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Die Fahrzeuge der BDZ Baureihe 01 waren die ersten von der bulgarischen Staatsbahn BDZ im Rahmen ihres Einheitsprogramms ab 1931 beschafften Dampflokomotiven Die Schlepptenderlokomotiven mit der Achsfolge 1 D1 Bauart Mikado waren fur den Schnellzugverkehr vorgesehen Gebaut wurden sie von verschiedenen Lokomotivfabriken in Deutschland Polen und der Schweiz Da die in der Schweiz produzierten Exemplare im Rahmen eines Tauschgeschafts mit bulgarischem Tabak bezahlt wurden erhielten sie dort den Spitznamen Tabakloks BDZ Baureihe 01 bis 1936 Baureihe 8 000 01 23 im Bahnhof von Sofia 201101 23 im Bahnhof von Sofia 2011Nummerierung BDZ 01 01 01 13 bis 1936 8 002 8 014 01 14 01 23Anzahl 23Hersteller Hanomag HannoverFablok ChrzanowHenschel KasselBorsig BerlinSLM WinterthurBaujahr e 1930 35Ausmusterung bis 1979Achsformel 1 D1 h2Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 22 400 mmHohe 4 580 mmGesamtradstand 11 500 mmRadstand mit Tender 18 550 18 950 mmDienstmasse 99 3 tDienstmasse mit Tender 164 6 168 8 tReibungsmasse 68 0 tHochstgeschwindigkeit 90 km hTreibraddurchmesser 1 650 mmLaufraddurchmesser vorn 850 mmLaufraddurchmesser hinten 1 250 mmSteuerungsart HeusingerZylinderanzahl 2Zylinderdurchmesser 640 mmKolbenhub 700 mmKesseluberdruck 16 barRostflache 4 87 m Uberhitzerflache 83 9 m Verdampfungsheizflache 224 1 m Tender 2 2 Dienstmasse des Tenders 65 3 69 5 tWasservorrat 28 30 m Brennstoffvorrat 10 11 tBremse HandbremseDruckluftbremse WestinghouseSteuerung Heusinger Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEnde der 1920er entschloss sich die BDZ angeregt durch die Einheitsdampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn kunftig ihre Beschaffung an deren Baugrundsatzen zu orientieren Wesentliche Elemente der zunachst ab 1931 neubeschafften Baureihen 01 02 und 10 und 46 waren der Verzicht auf die bislang fur bulgarische Loks typische Verbunddampfmaschine zugunsten einfacherer Zwillings und Drillingsbauarten sowie weitgehend vereinheitlichte Kesselbauarten und Armaturen 1 Da in Bulgarien kein Hersteller von Dampflokomotiven existierte wurden alle Lokomotiven in verschiedenen europaischen vorwiegend aber deutschen Fabriken entworfen und konstruiert Spezifische Anforderungen des Betriebs in Bulgarien wurden dabei berucksichtigt so erhielten die bulgarischen Lokomotiven im Vergleich mit deutschen Einheitsbaureihen wesentlich grossere Rostflachen um die dortige Steinkohle mit relativ geringem Heizwert verwenden zu konnen 2 Als erste Baureihe nach den neuen Baugrundsatzen wurde die spatere Baureihe 01 konstruiert und beschafft Hergestellt wurden die ersten drei Exemplare von Hanomag in Hannover Abgeliefert wurden die Lokomotiven mit den Hanomag Fabriknummern 10678 bis 10680 zunachst unter den Betriebsnummern 8 002 bis 8 004 Als 8 001 ab 1936 als Baureihe 18 bezeichnet war bereits eine ursprunglich 1912 von Henschel gebaute 1 D Schlepptenderlokomotive der Reihe 8 01 ab 1936 als Baureihe 17 bezeichnet eingereiht die 1928 nach einem grosseren Unfall umfassend umgebaut und mit einer Nachlaufachse versehen worden war 3 Es ist nicht sicher ob die Baureihe auch bei Hanomag entworfen wurde auch wenn dieser Hersteller bereits mehrfach Lokomotiven fur Bulgarien entworfen und geliefert hatte Als Konstrukteursfirma wird auch gelegentlich Schwartzkopff vermutet 4 Den Vorgaben der Baugrundsatze entsprechend waren wesentliche Teile der Lokomotiven mit den nachfolgenden Baureihen identisch So war der Kessel baugleich mit den Kesseln der BDZ Baureihen 02 10 und 46 Bereits ein Jahr spater erhielt die BDZ die ersten Serienlieferungen Nachdem Hanomag im Zuge der Weltwirtschaftskrise den Lokomotivbau aufgegeben hatte erhielt der polnische Hersteller Fablok seinen ersten Exportauftrag Mit den Fabriknummern 455 bis 464 kamen 1931 insgesamt 10 Lokomotiven aus Chrzanow Eingereiht wurden sie unter den Nummern 8 005 bis 8 0014 ab 1936 als 01 04 bis 01 13 Gegenuber der Vorserie erhielten die Lokomotiven vor allem einen etwas langeren Schlepptender mit grosserem Fassungsvermogen an Wasser und Kohle Weitere Lieferungen kamen 1935 nach Bulgarien die insgesamt 10 in diesem Jahr gelieferten Lokomotiven verteilten sich auf drei weitere Hersteller Borsig und Henschel lieferten je zwei Exemplare die bereits nach dem neuen Nummernsystem der BDZ als 01 14 und 15 Borsig Fabriknummern 14565 und 14566 bzw 01 16 und 17 Henschel Fabriknummern 22598 und 22599 bezeichnet wurden Aussergewohnlich war der dritte Hersteller die Schweizerische Lokomotiv und Maschinenfabrik in Winterthur Die SLM hatte ihre letzten Dampfloklieferungen an die SBB bereits 1917 mit der SBB C 5 6 abgeschlossen Seither hatte SLM uberwiegend Elektrolokomotiven produziert Im Rahmen eines Clearingabkommens zwischen der Schweiz und dem Konigreich Bulgarien wurde die Lieferung der sechs Loks durch SLM mit der Lieferung bulgarischen Tabaks verrechnet In der Schweiz erhielten die Lokomotiven daher den Spitznamen Tabakloks Schweizer Tabakhandler warben mit Plakaten auf denen eine der Lokomotiven abgebildet war 5 Die bulgarische 01 war der grosste je in der Schweiz hergestellte Dampflokomotivtyp 6 Eingesetzt wurden die Lokomotiven ab 1930 vor den wichtigsten Zugen der BDZ so auch vor dem Orient Express 7 Auch die ab 1934 in insgesamt funf Exemplaren beschaffte Drillingsvariante der 01 die BDZ Baureihe 02 bespannte den Orient Express Im 1939 uberarbeiteten und endgultig festgelegten Einheitslokprogramm der BDZ fanden allerdings weder die Baureihe 01 noch ihre Drillingsvariante 02 noch Berucksichtigung 8 Als Nachfolger waren fur den Schnellzugverkehr die 2 D1 Schlepptenderloks der BDZ Baureihe 03 und die 2 C1 Schlepptenderloks der BDZ Baureihe 05 vorgesehen Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg wurden von den Reihen 03 und 05 aber nur noch wenige Exemplare geliefert Alle 23 Lokomotiven der Baureihe 01 uberstanden den Krieg und wurden nach 1945 von der BDZ weiterhin auf ihren wichtigsten Strecken eingesetzt Ab etwa 1950 wurde ein Teil der Loks mit Masut befeuert 9 Sie bespannten zuletzt Schnell und Personenzuge auf der Hauptstrecke in Richtung Turkei zwischen Plowdiw und Svilengrad 10 Bis 1979 wurde die Baureihe ausgemustert einige Exemplare allerdings als strategische Reserve in Asenowo in der Nahe von Gorna Orjachowiza hinterstellt 11 Mindestens zwei Lokomotiven der Reihe 01 sind erhalten geblieben beide aus der Lieferserie von SLM Die 01 23 gehort seit 1988 als betriebsfahige Museumslokomotive zum Bestand der BDZ die 01 22 wurde 2006 in ihr Herkunftsland Schweiz zuruckgebracht und soll dort betriebsfahig aufgearbeitet werden Die Lok gehort einem Privatmann und stand bis 2012 bei der Vapeur Val de Travers in St Sulpice Seitdem ist sie in Full Reuenthal in Obhut des Vereins 241 A 65 der auch die betriebsfahige SNCF 241 A 65 betreut Weitere Exemplare der Baureihe standen bis mindestens 2004 noch in Asenowo 11 Literatur BearbeitenDimiter Dejanow Die Lokomotiven der Bulgarischen Staatsbahnen Slezak Wien 1990 ISBN 3 85416 150 6Weblinks Bearbeitenwww tabaklok ch Projekt zur betriebsfahigen Restaurierung der 01 22 Foto der 01 23 vor einem SonderzugEinzelnachweise Bearbeiten Dimiter Dejanow Die Lokomotiven der Bulgarischen Staatsbahnen Slezak Wien 1990 S 44 Vergleich der Reihe 01 mit der DR Baureihe 41 und der JDZ 06 auf www voisin ch abgerufen am 2 Mai 2013 Dimiter Dejanow Die Lokomotiven der Bulgarischen Staatsbahnen Slezak Wien 1990 S 38 Historie der Baureihe 01 auf tabaklok ch abgerufen am 2 Mai 2013 Tabakhandel auf tabaklok ch abgerufen am 2 Mai 2013 Baureihe 01 auf tabaklok ch abgerufen am 2 Mai 2013 Werner Solch Orient Express Glanzzeit und Niedergang eines Luxuszuges 4 Auflage Alba Verlag Dusseldorf 1998 ISBN 3 87094 173 1 S 197 ff Dimiter Dejanow Die Lokomotiven der Bulgarischen Staatsbahnen Slezak Wien 1990 S 58 Dimiter Dejanow Die Lokomotiven der Bulgarischen Staatsbahnen Slezak Wien 1990 S 84 Harald Nave Dampflokomotiven in Mittel und Osteuropa Franckhsche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1977 ISBN 3 440 04368 1 S 27 a b Strategische Reserve Asenovo auf tabaklok ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BDZ Baureihe 01 amp oldid 232802993