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Artur Sansoni 1886 in Freiberg Sachsen Juni 1971 in Wunsiedel Oberfranken war ein italienisch deutscher Bildhauer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke im offentlichen Raum 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenArtur Sansoni kam in Freiberg Sachsen als altester Sohn einer Gastarbeiterfamilie auf die Welt deren Vater aus dem Ort Lundo am Gardasee in Italien nach Deutschland ausgewandert war In Freiberg arbeitete der Vater als Bergmann und die Familie siedelte nach Eisleben in Sachsen Anhalt uber Sein Vater verstarb bereits im Alter von 52 Jahren Fortan musste die Mutter ihre sieben Kindern alleine grossziehen Ihr altester Sohn Artur half ihr dabei Nach seiner Volksschulzeit und Kaufmannslehre ging er zur Erlernung der italienischen Sprache zu Verwandten nach Lundo Lomaso In Mailand wo er einige Jahre als Schuhverkaufer und Kaufmann tatig war begann er sich fur Kunst zu interessieren und nahm an Kursen der dortigen Volkshochschule bei Professor Ricci teil Ricci forderte ihn und nahm ihn in sein Atelier auf 1914 erhielt er den ersten Auftrag von der dortigen deutschen Kolonie den er wegen des Kriegsbeginns nicht ausfuhren konnte Zweimalige Verwundung brachten ihm Gluck im Ungluck und er konnte sein Studium in der Gewerbeschule Munchen bei Karl Killer fortsetzen Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs setzte er seine Studien an der Akademie der Bildenden Kunste in Munchen fort wo er in die Meisterklasse von Professors Hermann Hahn kam bei dem er bis 1924 blieb 1924 heiratete Artur Sansoni Helene Sansoni Balla Sie lebten zunachst in Sansonis Munchener Wohnung Nachdem Artur Sansoni 1925 eine Stelle auf Empfehlung von Hermann Hahn als Direktor der neu zu grundenden Granitbildhauerfachschule in Wunsiedel erhielt siedelten sie dorthin uber Zu seinen dortigen Schulern gehort u a Gunter Rossow Nach der Neugrundung durch Sansoni ging die Schule in stadtischen Besitz uber Sie wurde zunachst in dem einstockigen Gebaude der ehemaligen Fleischbanke am Hinterhaus des Wunsiedler Rathauses auf dem jetzigen Parkplatz untergebracht Erst unter Sansonis Nachfolger Konrad Schmidt sollte die Schule einen neuen Bau an der Marktredwitzer Strasse in Wunsiedel erhalten Wahrend der NS Zeit war Granit das bevorzugte Material fur grosse Skulpturen und Bauten Anfanglich hatte Sansoni Schwierigkeiten entsprachen doch Gestaltung und Formgebung seiner Skulpturen nicht dem neuen Kunst und Kulturverstandnis Man sah in seinen Skulpturen gemeint waren vor allem die Augenpartien einen nicht arischen bzw monogolischen Ausdruck Die Skulpturen Sansonis bildeten jedoch keinen weiteren Angriffspunkt wurde Sansoni doch 1938 von der Akademie in Munchen aufgefordert Bewerbungsunterlagen fur die Ernennung als Akademie Professor einzureichen Da hierfur die Mitgliedschaft in der NSDAP notwendig war entschloss er sich gegen den Willen seiner Frau einen Aufnahmeantrag zu stellen Das Aufnahmeverfahren zog sich hin und mit Kriegsbeginn gab es keine neuen Ernennungen mehr Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Sansoni abermals die Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungsunterlagen fur die Ernennung als Akademie Professor Allerdings entpuppte sich nun die Mitgliedschaft in der NSDAP als Hindernis Zu seiner Pensionierung 1952 gelang es Sansoni die Ubernahme der Granit Fachschule durch den Bayerischen Staat zu erreichen Nach seiner Pensionierung ubernahm er die Schriftleitung des Naturstein einer Fachzeitschrift fur Steinmetzen und Steinbildhauer die er bis zu seinem 80 Geburtstag ausubte Artur Sansoni starb 85 jahrig im Juni 1971 an den Folgen eines auf der Fahrt nach Italien erlittenen Herzinfarktes Artur Sansoni war Vater des Chemikers Bruno Sansoni und Grossvater des plastischen Kunstlers Andreas Sansoni Werk BearbeitenArtur Sansoni widmete sich in Wunsiedel ganz der Gestaltung des Granits Der Granit gemeint ist die Gruppe der Hartgesteine wie z B Porphyr Syenit Diabas Diorit ist ein schwer zu bearbeitendes Material Max Escher kommt zu dem Ergebnis dass nur eine bestimmte kunstlerische Veranlagung zur Beschaftigung mit dem Granit fuhrt ja geradezu zwingt Eschers Monografie dokumentiert das Gesamtwerk Sansonis und verweist auf sein vielseitiges und beispielhaftes Bildwerk in Form von Figuren Halbfiguren Busten Statuetten Reliefs und Flachreliefs Grabsteinen und Kriegerdenkmaler Neben dem Granit benutzte Sansoni quasi als Ausgleich und Erholung andere Werkstoffe wie den Wunsiedler Marmor und den Untersberger Marmor ein einem Kalkstein aus Osterreich sowie Bronze Ton Gips und Holz Grundsatzlich gibt es zwei Arten der Bildnerei in Hartgestein einerseits die Entwicklung aus der Kugel und zum anderen diejenige aus dem Block Fur das harte Material des Granits und im Speziellen bei seinen Reliefbildern bevorzugte Sansoni die einfachen und kompakten Formen der alten agyptischen Kunst Die Agypter hatten aus dem Grundsatz der moglichst geringen Zertrummerung des Blocks das versenkte Relief erfunden Dabei bleibt die Oberflache des Steins erhalten und die Figuren werden eingetieft Dies hat zur Folge dass sich das Bildwerk harmonisch in die Architektur eingliedern lasst Sansoni war auf dem Gebiet der Granitbildhauerei und bearbeitung ein anerkannter Fachmann der sich immer in besonderem Masse dem Handwerk verbunden fuhlte Dies wurde auch bei seiner Pensionierung durch die Verleihung des Ehrenobermeistertitels und durch die Verleihung der silbernen Ehrennadel des Deutschen Steinmetz und Steinhauerhandwerkes in der Frankfurter Paulskirche gewurdigt Daneben pflegte er Kontakte zur Granitindustrie des Fichtelgebirges Werke im offentlichen Raum BearbeitenSteinrelief Relief am Krankenhaus in Marktredwitz Relief am Altersheim in Marktredwitz Gruppenrelief Wahrheit an der Jean Paul Schule in Wunsiedel Pfluger an der Landwirtschaftsschule in Wunsiedel aus Selber Granit Eckplastik an der Sparkasse Wunsiedel aus Waldsteingranit Kriegerdenkmal in Marktschorgast aus Gefreeser Granit Totengedachtnismal in der Stadtkirche Helmbrechts Hauszeichen fur die Apotheke in TirschenreuthSteinplastik Mutter und Kind fur das Zentralschulhaus aus Kosseinegranit Madonna ca 1 65 m hoch aus grunem Porphyr Dreilebensalter an der Jean Paul Schule in Wunsiedel Bergmann und Frau Kriegerdenkmal in Neukirchen beim Heiligen Blut bei Regensburg in Kosseine Granit Kriegerdenkmal in Kemnath Portratplastik von Christian Ponader in Untersberger Marmor Portrat von Andreas Reul Sen Pionier der Granitindustrie in grunem Porphyr Portrat Erdgeboren aus grunem Porphyr Plastik fur die Sparkasse in Arzberg in OberfrankenBronze Hermes fur ein Hochhaus in Hamburg Portrat des Herrn P Holz Sommer aus Lindenholz Schauspielmasken aus Lindenholz Relief an Ambo und Betbank Relief WassermannAusstellungen BearbeitenDas Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel prasentiert im Rahmen seiner Ausstellung uber zeitgenossische Kunst das oben abgebildete Gipsmodell einer in Bronze gegossenen Buste Literatur BearbeitenMax Escher Arthur Sansoni Ein Meister des Granits Ulrich Nurnberg 1956 Daniel Oelbauer Kunstlerfamilie Sansoni in Frankenland 57 2005 S 361 365Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Artur Sansoni im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fichtelgebirgsmuseum WunsiedelNormdaten Person GND 12973862X lobid OGND AKS VIAF 13396461 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sansoni ArturKURZBESCHREIBUNG italienisch deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 1886GEBURTSORT Freiberg SachsenSTERBEDATUM Juni 1971STERBEORT Wunsiedel Oberfranken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artur Sansoni amp oldid 237085667