www.wikidata.de-de.nina.az
Der Bahnhof Lustadt war die gemeinsame Station der Gemeinden Niederlustadt und Oberlustadt die im Zuge der rheinland pfalzischen Verwaltungsreform am 7 Juni 1969 zur Ortsgemeinde Lustadt zusammengelegt wurden Er wurde am 16 Mai 1872 als Durchgangsbahnhof an der Bahnstrecke Germersheim Landau eroffnet Auf dieser wurde der Personenverkehr am 16 Mai 1984 eingestellt der Guterverkehr folgte am 31 Dezember 1991 Seit 1998 ist die Strecke stillgelegt 2006 wurde auf ihr ein Draisinenbetrieb nach dem Vorbild der Glantalbahn eingerichtet An der Stelle des Bahnhofs befindet sich seither die Draisinenstation Lustadt anfangs Lustadt Mitte genannt Sein fruheres Empfangsgebaude steht zudem unter Denkmalschutz 1 Lustadtehemaliges Bahnhofsgebaude hinten mit Draisinenstation Lustadt Mitte im Vordergrundehemaliges Bahnhofsgebaude hinten mit Draisinenstation Lustadt Mitte im VordergrundDatenBauform DurchgangsbahnhofEroffnung 16 Mai 18722006 Draisinenbetrieb Auflassung 1 Juni 1984 Personenverkehr 31 Dezember 1991 Guterverkehr Architektonische DatenBaustil KlassizismusLageStadt Gemeinde LustadtLand Rheinland PfalzStaat DeutschlandKoordinaten 49 14 33 N 8 16 40 O 49 242522 8 277822 Koordinaten 49 14 33 N 8 16 40 OEisenbahnstreckenGermersheim Landau km 11 7 Bahnhofe in Rheinland Pfalzi16i16i18 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Planung Bau und Eroffnung 2 2 Weitere Entwicklung 3 Empfangsgebaude 3 1 Personenverkehr 3 2 Guterverkehr 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Bahnhof befand sich am sudlichen Bebauungsrand des Ortsteils Niederlustadt Parallel zur Bahnstrecke die in diesem Bereich von Ostnordost nach Westsudwest verlauft befindet sich im Norden die ortliche Bahnhofstrasse Sudlich von ihm schliessen sich landwirtschaftlich genutzte Flachen an Geschichte BearbeitenPlanung Bau und Eroffnung Bearbeiten Erste Bestrebungen fur eine Bahnstrecke zwischen Landau und Germersheim gehen in die Zeit um 1860 zuruck Die 1855 eroffnete Pfalzische Maximiliansbahn sollte mit dem badischen Eisenbahnnetz verknupft werden die primar dem Kohletransport dienen sollte Diese Plane standen in Konkurrenz mit der geplanten Bahnstrecke Winden Karlsruhe die sich schliesslich durchsetzte und 1864 eroffnet wurde Als 1864 die Stichbahn Schifferstadt Speyer bis nach Germersheim verlangert wurde liefen Planungen eine strategische Querverbindung zwischen den Festungen Germersheim und Landau herzustellen 2 Insgesamt vier Varianten wurden untersucht zwei von ihnen sollten nordlich der Queich verlaufen davon eine uber Ober und Niederlustadt 3 Die Verwaltung der Pfalzischen Maximiliansbahn Gesellschaft die als Betreiberin fur die Strecke vorgesehen war favorisierte eine Linienfuhrung uber Knoringen nach Lingenfeld Vor allem Bewohner aus Ober und Niederlustadt sowie Zeiskam gingen vehement gegen eine solche Linienfuhrung vor Eigens hierfur fand am 9 Oktober 1869 im Niederlustadter Gemeindehaus eine Zusammenkunft statt Ein Regierungsreskript vom 20 Mai 1870 sah die letztendlich realisierte Variante uber Westheim Ober und Niederlustadt und Zeiskam vor 4 Da die Strecke mittelfristig als Teil einer dem Kohleverkehr dienenden Magistrale dienen sollte entstand der gemeinsame Bahnhof der Orte Ober und Niederlustadt abseits des Siedlungsgebietes Am 16 Mai 1872 wurde der Bahnhof der zwecks Gleichbehandlung beider Gemeinden die Bezeichnung Lustadt erhielt als Teil der Bahnstrecke Germersheim Landau eroffnet Weitere Entwicklung Bearbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts erhielt der Bahnhof wie alle in der Pfalz Bahnsteigsperren 5 6 Wahrend dieser Zeit wurde der Bahnhof von der Betriebs und Bauinspektion Landau verwaltet und gehorte zum Zustandigkeitsbereich der Bahnmeisterei Zeiskam 7 Nachdem Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte und das franzosische Militar einmarschiert war wurde am 1 Dezember 1918 das pfalzische Streckennetz sudlich von Maikammer Kirrweiler fur den Personenverkehr gesperrt drei Tage spater jedoch wieder freigegeben 8 1922 wurden die Strecke und der Bahnhof Lustadt der neu gegrundeten Reichsbahndirektion Ludwigshafen zugeordnet Ein Jahr spater wurden die am Bahnhof beschaftigten Eisenbahner im Zuge des von Frankreich durchgefuhrten bis 1924 dauernden Regiebetriebs ausgewiesen Danach kehrten sie zuruck 9 Nach Auflosung der Reichsbahndirektion Ludwigshafen ubernahm die Reichsbahndirektion Mainz zum 1 April 1937 die Zustandigkeit zu dieser Zeit unterstand er dem Betriebsamt RBA sowie der Bahnmeisterei Landau 10 Die Deutsche Bundesbahn gliederte den Bahnhof nach dem Zweiten Weltkrieg in die Bundesbahndirektion Mainz ein der sie alle Bahnlinien innerhalb des neu geschaffenen Bundeslandes Rheinland Pfalz zuteilte 11 Nach dem Krieg verlor die Strecke ihre einstige uberregionale Bedeutung Entscheidend dazu beigetragen hatte die Sprengung der Germersheimer Rheinbrucke Daruber hinaus wurde aufgrund von Reparationsleistungen vonseiten Frankreichs das zweite Streckengleis in der Folgezeit demontiert Dennoch blieb Lustadt Kreuzungsbahnhof 12 1971 gelangte die Station im Zuge der Auflosung der Mainzer Direktion in den Zustandigkeitsbereich ihres Karlsruher Pendants 13 Zur selben Zeit wurden die Bahnsteigsperren aufgehoben 14 In den Folgejahren ging die Nachfrage im Personenverkehr zuruck Am 1 Juni 1984 wurde er deshalb eingestellt Trotzdem war im Bahnhof weiterhin ein Fahrdienstleiter tatig 15 Ende 1991 kam der Guterverkehr auf der Strecke ebenfalls zum Erliegen Anschliessend folgte die Demontage des Gleises am fruheren Hausbahnsteig 12 2006 wurde auf der Strecke zwischen Bornheim und Lingenfeld ein Draisinenbetrieb eingerichtet Am fruheren Bahnhof entstand in diesem Zuge eine Draisinenstation mit dem Namen Lustadt Mitte 16 Der Zusatz Mitte ruhrte daher dass im Westen Lustadt eine weitere Station namens Lustadt West entstand Mit der Auflassung letzterer wurde sie in Lustadt umbenannt Empfangsgebaude BearbeitenDas fruhere Empfangsgebaude tragt die Anschrift Bahnhofstrasse 31 33 Von der Ausfuhrung her ist es nahezu identisch mit demjenigen von Westheim 17 Es handelt sich um einen Typenbau der Pfalzischen Eisenbahnen der um 1870 errichtet wurde Erstmals angewandt worden war er auf der 1868 eroffneten Bahnstrecke Landstuhl Kusel und fand vor allem in den 1870er Jahren entlang pfalzischen Bahnhofen Verbreitung 18 Der zweistockige Haupttrakt steht giebelstandig zu den Gleisen Als Anbau existiert zudem ein fruherer Guterschuppen mit ebenfalls zwei Stockwerken der ein Wohngeschoss beinhaltet 19 1 Personenverkehr Bearbeiten Zeitweise verkehrten Personenzuge der Relation Germersheim Zweibrucken 20 21 Zuletzt beschrankte sich die Bedeutung der Personenbeforderung im Wesentlichen auf den Schulerverkehr 22 Guterverkehr Bearbeiten Der einst umfangreiche Guterverkehr vor Ort spiegelte sich entsprechend in den Gleisanlagen wider Getragen wurde er hauptsachlich durch die Verladung landwirtschaftlicher Produkte 23 Ab den 1980er Jahren bedienten Ubergabezuge den Bahnhof der zu dieser Zeit keinen eigenstandigen Gutertarifpunkt mehr bildete Seine Bedienung fand vom Bahnhof Germersheim statt als dessen Satellit er fungierte 24 Weblinks BearbeitenBahnhof auf kbaystb deLiteratur BearbeitenHeinz Sturm Die pfalzischen Eisenbahnen Veroffentlichungen der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Band 53 Neuausgabe pro MESSAGE Ludwigshafen am Rhein 2005 ISBN 3 934845 26 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Germersheim Memento vom 24 Juli 2022 im Internet Archive Mainz 2022 Version 2023 liegt vor S 22 PDF 6 5 MB Wilfried Schweikart Der Bau der Bahnlinie Landau Germersheim In Landkreis Sudliche Weinstrasse Hrsg Faszination Eisenbahn Heimat Jahrbuch 2008 S 49 Heinz Sturm Die pfalzischen Eisenbahnen 2005 S 188 Heinz Sturm Die pfalzischen Eisenbahnen 2005 S 188 f Heinz Sturm Die pfalzischen Eisenbahnen 2005 S 265 Heinz Sturm Geschichte der Maxbahn 1855 1945 In Modell und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e V Hrsg 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt Weinstr Landau Pfalz 1980 S 75 Heinz Sturm Die pfalzischen Eisenbahnen 2005 S 267 Werner Schreiner Paul Camille von Denis Europaischer Verkehrspionier und Erbauer der pfalzischen Eisenbahnen 2010 S 126 Albert Muhl Die Pfalzbahn 1982 S 38 f bahnstatistik de Koniglich Bayerische Eisenbahndirektion Ludwigshafen a Rhein Zeittafel Errichtungen Bezeichnungen Auflosungen Abgerufen am 17 Februar 2014 Heinz Sturm Geschichte der Maxbahn 1855 1945 In Modell und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e V Hrsg 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt Weinstr Landau Pfalz 1980 S 66 a b kbs704 de Lustadt Abgerufen am 15 Dezember 2013 Fritz Engbarth Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz 2007 S 28 queichtalbahn npage de Zeitchronik von 1947 bis 1994 Abgerufen am 15 September 2015 kbs704 de Hier geht s nach Westen weiter Die Strecke Germersheim Landau Abgerufen am 15 Dezember 2013 suedpfalzdraisine de Streckenverlauf amp Haltepunkte Abgerufen am 31 Marz 2015 Wolfgang Fiegenbaum Wolfgang Klee Abschied von der Schiene Stillgelegte Bahnstrecken von 1980 bis 1990 1997 S 220 Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 100 Martin Wenz Typenbahnhofe der Pfalzischen Eisenbahnen an der Sudlichen Weinstrasse In Landkreis Sudliche Weinstrasse Hrsg Faszination Eisenbahn Heimat Jahrbuch 2008 S 16 Heinz Sturm Die pfalzischen Eisenbahnen 2005 S 254 queichtalbahn npage de Kursbuchseiten in Bild und Schrift Abgerufen am 3 August 2015 Wolfgang Fiegenbaum Wolfgang Klee Abschied von der Schiene Stillgelegte Bahnstrecken von 1980 1990 1997 S 219 kbs704 de Am 12 08 2007 hatte ich das Vergnugen selber auf einem Teilstuck der Strecke Germersheim Landau zu fahren Draisine Hier einige Bilder der Sudpfalz Draisinenbahn von Bornheim nach Lingenfeld Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 15 Dezember 2013 abgerufen am 15 Dezember 2013 Michael Heilmann Werner Schreiner 150 Jahre Maximiliansbahn Neustadt Strassburg 2005 S 103 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof Lustadt amp oldid 218696789