www.wikidata.de-de.nina.az
Armon Planta 28 Mai 1917 in Susch 14 August 1986 in Sent GR Aussprache arˈmɔn ˈplantɐ war ein Lehrer Lyriker sowie Heimatforscher dessen Spezialgebiet die historischen Verkehrswege in der Schweiz waren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriftstellerei 3 Forschung 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenArmon Planta kam in Susch als Sohn eines Engadiner Lehrers und einer Walser Mutter aus Hinterrhein GR zur Welt Seine Kindheit verbrachte er in S chanf Wie schon sein Vater besuchte er das Lehrerseminar in Chur und studierte danach an der Universitat Zurich mit Zusatzstudien in Grenoble Er arbeitete als Sekundarlehrer in Sta Maria Sent und ab 1961 in Scuol In Sta Maria lebte Armon Planta dreizehn Jahre lang In jener Zeit heiratete er Rosa Maria Huder sie hatten vier Kinder Da Lehrer im Engadin bis in die 1950er Jahre wahrend der langen Sommerferien keine Arbeit und damit kein Einkommen hatten beschaftigte sich Armon Planta wahrend der Sommermonate mit archaologischen Ausgrabungen Diese Arbeit wurde mit der Zeit immer wichtiger und faszinierender fur ihn er initiierte eigene Studien und schrieb mehrere Bucher uber die historischen Verkehrswege im Kanton Graubunden und in Tirol 1977 liess sich Armon Planta in den Ruhestand setzen einerseits aufgrund von Horproblemen andererseits aber auch um den archaologischen Studien intensiver nachgehen zu konnen Uber seine Leidenschaft fur die Archaologie und die Lyrik hinaus war Armon Planta ein engagierter Umweltschutzer Schriftstellerei BearbeitenArmon Planta war ein politischer Lyriker der sich gegen Ausverkauf der Heimat grassierenden Opportunismus und die Germanisierung der bundnerromanischen Taler einsetzte Vor diesem Hintergrund lesen sich viele der Gedicht aus seinen Sammelbanden Amarellas 1973 deutsch Sauerkirschen Tampradas 1975 deutsch Gehartetes 1 und Pommaraida 1982 deutsch Beerenfruchte Eine Art Zusammenfassung seiner zentralen Themen findet sich in seinem Gedicht Eu patisch cun tai deutsch Ich leide mit dir worin er sich gleichzeitig mit den Sorgen um die Umwelt und mit der Bewahrung der romanischen Sprache auseinandersetzt Las ouvras dals ons 1960 70 sun per gronda part polemicas chi criticheschan il progress Ma sper quista maniera directa d intervgnir nu s das cha invlidar sia satira suvent ironica Die Werke der 1960er und 1970er Jahre sind grossenteils polemischer Natur und kritisieren den Fortschritt Aber bei aller Direktheit mit der er sich einbringt sollte man seinen Sinn furs Satirische oft auch Ironische nicht ubersehen Cla Riatsch Professor fur ratoromanische Literatur in der Engadiner Post vom 21 September 2010 Von 1971 an war Armon Planta Mitarbeiter der unabhangigen romanischen Zeitschrift Il chardun deutsch Die Distel und schrieb ausserdem fur zahllose andere Zeitungen und Zeitschriften so zum Beispiel auch fur den deutschsprachigen Nebelspalter Trotz des politischen und satirischen Charakters eines grossen Teils seines Werkes kam der Humor in seinem lyrischen Werk nicht zu kurz Armon Planta machte uppigen Gebrauch von Wortspielen und spielte mit den verschiedenen Dialekten des Bundnerromanischen um seinen Gedichten eine komische und humorvolle Attitude zu verleihen So druckt sich seine Freude am Wortspiel besonders in einer Serie von Limericks uber die verschiedenen Dorfer des Engadins aus Hier ein Beispiel aus seinem Band Tampradas Avant ons una juvna d Ardez cuschinaiva per quels da Zernez mo la bella fantschella ha ruot la padella da lavez sainza drets be permez Eine Jungfrau vor Jahr n in Ardez bekochte das Volk in Zernez doch die Maid brach owei ihre Pfanne entzwei ja so geht s im Gehetz heissen Fetts Aus dem Gedichtband Tamprada von 1975 Armon Planta schrieb viele Liedtexte Der Musiker Warren Thew zum Beispiel verwendete seine Texte fur Chorkompositionen Ein in der Rumantschia bekannter Text von Armon Planta der zum Liedtext wurde ist der Text des von Linard Bardill gesungenen Liedes Co es quai deutsch Wie ist das genau Planta hatte das ursprungliche Gedicht La naivetta von Men Rauch 1944 deutsch etwa Der feine Schnee um zwei Strophen erweitert 2 3 Planta arbeitete als Ubersetzer von Artikeln und literarischen Werken Ubersetzte Autoren waren zum Beispiel Kurt Marti Erich Kastner und die Sudtirolerin Maridl Innerhofer Er signierte mit dem Kurzel aPa Seine literarischen und journalistischen Texte schrieb er mehrheitlich auf Vallader Forschung BearbeitenAls Amateurarchaologe beschaftigte sich Armon Planta vor allem mit den historischen Verkehrswegen in Graubunden und in Tirol Zur Erforschung und Inventarisation wichtiger alter Pass und Durchgangswege im einstigen Ratien erhielt er von Oktober 1978 bis September 1982 eine Projektforderung vom Schweizerischen Nationalfonds 4 1981 erhielt er den Anerkennungspreis des Kantons Graubunden in Anerkennung seiner schopferischen Arbeit in der Erforschung alter Wege und Strassen im Alpenraum und in Wurdigung seiner schriftstellerischen Tatigkeit 5 1986 wurde ihm die Ehrendoktorwurde der Universitat Bern verliehen just am Tag vor seinem Tod Armon Planta ha perscruta cun grondischma premura cun lavur instancabla e cull experienza e clera vista dal muntagnard las vias veglias e lur pass dal temp roman dal temp d immez e plu preschaint vias chi d eiran gnudas sepulidas pervia da grondas negligenzas L uondra tillas ha darcheu chattadas in pajais elvetic ed austriac Armon Planta hat mit grossen Fleiss mit unermudlicher Arbeit und mit der Erfahrung und Klarheit des Berglers die alten Verkehrswege und ihren Hergang aus romischer Zeit aus dem Mittelalter und den Folgezeiten erforscht Verkehrswege die infolge grosser Nachlassigkeit begraben lagen Wissbegierig hat er sie in helvetischen wie in osterreichischen Landstrichen wieder gefunden Aus der Laudatio der Universitat Bern 1986 Veroffentlichungen BearbeitenLyrikAmarellas Poesias Eigenverlag 1973 Tampradas Poesias Eigenverlag 1975 Pommaraida Poesias Eigenverlag 1982 Archaologische SachbucherAlte Wege durch die Rofla und die Viamala Ratisches Museum Chur 1980 Verkehrswege im alten Ratien Bande 1 4 Verlag Bundner Monatsblatt Chur 1985 1991 Band 4 zusammengestellt durch seinen Sohn Tumasch Planta Literatur BearbeitenAnnalas da la Societad Retorumantscha 99 1986 S 293 296 Jacques Guidon Armon Planta 1917 1986 In Annalas da la Societad Retorumantscha 123 2010 S 255 268 Cla Riatsch Planta Armon In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Der Titel ist zu vervollstandigen zu Poesias tampradas Armon Planta im Vorwort zur Wahl des Titels Der feuerrote Stahl wird geschmiedet geformt und gehartet am richtigen Ort und im richtigen Moment indem er in Wasser oder Ol abgeschreckt wird So wie Stahl muss auch das Gedicht in eine Form geschmiedet werden die den Anforderungen stand halt die unsere Zeit an ein Gedicht stellt Tamangur CD Verlag Zytglogge 1996 Cla Riatsch uber das Gedicht La naivetta im Magazin da cultura Memento des Originals vom 29 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rtr ch des Ratoromanischen Fernsehens vom 18 Februar 2012 Projektdaten auf der Website des SNF abgerufen am 28 Marz 2014 gr ch Preistragerinnen und Preistrager seit 1969 Memento vom 22 Marz 2014 im Internet Archive PDF Normdaten Person GND 1017210225 lobid OGND AKS LCCN n85177542 VIAF 54166483 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Planta ArmonALTERNATIVNAMEN aPaKURZBESCHREIBUNG Schweizer Lehrer Autor und HeimatforscherGEBURTSDATUM 28 Mai 1917GEBURTSORT SuschSTERBEDATUM 14 August 1986STERBEORT Sent GR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Armon Planta amp oldid 229296027