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Aquilegia nikolicii ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hahnenfussgewachse Ranunculaceae Diese seltene gefahrdete Art kommt nur in Serbien im ostlichen Bosnien und nordlichen Montenegro vor Aquilegia nikoliciiAquilegia nikoliciiSystematikOrdnung Hahnenfussartige Ranunculales Familie Hahnenfussgewachse Ranunculaceae Unterfamilie IsopyroideaeTribus IsopyreaeGattung Akeleien Aquilegia Art Aquilegia nikoliciiWissenschaftlicher NameAquilegia nikoliciiNiketic amp Cikovac Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Vorkommen und Gefahrdung 3 Systematik und Botanische Geschichte 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 4 2 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Aquilegia nikolicii ist eine mehrjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 45 bis 60 Zentimeter erreicht Der aus der Mitte der lockeren Blattrosette wachsende aufrechte Stangel ist drusig klebrig flaumig Trichom behaart Ein charakteristisches Merkmal ist die Behaarung Indument von Blattern und Stangel 1 Die grundstandigen Laubblatter sind in einen langen Blattstiel und eine Blattspreite gegliedert Die Blattspreiten sind immer beiderseits fein drusig behaart Die bis zu 3 Zentimeter lange Blattspreite der Grundblatter ist doppelt dreiteilig auf der Oberseite grun und auf der Unterseite silbern Die oberen Stangelblatter sind dreiteilig mit mehr linealischen Abschnitten sie sind gleichfalls dicht drusenhaarig 1 Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Juni In traubigen Blutenstanden stehen anfangs etwas nickend spater aufrecht an langen Blutenstielen drei bis funf gelegentlich auch mehr Bluten Die gespornten glockenformigen Bluten sind bei einem Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter radiarsymmetrisch und funfzahlig Kennzeichnend ist die Zweifarbigkeit der Kronblatter am unteren Ende von rotviolettblau nach weiss verlaufen Die Blutenhullblatter sind rot violett und beim Verbluhen ins Rotliche ubergehend Die funf kronblattartigen Blutenhullblatter sind bis 3 Zentimeter lang und bis 1 1 Zentimeter breit Die Nektarblatter sind bis zu 3 Zentimeter lang der Sporn ist bei einer Lange von 1 4 bis 2 Zentimeter gerade oder leicht gebogen am Ende kopfartig verdickt und dunkel gefarbt und deutlich langer als die Blatter der Nektarien Die zahlreichen Staubblatter reichen nur bis zum Rand der Kronblattspreite 2 Frucht und Samen Bearbeiten Die je Blute funf bis zehn drusig behaarten Balgfruchte Folliculus enthalten viele Samen Die Samen sind dunkel und glanzend 2 Chromosomenzahl Bearbeiten Bei Aquilegia nikolicii liegt Diploidie vor und besitzt die Chromosomenzahl 2n 14 3 nbsp Verbreitungskarte von Aquilegia nikolicii und Aquilegia grataVorkommen und Gefahrdung BearbeitenAquilegia nikolicii ist in Canyons und Schluchten im Drinaeinzugsgebiet in Serbien ostlichen Bosnien und nordlichen Montenegro ein Bewohner felsiger Standorte 4 Hier beschrankt sie sich auf Schluchtenstandorte im Einzugsgebiet der Drina 4 Standorte liegen zwischen 250 und 1200 Hohenmetern an kuhlen offenen Flachen auf Gerollhalden und Felsen als ein Element im Pflanzensoziologischen Verband Centaureo derventanae Seslerietum tenuifoliae 4 Bis zur endgultigen Klarung ihre Artstatus 2013 galt Aquilegia nikolicii als zur Angenehmen Akelei Aquilegia grata zugehorig Da letztere Art nur ein sehr kleines Areal besitzt und bis vor kurzem nur einmal 1864 aufgesammelt worden war wurde Aquilegia nikolicii auch oft unter dem irrtumlichen Namen als Aquilegia grata in Kultur gebracht nbsp Gefahrdungsgrad von Aquilegia nikolicii nach IUCNAls endemisch palaoendemisches Relikt ist sie nur von wenigen Standorten bekannt zurzeit etwa 30 Fundorte Sie steht in ihrem Verbreitungsgebiet unter Naturschutz Auf der IUCN Liste der gefahrdeten Pflanzen wird der Status von Aquilegia grata mit rar R gefuhrt Daraus abgeleitet wird der Status von Aquilegia nikolicii nach den neueren Kategorien der Statuten der IUCN mit gefahrdet VU angegeben 4 Systematik und Botanische Geschichte Bearbeiten nbsp Josif Pancics Herbar Belege von Aquilegia nikolicii werden im Herbarium Pancicianum am Botanischen Institut der Universitat Belgrad aufbewahrt 1867 hatte Josif Pancic auf der Mokra Gora in Westserbien den Erstfund von Aquilegia nikolicii gemacht und diese als Aquilegia thalictrifolia bezeichnet 4 5 1875 beschrieb Albert Zimmeter eine Akelei aus dem Orjen Gebirge die einer Aufsammlung von Franz de Paula Maly von 1864 im damaligen Konigreich Dalmatien entstammte als Aquilegia grata Zimmeter stellte dabei Pancics Aquilegia thalictrifolia irrtumlich zur Aquilegia grata 6 Die morphologischen Merkmale der Aquilegia Taxa aus dem subkontinentalen Schluchten Bosniens und Serbiens waren aber so stark abweichend u a die zweifarbigen Petalen 7 dass die Zuordnung lange ungeklart blieb 8 Auch Pancic selbst vergab Akeleien die er in den Bergen im Drina Tal gefunden hatte unterschiedliche Bezeichnungen Neben Aquilegia thalictrifolia fuhrte er sie zusatzlich als Aquilegia amaliae Synonym zu Aquilegia ottonis subsp amaliae Letzterer Name wurde dann in allen Florenwerken des Balkans sowie Ex Jugoslawiens ubernommen 9 10 2 Nachdem Karl Maly der Sohn von Franz Maly 1897 wahrend einer botanischen Bereisung im Drina Tal wiederum Aquilegia nikolicii aufgesammelt hatte versandte er ab 1908 Herbar Belege mit der Etikettierung Aquilegia grata an wichtige botanische Sammlungen Europas 11 Damit burgerte Karl Maly die Ansicht die Aquilegia grata sei vermeintlich zweifarbig ein Auf Karl Maly gingen auch die Samen von Aquilegia nikolicii an William Bertram Turrill den Kustos im Koniglichen Botanischen Gartens Kew zuruck Turrill veroffentlichte 1935 im Curtis s Botanical Magazine auf diesen aus dem damaligen Konigreich Jugoslawien stammenden Kultivaren in Kew daraufhin die bis heute einzige ikonographische Abbildung einer vermeintlichen Aquilegia grata jedoch in Wirklichkeit von Aquilegia nikolicii an 5 4 1992 revidierte Marjan Niketic den Befund von Aquilegia ottonis subsp amaliae fur die Flora Serbiens und stellte diese vorerst wieder zur Angenehmen Akelei 8 Nachdem die seit 1864 nicht mehr aufgesuchten Fundorte der Angenehmen Akelei sich als nicht mit den im Drina Einzugsgebiet vorkommenden verwandt erwiesen hatten wurde die Eigenstandigkeit von Aquilegia nikolicii als Art anerkannt 4 Das Artepitheton leitet sich vom serbischen Botaniker Vojislav Nikolic ab Der Typusbeleg von Aquilegia nikolicii ist im General Herbar der Balkanhalbinsel im Naturkundemuseum Belgrad Prirodnjacki Muzej Beograd hinterlegt In der Art Aquilegia nikolicii Niketic amp Cikovac werden heute zwei Varietaten unterschieden 4 Aquilegia nikolicii Niketic amp Cikovac var nikolicii Syn Aquilegia amaliae sensu Pancic non Heldr ex Boiss 1854 Aquilegia grata subsp nikolicii Niketic Aquilegia nikolicii var pancicii Niketic Syn Aquilegia viscosa sensu Pancic non Gouan 1765 Aquilegia thalictrifolia sensu Pancic non Schott amp Kotschy 1853 Aquilegia pancicii sensu Regula Bevilacqua non Degen 1905 Aquilegia grata subsp grata sensu Niketic Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Paul Ascherson amp Paul Graebner 1929 Synopsis der mitteleuropaischen Flora Vol V 2 Ranales Ranunculaceae Fortsetzung pp 655 656 Borntraeger Leipzig a b c L Regula Bevilacqua Aquilegia In Ivo Trinajstic Hrsg 1973 Analiticka Flora Jugoslavije 2 359 367 Zagreb 1973 Jaakko Jalas Juha Suominen Atlas florae europaeae Band 8 Nymphaeaceae to Ranunculaceae Helsinki 1989 ISBN 951 9108 07 6 S 235 a b c d e f g h M Niketic P Cikovac V Stevanovic Taxonomic and nomenclature notes on Balkan columbines Aquilegia L Ranunculaceae In Bulletin of the Natural History Museum Belgrade 6 2013 S 33 42 PDF Memento des Originals vom 1 August 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nhmbeo rs a b William Bertram Turrill Aquilegia grata In Curtis s Botanical Magazine Tafel 9405 Kew London 1935 Albert Zimmeter Verwandtschaftsverhaltnisse und geographische Verbreitung der in Europa einheimischen Arten der Gattung Aquilegia In Jahresbericht der k u k Staats Ober Realschule Steyr Band 5 Steyr 1875 Cedomil Silic Endemicne biljke 3 izd Sarajevo Svjetlost 1990 S 227 s a b Marjan Niketic A taxonomical chorological differentiation of species Aquilegia grata F Maly ex Zimmeter and Aquilegia ottonis Orph ex Boiss Ranunculaceae Glasnik Prirodnjackog Muzaja u Beogradu Volume 47 Belgrade 1992 S 53 66 August Hayek Prodromus Florae Peninsulae Balcanicae Feddes Repert Beih 30 1 2 Berlin 1924 S 302 M Gajic amp M Niketic Rod Aquilegia In Saric M Hrsg Flora Srbije 2 1 1992 S 290 299 SANU Odeljene prirodno matematickih nauka Belgrad Herbarbogen Karl Malys von 1908 im Herbarium Kew mit der Etikettierung Aquilegia grataLiteratur Bearbeiten Marjan Niketic Pavle Cikovac Vladimir Stevanovic Taxonomic and nomenclature notes on Balkan columbines Aquilegia L Ranunculaceae In Bulletin of the Natural History Museum Belgrade Band 6 2013 S 33 42 PDF Marjan Niketic A taxonomical chorological differentiation of speciesAquilegia grataF Maly ex Zimmeter andAquilegia ottonisOrph ex Boiss Ranunculaceae Glasnik Prirodnjackog Muzeja u Beogradu Band 47 Belgrad 1992 S 53 66 Albert Zimmeter Verwandtschaftsverhaltnisse und geographische Verbreitung der in Europa einheimischen Arten der Gattung Aquilegia Jahresbericht der k u k Staats Ober Realschule Steyr Band 5 Steyr 1875 Weblinks BearbeitenTaxonomische Beschreibung und nomenklatorische Anderung von Aquilegia nikolicii PDF Aquilegia in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 Abgerufen am 5 Januar 2014 Diese Art ist bei der IUCN 2013 weder unter Aquilegia grata noch Aquilegia nikolicii gelistet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aquilegia nikolicii amp oldid 235528058