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Die Badische Revolutionsregierung ubte in der dritten Erhebung der Badischen Revolution vom 14 Mai 1849 bis zum 30 Juni 1849 die Regierungsgewalt in Teilen des Landes Baden aus Nach der Meuterei der badischen Truppen in Rastatt am 12 Mai 1849 und in Karlsruhe am 13 Mai 1849 flohen Grossherzog Leopold und die Regierung Hoffmann ausser Landes Die Macht ging damit de facto am 14 Mai an den Landesausschuss der Volksvereine uber Inhaltsverzeichnis 1 Die Landesregierung 1 1 Exekutivkommission des Landesausschusses vom 15 Mai bis zum 1 Juni 1849 1 2 Provisorische Regierung vom 1 Juni bis zum 13 Juni 1849 1 3 Provisorische Regierung mit diktatorischer Gewalt vom 13 Juni bis Ende Juni 1849 2 Die Revolutionsregierung auf den unteren Verwaltungsebenen 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenDie Landesregierung BearbeitenExekutivkommission des Landesausschusses vom 15 Mai bis zum 1 Juni 1849 Bearbeiten Der Landesausschuss der Volksvereine hatte 28 Mitglieder und bestimmte in seiner Sitzung vom 15 Mai in Karlsruhe eine Exekutivkommission 1 Amt NameVorsitzender 2 Lorenz BrentanoFinanzen Amand GoeggJustiz Joseph Ignatz PeterKrieg Karl Eichfeld vom 14 Mai 1849 bis zum 26 Mai 1849 Stellvertreter August Mersy Franz Sigel vom 26 Mai 1849 bis zum 13 Juni 1849Provisorische Regierung vom 1 Juni bis zum 13 Juni 1849 Bearbeiten Aufgrund der kritischen militarischen Lage wollte der Landesausschuss 28 Mitglieder ein schlagkraftiges kleineres Gremium und wahlte am 1 Juni eine provisorische Regierung Brentano Goegg Sigel und Peter behielten ihre Ministeramter Als weiteres Regierungsmitglied wurde Joseph Fickler zum Leiter des Aussenministeriums bestellt Er wurde jedoch bereits am 3 Juni in Stuttgart gefangen genommen und auf die Festung Hohenasperg gebracht In Stuttgart sollte Fickler eine Verbindung der badischen Revolutionspartei zum wurttembergischen Volk und Militar herbeifuhren Provisorische Regierung mit diktatorischer Gewalt vom 13 Juni bis Ende Juni 1849 Bearbeiten Am 13 Juni beschloss die Badische verfassunggebende Versammlung von 1849 in ihrer funften offentlichen Arbeitssitzung in Karlsruhe 1 es wird eine provisorische Regierung von 3 Mitgliedern mit dictatorischer Gewalt ernannt 2 die constituirende Versammlung kann die diesen 3 Mannern ubertragene Gewalt jederzeit zurucknehmen 3 nach niedergelegter Gewalt sind die Mitglieder der provisorischen Regierung der constituirenden Versammlung fur ihre Handlungen Rechenschaft schuldig Bei der Wahl waren 57 der 74 gewahlten Abgeordneten vertreten 3 Von den 171 abgegebenen Stimmen 4 entfielen in geheimer Wahl 55 auf Lorenz Brentano 47 auf Amand Goegg und 34 auf Maximilian Werner Dies war die erste deutsche Regierung die von einer gewahlten Volksvertretung gewahlt wurde In seiner 7 offentlichen Sitzung am 15 Juni definierte die Versammlung die Rechte der provisorischen Regierung wie folgt provisorische Gesetze zu erlassen und zu suspendieren Minister zu ernennen Dieses Recht sollte aber nur dem Mitglied der Diktatur zustehen das die meisten Stimmen bei der Wahl erhalten hatte Beamte zu ernennen uber die Staatsgelder zu verfugen Begnadigungen auszusprechen sie hatte die oberste Militargewalt und vertrat das Land nach aussen 5 Damit wurde Lorenz Brentano zum eigentlichen Diktator da er die meisten Stimmen erhalten hatte Amt Namevon der Versammlung gewahlte DiktatorenVorsitzender und Justiz Lorenz Brentano Rucktritt am 28 Juni 1849 die Versammlung wahlte in einer Geheimsitzung am 28 Juni als dritten Diktator den Abgeordneten Christian Friedrich Kiefer der nach Bedenkzeit die Wahl ablehnte 6 ohne Ressort Amand GoeggKrieg Maximilian Werner 7 von Brentano ernannte MinisterInneres Florian MordesFinanzen Karl Friedrich Heunisch der zuerst ernannte Carl Mez nahm seine Ernennung nicht anAusseres Wilhelm Sachs nahm seine Ernennung nicht an die Position blieb vakantEnde Juni 1849 musste sich die provisorische Regierung nach der Niederlage im Gefecht bei Waghausel am 21 Juni 1849 vor dem Vormarsch der preussischen Interventionstruppen zunachst von Karlsruhe nach Freiburg zuruckziehen Der Ruckzug wurde unter dem militarischen Oberbefehl von General Ludwik Mieroslawski durchgefuhrt Als am 28 Juni die verfassunggebende Versammlung in Freiburg beschloss den Krieg gegen die Feinde der deutschen Einheit und Freiheit mit allen zu Gebote stehenden Mitteln fortzusetzen trat Brentano als Regierungschef zuruck und Amand Goegg organisierte gemeinsam mit Kriegsminister Maximilian Werner 7 die Fortsetzung der provisorischen Regierung von Baden mit diktatorischer Gewalt Am 12 Juli 1849 uberquerte Goegg bei Konstanz die Grenze zur Schweiz und bat fur sich und die Truppe um Asyl Somit verblieb Maximilian Werner als letztes Mitglied der Revolutionsregierung im Land und fuhrte schliesslich seinerseits die Reste der badischen Truppen in die Schweiz sofern sie nicht zur belagerten 6000 Mann Besatzung der Festung Rastatt unter dem Befehl von Gustav Tiedemann gehorten Rastatt musste am 23 Juli 1849 auf Gnade und Ungnade vor der preussischen Ubermacht kapitulieren Die Revolutionsregierung auf den unteren Verwaltungsebenen BearbeitenDer Landesausschuss der Volksvereine setzte fur jeden der vier Kreise einen Ober Kommissar und fur jeden Amtsbezirk einen Civil Kommissar ein Diese Personen sollten fur die Umsetzung der Beschlusse der Volksversammlung und des Landesausschusses sorgen Im ersten Schritt sollte insbesondere die Vereidigung der Beamten auf die neue Regierung erfolgen 8 und Beamte die den Eid verweigerten sollten aus ihrem Amt entfernt werden Literatur BearbeitenEberhard Gonner Gunther Haselier Baden Wurttemberg Geschichte seiner Lander und Territorien Verlag Ploetz Freiburg 1980 ISBN 3 87640 052 X S 144 Alexander Werner Maximilian Werner und die badische Revolution In Die Ortenau 73 Offenburg 1993 S 354 368 ISSN 0342 1503 online Sonja Maria Bauer Die Verfassunggebende Versammlung in der Badischen Revolution von 1849 1991 ISBN 3 7700 5164 5 Revolutionsregierung Herausgeber Badisches Regierungsblatt Nr 1 vom 16 Mai 1849 bis Nr 19 vom 23 Juni 1849 Digitalisat Frank Engehausen Die badische Revolutionsregierung in der Reichsverfassungskampagne In Karsten Ruppert Herausgeber Die Exekutiven der Revolutionen Deutschland 1848 49 2023 ISBN 978 3 506 79103 0 S 349 365Weblinks BearbeitenRevolution in Baden Homepage von Alexander Werner Publikationsorgan der Revolutionsregierung war das Regierungs Blatt das vom 16 Mai 1849 Nr 1 Google Digitalisat bis 23 Juni 1849 Nr 19 Google Digitalisat erschien Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten s Bauer S 21 Der Vorsitzende des Landesausschusses der Volksvereine Lorenz Brentano ubernahm die Leitung der Ressorts des Inneren und des Ausseren s Bauer S 106 57 Abgeordnete mit je 3 Stimmen Bauer S 112 s Bauer S 321 a b Dass Maximilian Werner bereits seit dem 13 Juni 1849 badischer Kriegsminister war lasst sich der vom Stadtarchiv Karlsruhe 1997 herausgegebenen CD ROM Fur Freiheit und Demokratie Badische Parlamentsgeschichte 1818 1933 ISBN 3 9805956 0 9 entnehmen und steht im Gegensatz zur Darstellung im Buch Baden Wurttemberg Geschichte seiner Lander und Territorien von Eberhard Gonner und Gunther Haselier wo auf Seite 144 Franz Sigel als Kriegsminister vom 14 Mai 1849 bis zum 30 Juni 1849 verzeichnet ist ohne dass dort Maximilian Werner uberhaupt genannt wird Werners Rolle in der badischen Revolution blieb lange Zeit unterbelichtet bis Forschungen in den 1990er Jahren eine detailliertere Darstellung seines Wirkens ermoglichten s Bauer S 28Landesregierungen von Baden Grossherzogtum Baden Ministerium bis 1817 Berstett Winter Nebenius I Blittersdorf Boeckh Nebenius II Bekk Hoffmann Revolution 1849 Kluber Rudt Stengel Stabel Mathy Jolly Turban Nokk Brauer Dusch BodmanRepublik Baden Geiss I Geiss II Trunk I Hummel Remmele I Kohler I Hellpach Trunk II Kohler II Trunk III Remmele II Schmitt I Schmitt II Wittemann Schmitt III Wagner KohlerSudbaden Baden Staatssekretariat Wohleb Wohleb I Wohleb II Wohleb III Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Badische Revolutionsregierung 1849 amp oldid 238459190