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Anton Reissner genannt Toni 30 Dezember 1890 in Munchen ungefahr am 15 Mai 1940 in Amsterdam war ein deutscher Politiker SPD Anton Reissner Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend und Ausbildung 1890 bis 1914 1 2 Politische Karrieren in der Weimarer Republik 1919 bis 1933 1 3 Zeit des Nationalsozialismus und Emigration 1933 bis 1940 2 Literatur 3 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenJugend und Ausbildung 1890 bis 1914 Bearbeiten Reissner war der Sohn eines Kupferschmieds Nach der Volksschule arbeitete er als Handelshilfsarbeiter Ausgeher ab 1909 als Buchhandlungsgehilfe Er wurde bereits fruh Mitglied des Zentralverbandes der Handels Transport und Verkehrsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands und der SPD Am 20 Marz 1908 wurde er auf einer Jugendversammlung zum 1 Vorsitzenden der Munchner Jugendabteilungsleitung gewahlt 1909 wurde Reissner zum Bezirksleiter des Munchner Bezirks 16 Lehel Bogenhausen innerhalb der Ortsverwaltung I des Deutschen Transportarbeiter Verbandes gewahlt in dessen Gauvorstand er im selben Jahr aufgenommen wurde Am 1 Januar 1912 wurde er hauptamtlicher Funktionar bei der Ortsverwaltung Munchen zu deren 1 Schriftfuhrer er am 3 Marz 1912 gewahlt wurde Am 16 Februar 1913 wurde er zum 2 Kassierer der Ortsverwaltung gewahlt Reissner behielt bis 1914 den Vorsitz im Bezirk Lehel Bogenhausen und als Beisitzer im Gauvorstand Vom 7 bis 13 Juni 1914 war er als Delegierter beim Verbandstag im Volkshaus in Koln Ab dem 11 August 1914 war Reissner im Ersten Weltkrieg Er kampfte mit einem Infanterieregiment an der Westfront Im Marz 1915 wurde er verwundet und in ein Lazarett in Colmar eingeliefert Im Juli 1916 wurde er als Mitglied eines Jagerregimentes erneut verwundet Die Folgezeit verbrachte er in Lazaretten in Trier und Munchen Von September 1918 bis Februar 1920 war er in franzosischer Kriegsgefangenschaft Politische Karrieren in der Weimarer Republik 1919 bis 1933 Bearbeiten Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland wurde Reissner hauptamtlicher Angestellter beim Vorstand des Deutschen Transportarbeiter Verbandes in Berlin 1921 wurde er an der Akademie der Arbeit in Frankfurt am Main ausgebildet In der Hauptverwaltung war er unter anderem fur Beamtenfragen zustandig Am 12 Oktober 1923 wurde er Arbeitnehmervertreter fur den Handel Etwa zur gleichen Zeit wurde Reissner Mitglied des Vorlaufigen Reichswirtschaftsrates Vom 12 bis 14 Januar 1925 nahm Reissner am 1 Bundeskongress des Allgemeinen Deutschen Beamtenbundes in Berlin teil Auf der Grundungsversammlung des Gesamtverbandes der Arbeitnehmer der offentlichen Betriebe und des Personen und Warenverkehrs vom 7 bis 10 Oktober 1929 in Berlin wurde er zum Vorstandssekretar gewahlt Auf der 1 Reichskonferenz der Strassen Privat Hafen und Werksbahner im Gesamtverband am 11 Dezember 1929 in Berlin gab Reissner als Ersatzmann des erkrankten Gewerkschaftsvorsitzenden Oswald Schumann den Bericht uber den Zusammenschluss des Transportarbeiterverbands mit dem Verband der Gemeinde und Staatsarbeiter dem Verband Deutscher Berufsfeuerwehrmanner und dem Verband der Gartner und Gartnereiarbeiter ab Vom 15 bis 21 September 1926 war Reissner Delegierter auf dem Kongress der Internationalen Transportarbeiter Foderation ITF in Paris und vom 7 bis 13 August 1932 auf der ITF Konferenz in Prag Danach war er bis 1932 regelmassiger Delegierter auf den Tagungen des internationalen Berufssekretariats Als Nachfolger Gerhard Forsters wurde Reissner am 25 April 1930 Leiter des Dezernats fur Bildungs und Werbefragen Als solcher trug er Verantwortung fur die Bundesschule in Bernau und fur die Bildungseinrichtungen der Bezirks und Ortsverwaltungen Sein Streben in dieser Funktion galt dem Ziel die Organisation durch eine Reduzierung der untergeordneten Teilgliederungen ubersichtlicher zu machen Auf dem 13 Bundestag der Gewerkschaften wurde Reissner als neues Mitglied in den erweiterten Gewerkschaftsvorstand gewahlt Nachdem seine erste Reichstagskandidatur 1928 gescheitert war war Reissner von 1930 bis 1933 Mitglied des Reichstages fur die SPD In der 6 Wahlperiode 1932 wurde er in den 14 Ausschuss Beamtenangelegenheiten gewahlt ausserdem wurde er vom Reichstag zum stellvertretenden Mitglied des Verwaltungsrates der Deutschen Reichspost bestimmt Am 13 April 1932 war Reissner Delegierter auf dem 5 Bundestag des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin auf dem die freien Gewerkschaften ihr Konjunkturprogramm zur Bekampfung der Wirtschaftskrise prasentierten In der Spatphase der Weimarer Republik trat Reissner offentlich gegen Sozialabbau und die Ubertragung der Macht im Staat an die Nationalsozialisten ein weil die Erziehung zum Fanatismus die in der Nazibewegung absichtsvoll gepflegt wird jedes selbstandige und kritische Denken ertotet Daneben war er einer der scharfsten Gegner der kommunistischen Gewerkschaftspolitik innerhalb der freien Gewerkschaftsbewegung blieb zugleich aber strammer Antikapitalist Wir mussen das kapitalistische System beseitigen das die schwere Schuld fur die wirtschaftlichen sozialen und politischen Zustande unserer Zeit tragt Zeit des Nationalsozialismus und Emigration 1933 bis 1940 Bearbeiten Im Marz 1933 stimmte Reissner als einer von 94 Abgeordneten gegen das nationalsozialistische Ermachtigungsgesetz Deshalb wurde er am 3 April 1933 wahrend einer Gewerkschaftssitzung kurzfristig verhaftet Am 2 Mai 1933 wurde Reissner wahrend der Besetzung des Gewerkschaftshauses durch die SA erneut verhaftet Er wurde erst in das Antikriegsmuseum in der Parochialstrasse gebracht und spater ins Strafgefangnis nach Plotzensee uberstellt wo er die nachsten Monate als Schutzhaftling gefangengehalten wurde Nach seiner Haftentlassung floh Reissner mit seiner Familie in die Niederlande Im Exil stand Reissner in enger Verbindung zur Fuhrung der Sopade Seit seiner Grundung war Reissner Mitglied der Exilorganisation der Allgemeinen Deutschen Gewerkschaften Von Januar 1937 bis 1938 war er Redakteur der Gewerkschafts Zeitung des Exilorgans der Auslandsvertretung der Deutschen Gewerkschaften ADG Ab Mai 1939 war er Nachfolger Ernst Schumachers als Korrespondent der Deutschland Berichte fur Nordwestdeutschland 1939 bis 1940 war er Redakteur der Neuen Gewerkschaftszeitung In Amsterdam war Reissner zudem Mitarbeiter der Freien Presse Vom 8 bis 11 Juli 1936 war Reissner in London Teilnehmer am Kongress des Internationalen Gewerkschaftsbundes IGB und im August 1938 Teilnehmer an der ADG Konferenz in Muhlhausen 1939 scheiterten Reissners Bemuhungen beim IGB die Errichtung einer ADG Zentrale in London fur verstarkte Aktivitaten gegen das NS Regime im Kriegsfall durchzusetzen Nahezu einmutig hatten sich die AGB Leitungen im Ausland dafur ausgesprochen Reissner fur dieses Amt vorzusehen Als Anhanger Fritz Tarnows wollte Reissner nach dem nationalsozialistischen Zusammenbruch die alten Gewerkschaftsstrukturen wiederherstellen Eine Zusammenarbeit mit Kommunisten und der Internationalen Transportarbeiter Foderation lehnte er ab Auf keinen Fall gonne ich diesen Leuten irgendeinen Einfluss beim Wiederaufbau der deutschen Arbeiter und Gewerkschaftsbewegung Im Februar 1940 wurde Reissner in Deutschland ausgeburgert Nach dem deutschen Einmarsch in den Niederlanden nahm Reisser sich im Mai 1940 zusammen mit seiner Frau Anna geborene Worle 1890 1940 und dem Sohn Erwin 1916 1940 durch Gasvergiftung das Leben Die Tochter Gisela 1920 uberlebte Literatur BearbeitenRudolf Vierhaus Deutsche Biographische Enzyklopadie S 310 Sozialistische Mitteilungen Nr 29 vom 1 September 1941 S 22 Archiv der Sozialdemokratie Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Reissner Anton in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 596f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Anton Reissner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Anton Reissner in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenNormdaten Person GND 130194727 lobid OGND AKS VIAF 3573541 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reissner AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 30 Dezember 1890GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM um 15 Mai 1940STERBEORT Amsterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Reissner amp oldid 214707449