Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bellariastrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 205863 16 359075 Koordinaten 48 12 21 1 N 16 21 32 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bellariastrasse amp oldid 236924483