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Die Bell X 22 war ein V STOL Experimentalflugzeug mit vier kippbaren Mantelpropellern Der Start sollte wahlweise senkrecht mit um 90 nach oben geschwenkten Propellern oder auf einer kurzen Startbahn mit etwa 45 nach vorn geschwenkten Propellern erfolgen konnen V STOL Vertical Short Take Off and Landing senkrecht kurz starten und landen Gleichzeitig sollte die X 22 mehr Aufschluss uber die taktische Verwendbarkeit eines Senkrechtstarters als Truppentransporter bringen so wie vor ihr die Hiller X 18 und nach ihr die Bell XV 15 Eine weitere Vorgabe bestand darin im Horizontalflug eine Geschwindigkeit von mindestens 525 km h zu erreichen Bell X 22Typ V STOL ExperimentalflugzeugEntwurfsland Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenHersteller Bell Aircraft CorporationErstflug 17 Marz 1966 1 Produktionszeit Wurde nie in Serie produziertStuckzahl 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfang der 1960er Jahre wollten sowohl U S Air Force U S Army als auch U S Navy das Konzept des Mantelpropellers fur ein VTOL Fluggerat erproben Bei der entsprechenden Ausschreibung setzte sich Bell gegen einen Entwurf von Douglas durch Am 30 November 1962 schrieb die U S Navy den Bau von zwei Prototypen mit V STOL Eigenschaften und vier Mantelpropellern aus Bei Bell hatte man sich bereits in den 1950er Jahren intensiv mit senkrecht start und landefahigen Fluggeraten befasst und konnte auf vorhandene Erfahrungen mit der Bell XV 3 und dem Modell 65 und eine Versuchsattrappe zuruckgreifen von der die konstruktive Auslegung des Modells D2127 ubernommen wurde Die Prototypen erhielten jedoch Seriennummern 151520 und 151521 der US Marine und bekamen die militarische Typenbezeichnung X 22 1963 wurden Modelle in verschiedenen Massstaben in Windkanalen der NASA getestet 1964 begannen Tests der Antriebs und Steuerungssysteme auf Teststanden und Ende 1964 begann die Montage der ersten Maschine im Werk in Wheatfield bei Buffalo wobei die beiden Prototypen die letzten dort gebauten Maschinen waren Am 25 Mai 1965 erfolgte der Rollout der ersten Maschine und am 30 Oktober 1965 der zweiten Am 17 Marz 1966 fand der zehnminutige Erstflug des ersten Prototyps mit Stanley Kakol und Paul Miller in Wheatfield nach zahlreichen statischen Versuchen statt Im Gegensatz zu anderen Kipprotorflugzeugen z B der Bell XV 3 gelangen praktisch auf Anhieb zahlreiche Transitionen Ubergang vom Schwebeflug zum Horizontalflug und umgekehrt Das Interesse galt dabei mehr der Erforschung der VTOL und V STOL Eigenschaften als weniger dieser speziellen Bauform Aufgrund nachlassiger Wartung die zum Ausfall des Hydrauliksystems fuhrte sturzte der erste Prototyp am 8 August 1966 ab Die Techniker schlachteten ihn aus um den noch nicht fertiggestellten zweiten Prototyp flugfahig zu machen der Rumpf wurde noch einige Zeit als Simulator bei Calspan genutzt Die zweite X 22 flog erstmals am 26 Januar 1967 und im Marz 1967 erfolgte der erste Ubergang vom Senkrecht zum Reiseflug Ab Januar 1968 wurde die Maschine von den drei Teilstreitkraften erprobt und am 19 Mai 1968 offiziell an die U S Navy ubergeben Dabei gelang am 30 Juli 1968 ein Schwebeflug in einer Hohe von 2445 m Im Fruhjahr 1970 wurde sie mit dem variablen Flugsteuerungs und Stabilisierungssystem LORAS Linear Omnidirectional Resolving Airspeed System des Cornell Aeronautical Laboratory ausgestattet was den Flugleistungsbereich erweiterte Insgesamt wurden bei den nachfolgenden Tests in Buffalo New York noch 272 Fluge mit 280 Flugstunden 130 VTOL Starts und 236 VTOL Landungen durchgefuhrt Obwohl die X 22 als das bis dato beste Flugzeug seiner Art galt wurde das Programm eingestellt Die geforderte Hochstgeschwindigkeit von 525 km h wurde nie erreicht Der zweite Prototyp ging an Cornell Aeronautical Laboratory zur weiteren Erprobung die bis zum Oktober 1984 andauerte Der letzte dokumentierte Flug fand 1988 statt wobei bei den uber 500 Flugen mehr als 400 Flugstunden zustande kamen Derzeit wird er im Niagara Aerospace Museum New York ausgestellt 2 Obwohl die Mantelpropeller als brauchbar galten wurden sie seither nicht wieder an einem US amerikanischen Militarflugzeug verwendet Konstruktion BearbeitenDie zweisitzige Maschine hatte einen kastenformigen Rumpf mit einem Seitenleitwerk ohne Hohenruder Das einziehbare Fahrwerk bestand aus zwei einzeln bereiften Hauptfahrwerken und einem doppelt bereiften Bugrad Die vier ummantelten dreiblattrigen Hamilton Standardpropeller waren in Gondeln an den Tragflachen montiert und wurden uber ein Verbundwellen und Getriebesystem von vier Wellenturbinen YT58 GE 8D angetrieben die paarweise an den hinteren Stummelflugeln montiert waren Die Gondeln liessen sich hydraulisch um bis zu 95 schwenken Gesteuert wurde das Flugzeug durch die Blattverstellung der Propeller in Kombination mit den im Nachstrom der Propeller befestigten kombinierten Hohen und Querrudern Elevons und der Schwenkung der Gondeln Im mit Zero Zero Schleudersitzen ausgerusteten Cockpit waren mit Knuppel und Ruderpedalen konventionelle Steuerorgane vorhanden die durch einen Blattverstellhebel und Schalter fur die Gondelverstellung erganzt wurden Ein elektro hydraulisches Trimmsystem erzeugte realistische Steuerdrucke in allen Flugbereichen Das vom Cornell Aeronautical Laboratory entwickelte variable Steuerungssystem VSS erlaubte die Simulation anderer Senkrechtstarter wobei aus Sicherheitsgrunden nur die Eingaben des linken Pilotensitzes beeinflusst wurden 2 Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 2Lange 12 07 mSpannweite 11 96 m hintere Tragflachen 7 01 m vordere Tragflachen Hohe 6 31 mPropellerdurchmesser 2 13 mRustmasse 4763 kgLeermasse 6622 kgStartmasse 8020 kgHochstgeschwindigkeit 410 km hmax Flughohe 8475 mSchwebeflughohe mit Bodeneffekt 3660 mSchwebeflughohe ohne Bodeneffekt 1830 mReichweite 890 kmTriebwerke 4 General Electric YT58 GE 8D Wellenturbinen mit je 932 kW 1267 PS Siehe auch BearbeitenBell Boeing V 22 Liste von Flugzeugtypen Liste von VersuchsflugzeugenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bell X 22 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Beschreibung auf history nasa gov S 29 PDF 1 2 MB Abgerufen am 11 Februar 2013 a b FlugRevue November 2011 S 92 95 Fliegender Simulator Bell X 22A Experimentalflugzeuge der USAX 1 X 2 X 3 X 4 X 5 X 6 X 7 X 8 X 9 X 10 X 11 X 12 X 13 X 14 X 15 X 16 X 17 X 18 X 19 X 20 X 21 X 22 X 23 X 24 X 25 X 26 X 27 X 28 X 29 X 30 X 31 X 32 X 33 X 34 X 35 X 36 X 37 X 38 X 40 X 41 X 42 X 43 X 44 X 45 X 46 X 47 X 48 X 49 X 50 X 51 X 53 X 54 X 55 X 56 X 57 XQ 58 X 59 X 60 X 61 X 62 X 66ALuftfahrzeuge des Herstellers Bell HelicopterZivilhubschrauber Bell 30 Bell 42 Bell 47 Bell 48 Bell 61 Bell 65 Bell 204 Bell 205 Bell 206 Bell 209 Bell 210 Bell 212 Bell 214 Bell 214ST Bell 222 Bell 230 Bell 309 Bell 400 Bell 409 Bell 407 Bell 412 Bell 427 Bell 429 Bell 430 Bell 505 Bell 525Militarhubschrauber AH 1 UH 1 TH 57 OH 58 YAH 63 TH 67 Bell 207 ARH 70 Bell 360Kipprotorflugzeuge V 22 BA609 QTR V 280 Nexus Projekt Flugzeuge P 39 P 59 P 63 FM 1Experimentalflugzeuge ATV X 1 X 2 X 5 X 9 X 14 X 16 X 22 XV 3 XV 15 XP 45 XP 52 XP 76 XP 77 XP 83 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bell X 22 amp oldid 234828523