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August Engelhard Nathusius seit 1861 von Nathusius 22 September 1818 in Althaldensleben 9 September 1884 in Meyendorf war ein deutscher Gutsbesitzer Pflanzen und Tierzuchter August Engelhard Nathusius Zeichnung um 1835Nathusius wurde als funftes von acht Kindern des Industriellen und Grossgrundbesitzers Johann Gottlob Nathusius und seiner Frau Luise geb Engelhard auf dem vaterlichen Gutsbesitz dem sakularisierten Kloster in Althaldensleben geboren Seine Vorfahren vaterlicherseits lebten in der Ober und Niederlausitz Seine Grossmutter mutterlicherseits war die Dichterin Philippine Engelhard geb Gatterer Nathusius wurde von Hauslehrern unterrichtet Bereits mit 15 Jahren hatte er ersten Leitungsaufgaben Rechnungsprufer in der familieneigenen Obstweinkellerei in Althaldensleben nachzukommen Spater erhielt er eine kaufmannische Ausbildung und unterstutzte seinen Bruder Philipp bei der Verwaltung des ehemaligen Klostergutes Althaldensleben Mit seinem Hauslehrer Carl Julius Elster unternahm Nathusius zwischen 1837 und 1839 Bildungsreisen nach Italien Frankreich und England Inhaltsverzeichnis 1 Wirken auf dem Klostergut Meyendorf 2 Familie 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWirken auf dem Klostergut Meyendorf BearbeitenEinige Jahre nach dem Tod von Johann Gottlob Nathusius ubernahm sein Sohn August 1840 das ebenfalls 1810 sakularisierte Klostergut Meyendorf vormals ein Besitz des Zisterzienser Ordens sowie das Gut Gehringsdorf mit seinem von 1709 bis 1733 erbauten Herrenhaus ein Vorwerk des Klostergutes Zwischen 1830 und 1840 war das Klostergut an die im benachbarten Schermcke beguterte Familie des Oberamtmannes Adolph Strauss verpachtet Den Gehringsdorfer Hof verkaufte Nathusius allerdings bereits 1850 an den Halberstadter Amtmann Erich Crome Meyendorf und Gehringsdorf hatte sein Vater 1830 von Peter August Coqui 1773 1856 dem Begrunder der Korporation der Magdeburger Kaufmannschaft eines Vorlaufers der spateren Industrie und Handelskammer erworben Coqui war der Sohn des Magdeburger Kaufmanns und Burgermeisters der Pfalzer Kolonie Johann Kaspar Coqui 1747 1824 der die beiden Guter 1812 erworben hatte 1 Das 834 Hektar grosse Klostergut fiel nach dem Tod des August von Nathusius an seinen Sohn Richard von Nathusius 1857 1924 der es selber nie bewirtschaftete sondern im April 1891 an die Saatzuchtgesellschaft Rabbethge und Giesecke verpachtete Nach dessen Tode entstand eine Nathusius sche Erbengemeinschaft als Nutzniesserin des weiterhin verpachteten Gutes 1945 wurde der Besitz im Zuge der Bodenreform enteignet Nach der Ubernahme 1840 entwickelte August Nathusius das Klostergut schnell zu einem modern gefuhrten Gutsbetrieb Er vollendete die noch von seinem Vater begonnene Anlage eines grossen Landschaftsparks Dieser Park ist heute denkmal und naturgeschutzt Er verbindet Meyendorf mit der Ortschaft Remkersleben zu der Meyendorf als Ortsteil heute gehort Der Park wie auch eine grosse Bildersammlung zogen viele gelehrte Besucher an so auch den Dichter Hoffmann von Fallersleben der mehrfach Unterkunft und Asyl in Althaldensleben und Konigsborn auf seiner mehrjahrigen Flucht durch Deutschland fand den Besitzungen der Bruder Philipp und Wilhelm Nathusius Bei einem Besuche 1846 in Meyendorf uberliess Fallersleben dem Hausherrn seine Sammlung von teilweise wertvollen Bildnissen deutscher Dichter 2 1846 initiierte Nathusius die Grundung des landwirtschaftlichen Vereins im benachbarten Seehausen Dort nahm er viele Jahre lang leitende Funktionen wahr Ebenso engagierte er sich lange in der Ritterschaftlichen Feuersocietat des Furstentums Halberstadt 1865 grundet er in Meyendorf eine Gutsbrauerei die noch von seinem Sohn Richard unter Rittergutsbrauerei R von Nathusius firmierend fortgefuhrt wurde 1852 begann er mit der Zucht von Rindern und Pferden In der Rindviehzucht konnte er wesentliche Erfolge mit Shorthorn Hollander Kreuzungen erzielen Auch in der Zucht von schweren Schrittpferden war er erfolgreich Fur die seit 1853 gezuchteten Percheron Pferde Kaltbluter erhielt er mehrfach Auszeichnungen auf nationalen wie internationalen landwirtschaftlichen Ausstellungen 1861 wurde er anlasslich der Kronung Wilhelms I wegen seiner Verdienste um Landwirtschaft und Tierzucht geadelt 3 1855 wurde dem vormaligen Klostergut Meyendorf der Status eines Ritterguts zuerkannt und damit dem Besitzer als Mitglied des Provinziallandtages der preussischen Provinz Sachsen der abwechselnd in Magdeburg und Merseburg tagte die Landtagsfahigkeit zugesprochen eine Funktion die Nathusius in den folgenden Jahren mehrfach ausubte 4 nbsp Familienbildnis August Engelhard von Nathusius mit seiner Frau Johanne und Tochter Luise links Johanne Philippine Nathusius Gemalde von Rudolf Elster 1820 1872 Familie BearbeitenAm 6 September 1841 heiratete Nathusius in erster Ehe Johanne Engelhard 1817 1859 Tochter des Obergerichtsdirektors in Kassel Wilhelm Gotthelf Engelhard 1785 1848 und der Karoline geb Heym 1795 1821 5 Aus dieser Ehe gingen neun Kinder hervor Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete Nathusius im April 1861 Bertha Gloel 1823 1903 die Tochter des Pfarrers und Superintendenten Christian Simon David Gloel 1793 1879 und der Albertine geb Rathmann 1795 1832 Aus dieser Verbindung stammten weitere zwei Kinder Ein Schwiegersohn war Erich von Gustedt Nathusius hatte sechs Bruder darunter Hermann von Nathusius 1809 1879 den Besitzer auf Schloss Hundisburg den vorgenannten Philipp von Nathusius Mitbegrunder der Neinstedter Anstalten Wilhelm von Nathusius 1821 1899 einen Politiker und Wissenschaftler sowie Heinrich von Nathusius Gutsbesitzer in Althaldensleben und ebenfalls Zuchter Zu seiner jungeren Schwester Johanne Nathusius 1828 1895 hatte er stets ein sehr enges Verhaltnis und unterstutzte sie finanziell wie auch als Berater bei der Gestaltung und Fuhrung des von ihr gegrundeten Elisabethstiftes in Neinstedt Bis zu seinem Tode war er Vorstand der Elisabethstiftung 6 August von Nathusius wurde im Park des Meyendorfer Klostergutes beigesetzt Veroffentlichungen BearbeitenNoch einige Worte uber den Erdapfelbau In Zeitschrift des landwirthschaftlichen Central Vereins der Provinz Sachsen Nr 15 1858 S 58 60 Die fruhzeitige Ausbildung der Percherons schon im Mutterleibe In Zeitschrift des landwirthschaftlichen Central Vereins der Provinz Sachsen Nr 21 1864 S 8 11 Futterungsversuche mit Cocoskuchen In Zeitschrift des landwirthschaftlichen Central Vereins der Provinz Sachsen Nr 28 1871 S 10 Schutz gegen Kleeseide In Zeitschrift des landwirthschaftlichen Central Vereins der Provinz Sachsen Nr 34 1877 S 70f Literatur BearbeitenEva Hoffmann Aleith Johanne 1980 Hoffmann von Fallersleben Mein Leben Band 4 1868 S 282f Landwirthschaftliche Mittheilungen der Magdeburg Neuhaldensleber Vereine Nr 10 1852 Lilly von Nathusius Johann Gottlob Nathusius 1760 1835 und seine Nachkommen sowie sein Neffe Moritz Nathusius mit seinen Nachkommen Detmold 1964 S 120ff Heinz Nowak Die Nathusius im 19 Jahrhundert eine Bibliographie Borde Museum Ummendorf o J Heinz Nowak August Engelhard von Nathusius In Magdeburger Biographisches Lexikon Universitat Magdeburg Magdeburg Traugott Pietsch Die Neinstedter Anstalten In Die Provinz Sachsen Band 2 1902 S 213 220 J Seeboth Geschichte von Ort und Kloster Meyendorf in mehreren Abschnitten dargestellt Ohne Quellen und Literaturangaben auszugsweise nach Kenntnisstand des Verfassers fur die Zeit nach 1830 Weblinks BearbeitenAugust Engelhard von Nathusius im Magdeburger Biographischen Lexikon Kurzes Portrat Memento vom 1 April 2013 im Internet Archive auf der Website des Nathusius schen Familienverbandes Memento vom 17 Mai 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten gem Jochen von Nathusius Exkurs zur Geschichte von Gehringsdorf o V 2009 Fallersleben in seiner Autobiographie Mein Leben gefunden in Detlef Gartner Es dichtete fur mich der ganze Park Althaldensleben Hundisburg Im Spiegel der Literatur des 19 Jahrhunderts KULTUR Landschaft Haldensleben Hundisburg e V Haldensleben Hundisburg 1997 S 78 Nathusius 1840 1861 III Linie August Engelhard v Nathusius preussischer Adelsstand Konigsberg i Pr 18 Oktober 1861 in Genealogisches Handbuch des Adels Band 57 der Gesamtreihe Adelige Hauser B Band XI Starke Limburg a d Lahn 1974 S 314 Jochen von Nathusius Geschichte von Meyendorf Teil 2 von drei Teilen Meschede 2009 S 2 Wolfgang Ollrog Bearbeitung Johann Christoph Gatterer der Begrunder der wissenschaftlichen Genealogie Eine Untersuchung der bisher bekannten Quellen und Veroffentlichungen uber seine Herkunft sein Leben und Werk sowie seine Nachkommen In Archiv fur Sippenforschung und alle verwandten Gebiete mit Praktischer Forschungshilfe 47 Jahrgang Heft 81 82 Starke Limburg a d Lahn 1981 S 43 In der NDB wird er sogar als Mitbegrunder des Elisabethstiftes in Neinstedt genannt Vgl Erwahnung in Hans Jaeger Nathusius Johann Gottlob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 748 f Digitalisat Normdaten Person GND 138676577 lobid OGND AKS VIAF 90940756 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nathusius August Engelhard vonALTERNATIVNAMEN Nathusius August EngelhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Gutsbesitzer und ZuchterGEBURTSDATUM 22 September 1818GEBURTSORT AlthaldenslebenSTERBEDATUM 9 September 1884STERBEORT Meyendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Engelhard von Nathusius amp oldid 215595664