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Die Behaarte Hainsimse Luzula pilosa auch als Haar Hainsimse Fruhlings Hainsimse oder Behaarte Marbel bezeichnet ist eine Pflanzenart aus der Familie der Binsengewachse Die Pflanze bildet zusammen mit anderen Fruhbluhern wie Wald Veilchen Buschwindroschen Scharbockskraut oder Wald Sauerklee den Fruhlingsaspekt in lichten bodensauren Waldern Behaarte HainsimseBehaarte Hainsimse Luzula pilosa SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Binsengewachse Juncaceae Gattung Hainsimsen Luzula Art Behaarte HainsimseWissenschaftlicher NameLuzula pilosa L Willd Bewimpertes LaubblattEinzelblute der Behaarten HainsimseFruchtBlutenstandSamen mit Elaiosom Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Standort 2 Beschreibung 3 Okologie 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVerbreitung und Standort BearbeitenDie Behaarte Hainsimse ist in Europa und Asien bis nach West Sibirien vom Flachland bis in Hohenlagen von 2000 Metern uber NN verbreitet In den Allgauer Alpen steigt sie im Ziebelmoos nordwestlich Rohrmoos in Bayern bis zu 1400 Metern Meereshohe auf 1 Sie wachst in lichten Laub und Nadelwaldern saurer nahrstoffarmer bis mittlerer Standorte Vor dem Laubaustrieb bildet sie zusammen mit etlichen weiteren Fruhbluhern den Fruhjahrsaspekt der Krautschichten Haufig wachst sie auch an Waldwegen oder Waldrandern Sie hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in Gesellschaften der Ordnung Fagetalia kommt aber auch in denen der Ordnungen Quercetalia roboris oder Piceetalia vor 2 Beschreibung BearbeitenDie Behaarte Hainsimse ist ein mehrjahriger uberwinternd gruner Hemikryptophyt der Wuchshohen zwischen 15 und 40 Zentimetern erreicht Das Binsengewachs wachst in kleineren Horsten die ihrerseits lockere Rasen entwickeln konnen und bildet nur selten kurze Auslaufer Die dunnen Stangel wachsen aufrecht Die grundstandigen grasartigen und glanzenden Laubblatter sind 4 bis 12 Millimeter breit und am Rand dicht bewimpert Die Hochblatter sind sehr kurz und immer deutlich kurzer als der Blutenstand Der lockere aufrechte und vielblutige Blutenstand ist eine Spirre mit aufrechten bis zur Fruchtzeit uberhangenden Asten Die Bluten stehen einzeln Die etwa gleich langen Blutenhullblatter Perigon sind etwa 3 Millimeter lang lanzettlich spitz kastanienbraun und am Rand breit hautrandig Die Griffel tragen drei grunlich weisse Narben Die zuletzt gelbgrunliche Kapselfrucht ist kegelformig stumpf Sie ist langer als die Perigonblatter und oberhalb der Mitte eingeschnurt und verschmalert Die glanzend braunen Samen sind zwischen 2 5 und 3 5 Millimeter lang und besitzen je ein sichelformiges Anhangsel Elaiosom Chromosomenzahl 2n 66 seltener 70 oder 72 2 Okologie BearbeitenDie Behaarte Hainsimse ist ein Hemikryptophyt und eine Halbrosettenpflanze bzw eine immergrune Horstpflanze Die Blattrandbehaarung ist durch Randstreifenablosung entstanden Die Blattrosetten dienen als Wassersammler Die Behaarte Hainsimse ist eine Tiefschatten bis Schattenpflanze Ihr okologischer Schwerpunkt liegt auf frischen massig sauren stickstoffarmen bis massig stickstoffreichen Boden Sie ist eine kennzeichnende Pflanze von bodensauren Buchenwaldern Fagetalia sylvaticae bodensauren Eichenwaldern Quercetalia robori petraeae sowie von Kiefern Fichtenwaldern Vaccinio Piceetalia Die Offnung der Bluten erfolgt erst im mannlichen Stadium ihre Bestaubung erfolgt durch den Wind Anemogamie Blutezeit ist von Marz bis Mai Die Fruchte sind fachspaltige Kapseln Der Fruchtstangel sinkt reif zu Boden Die Pflanze ist ein Selbstaussaer Die weitere Ausbreitung der Diasporen erfolgt uber Ameisen Myrmekochorie Dazu verfugt sie an den Samen spezielle ol und zuckerhaltige Korperchen Elaiosomen welche die Ameisen anlocken Fruchtreife ist von Juni bis Juli Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische AuslauferLiteratur BearbeitenKonrad Lauber Gerhart Wagner Flora Helvetica 2 Auflage Verlag Paul Haupt Bern Stuttgart Wien 1998 ISBN 3 258 05735 4 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3364 4 J Grau B P Kremer B M Moseler G Rambold amp D Triebel Graser Mosaik Verlag Munchen 1996 ISBN 3 576 10702 9 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8252 1828 7 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Einzelnachweise Bearbeiten Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 305 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 152 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luzula pilosa Album mit Bildern Videos und Audiodateien Behaarte Hainsimse FloraWeb de Behaarte Hainsimse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Luzula pilosa L Willd Karte zur Verbreitung in der Schweiz In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Weltweite Verbreitung Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Behaarte Hainsimse amp oldid 224240004