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Der erste Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz war der erste linksrheinische Bahnhof in Mainz und von 1853 bis zur Eroffnung des neuen Centralbahnhofs 1884 in Betrieb Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn nach 1860Mittelgrund Bahnsteighalle Hintergrund Mainzer Dom nach 1860 Strassenseite des Empfangsgebaudes Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 2 Bahnhof 2 1 Geografische Lage 2 2 Bezeichnung 2 3 Empfangsgebaude 2 3 1 Empfangsgebaude des Kopfbahnhofs 2 3 2 Empfangsgebaude des Durchgangsbahnhofs 2 4 Erweiterungen 3 Ende 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAnfange BearbeitenMainz war die grosste Stadt des Grossherzogtums Hessen ein bedeutender Handelsplatz seit romischer Zeit und damit ein attraktiver Ausgangs und Zielpunkt fur Eisenbahnen Die in Mainz gegrundete Ludwigsbahngesellschaft erwirkte Konzessionen zum Bau von Eisenbahnstrecken die von Mainz ausgingen Die erste dieser Konzession wurde ihr 1846 fur die Bahnstrecke Mainz Worms Landesgrenze zur Pfalz Bayern erteilt Der Bau der Strecke verzogerte sich unter anderem infolge der Revolution 1848 49 und der sie begleitenden Wirtschaftskrise 1847 lagen die Planungen des fur den Bau der Hessischen Ludwigsbahn Verantwortlichen Ignaz Opfermann fur den Mainzer Bahnhof vor 1 Dies war wegen der militarisch bedingten Auflagen fur den Bahnhofsbau in der Bundesfestung Mainz ein kompliziertes Vorhaben Fur das Zufahrtsgleis und Bahnhofsanlagen mussten Festungsbauwerke durchbrochen umgebaut und teilweise neu errichtet werden 2 Die Bauarbeiten begannen Ende 1847 und waren 1852 weitestgehend abgeschlossen 3 Der erste planmassige Zug verliess den Bahnhof am 23 Marz 1853 als das erste Teilstuck der Eisenbahn Richtung Worms in Betrieb ging 4 5 Bahnhof BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Dieser Bahnhof lag zwischen Rhein Holzturm und der Kaponniere Fort Malakoff ausserhalb der Stadtmauer Bezeichnung Bearbeiten Anfanglich wurde der Bahnhof als Ludwigsbahnhof bezeichnet um ihn von dem damals zweiten bereits seit 1840 in Betrieb befindlichen Bahnhof der Taunus Eisenbahn in Mainz Kastel zu unterscheiden Ab 1858 trug er dann die Bezeichnung Centralbahnhof 6 die 1884 auf den Nachfolger den heutigen Hauptbahnhof ubertragen wurde Empfangsgebaude Bearbeiten Empfangsgebaude des Kopfbahnhofs Bearbeiten Das erste Empfangsgebaude fur diesen Bahnhof wurde 1847 bis 1852 zwischen Rhein und Stadt errichtet Daruber hinaus gab es eine Reihe von Betriebsgebauden Drei offenen Wagenhallen einen Lokomotivschuppen einen Guterschuppen einen Wasserbehalter und Werkstatten Aus Geldmangel wurde an allen Gebauden weitestgehend auf Bauschmuck verzichtet 7 Das erste Empfangsgebaude war als typischer Kopfbahnhof der damaligen Zeit gestaltet Rechts und links stand je ein zweistockiger auf etwa quadratischem Grundriss errichteter Pavillon Diese beiden Gebaude waren durch eine offene Galerie verbunden Gleisseitig stand davor eine holzerne Bahnsteighalle Im rheinseitigen Pavillon befand sich die Verwaltung der Hessischen Ludwigsbahn sowie das Furstenzimmer im stadtseitigen Pavillon waren die Einrichtungen fur die ubrigen Reisenden untergebracht Eine Empfangshalle und drei Buroraume fur den Fahrkartenverkauf Im ersten Stock lag die Wohnung des Bahnhofsvorstehers 8 Empfangsgebaude des Durchgangsbahnhofs Bearbeiten Dieses Arrangement musste bereits 1859 teilweise wieder aufgegeben werden als von Norden her die Bahnstrecke von Bingen eingefuhrt und der Bahnhof vom Kopf zum Durchgangsbahnhof umgebaut wurde Der flussseitige Pavillon und der Verbindungsflugel mussten den neuen Gleisen weichen und wurden abgerissen Ersatz fur den verlorenen Raum schufen Gebaude die nun gleisparallel sudlich des verbleibenden Pavillons errichtet wurden Der erhaltene Pavillon wurde so zum nordlichsten Teil des Empfangsgebaudes Er war dreiachsig hatte einen reprasentativen Eingang an der Nordseite und trug als Dachreiter einen Uhrturm Nach Suden schlossen sich ein eingeschossiger Flugel und daran ein vierachsigen Pavillon mit Walmdach als Pendant zum nordlichen an Dies geschah nach Planen von Justus Kramer Der eingeschossige Zwischenbau war strassenseitig als Galerie gestaltet Er beherbergte den Gepackraum einen Wartesaal fur die erste und zweite Klasse und einen weiteren fur die dritte Klasse das Bahnhofsrestaurant Personalraume und die Toiletten Den sudlichen Pavillon bezog die Verwaltung 9 1866 lag die Baugenehmigung fur einen weiteren Umbau durch Justus Kramer vor insbesondere sollten die Hauptgebaude ein drittes Stockwerk erhalten Dies wurde jedoch nicht verwirklicht 10 Das Verwaltungsgebaude wurde wohl schon 1873 zumindest teilweise die gesamten Hochbauten dann 1885 abgerissen nachdem der neue Centralbahnhof am damaligen Westrand der Stadt in Betrieb gegangen war 11 Erweiterungen Bearbeiten Der Bahnhof wurde zum Ausgangspunkt weiterer Eisenbahnstrecken Im Dezember 1858 nahm die Hessische Ludwigsbahn die Rhein Main Bahn nach Aschaffenburg uber die damalige Landeshauptstadt Darmstadt in Betrieb Er erhielt nun die Bezeichnung Centralbahnhof 12 Mangels Brucke endete diese zunachst am rechten Rheinufer oberhalb der Mainmundung Die Reisenden mussten samt Gepack auf dem Trajekt Mainz Gustavsburg den Rhein uberqueren 1860 begann der Bau der Sudbrucke die am 20 Dezember 1862 den Betrieb aufnahm Damit konnten die Zuge der Rhein Main Bahn direkt in den Bahnhof einfahren Ab 1863 zweigte von dieser Strecke nach Frankfurt am Main im Bahnhof Mainz Bischofsheim die Mainbahn ab Auch deren Verkehr wurde nun in den Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz eingefuhrt Am 17 Oktober 1859 nahm die Bahnstrecke Mainz Bingen den Betrieb auf Sie endete in Mainz zunachst in einem eigenen Kopfbahnhof Der befand sich ebenfalls ausserhalb der Festungsmauern im Gartenfeld der heutigen Neustadt zwischen Frauenlobstrasse und Feldbergplatz etwa dort wo heute die Grune Brucke uber die Rheinallee fuhrt Die Verbindung zum ersten Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz wurde aber bald hergestellt Die Bahnstrecke Alzey Mainz war die dritte die vom Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz ausging Sie wurde 1871 entlang des Firmengelandes der Chaissen und Eisenbahnwagen Fabrik der Gebruder Gastell verlegt und mundete parallel mit der Strecke von Bingen in den Bahnhof ein Daruber hinaus bestand bis 1863 das Trajekt Mainz Kastel das es ermoglichte Guterwagen von und zur Taunus Eisenbahn uberzusetzen Dessen linksrheinische Anlegestelle befand sich ebenfalls im Bereich des Bahnhofs Reisende mussten zum Umsteigen den Rhein uber die SchiffsbruckeEnde BearbeitenSchnell stieg das Verkehrsaufkommen Der Raum am Rheinufer zwischen Fluss und Festung war aber sehr begrenzt Die Bahnanlagen liessen sich dort bald nicht mehr erweitern da das Lauterenviertel mit Wohnungen bebaut wurde Bereits 1858 berichtete die Mainzer Zeitung uber Plane den Bahnhof zu verlegen Stadtbaumeister Eduard Kreyssig schlug 1873 vor den Bahnhof auf der Westseite der Stadt neu zu errichten Letztendlich wurde dort ein Bauplatz festgelegt der ausreichend Flache fur das Vorhaben bot Der Preis dafur war allerdings dass der gesamte aus dem Suden und Osten anrollende Verkehr durch einen Tunnel den Mainzer Eisenbahntunnel geleitet werden musste Nachdem dieser neue Centralbahnhof 1884 eroffnet war wurde der erste Mainzer Bahnhof der HLB aufgegeben Seine Zufahrtgleise wurden fur die Bedienung der Hafenanlagen am Rheinufer weiter genutzt Gebaude und ein Teil der Bahnanlagen wurden abgerissen und durch den Neubau eines Garnisonslazaretts und der Garnisonswaschanstalt heute Kulturzentrum KUZ ersetzt In dem ehemaligen Garnisonslazarett war von 1959 bis 1990 die Bereitschaftspolizei untergebracht 13 Heute befindet sich hier die Einkaufsmall Fort Malakoff Park Erhalten geblieben ist nur die benachbarte Centrale Lokomotiv Reparaturwerkstatte der Hessischen Ludwigs Eisenbahn heute das Museum fur Antike Schifffahrt Literatur BearbeitenHans Dohn Eisenbahnpolitik und Eisenbahnbau in Rheinhessen 1835 1914 Mainz 1957 Rosel Spaniol Fruhe Eisenbahnanlagen in Mainz einst und jetzt Ein Beitrag zur Stadtgeschichte und archaologie Herausgeber DGEG Karlsruhe 1979 Silvia Speckert Ignaz Opfermann 1799 1866 Ausgewahlte Beispiele seiner Bautatigkeit im Umkreis der Stadt Mainz Hausarbeit zur Erlangung des Akademischen Grades eines Magister Artium Johannes Gutenberg Universitat Mainz 1989 Maschinenschriftlich Band 1 Text Band 2 Tafeln Stadtarchiv Mainz 1991 25 Nr 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnhof Mainz der Hessischen Ludwigsbahn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Speckert S 71 Dohn S 83 Speckert S 71 Speckert S 71 Eisenbahngeschichte Mit Fahnchen geschmuckt und in Windeseile bis Worms Anton Maria Keim Mainz von Jahrhundertmitte zu Jahrhundertmitte In Mainz Fotografische Erinnerungen 1845 1945 Band 1 ISBN 3 88 193 010 8 Erlauterung im Intranet des Stadtarchivs Mainz zu Foto BPSF 702 B und Otto Westermann Junge Eisenbahn im 2000 jahrigen goldenen Mainz Aus guten und bosen Tagen der Mainzer Eisenbahn Bundesbahndirektion Mainz Mainz o J nach 1962 S 23 unter Berufung auf die Geschaftsberichte der Hessischen Ludwigsbahn Speckert S 72 Speckert S 72f Speckert S 72f Speckert S 73 Speckert S 71 73 Dohn S 83 Wasserwerfer im Einsatz Allgemeine Zeitung Mainz abgerufen am 20 Juni 2011 49 996705 8 28088 Koordinaten 49 59 48 1 N 8 16 51 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof der Hessischen Ludwigsbahn in Mainz amp oldid 198068726