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Dieser Artikel beschaftigt sich mit der Zeitschrift Eine Beschreibung des Hutes findet sich unter Dreispitz Der Nebelspalter ist eine Schweizer Zeitschrift mit satirischer heute politisch rechtsburgerlicher Ausrichtung NebelspalterBeschreibung Schweizer ZeitschriftVerlag Klarsicht AG Schweiz Erstausgabe 1875Erscheinungsweise zehnmal pro JahrVerkaufte Auflage 21 000 Exemplare WEMF 2012 Reichweite 0 228 Mio Leser MACH Basic Chefredaktor Markus SommWeblink nebelspalter ch print nebelspalter chISSN Print 0028 1786Die Zeitschrift wurde von Jean Notzli 1844 1900 und Johann Friedrich Boscovits in Zurich als Illustriertes humoristisch politisches Wochenblatt gegrundet Seit Ende 1996 erschien sie als Monatszeitschrift Der Nebelspalter war seit der Einstellung des englischen Punch 1841 2002 das alteste Satiremagazin der Welt 1 2021 ubernahm der Publizist Markus Somm mit 70 Investoren das Blatt und unterzog es einem Relaunch mit pointiert rechtsburgerliche r 2 Ausrichtung Inhaltsverzeichnis 1 Aufstieg zur nationalen Institution 2 Krise der 1990er Jahre und drohendes Ende 1998 3 Verleger Thomas Engeli 1998 bis 2020 4 Relaunch durch Markus Somm 5 Verleger des Nebelspalters 6 Chefredaktoren 7 Zeichner 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAufstieg zur nationalen Institution BearbeitenAlfred Hartmann jahrzehntelang Herausgeber der Satirezeitschrift Der Postheiri 3 fuhrte ihre Einstellung 1875 unmittelbar auf den Erfolg des konkurrierenden Nebelspalters zuruck Plotzlich stiessen samtliche demokratischen und anderen Zeitungen die dem Postheiri nicht grun waren ins Horn Der Postheiri ist veraltet und blod geworden Herunter mit ihm Der Nebelspalter ist der neue Messias des Schweizer Witzes und Humors Viele glaubten dieser Verheissung Die Abonnenten des Postheiri schwanden wie der Schnee an der Marzensonne Was war dagegen zu machen Alfred Hartmann Autobiographie Ruckblicke 4 Leiter des Unternehmens waren Jean Notzli 1875 1900 5 der fur die Textbeitrage sorgte und Johann Friedrich Boscovits spater genannt Senior 1845 1918 der fur die Illustrationen verantwortlich und Redaktor war und der von 1902 bis 1912 auch als Verleger wirkte Beide dienten dem gemeinsamen Werk bis zu ihrem Tod Sohn Fritz Boscovits 1871 1965 war Illustrator schon wahrend seinem Kunststudium in Munchen von 1890 an Bis ins Alter von 90 Jahren publizierte er mehr als 5000 Zeichnungen und Karikaturen Von Anfang an behandelt der Nebelspalter Themen von Zurcher Ereignissen auch Mode Wirtschafts und Sozialpolitik im Weiteren die Politik der Schweiz und die Weltpolitik In den Jahren der Weltkriege und der Wirtschaftskrise herrschte Ernst und wahrend des Kampfes der Grossmachte wirkte die Satire fur die Freiheit die Gerechtigkeit und die Mitmenschlichkeit Seine beste Zeit hatte der Nebelspalter in den 1930er und 1940er Jahren als er die Gewaltakte und die Ideologie der Nationalsozialisten und ihrer Mitlaufer in der Schweiz der Frontisten anprangerte 1933 wurde der Nebelspalter im Deutschen Reich verboten Unterdessen schnellte in der Schweiz die Auflage in die Hohe 1922 als der Rorschacher Verleger Ernst Lopfe Benz den Nebelspalter ubernommen hatte betrug sie nur 364 Exemplare 1945 belief sie sich auf 30 000 Der Nebelspalter hatte gegenuber dem Nationalsozialismus ein Selbstverstandnis als Speerspitze der geistigen Landesverteidigung entwickelt das er im Kalten Krieg gegenuber dem Kommunismus bis in die 1960er Jahre aufrechterhielt Ihre Popularitat verdankte die Nebi genannte Zeitschrift zu einem Grossteil dem damaligen Chefredaktor Carl Bockli Unter dem Kurzel Bo fertigte dieser bis 1962 Tausende Zeichnungen und Texte Bis in die 1970er Jahre stieg die Auflage auf 70 000 Exemplare Uber Jahrzehnte figurierte der Nebelspalter als satirisches Leitmedium und als Talentschmiede der Schweiz mit der Kunstlerbiografien verknupft sind etwa jene von bekannten Zeichnern wie Rene Gilsi Jakob Nef Fritz Behrendt Werner Buchi Nico Cadsky Horst Haitzinger Satirikern wie Cesar Keiser Franz Hohler Lorenz Keiser Peter Stamm und Linard Bardill und dem bekannten Urner Maler Heinrich Danioth der wahrend 15 Jahren als Zeichner und Illustrator fur den Nebelspalter tatig war sowie dem Lyriker Albert Ehrismann der uber drei Jahrzehnte als standiger Mitarbeiter hier uber 1 600 Poeme publizierte Krise der 1990er Jahre und drohendes Ende 1998 BearbeitenMit der rasanten Entwicklung der Schweizer Medienlandschaft im letzten Drittel des 20 Jahrhunderts konnte der Nebelspalter nicht mehr mithalten Karikaturen Kolumnen und andere satirische Formen wanderten mehr und mehr in die Tagespresse und in die audiovisuellen Medien ab Das zunehmend bieder wirkende Blatt verlor stetig an Abonnenten und Lesern In den 1990er Jahren schlug unter Chefredaktor Iwan Raschle die radikale Neuausrichtung des Nebelspalter im Stile der Frankfurter Titanic fehl Die Auflage sackte von 34 000 Exemplaren auf 17 000 ab durch das schrumpfende Inseratevolumen verscharfte sich die Krise Es folgten mehrere Wechsel in der Chefredaktion und 1996 der Verkauf des Titels an den Basler Friedrich Reinhardt Verlag Auf Ende April 1998 wurde bei einer Auflage von 8 000 seine Einstellung angekundigt Verleger Thomas Engeli 1998 bis 2020 Bearbeiten1998 ubernahm der Thurgauer Verleger Thomas Engeli in letzter Minute das marode Blatt Ihm gelang es den Abonnenten und Leserschwund aufzuhalten und eine gegenlaufige Entwicklung einzuleiten Zum 130 Geburtstag des Titels im Jahr 2005 wagte der Nebelspalter offensichtlich mit einigem Erfolg den sanften Relaunch Unter der mit Marco Ratschiller neu bestellten Redaktionsleitung vollzog der Titel ein Face Lifting mit schlicht feuilletonistischem Anstrich und schaffte es namhafte Exponenten der aktuellen Schweizer Autoren und Satireszene wie Andreas Thiel Simon Enzler Pedro Lenz Gion Mathias Cavelty und Hans Suter fur das Heft zu verpflichten 2005 zahlte die Zeitschrift wieder rund 150 und im Jahr 2006 rund 200 regelmassige Text und Bildautoren Anfang 2012 erschien der Nebelspalter mit einer Druckauflage von 21 000 Exemplaren und zahlte gemass der Marktforschungs Studie MACH Basic 229 000 Leser pro Ausgabe Die Nebelspalter Hauptausgaben erscheinen zehnmal jahrlich jeweils am ersten Freitag eines Monats mit Ausnahme von August und Januar Relaunch durch Markus Somm BearbeitenIm Dezember 2020 gab der Nebelspalter bekannt dass die Zeitschrift von der Klarsicht AG ubernommen werde 6 Die Klarsicht AG war zuvor von Markus Somm gemeinsam mit mehr als 60 Investoren und dem Verwaltungsratsprasidenten Konrad Hummler gegrundet worden Der bisherige Herausgeber Thomas Engeli beteiligte sich dabei ebenfalls an der neuen Gesellschaft Neuer Chefredaktor wurde Markus Somm Herausgeber Thomas Engeli und der bisherige Chefredaktor Marco Ratschiller blieben dem Blatt erhalten 7 Im Rahmen der Ubernahme wurde mitgeteilt dass der Nebelspalter digital ab Marz 2021 neu lanciert werden und unter der Marke Nebelspalter neben Satire zukunftig auch seriose Recherchen publiziert werden sollen 8 Alex Reichmuth werde fur den Bereich Klima und Energiepolitik zustandig sein 9 Laut Somm ist der neue Nebelspalter Mitte rechts einzuordnen und wird als ein dezidiert burgerliches Medium lanciert 2 Im Bereich der Satire sei es ihm aber vollig egal ob es linke oder rechte Satire ist es musse einfach lustig sein 2 Am 18 Marz 2021 wurde das neue Onlinemagazin des Nebelspalters aufgeschaltet Statt satirischen Inhalten werden politische Texte und Videos veroffentlicht 1 Laut Eigenaussage auf der Website soll die Printausgabe bis auf Weiteres unverandert erscheinen 10 Mit der Septemberausgabe 2021 wurde der Relaunch auch auf die Printausgabe ausgeweitet Als Vorbild gilt der franzosische Le Canard enchaine welcher Recherchejournalismus und Satire vermischt Zeitgleich wurde auch der Titel Schriftzug dem der Online Variante angepasst Verleger des Nebelspalters BearbeitenJean Notzli Zurich 1875 1900 Nachlass Notzli 1900 1902 Johann Friedrich Boscovits Zurich 1902 1912 Fritz Ebersold Zurich 1912 1913 Jean Frey AG Zurich 1914 1921 Ernst Lopfe Benz AG Rorschach 1921 1996 Friedrich Reinhardt AG Basel 1996 1998 Engeli amp Partner Verlag Horn 1998 2020 Klarsicht AG Winterthur seit 2021Chefredaktoren BearbeitenJean Notzli 1875 1900 Edwin Hauser 1900 1903 Textredaktor Johann Friedrich Boscovits Bildredaktor seit 1900 Chefredaktor 1903 1914 Paul Altheer 1914 1919 und 1922 1927 Carl Bockli 1927 1952 Bildredaktion bis 1967 Franz Machler 1952 1984 Werner Meyer Lechot 1984 1993 Iwan Raschle 1993 1996 Jurg Vollmer 1996 Hans Suter 2000 2004 nicht zu verwechseln mit dem aktuell Schreibenden Hans Suter Marco Ratschiller 2005 2020 Markus Somm seit 2021Zeichner BearbeitenFritz Behrendt Carl Bockli Fritz Boscovits Johann Friedrich Boscovits Werner Buchi Nico Cadsky Heinrich Danioth Rene Gilsi Horst Haitzinger Jakob NefLiteratur BearbeitenCarl Bockli So simmer 84 Zeichnungen und Verse von Bo aus dem Nebelspalter Nebelspalter Rorschach 1955 Marija Borer Cifric Der Nebelspalter als kulturhistorische und politische Quelle des Kulturkampfes der Jahre 1875 1890 Lizenziatsarbeit an der Universitat Zurich 1999 Laurence Danguy Le Nebelspalter zurichois 1875 1921 Au coeur de l Europe des revues et des arts Genf Droz Presse et caricature 2018 ISBN 2 600 05912 1 ISBN 978 2 600 05912 1 Frank Feldman VerKOHLt und verkauft Die besten Kohl Satiren aus dem Schweizer Nebelspalter Art und Grafik Verlag Ettlingen 1992 Jaerman Schwaad IGOR Ein Sozialhygienisches Machwerk in 76 Abgeschlossenen Elaboraten Nebelspalter Verlag Rorschach 1995 ISBN 3 85819 215 5 Hans A Jenny 111 Jahre Nebelspalter Ein satirischer Schweizerspiegel Nebelspalter Rorschach 1985 ISBN 3 85819 078 0 Ernst Kindhauser et al Carl Bockli Seine Zeit sein Werk Nebelspalter Rorschach 1989 ISBN 3 85819 141 8 Gegen rote und braune Fauste Das Weltgeschehen von 1932 bis 1948 in 342 Karikaturen aus dem Nebelspalter Neuauflage Nebelspalter Rorschach 1975 Erstausgabe 1949 Bruno Knobel Die Schweiz im Nebelspalter Karikaturen 1875 bis 1974 1974 1975 Bruno Knobel Wer andern eine Grube grabt Satiren Karikaturen und anderes aus dem Nebelspalter im Urteil von Leserbriefen Nebelspalter Rorschach 1983 Bruno Knobel Nebelspalter Der In Historisches Lexikon der Schweiz Peter Metraux Die Karikatur als publizistische Ausdrucksform Untersucht am Kampf des Nebelspalters gegen den Nationalsozialismus 1933 1945 Berlin FU Diss 1965 Regula Schmid Bosco Fritz Boscovits und der Nebelspalter Verlag Hier und Jetzt Baden Schweiz 2017 ISBN 978 3 03919 424 7 Mit Bildteil Zeichnungen aus dem Nebelspalter 1889 1956 S 43 183 Julia Schramm Geschichte und Karikaturen des schweizerischen Humor und Satiremagazins Nebelspalter von 1875 bis zur Gegenwart PDF 589 kB 12 Seiten Essay uber den Nebelspalter Archiv Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nebelspalter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Zeitschrift Website des Onlinemagazins Volltextarchiv des Nebelspalters 1875 2010 E Periodica Neuauflage des Satiremagazins Neuer Nebelspalter Konnen Sie auch witzig Markus Somm SRF 18 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Andreas Tobler Staatskritik und Skinny Jeans In Tages Anzeiger 19 Marz 2021 S 32 Tagesanzeiger ch a b c Neuer Nebelspalter Konnen Sie auch witzig Markus Somm SRF 18 Marz 2021 abgerufen am 10 Mai 2022 Thomas Gurber Der Postheiri In Historisches Lexikon der Schweiz 29 September 2010 abgerufen am 10 Mai 2022 Alfred Hartmann Ruckblicke Ich war und blieb ein Heide Hrsg Monika Hartmann Verena Bider Zentralbibliothek Solothurn Solothurn 2011 ISBN 978 3 9523134 4 2 S 290 online bei Google Books Das folgende nach Regula Schmid Bosco Fritz Boscovits und der Nebelspalter Verlag Hier und Jetzt Baden Schweiz 2017 ISBN 978 3 03919 424 7 bes S 8 und 11 15 Nebelspalter Medienmitteilung Nebelspalter vollzieht Schritt ins digitale Zeitalter PDF 3 Dezember 2020 abgerufen am 16 Februar 2021 Markus Somm ubernimmt den Nebelspalter In Personlich 3 Dezember 2020 abgerufen am 19 Februar 2021 Edith Hollenstein Nebelspalter Unser Projekt ist keine Eintagsfliege In persoenlich com Abgerufen am 16 Februar 2021 Nebelspalter Alex Reichmuth steigt an Bord In persoenlich com 11 Marz 2021 abgerufen am 14 Marz 2021 Was wollen wir Schritt ins digitale Zeitalter In nebelspalter ch Abgerufen am 18 Marz 2021 Normdaten Werk GND 4138736 3 lobid OGND AKS LCCN n83146336 VIAF 181452193 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nebelspalter amp oldid 232458449