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Anton Alois Franz Maria Wolfbauer 26 November 1909 in Leoben 13 Marz 1987 in Koln 1 war ein osterreichischer Nationalsozialist Von 1939 bis 1945 bekleidete er das Amt des Burgermeisters von Leoben Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenAnton Wolfbauer wurde 1909 als Sohn von Anton und Franziska Wolfbauer in Leoben wo die Eltern ein Lederwarengeschaft betrieben geboren Vier Jahre lang besuchte er das dortige Realgymnasium danach wechselte er an die Handelsakademie mit Matura in Graz 1927 wurde er Mitglied der Burschenschaft Leder Leoben 1931 trat er in den NSDStB und die SA ein Am 8 Marz 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 454 315 2 Wolfbauer inskribierte an der Montanuniversitat Leoben von dieser wurde er jedoch 1934 aufgrund seiner nationalsozialistischen Betatigung ausgeschlossen Infolgedessen arbeitete er bis 1938 im Betrieb seiner Eltern mit 3 Er schloss eine kaufmannische Ausbildung ab und wurde danach Kreisamtsleiter fur Kommunalpolitik des Kreises Leoben Gau Steiermark Er wurde Altherrenschaftsfuhrer seiner in die Kameradschaft Ernst Grossmann umgewandelten Burschenschaft Ab den spaten 1920er Jahren engagierte Wolfbauer sich im deutschnational und antisemitisch orientierten Steirischen Heimatschutz uber welchen er in Kontakt mit der NSDAP und deren paramilitarischer Kampftruppe SA kam Nach Beteiligung am gescheiterten Juliputsch 1934 ubernahm er 1935 die Fuhrung der SA Brigade Obersteiermark In dieser Funktion war er gemeinsam mit dem Stabsfuhrer Franz Steindl fur die Neuorganisation der SA in dieser Region verantwortlich und entwickelte sich zu einem der dort fuhrenden Nationalsozialisten Er bekampfte das politische System des Standestaates nicht nur propagandistisch sondern beteiligte sich auch an zahlreichen Sprengstoffattentaten Im Juli 1937 wurde er aufgrund dieser Aktivitaten zu 15 Monaten schweren Kerker verurteilt 3 Mit dem Anschluss Osterreichs kam Wolfbauer jedoch wenige Monate spater wieder frei Im Juni 1938 wurde er in Anerkennung der Verdienste der osterreichischen SA um Grossdeutschland in den Rang eines Standartenfuhrers erhoben 4 Ab 31 Janner 1939 wurde er schliesslich von Gauleiter Sigfried Uiberreither zum Burgermeister von Leoben ernannt 5 Er sollte das Amt bis Kriegsende innehaben Mit 1 Oktober 1939 wurden die ehemals selbststandigen Gemeinden Donawitz Goss und ein Teil von Sankt Peter Freienstein in die Stadt Leoben eingemeindet In der Stadt war Wolfbauer eine der zentralen Personlichkeiten zur Etablierung und Absicherung der nationalsozialistischen Herrschaft welcher er schliesslich seine Position verdankte Dabei scheute er weder Denunziation noch jegliche Art der Drangsalierung ihm personlich oder politisch missliebiger Personengruppen 1940 ging er als Freiwilliger zur Wehrmacht wo er als Unteroffizier bei der 4 Marschkompanie der Gebirgs Kraftfahr Ersatzabteilung 18 Bregenz wurde Er kam zur Nachrichten Ersatz Kompanie und zum Gebirgsjager Ersatz Regiment 138 In Norwegen verletzte er sich bei einem Autounfall und wurde spater personlicher Fahrer des Generals Eduard Dietl Von 1941 bis 1943 war er in der Genesenden Kompanie beim Grenadier Ersatz und Ausbildungsbataillon Nr 42 und Nr 319 1943 wurde er als Oberburgermeister von Luxemburg vorgeschlagen was er jedoch ablehnte Im April 1945 war Wolfbauer als Kreisstabsfuhrer des Volkssturms auch fur die Organisation der Bewachung und Begleitung judischer Zwangsarbeiter aus Ungarn in das KZ Mauthausen verantwortlich von welchen zahlreiche am Prabichl erschossen wurden oder die allgemein unmenschliche Behandlung nicht uberlebten 3 Nach Kriegsende wurde Wolfbauer 1946 von den Briten inhaftiert 1947 den osterreichischen Behorden ubergeben und im September 1948 schliesslich wegen Verstossen gegen das Verbotsgesetz wahrend seiner Zeit als illegaler Nationalsozialist zwischen 1933 und 1938 zu vier Jahren schwerem Kerkers und Vermogensverfall verurteilt Von anderen Anklagepunkten Denunziation Kriegsverbrechen Verletzung der Menschenwurde wurde Wolfbauer freigesprochen da er die Vergehen nicht als Privatperson sondern im Rahmen seiner Amtstatigkeit begangen habe 6 Die Verbrechen im April 1945 wurden im Verfahren nicht thematisiert Nach der Verurteilung suchte er um Erlassung der restlichen Haftzeit an und wurde am 22 Dezember 1948 begnadigt 1950 ubersiedelte er mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern nach Koln wo die Eltern seiner Frau Katharina geb Wisolek 1922 2013 ein Kaufhaus betrieben welches er spater ubernahm 3 Wolfbauer starb 1987 Die Grabstatte der Eheleute befindet sich auf dem Kolner Melaten Friedhof 1 Ehrungen BearbeitenMedaille zur Erinnerung an den 13 Marz 1938 Ehrenzeichen des NSDStBLiteratur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 6 T Z Winter Heidelberg 2005 ISBN 3 8253 5063 0 S 369 370 Anton Wolfbauer Kaufmann illegaler Nationalsozialist Burgermeister von Leoben In Heimo Halbrainer Gerald Lamprecht Nationalsozialismus in der Steiermark Opfer Tater Gegner Studien Verlag Innsbruck 2015 Nationalsozialismus in den osterreichischen Bundeslandern 4 ISBN 978 3 7065 4872 4 S 140 143 Einzelnachweise Bearbeiten a b Grabstatte in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 28 Marz 2021 englisch Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 49591212 a b c d Heimo Halbrainer Gerald Lamprecht Nationalsozialismus in der Steiermark Opfer Tater Gegner Studienverlag Innsbruck Wien Bozen 2015 ISBN 978 3 7065 5758 0 S 140 143 Beforderungen in der Ostmark SA In Arbeitersturm Kampfblatt der nationalsozialistischen Arbeiter Deutschosterreichs 18 Juni 1938 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung abs SA Standartenfuhrer Wolfbauer zum Burgermeister von Leoben ernannt In Volkischer Beobachter Kampfblatt der national sozialistischen Bewegung Grossdeutschlands Wiener Ausgabe Wiener Beobachter Tagliches Beiblatt zum Volkischen Beobachter 1 Februar 1939 S 9 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung vob Aus dem Gerichtssaal In Obersteirische Zeitung Unabhangiges demokratisches Organ fur Obersteiermark 15 September 1948 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung obsVorgangerAmtNachfolgerFranz PropstBurgermeister von Leoben 1939 1945Gottfried HeindlerPersonendatenNAME Wolfbauer AntonALTERNATIVNAMEN Wolfbauer Anton Alois Franz Maria vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Politiker NSDAP und Burgermeister von LeobenGEBURTSDATUM 26 November 1909GEBURTSORT LeobenSTERBEDATUM 13 Marz 1987STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Wolfbauer amp oldid 233612284