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Artur Freiherr von Behr 20 Marz 1904 in Tomsk 1974 war ein deutsch baltischer Verleger und politischer Aktivist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 NS Bewegung 1 2 Nach 1945 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenSeine Eltern waren Arthur Freiherr von Behr 1862 in Behnen 1909 in Mitau ein deutsch baltischer Polizeimeister in Mitau und Libau und Wanda Baronin von der Ropp 1877 in Paplacken 1 NS Bewegung Bearbeiten Zum 11 Mai 1925 trat von Behr der NSDAP bei Mitgliedsnummer 3 934 2 Von 1926 bis 1929 begrundete und leitete von Behr den Nationalsozialistischen Studentenbund in Berlin und trat gegen eine unpolitische Spiesserideologie ein 3 Uber seine Schwester Josefine die bei Joseph Goebbels als Sekretarin arbeitete und vermutlich auch mit ihm liiert war hatte er Einblicke in die NS Fuhrung Doch setzte er dann auf die angebliche linke NS Verschworung des Walther Stennes bei dem seine Schwester nun als Sekretarin arbeitete Mit ihrem Scheitern ging seine Chance auf eine Karriere unter 4 1931 trat er aus der Partei aus Nach von Oertzen s u soll er bereits Kontakte zu sozialistischen Linken gesucht haben Vor dem Nurnberger Parteitag 1929 versammelte Behr deutschbaltische Parteiganger darunter Alfred Rosenberg um mit dem 20 jahrigen Theodor Lawrynowicz aus Misdroy eine NS Zeitschrift Der Baltische Beobachter fur Baltendeutsche zu konzipieren die in einer Auflage von bis zu 800 Exemplaren 1933 erschien um einen Zusammenhalt zwischen den im Ausland lebenden Deutschbalten herzustellen Die Auflage wuchs als das Blatt zum regierungsnahen Blatt aufstieg insbesondere im Zuge der Umsiedlung der Deutschbalten nach dem Hitler Stalin Pakt bzw dem Deutsch Sowjetischen Grenz und Freundschaftsvertrag im Jahre 1939 auf ca 5000 Doch verschwand dann der Begriff baltisch aus dem Titel nun Ost Rundschau bevor das Blatt 1941 eingestellt wurde Spater gab er noch einige Ausgaben des nachfolgenden Remter heraus die der deutsch baltische Journalist und Rosenberg Vertraute Harald Siewert verantwortete 5 Nach 1945 Bearbeiten Seit 1948 erschienen in Westdeutschland fur die Fluchtlinge und Vertriebenen aus dieser Region Baltische Briefe herausgegeben durch Wolf Jaroslaw von Kleist 1922 2000 6 und gedruckt ab 1949 in der kleinen Druckerei von Behrs in Bovenden bei Gottingen Dieser gab aber ab 1950 die Baltische Rundschau als neue Zeitschrift heraus die 1954 nach einigen Auseinandersetzungen auch innerhalb des Verbandes der Baltendeutschen Deutschbaltische Landsmannschaft ab 1950 in den Briefen aufging 7 Behr der schon bald nach 1945 in die SPD seine Schwester war seit 1940 die Ehefrau des zum niedersachsischen Ministerprasidenten gewahlten Hinrich Wilhelm Kopf eingetreten war verlagerte nun sein Interesse auf den linken Sozialismus So druckte er 1955 Leo Koflers Marxistischer oder ethischer Sozialismus zur Auseinandersetzung mit den Gefolgsleuten Leonard Nelsons in der SPD Fuhrung In Gottingen kam er in Kontakt mit jungen Sozialdemokraten des linken Flugels wie Peter von Oertzen und Trotzkisten fur die er die Zeitschrift pro und kontra druckte Mit dem renommierten Ernest Mandel und Gottinger Genossen gab von Oertzen die Sozialistische Politik heraus 8 Im Jahr 1956 begann Behr mit der Herausgabe eines Rundbriefes Sozialistische Demokratie der bis in die 1970er Jahre erschien Er verliess die SPD und kandidierte 1960 fur den Demokratischen Wahlerverband Niedersachsen in der Gottinger Kommunalwahl wo sich nach dem Verbot der KPD auch viele Kommunisten engagierten Ein Haftbefehl wurde nach Protesten auch aus der DDR aufgehoben Zur Bundestagswahl 1961 und 1965 kandidierte er fur die Deutsche Friedens Union 1963 begann nach vier Monaten Untersuchungshaft am Landgericht Luneburg ein Prozess wegen Staatsgefahrdung gegen von Behr Fur die Aktion Demokratischer Fortschritt kandidierte er in der Bundestagswahl 1969 als Spitzenkandidat in Niedersachsen 9 Der Autor und US Emigrant Karl Otto Paetel den er noch aus der Zeit vor 1933 kannte gab vor allem fur seine Freunde in Deutschland den Rundbrief Gesprachsfetzen heraus den Behr in Deutschland druckte 10 Schriften BearbeitenJugend und Politik in Der junge Revolutionar Nr 3 1927 Hrsg Baltische Rundschau Monatsschrift des baltischen Deutschtums Zeitschrift 1950 1954Literatur BearbeitenMichael H Kater Der NS Studentenbund von 1926 bis 1928 in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 22 1974 H 2 S 148 189Weblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Behr Arthur von In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Arthur Baron von Behr In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 1620161 Heinz Elmar Tenorth u a Geschichte der Universitat Unter den Linden Die Berliner Universitat zwischen den Weltkriegen 1918 bis 1945 Band 2 Akademie Berlin 2012 S 228 f Joseph Goebbels Tagebucher Hrsg Elke Frohlich Band I Nr 1 Saur Munchen Michael Garleff Hrsg Deutschbalten Weimarer Republik und Drittes Reich Band 2 Bohlau Koln 2008 S 182 Baron Wolf J von Kleist Abgerufen am 8 Februar 2019 Hans Jurgen Gaida Die offiziellen Organe der ostdeutschen Landsmannschaften Ein Beitrag zur Publizistik der Heimatvertriebenen in Westdeutschland Duncker und Humblot Berlin 1973 S 47 f Peter von Oertzen Kein Gott kein Kaiser kein Tribun ISO 1970 abgerufen am 6 Februar 2019 So arm Der Spiegel 1969 abgerufen am 6 Februar 2019 Wolfgang D Elfe Karl Otto Paetel In John M Spalek Joseph Strelka Hrsg Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933 B 2 New York Teil I Francke Bern 1989 S 748 Normdaten Person GND 1190483211 lobid OGND AKS VIAF 311258763 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Behr Artur vonKURZBESCHREIBUNG deutsch baltischer Verleger und politischer AktivistGEBURTSDATUM 20 Marz 1904GEBURTSORT TomskSTERBEDATUM 1974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artur von Behr amp oldid 237195376