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Philipp Engelhard Nathusius seit 1861 von Nathusius 2 5 November 1815 in Althaldensleben 16 August 1872 in Luzern war ein deutscher Publizist und Grunder der Nathusius schen Stiftung in Neinstedt den spateren Neinstedter Anstalten Philipp Engelhard von Nathusius 1815 1872 Portrat etwa von 1855 in Bettina von Arnim Julius Pamphilius und die Ambrosia 1 Philipp von Nathusius mit seiner Ehefrau Marie Nathusius geb ScheeleTitelseite des von Philipp von Nathusius herausgegebenen Volksblattes fur Stadt und Land Hier die Ausgabe vom Mittwoch 4 April 1855 Nr 27 des 12 Jahrganges Gedenktafel am Lindenhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenPhilipp von Nathusius war das vierte von acht Kindern des Grossgrundbesitzers und Industriellen Johann Gottlob Nathusius 1760 1835 und der Louise Engelhard 1787 1875 aus Kassel Ein alterer Bruder war Hermann 1809 1879 jungere Geschwister waren August 1818 1884 Wilhelm 1821 1899 und Heinrich von Nathusius 1824 1890 Er wuchs im Gutshaus des ehemaligen Klosters Althaldensleben auf und wurde zunachst von Hauslehrern unterrichtet 1832 begann er seine Ausbildung in der vaterlichen Porzellan und Steingutfabrik in Althaldensleben Daneben beschaftigte er sich intensiv mit Literaturstudien sicher auch dazu angeregt von seiner Grossmutter der Dichterin Philippine Engelhard 1756 1831 1836 lernte er bei einem Besuch in Berlin die Schriftstellerin Bettina von Arnim 1785 1859 kennen die er schwarmerisch verehrte und mit der er einige Jahre lang intensiven Briefkontakt unterhielt u a uber das Projekt einer Lebensbeschreibung seiner Grossmutter Er war der Titelheld ihres Romanes Ilius Pamphilius und die Ambrosia Als sein Vater 1835 starb ubernahm er im Alter von 20 Jahren die Verwaltung der umfangreichen Nathusius schen Gewerbeanstalten in Althaldensleben und Hundisburg Ausserdem leitete er den Althaldenslebener Gutsbetrieb Diese Aufgaben nahm er bis 1848 erfolgreich wahr dann ubergab er sie seinen Brudern um sich seinen eigentlichen Interessen widmen zu konnen Bereits in Althaldensleben hatte er mit seiner 1841 in Calbe geheirateten Frau Marie Nathusius geb Scheele der spateren Volksschriftstellerin 1847 eine Rettungsanstalt fur verwahrloste Kinder gegrundet Entsprechende Anregungen hatte sich das Ehepaar bei mehreren Besuchen im Rauhen Haus bei Johann Hinrich Wichern geholt Als Nathusius 1849 die Chefredaktion des konservativen Volksblattes fur Stadt und Land zur Belehrung und Unterhaltung angeboten wurde sah er die Moglichkeit einer Verbindung seiner literarischen Interessen mit dem Wunsch sich in der Inneren Mission zu engagieren Er zog mit seiner Familie nach Giebichenstein bei Halle und erwarb einen Resthof in Neinstedt Diese Anlage den Lindenhof baute Nathusius zu einem Knabenrettungshaus sowie einem Bruderhaus um Am 15 Oktober 1850 konnte er die ersten beiden Gebaude der spateren Neinstedter Anstalten einweihen Das Volksblatt leitete Nathusius ab 1851 als Herausgeber ab 1861 als Verleger 1871 ubergab er diese Aufgaben an seinen Sohn Martin von Nathusius 1843 1906 3 Im Jahr 1865 erwarb er noch das Rittergut Ludom in der damaligen Provinz Posen welches kurze Zeit spater von seinem Sohn Philipp von Nathusius Ludom ubernommen wurde Vater der Schriftstellerin Annemarie von Nathusius 1874 1926 Nathusius ist das 1870 erstmalige Erscheinen der Jugenderinnerungen eines Alten Mannes zu verdanken in denen der Maler Wilhelm von Kugelgen seine Kindheits und Jugendjahre 1802 1820 in lebensvoller Anschaulichkeit mit glucklichem Humor und frischen Bildern schilderte In der Ausgabe des Max Hesses Verlages Leipzig schreibt Adolf Stern Diese Selbstbiographie entzuckte Tausende und aber Tausende von Lesern und ist mit allgemeiner Zustimmung als ein Meisterwerk von ursprunglichem Gehalt und vollendeter Form dem eisernen Bestand unverganglicher Werke deutscher Literatur eingereiht worden Dieses auch heute noch lesenswerte Buch wurde vielfach neu aufgelegt Anlasslich der Kronung von Wilhelm I 1861 zum preussischen Konig wurde Nathusius zusammen mit drei weiteren Brudern geadelt Ab 1865 erkrankte er zunehmend und starb 1872 wahrend eines Kuraufenthaltes in Luzern Sein Grab befindet sich im Neinstedter Anstaltspark Einzelnachweise Bearbeiten Bettina von Arnim Julius Pamphilius und die Ambrosia Propylaen Verlag Berlin 1920 Nathusius 1840 1861 II Linie Philipp Engelhard v Nathusius preussischer Adelsstand Konigsberg i Pr 18 Oktober 1861 In Genealogisches Handbuch des Adels Band 57 der Gesamtreihe Adelige Hauser B Band XI C A Starke Verlag Limburg a d Lahn 1974 S 311 Der folgende Verleger des Volksblatts war Reimar Hobbing in Berlin nachgewiesen ab 1903 NDB 9 1972 S 279 f der im Lauf der Zeit daraus ein grosses Verlagsimperium schuf Nach dem fruhen Tod Hobbings 1919 nahm sein Verlag insbes in der NS Zeit mit Kriegsschriften einen enormen Aufschwung teils unter anderen Namen Steiniger Spuren dieses Verlagsnamens sind bis 1990 in Essen Rhld nachweisbar Werke Auswahl BearbeitenFunfzig Gedichte 1839 Ulrich von Hutten Volksthumliche Betrachtungen des gegenwartigen kirchlichen Streites in Deutschland 1839 Noch funfzig Gedichte 1841 Zur Verstandigung uber Union 1857 Lebensbild der heimgegangenen Marie Nathusius geb Scheele 3 Bande 1868 69 In Marie Nathusius Gesammelte Schriften Band 13 15 Richard Muhlmann Leipzig Dokumente und Umstande einer nicht zustandegekommenen Claudius Biographie In Jahresschriften der Claudius Gesellschaft Stamp Media 1994 S 10 28 Literatur BearbeitenEleonore Furstin Reuss Philipp Nathusius Jugendjahre Nach Briefen und Tagebuchern unter Mitwirkung von D Martin von Nathusius Verlag von Wilhelm Herz Berlin 1896 Otto Steinwachs Philipp von Nathusius In Mitteldeutsche Lebensbilder 1 Band Lebensbilder des 19 Jahrhunderts Magdeburg 1926 S 221 234 Eva Hoffmann Aleith Wege zum Lindenhof Evangelische Verlagsanstalt GmbH Berlin 1967 Detlef Gartner Es dichtete fur mich genug der ganze Park Althaldensleben Hundisburg Im Spiegel der Literatur des 19 Jahrhunderts KULTUR Landschaft Haldensleben Hundisburg e V Haldensleben Hundisburg 1997 Ruth Stummann Bowert Philipp und Marie Nathusius Lebenswege zur Inneren Mission In Ruth Stummann Bowert Sieglinde Bandolny und Bernd Schacht Mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen Soziales Engagement in Althaldensleben im Spannungsfeld von Kirche und Wirtschaft Haldensleben Hundisburg 2000 S 17 48 Hans Andres Philipp von Nathusius Seine Personlichkeit und seine Ideen im Spiegel der Zeitgeschichte 1815 1850 Nolte Dusseldorf 1934 Martin Friedrich Nathusius Philipp Engelhard In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 1120 1124 bautz de Memento vom 9 Juni 2007 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Artikel Artikelanfang im Internet Archive Franz Brummer Nathusius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 23 Duncker amp Humblot Leipzig 1886 S 283 285 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Philipp von Nathusius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie Memento vom 23 Juni 2012 im Internet Archive auf der Website des Nathusius schen Familienverbandes Memento vom 17 Mai 2014 im Internet Archive Normdaten Person GND 118738135 lobid OGND AKS LCCN nr89010537 VIAF 59879266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nathusius Philipp vonALTERNATIVNAMEN Nathusius Philipp Engelhard Geburtsname Nathusius Philipp Engelhard von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Fabrikant und PublizistGEBURTSDATUM 5 November 1815GEBURTSORT AlthaldenslebenSTERBEDATUM 16 August 1872STERBEORT Luzern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp von Nathusius Herausgeber amp oldid 215595747