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Jebel BarkalDschebel BarkalHohe 287 mLage SudanKoordinaten 18 32 12 N 31 49 42 O 18 536725 31 828358333333 287 Koordinaten 18 32 12 N 31 49 42 OJebel Barkal Sudan Berg Barkal in HieroglyphenDer Reine Bergin einer Inschrift von ArikamaninoteJebel Barkal arabisch جبل البركل Dschabal al Barkal DMG Ǧabal al Barkal agyptisch ḏw wˁb der reine Berg auch Gebel Barkal oder Dschebel Barkal das erste Wort ist jeweils die Transkription fur das arabische Wort Berg Barkal bedeutet heilig ist ein kleiner Berg im Norden Sudans mit 287 m Hohe Der Jebel Barkal ist von einem ausgedehnten Ruinenfeld umgeben das mehrere Tempelanlagen bedeutende Profanbauten Palaste sowie eine Pyramiden Nekropole umfasst Die Bauten bilden zusammen mit den Funden in Sanam die antike Stadt Napata Daher erhielten der Berg Barkal Sanam und weitere Fundstatten der Umgebung 2003 von der UNESCO den Status Weltkulturerbe Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Tempelbezirk 3 1 Amun Tempel 3 2 Tempel von Mut und Hathor 3 3 Weitere Tempel innerhalb des Tempelbezirks 4 Stadt und Nekropole 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Jebel Barkal liegt ca 30 Kilometer flussabwarts vom 4 Nilkatarakt und vom neuen Merowe Staudamm am rechten Ufer des Nils etwa zwei Kilometer sudwestlich von Karima und rund 400 Kilometer nordlich von Khartum Die Entfernung zum Nil betragt etwa 1 5 Kilometer nbsp Jebel Barkal und dessen UmgebungDer Tafelberg ragt etwa 100 Meter aus dem Umland heraus die fast senkrechten Sandsteinflanken sind 80 bis 95 Meter hoch lediglich die Nordflanke ist weniger steil Geschichte Bearbeiten nbsp Blick vom Jebel Barkal nach Nordosten Amuntempel die Stadt Karima und die Flussoase des NilsSpatestens seit Thutmosis III im 15 Jahrhundert v Chr von dem die fruhesten ausgegrabenen Ruinen stammen galt den Agyptern der Jebel Barkal als sudliches Gegenstuck zur Tempelanlage in Karnak und als Wohnort des Gottes Amun Bis zur 20 Dynastie war der Jebel Barkal das wichtigste religiose Zentrum der Agypter in Nubien Wahrend dieser Dynastie zogen sich die Agypter allmahlich aus Nubien zuruck der Jebel Barkal blieb ein politisch ungesichertes Gebiet und der Amun Kult verschwand fur eine Ubergangszeit Nach 1000 v Chr herrschten lokale nubische Fursten Mit der Entstehung des kuschitischen Reiches dessen erste Hauptstadt im 8 Jahrhundert v Chr Napata mit dem Jebel Barkal als Zentrum war wurde der Amun Kult wiederbelebt Unter Kaschta regierte um 760 747 begann die Erneuerung und Erweiterung der agyptischen Tempel Sein Sohn und Nachfolger Pije regierte um 747 716 liess den grossen Amuntempel vom Jebel Barkal renovieren und erweitern Vor der senkrechten Felswand am Sudende des Berges befindet sich eine etwa 70 Meter hohe freistehende Felsnadel Fruher wurde angenommen es handle sich um eine stark verwitterte Kolossalstatue Neuere Untersuchungen konnten das widerlegen doch scheint diese Spitze schon in der Antike von Bedeutung gewesen zu sein Der Felsen lasst sich als Urausschlange deuten dem Symbol agyptischer Konige Taharqa um 690 664 v Chr und Nastasen der in der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts v Chr regierte haben hier ihre Namen anbringen lassen Tempelbezirk BearbeitenIn der Ebene im Osten direkt am Fusse des Berges befinden sich die Ruinen einiger Tempel und Grabbauten die 1916 1920 von George A Reisner ausgegraben wurden Eine erneute Untersuchung der Tempelruinen erfolgt mit Unterbrechungen seit 1987 durch das Museum of Fine Arts Boston unter der Leitung von Timothy Kendall 1 Amun Tempel Bearbeiten Zum Tempelbezirk gehort der B 500 genannte Amun Tempel Der alteste Teil des Tempels stammt aus dem Neuen Reich und ist teilweise aus Steinblocken im Format Talatat errichtet das vor allem gegen Ende der 18 Dynastie ublich war Wesentlich erweitert wurde der Bau unmittelbar vor Beginn der 25 Dynastie unter Konig Pije Die Saulen und Eingange bestanden aus Sandstein wahrend fur die meisten Mauern ungebrannte Lehmziegel verwendet wurden Pije und Taharqa versahen den Tempel mit reliefierten Barkenuntersatzen aus Granit Die Bauweise sollte agyptische Traditionen fortsetzen Ab der 25 Dynastie entwickelte sich der Amuntempel zu einer Art Nationalheiligtum in dem zahlreiche kuschitischen Konige Stelen mit Berichten uber ihre Taten aufstellen liessen um diese vor der Gottheit zu rechtfertigen Diese Stelen stellen heute eine der umfassendsten Schriftquellen zur Geschichte der 25 Dynastie und der napatanischen Zeit dar Tempel von Mut und Hathor Bearbeiten nbsp Hathor Saulen des Tempels B 300Die nach dem Amun Tempel am besten erhaltenen Ruinen des B 300 auch Tempel der Mut liegen knapp 200 Meter westlich von diesem an der Sudspitze des Jebel Barkal unterhalb der Felsnadel Der ursprungliche Bau fur die Gottin Mut aus der Zeit des Neuen Reiches war ein freistehender Tempel Unter Taharqa wurde ein neuer Tempel mit einem Pylon und axialen Saulenreihen im Innern um 680 v Chr zur Halfte in den Felsen hineingebaut Zwei Saulen des Mut Tempels mit Kapitellen die Hathorgesichter zeigen wurden wieder aufgerichtet 25 Meter westlich befand sich der ahnlich grosse und ebenso teilweise in den Felsen gebaute Tempel B 200 fur die Gottin Hathor Beide Tempel huldigen einem Sonnenkult dem Mythos vom Auge des Re Der Hathor Tempel besass drei Altarraume fur Hathor Tefnut und eine weitere unbekannte Gottin Weitere Tempel innerhalb des Tempelbezirks Bearbeiten B 600 war ein kleiner Tempel der unter Thutmosis IV um etwa 1400 erstmals errichtet wurde durch einen Steinschlag zerstort worden sein musste und vermutlich gegen Ende der napatanischen Zeit neu aufgebaut wurde Um dieselbe Zeit wurde auch der durch Steinschlag beschadigte daneben liegende und aus dem 7 Jahrhundert stammende B 700 wiederhergestellt Den ursprunglich aus Lehmziegeln errichteten Tempel B 800 Tempel des Alara liess Kaschta mit einem Pylon aus Steinquadern erweitern und dessen Zugang mit einer Reihe Steinwidder saumen Zwischen diesen Tempeln wurden geringe Reste von weiteren Tempeln und Profanbauten ausgegraben Die erste Bauphase des Palasten B 1200 aus Lehmziegeln fallt vermutlich auch in die Zeit von Kuschta 2 Stadt und Nekropole BearbeitenOstlich des Tempelbezirks ergrub ein Team der Universitat Rom die Reste mehrerer uberwiegend aus der meroitischen Zeit stammender Profangebaude darunter eines grossen Palastes aus dem 1 Jahrhundert n Chr 1994 fanden die Italiener dort zwei Lowenstatuen Auf der gegenuberliegenden westlichen Seite des Berges sind von der Durchgangsstrasse aus die meroitischen Pyramiden vom Jebel Barkal zu sehen Siehe auch BearbeitenListe der Berge oder Erhebungen in Sudan Liste des UNESCO Welterbes Sudan Literatur BearbeitenDows Dunham The Barkal Temples Excavated by George Andrew Reisner Museum of Fine Arts Boston MA 1970 Timothy Kendall Excavations at Gebel Barkal 1996 Report of the Museum of Fine Arts Boston Sudan Mission In Kush Vol 17 1997 ISSN 0075 7349 S 320 343 Timothy Kendall Die Konige vom Heiligen Berg Napata und die Kuschiten Dynastie In Dietrich Wildung Die Pharaonen des Goldlandes Antike Konigreiche im Sudan Reiss Museum Mannheim 1998 ISBN 3 8030 3090 0 S 161 171 Timothy Kendall Gebel Barkal In Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 S 325 28 Richard Lepsius Denkmaler aus Aegypten und Aethiopien Text Band 5 Walter Wreszinski Nubien Hammamat Sinai Syrien und europaische Museen Hinrich Leipzig 1913 S 256ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jebel Barkal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Timothy Kendall The NCAM Mission at Jebel Barkal NCAM Sudan Memento vom 13 Juni 2010 im Internet Archive Timothy Kendall Gebel Barkal and Ancient Napata ARKAMANI Sudan Electronic Journal of Archaeology and Anthropology Timothy Kendall Napatan Temples A Case Study from Gebel Barkal MS Word 430 kB Gebel Barkal Der heilige Berg der schwarzen Pharaonen In Schatze der Welt Erbe der Menschheit Einzelnachweise Bearbeiten VI Current Archaeological Teams jebelbarkal org Kendall 1998 S 163Welterbestatten im Sudan Kulturerbe Jebel Barkal und die Statten der Napata Region al Kurru Nuri Sanam und Zuma 2003 Archaologische Statten der Insel Meroe Musawwarat es Sufra und Naqa 2011 Naturerbe Meeres Nationalpark Sanganeb Atoll und Meeres Nationalpark Dungonab Bucht Insel Mukkawar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jebel Barkal amp oldid 233072832