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August Eugen Moos 10 November 1893 in Ulm 30 Dezember 1944 im KZ Buchenwald war ein deutscher Erdolgeologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Studium 1 2 Familie 1 3 Beruf 1 4 Konzentrationslager 1 5 Seine Familie nach 1945 1 6 Gedenken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Studium Bearbeiten August Moos war der Sohn von Martin Moos 1862 in Buchau 1896 in Ulm und Marie geborene Thalmessinger 1873 Zur Familie gehorte auch Augusts Bruder Theodor 1896 Der Vater war ein Vetter des Schuhfabrikanten Rudolf Moos in Buchau Grunder von Salamander Die beiden Vettern waren wiederum entfernte Vettern von Albert Einstein dessen Vater ebenfalls aus Buchau stammte August Moos besuchte das Konigliche Gymnasium in Ulm Als Schuler grundete er im Alter von zwolf Jahren einen Steinverein der Fossilien sammelte Exkursionen veranstaltete und geologische Profile anfertigte Nach dem Abitur studierte er an der Universitat und Bergakademie Berlin Geologie Bergbau und Naturwissenschaften Nach zwei Semestern wechselte er an die Universitat Munchen Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete August Moos sich 1914 als Kriegsfreiwilliger zur Infanterie Er wurde an der Westfront eingesetzt Sommer 1915 erlitt er schwere Kopfverletzungen und geriet in franzosische Kriegsgefangenschaft Zwischen 1917 und 1919 unternahm er mehrere Fluchtversuche Nach seinem letzten Versuch erhielt er eine Gefangnisstrafe Er wurde deshalb nach dem Waffenstillstand 1918 nicht entlassen Seine Mutter bat Albert Einstein um Hilfe dieser wiederum den franzosischen Politiker Paul Painleve Der Gefangene wurde schliesslich Februar 1920 entlassen Sein Bruder Theodor fiel im Ersten Weltkrieg als Leutnant am 27 Mai 1918 1 August Moos beendete sein Studium in Tubingen Im Fruhjahr 1922 schloss er seine Dissertation Beitrage zur Geologie des Tertiars im Gebiet zwischen Ulm an der Donau und Donauworth mit Summa cum Laude ab Familie Bearbeiten August Moos heiratete 1929 Beata Hamlet 24 Februar 1902 18 Marz 1984 2 Sie promovierte in Munchen im Fachbereich Palaontologie 3 Das Ehepaar hatte zwei Kinder Beruf Bearbeiten Im November 1921 trat August Moos als Geologe in die Anton Raky AG in Salzgitter ein In Durlach bei Karlsruhe betreute er die ersten Erdolbohrungen in Baden 1926 war er in Jugoslawien im Erdolgebiet bei Selnica auf der Murinsel In der Turkei war er an Bohrungen nach Wasser und 1929 in der Steiermark nach Kohle beteiligt August Moos veranlasste die ersten Erdolbohrungen in Zistersdorf Spater wurde hier erstmals Erdol in Osterreich gefordert Oktober 1929 liess er sich in Oedesse bei Peine nieder um hier die norddeutschen Erdolgebiete wissenschaftlich zu bearbeiten 1931 verliess er die Aton Raky AG und trat als Chefgeologe in die Preussische Bergwerks und Hutten Aktiengesellschaft ein Er arbeitete auf dem Olfeld in Eddesse und erweiterte es um Felder bei Fallstein Sottorf Etzel und Reitbrook Ab 1936 tarnte die Preussag die Mitarbeit von August Moos da er judischer Herkunft war Januar 1938 bis Ende 1938 war er freier Gutachter fur die Ilseder Hutte Die Elwerath schickte August Moos auf Vermittlung von Alfred Bentz nach Jugoslawien wohin er am 9 Dezember 1939 mit seiner Familie ausreisen konnte um wieder als Geologe in der Erdolindustrie zu arbeiten Nach Besetzung des Landes durch Deutschland musste auch hier wieder seine Arbeit getarnt werden so wurde er Angestellter der Kroatischen Sparkasse Konzentrationslager Bearbeiten Am 26 Juli 1944 wurden er und seine Familie verhaftet Drei Wochen lang dauerte der Transport er durchlief neun Gefangnisse und das SS Zuchthaus in Prag bis er am 18 August 1944 in Bergen Belsen eintraf Am 18 Oktober 1944 starb seine Mutter Marie Moos geborene Thalmessinger in dem Lager an Hunger 4 Am 28 November 1944 wurde er von seiner Familie getrennt und in das KZ Buchenwald deportiert wo er am 7 Dezember 1944 registriert wurde Hier starb er laut Sterbeurkunde am 30 Dezember 1944 nach mundlicher Aussage der SS hingegen im Januar 1945 5 Seine Frau und seine Tochter uberlebten sein Sohn starb am 9 November 1945 wenige Monate nach der Befreiung an den Folgen der Haft Seine Familie nach 1945 Bearbeiten Die Witwe Beata Moos die Palaontologin war erhielt durch Vermittlung von Alfred Bentz eine Arbeitsstelle als Bibliothekarin beim Niedersachsischen Landesamt fur Bodenforschung wo sie von Oktober 1945 bis zur Pensionierung 1967 tatig war Sie veroffentlichte zahlreiche palaontologische Arbeiten zur Ostracoden Forschung des Tertiars Seit 1947 fuhrte sie zudem das Archiv der Deutschen Geologischen Gesellschaft deren Ehrenmitglied sie 1971 wurde Die Tochter wanderte in die Vereinigten Staaten aus nbsp Stolpersteine fur Familie Moos in HannoverGedenken Bearbeiten Am 11 Juli 2019 wurden vor dem letzten Wohnhaus der Familie Moos in Hannover Ferdinand Wallbrecht Strasse 18 durch den Kunstler Gunter Demnig drei Stolpersteine fur Marie August und Walter Moos verlegt Die Verlegung erfolgte auf Initiative des Geologen Andreas Hoppe und seiner Ehefrau sowie der Deutschen Geologischen Gesellschaft Geologische Vereinigung 6 Schriften BearbeitenAugust Moos Beitrage zur Geologie des Tertiars im Gebiet zwischen Ulm a d D und Donauworth In Geogr Jahrhundert 37 1924 S 167 252 Diese Arbeit war die erste grundlegende Darstellung uber die Graupensandrinne einer miozanen Erosionsrinne August Moos bearbeitete einige Kapitel im 1930 erschienenen Handbuch Das Erdol von Engler Hofer August Moos Jeno Tausz Spezielle Geologie des Erdols in Europa ausschliesslich Russland Leipzig 1930 August Moos Die Erdollagerstatten am Salzstock von Odesse In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 84 1932 S 465 480 7 August Moos Alfred Bentz Deutsches Erdol 2 Folge Stuttgart 1934 Literatur BearbeitenAlfred Bentz Dr August Moos zum Gedenken In Erdol und Kohle 1 1948 Nr 1 S 55 56 In einer Bibliographie werden 36 Schriften von August Moos aufgefuhrt Seine Veroffentlichungen erschienen im Zeitraum von 1915 bis 1944 Nachrufe Franz Josef Braun Ernst Dittmer Karl Wilhelm Geib Peter Hoyer Franz Kirchheimer Wolfgang Kosmahl Beata Moos Karl Picard Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover 1986 Resi Weglein Als Krankenschwester im KZ Theresienstadt Erinnerungen einer Ulmer Judin Silberburg Verlag 1988 S 211 Rainer Karlsch Raymond G Stokes Faktor Ol Die Mineralolwirtschaft in Deutschland 1859 1974 C H Beck Munchen 2003 S 162 163 Rainer Karlsch beklagt dass das Schicksal der judischen Mitarbeiter die nicht zur kleinen Fuhrungsschicht in der Mineralolwirtschaft gehorten grosstenteils unbekannt geblieben sei Stellvertretend erwahnt er August Moos Bernhard Stier Johannes Laufer Von der Preussag zur TUI Wege und Wandlungen eines Unternehmens 1923 2003 Klartext Medienwerkstatt Essen 2005 S 177 Horst Kalthoff Ich war Demokrat und Pazifist Das Leben des deutsch judischen Burgers Otto Hecht 1900 1973 und das Schicksal seiner Angehorigen Donat Verlag Bremen 2005 ISBN 978 3 938275 00 9 Der Insektenforscher Otto Hecht war ein Vetter von August Moos Seine Mutter war Rosa Thalmessinger 1870 1943 Ingo Bergmann And always remember me Memorial Book for the Holocaust Victims of Ulm Ubersetzt von Jane Collins Ulm 2013 ISBN 978 3 86281 068 0 Rudolf Moos Journey of Hope and Despair Band 2 Social Networks Xlibris Corporation 2010 ISBN 978 1 4500 3602 3 Kapitel 6 Martina Kolbl Ebert From Local Patriotism to a Planetary Perspective Impact Crater Research in Germany 1930s 1970s Ashgate Farnham 2015 ISBN 978 1 4724 3886 7 S 150 Felix Hamlet My brother in law the geologist Dr August Moos 22 August 1938 Brief 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Moos im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stadtarchiv Erkelenz Bestand 21 14 Raky Anton pdf 652 kB In erkelenz de 3 Mai 2013 archiviert vom Original am 13 Juli 2015 abgerufen am 20 Marz 2022 Funde zu August Moos im Bestand Raky Titus Kockel Geologie und deutsche Olpolitik 1928 bis 1938 Die fruhe Karriere des Erdolgeologen Alfred Theodor Bentz pdf 10 6 MB Dissertation Berlin 2003 S 153 155 191 204 238 259 364 399 568 575 607 608 abgerufen am 20 Marz 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch des Reichsbund judischer Frontsoldaten RjF In denkmalprojekt org 2005 abgerufen am 20 Marz 2022 Henning Uffenorde Dr Beata Moos Obituary pdf 11 6 MB In International Ostracoda Newsletter Nr 3 1985 S 12 archiviert vom Original am 2 Februar 2015 abgerufen am 20 Marz 2022 englisch Beata Moos Permische Brachiopoden Lamellibranchiaten und Gastropoden von Timor In Jaarboek van het Mijnwezen in Ned Indie Verhandelingen 1927 Band 2 s Gravenhage DNB 570355486 Munchen Phil Diss 1927 Moos Marie In Gedenkbuch des Bundesarchivs Abgerufen am 20 Marz 2022 Alfred Bentz Dr August Moos zum Gedenken in Erdol und Kohle 1948 1 Jahrgang Nr 1 S 55 Andreas Hoppe Heinz Gerd Rohling Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Familie des Erdolgeologen Moos In ARGE GMIT Hrsg Geowissenschaftliche Mitteilungen Band 77 2019 ISSN 1616 3931 S 88 f August Moos Die Erdollagerstatten am Salzstock von Odesse In Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft 84 1932 S 465 480 abgerufen am 20 Marz 2022 Kurzfassung auf schweizerbart de My brother in law the geologist Dr August Moos In Albert Einstein Archives Archiviert vom Original am 5 Juli 2015 abgerufen am 20 Marz 2022 englisch Nachweis Normdaten Person GND 117135437 lobid OGND AKS VIAF 32766012 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moos AugustALTERNATIVNAMEN Moos August Eugen vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ErdolgeologeGEBURTSDATUM 10 November 1893GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 30 Dezember 1944STERBEORT KZ Buchenwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Moos amp oldid 236546525