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Der Bahnhof Gersheim ab 1910 vorubergehend Gersheim Walsheim 1 war der Bahnhof des pfalzischen und spater saarlandischen Ortes Gersheim Er wurde am 1 Marz 1879 als Durchgangsbahnhof der Bliestalbahn Zweibrucken Saargemund eroffnet Bedingt durch die Zuschlagung ihres sudlichen in Lothringen liegenden sudlichen Streckenabschnittes zu Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg verlor sie an Bedeutung so dass der Streckenabschnitt Bierbach Reinheim einschliesslich des Bahnhofs Gersheim 1991 im Personen und Guterverkehr stillgelegt wurde Das fruhere Empfangsgebaude steht heute unter Denkmalschutz 2 GersheimStrassenseite des fruheren EmpfangsgebaudesDatenBauform DurchgangsbahnhofBahnsteiggleise 2Eroffnung 1 Marz 1879Auflassung 1991LageStadt Gemeinde GersheimLand SaarlandStaat DeutschlandKoordinaten 49 8 55 N 7 12 35 O 49 148503 7 209739 Koordinaten 49 8 55 N 7 12 35 OEisenbahnstreckenBliestalbahn km 24 4 stillgelegt Bahnhofe im Saarlandi16i16i18 erstes Empfangsgebaude des Bahnhofs Kaiserslautern um 1870 aus dem teilweise dasjenige von Gersheim entstandfruhere Gleisseite des Bahnhofs Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauwerke 3 1 Empfangsgebaude 3 2 Sonstige Bauwerke 4 Verkehr 4 1 Personenverkehr 4 2 Guterverkehr 4 2 1 Guteraufkommen im Bahnhof Gersheim von 1885 bis 1907 5 Heutige Nutzung 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Bahnhof befand sich zentral innerhalb von Gersheim Parallel zu ihm verlauft die ortliche Bahnhofstrasse Auf der fruheren Bahntrasse verlauft inzwischen der Glan Blies Weg Ursprunglich war die Bliestalbahn ab Zweibrucken kilometriert entsprechend befand sich der Bahnhof beim Streckenkilometer 22 2 3 Nach Schaffung des Saarlandes nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diesbezuglich den veranderten Verkehrsstromen Rechnung getragen und eine neue Kilometrierung beginnend am Homburger Hauptbahnhof eingefuhrt die uber Schwarzenacker und Bierbach verlief Fortan befand sich die Bahnstation beim Streckenkilometer 24 4 4 Geschichte BearbeitenErste Plane zum Bau einer Bahnstrecke im Bliestal existierten bereits in den 1860er Jahren Ein Jahrzehnt spater konkretisierten sich die entsprechenden Plane Ein Bahnhof im Bereich der Gemeinde Gersheim war dafur ebenso vorgesehen 5 Eigens zur Gewinnung des Terrains das zur Errichtung der Bahnstation notwendig war musste ausserdem eine insgesamt 232 Meter lange Stutzmauer gebaut werden 6 Am 1 Marz 1879 wurde die Bliestalbahn fur den Guterverkehr freigegeben Drei Tage spater wurde ein eingeschrankter Personenverkehr genehmigt Einen Monat spater trat am 1 April der regulare Fahrplan in Kraft In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens trug der Bahnhof aufgrund seiner Bedeutung fur die Nachbargemeinde Walsheim die Bezeichnung Gersheim Walsheim 1884 wurde am Bahnhof eine Ladeschablone aufgestellt Fur die Lieferung und die Aufstellung vor Ort ergaben sich Kosten von 195 Mark Daruber hinaus erhielt der Bahnhof einen Verladeplatz und erhielt zudem ein Weichenstellwerk 7 Ab 1888 war die Bliestalbahn durchgangig zweigleisig befahrbar Damit einhergehend sowie aufgrund einer neuen Betriebsordnung fur bayerische Hauptbahnen erhielten der Bahnhof neue Signale fur die Aus und Durchfahrt Zur selben Zeit kam ein Okonomiegebaude fur das im Bahnhof angestellte Personal hinzu das 300 Mark in Anspruch nahm 8 1901 fanden mehrere Erweiterungen statt Diese betrafen vor allem die Gleisanlagen Ausserdem wurde der Verladeplatz vollendet Dafur waren Erdbewegungen und Planierarbeiten erforderlich Ebenso kam eine Zufahrtsstrasse zum Verladeplatz und Entwasserungsanlagen hinzu Fahrgaste erhielten zwei Fussbanke von denen eine vor dem Empfangsgebaude und eine zweite am Bahnsteig aufgestellt wurde 9 1920 wurde der pfalzische Teil der Bliestalbahn mit Ausnahme des Ausgangspunktes Zweibrucken dem neu geschaffenen Saargebiet zugeteilt wodurch sich die Verkehrsstrome verlagerten So unterstand der Bahnhof bis 1935 den Saareisenbahnen Daruber hinaus fuhren die Personenzuge fortan nach Homburg das ebenfalls dem neu geschaffenen Gebiet zugeschlagen war Nach dem Zweiten Weltkrieg wiederholte sich das Procedere Der Bahnhof Gersheim gehorte nun zum Saarland Im Januar 1976 erhielt der Bahnhof ein neues Relaisstellwerk 10 Nachdem 1991 der Personen und der Guterverkehr auf der Bliestalbahn zum Erliegen gekommen war war der Bahnhof Gersheim der einzige entlang der Strecke den die DB nicht als entbehrlich einstufte Ein Jahr spater folgte zudem die Demontage der im Bahnhof angebrachten Uhr 11 Bauwerke BearbeitenEmpfangsgebaude Bearbeiten Das Empfangsgebaude existierte zum Zeitpunkt der Streckeneroffnung erst im Rohbau und wurde bis Mitte der 1880er Jahre vollendet Es handelte sich zunachst um ein unterkellertes Bauwerk mit zwei Stocken Es war mit Bruchsteinen ausgestattet und nach aussen verputzt Seine Flache betrug damals 128 28 Quadratmeter Im Erdgeschoss waren ein Wartesaal ein Verwaltungsburo und ein Portierzimmer untergebracht Zudem enthielt das Gebaude eine Wohnung fur den Verwalter 12 Daruber hinaus waren im Gebaude samtliche Stellwerke untergebracht 13 Das erste Stockwerk war ursprunglich Teil des Mitteltrakts des ersten Pendants in Kaiserslautern 14 Das Gebaude erhielt in den Jahren 1900 und 1901 einen weiteren Flugel sowie einen dritten Stock deren Kosten hoher ausfielen als ursprunglich prognostiziert Durch diese Vergrosserung konnte die Wohnung des Portiers untergebracht werden die zuvor in einem Nebengebaude untergebracht war Letzteres konnte auf diese fortan dem Guterschuppen zugeordnet werden Die Mehrkosten bei einem vorher getatigten Anlehen bezifferten sich hierfur auf 8500 Mark 9 Nach der Stilllegung der Strecke wurde das Gebaude an eine Privatperson verkauft und restauriert Sonstige Bauwerke Bearbeiten 1887 entstand eine Wasserfassanlage mit Wasserturm Diese kostete insgesamt 2 449 65 Mark 15 Nach der Einstellung des Dampfbetriebs entlang der Bliesstrecke wurde er entbehrlich und 1973 abgerissen Fur die Gutergleise des Kalkwerks existierte ein kleineres Stellwerk das zwischenzeitlich abgerissen wurde 13 16 Verkehr BearbeitenPersonenverkehr Bearbeiten In den ersten Jahrzehnten fuhren die Personenzuge nach Zweibrucken nach dem Ersten Weltkrieg bedingt durch die Abtrennung des Saargebiets fast ausschliesslich nach Homburg Ab 1952 verkehrten die Zuge in sudlicher Richtung nur noch bis Reinheim Guterverkehr Bearbeiten 1885 wurden am Bahnhof 3 625 245 Tonnen Guter empfangen beziehungsweise versandt In den beiden Folgejahrzehnten nahm es kontinuierlich zu 1901 waren es bereits 35 457 94 Tonnen 17 Anfang des 20 Jahrhunderts bediente ein Guterzug der Relation Homburg Saargemund den Bahnhof 18 Zu den Guterkunden gehorten unter anderem die Walsheim Brauerei das ortliche Kalkwerk des Unternehmens Gersheimer Steine und Erden GmbH ein Raiffeisen Lagerhaus eine Muhle eine Eisenhandlung zwei Kohlehandler und eine Ziegelei 19 20 Vor allem bedingt durch das Kalkwerk fuhren vom Bahnhof oft Guterzuge mit grosser Fracht ab die ab den 1960er Jahren entsprechend mit einer Diesellok der Baureihe 218 bespannt waren 21 Dabei gelangten die transportierten Stoffe wie Brennkalk Domomit und Kalksteine hauptsachlich in die Dillinger Hutte und ins Neunkircher Eisenwerk 22 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der grenzuberschreitende Guterverkehr so abgewickelt dass eine Ko II im Bahnhof Bliesbruck die entsprechenden Wagen uber die Grenze zog Diese wurden anschliessend wahlweise in Reinheim oder Gersheim an diejenigen Guterzuge angekoppelt die auf dem deutschen Streckenabschnitt verkehrten 23 Ab Mitte der 1970er Jahre sank das Guteraufkommen im Bahnhof Gersheim zunehmend 24 Am 1 Marz 1977 endete ausserdem der Express und Stuckgutverkehr 25 26 Der Ruckgang des Guterverkehrs hatte zur Folge dass in den 1980er Jahren die Verladegleise des Kalkwerks und des Raiffeisen Lagerhauses demontiert wurden 27 Guteraufkommen im Bahnhof Gersheim von 1885 bis 1907 Bearbeiten Jahr 17 1885 1886 1895 1901 1906 1907Guteraufkommen in Tonnen 3625 245 4867 445 23378 980 35457 940 42285 720 43611 000Heutige Nutzung BearbeitenHeute ist im Bahnhofsgebaude ein Restaurant mit Biergarten untergebracht Neben dem Bahnhofsgebaude befindet sich der heutige Busbahnhof von Gersheim Literatur BearbeitenWalter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende Edition Europa Walsheim 2000 ISBN 3 931773 37 X Einzelnachweise Bearbeiten Eisenbahndirektion Mainz Hg Amtsblatt der Koniglich Preussischen und Grossherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 12 Marz 1910 Nr 10 Bekanntmachung Nr 187 S 95f 96 Landesdenkmalliste Amtsblatt des Saarlandes 22 Dezember 2004 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 169 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 213 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 114 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 88 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 95 ff Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 170 a b Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 174 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 206 f Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 248 f Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 90 a b Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 204 Hans Joachim Emich Rolf Becker Die Eisenbahnen an Glan und Lauter 1996 S 164 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 84 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 212 a b Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 214 Albert Muhl Die Pfalzbahn 1982 S 142 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 74 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 199 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 198 f Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 223 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 55 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 207 f Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 37 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 224 Walter Weber Die Bliestalbahn Von Anfang bis Ende 2000 S 231 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnhof Gersheim amp oldid 240043922