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Balthasar Kademann auch Balthasar Cademan Balzer Cademan Cadman oder Cateman 28 Januar 1533 1 in Ortrand 17 Oktober 1607 in Pirna war ein deutscher lutherischer Theologe kurfurstlich sachsischer Hofprediger Superintendent von Pirna und Gegner des Kryptocalvinismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als Sohn des gleichnamigen Tuchmachers und Burgers in Ortrand besuchte er von 1545 bis 1549 2 die Furstenschule Sankt Afra in Meissen unter dem Rektor Georg Fabricius mit einem kurfurstlichen Stipendium In dieser Zeit fertigte Matthias Marcus Dabercusius 1508 1572 eine Ubersetzung von Xenophons Kyrupadie aus dem Griechischen ins Latein an Diese ist nur in der handschriftlichen Niederschrift Balthasar Kademanns uberliefert und wird in der Anna Amalia Bibliothek Weimar aufbewahrt 3 Nach dem Abgang von St Afra immatrikulierte sich Balthasar Kademann 1549 an der Universitat Leipzig wo er bei Joachim Camerarius dem Alteren studierte Ab 1553 war er Schulrektor in Liebenwerda und ab dem 2 Oktober 1556 wieder Student diesmal an der Universitat Wittenberg bei Philipp Melanchthon Am 16 Februar 1557 wurde er unter dem Dekan Heinrich Paxmann an der Philosophischen Fakultat zum Magister promoviert und ging als Schulrektor nach Bautzen Bei einer Durchreise besuchte ihn dort 1559 sein fruherer Lehrer Philipp Melanchthon 4 Nach einigen Jahren der Lehrtatigkeit erfolgte 1563 in Wittenberg seine Ordination durch Paul Eber Es schloss sich zunachst eine Diakonenstelle in seiner Heimatstadt Ortrand an bevor er 1567 als Pfarrer nach Langhennersdorf bei Freiberg wechselte Ab 1575 war er Pfarrer in Bohmisch Kamnitz und am 1576 Hausprediger bei einem Adligen in Dresden Am 18 Januar 1579 lud Kurfurst August von Sachsen Balthasar Kademann dazu ein Hofprediger in Dresden zu werden 5 was dieser im selben Jahr annahm Kademann vertrat die lutherische Orthodoxie im Streit mit den Kryptocalvinisten was ihn bei Kurfurst August in hohe Gunst brachte Er unterschrieb die Konkordienformel von 1577 Mit dem Tod des Kurfursten und dem Amtsantritt seines Sohnes Christian I spitzte sich der Konflikt zwischen orthodoxen Lutheranern und Kryptocalvinisten zu Massgeblich daran beteiligt war Kanzler Nikolaus Krell Aus diesem Grund wurde Kademann 1587 auf die Superintendenturstelle in Pirna die er bis an sein Lebensende versah weggelobt Jedoch erfolgte 1591 seine Amtsenthebung im Zusammenhang mit den laufenden religiosen Auseinandersetzungen und er musste die Stadt Pirna mitsamt seiner Familie verlassen Der designierte Nachfolger hatte die Stelle noch nicht angetreten als Christian I starb und Kademann in seine Superintendentur zuruckkehren konnte Familie BearbeitenBalthasar Kademann war dreimal verheiratet und hatte insgesamt 19 Kinder Der Name seiner ersten Frau ist unbekannt Mit ihr war er vier Jahre verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter von denen nur die Tochter das Kindesalter uberlebte Mit seiner zweiten Frau ebenfalls unbekannten Namens war er ein Jahr lang verheiratet und hatte einen Sohn der bereits fruh verstarb Seine dritte Frau Margaretha Treutter oder Treutler war die Tochter des Amtsschossers in Meissen Mit ihr war er 39 Jahre verheiratet und von ihren 9 Sohnen und 7 Tochtern uberlebten 6 Sohne und 4 Tochter den Vater Unter anderem waren dies 6 Margaretha um 1561 heiratete im Juni 1581 Melchior Kittel in Glashutte Catharina um 1562 63 heiratete am 12 September 1581 in Dresden Georg jun Wagner damals Pfarrer in Rackau Niederlausitz spater in Pappendorf bei Freiberg eine To aus dieser Ehe war Barbara verheiratet mit David sen Schirmer einem Neffen des Freiberger Superintendenten Abraham Gensreff und Amtsnachfolger seines Schwiegervaters als Pfarrer in Pappendorf beide hatten u a den Sohn David Schirmer 7 sachs Hofbibliothekar und Barockdichter Paulus um 1565 in Ortrand 1578 85 Furstenschule St Afra hat unter Kurfurst August ab 30 April 1585 jahrlich 100 Gulden zum Studieren bekommen Dorothea um 1567 heiratete 1587 Melchior Trost kurfurstlicher Buchsenmeister und Bergschreiber zu Torgau Heinrich um 1576 1 Januar 1633 in Zittau 1589 93 Furstenschule St Afra Apotheker Reisen nach Danemark und in andere Lander Burger in Zittau Wohnhaus in der Neustadt heiratete am 13 Februar 1607 Ursula geb Rossler die Witwe des Zittauer Diakons Wolfgang Scharschmidt Anna um 1574 80 fehlt bei J A Gleich heiratete 1598 den Pirnaer Bildhauer David Schwenke 8 Georg 12 Oktober 1580 in Dresden 7 Dezember 1633 in Oschatz 1593 99 Furstenschule St Afra Mag phil 1605 08 adjungierter Pastor bei seinem Vater in Pirna 1608 10 Pfarrer in Radeburg 1610 17 Superintendent zu Bischofswerda und ab 1617 Superintendent in Oschatz verheiratet mit Magdalena Zimler 1679 Tochter des Pirnaer Stadtrichters Caspar Zimler Sohne aus dieser Ehe sind unter anderem August sen und Johann Georg beide Pfarrer Christina 1582 getauft in der Schlosskapelle Dresden Taufzeuge war Kurprinz Christian spater Kurfurst Christian I und die zwei Prinzessinnen Dorothea und Anna sie heiratete einen Ratsherrn aus Pirna Christian um 1585 in Dresden 1633 fehlt bei J A Gleich 1607 Hospitalprediger in Pirna 9 Friedrich 18 August 1585 Taufzeugin war Kurprinzessin Sophia ab 1595 Furstenschule Schulpforta Kantor in Budissin Bautzen spater Politicus in Budissin August oder August Johann um 1586 1598 1604 Furstenschule St Afra Dr phil und med Medicus Ordinarius zu Grimma spater in Wurzen fruh verstorbenViele seiner Sohne Enkel und Urenkel wurden Pfarrer und auch Superintendenten wahrend seine Tochter in burgerliche Kreise in Pirna und Umgebung oder in Pfarrhaushalte in Sachsen einheirateten Seine Kinder stifteten ihm ein lebensgrosses Epitaph 10 das 1611 vermutlich von seinem Schwiegersohn David Schwenke geschaffen wurde und nach einer Versetzung heute im Eingangsbereich der Stadtkirche St Marien in Pirna steht Literatur BearbeitenNicole Blech Kademann Balthasar In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Johann Andreas Gleich Annales ecclesiastici oder Grundliche Nachrichten der Reformations Historie Saueressig Dresden 1730 2 Band S 346ff Volltext in der Google Buchsuche Johann Gottlob Frenckel Diptycha Ositiensia Oder Historie derer Herren Superintendenten und Diaconen zu Oschatz in Meissen Aus mancherley gedruckten und geschriebenen Nachrichten auch andern Documenten In zweyen Buchern dergestalt abgefasset dass sie an statt einer Oschatzer Kirchen Historie dienet Band 2 Mieth Dresden 1722 S 151 Volltext in der Google Buchsuche Reinhold Grunberg Bearb Sachsisches Pfarrerbuch Bd 2 1 Freiberg 1940 S 405 Anton Hermann Konigsdorffer Memorabilia der Kirchfahrt Langhennersdorf bei Freiberg aus dem 16 und 17 Jahrhundert in Dibelius Loffler Hrsg Beitrage zur sachsischen Kirchengeschichte zweites Heft Barth Leipzig 1883 S 56f Gottlieb Friedrich Otto Lexikon der seit dem funfzehenden Jahrhunderte verstorbenen und jetztlebenden Oberlausizischen Schriftsteller und 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der 28 Januar 1533 genannt Die meisten Autoren geben jedoch nur 1533 als Geburtsjahr an August Hermann Kreyssig Afraner Album Verzeichniss sammtlicher Schuler der Koniglichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875 8422 an der Zahl Hauptbd Klinkicht Meissen 1876 S 6 Anna Amalia Bibliothek Weimar Signatur Q85 G F Otto Lexikon der seit dem funfzehenden Jahrhunderte verstorbenen und jetztlebenden Oberlausizischen Schriftsteller und Kunstler Gorlitz 1802 S 249 Das Einladungsschreiben ist in J A Gleichs Annales ecclesiastici abgedruckt Johann Andreas Gleich Annales ecclesiastici oder Grundliche Nachrichten der Reformations Historie Saueressig Dresden 1730 2 Band S 346ff Nicolaus Gerlach Christliche Leich Predigt Bey Beerdigung Des Weyland Ehrwurdigen Herrn Melchior Schirmers Treufleissigen Predigers zu Pelleben im Ertzstiffte Magdeburg welcher den 11 Decembr im Jahr 1655 entschlaffen und den 20 dieses Monats in sein Ruhekammerlein allda beygesetzet worden Gehalten und auf begehren in 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