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Anna Maria Marta Geltrude Schultheiss auch Schultheiss oder Scultheis 23 August 1760 in Donaueschingen Furstentum Furstenberg 4 November 1840 in Rom war die Tochter eines deutschromischen Sattlers und Kaufmanns und wurde durch Heirat zunachst Gattin eines romischen Tuchhandlers In zweiter Ehe heiratete sie 1793 Giovanni Raimondo Torlonia 1754 1829 einen Bankier aus einer romischen Tuchhandlerfamilie Durch dessen Nobilitierung wurde sie 1794 Stammmutter des romischen Adelsgeschlechtes Torlonia spater mit dem Titel einer Herzogin duchessa Torlonia Nach dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstieg ihres zweiten Ehemannes unterhielt sie in Rom einen Salon und gab Balle Antonio Canova zeigt Giovanni und Anna Maria Torlonia seinen Entwurf zu Herkules und Lichas 1811 Museo di Roma im Palazzo Braschi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnna Maria war die Tochter des in Mainz geborenen aus Donaueschingen nach Rom eingewanderten Sattlers und Kaufmanns Georg Schultheiss 1710 1762 und dessen Ehefrau Jacoba geborene Fortis 1807 die nach dem Tod ihres Gatten mit ihren Kindern im eigenen Haus in der Via del Corso 338 wohnte Anna Marias in Rom geborener Bruder Xaver Xaverio Nikolaus Schultheiss 1753 1808 wurde ein erfolgreicher Bankier Aus dessen Ehe mit der Sienesin Luigia Masotti gingen drei Sohne hervor Giovanni Battista 1785 1819 1811 mit Giustina Brandi Tochter von Giacinto Brandi Haushofmeister Pius VI Mariano Federico 1790 nach 1829 1826 mit Giustina verwitwete Schultheiss geborene Brandi und Luigi 1793 Anna Maria heiratete am 14 November 1779 den romischen Tuchhandler und Bankier Agostino Chiaveri 1791 1 Aus dieser Ehe gingen zwei Sohne hervor Agostino und Luigi Chiaveri 1783 1837 nbsp Anna Maria Torlonia gewidmeter Obelisk im Park der Villa TorloniaAm 14 Oktober 1793 heiratete Anna Maria in zweiter Ehe den Bankier Giovanni Raimondo Torlonia einen Geschaftspartner ihres verstorbenen Gemahls Am 17 Marz 1794 wurde Torlonia auf Betreiben Joseph Maria Benedikts von Furstenberg als dessen Vertreter beim Heiligen Stuhl er wirkte von Kaiser Franz II in den erblichen Adelsstand des Reiches erhoben 2 3 Papst Pius VII ein Schuldner Torlonias verlieh ihm 1809 zudem den papstlichen Adel Besonders in der Phase der Romischen Republik und in der Franzosenzeit wickelte Torlonia eintragliche Geschafte ab und gelangte so zu immensem Reichtum 1817 grundete er das Bankhaus Banco Torlonia amp Compagni Von dem Architekten Giuseppe Valadier liess er ab 1806 die Villa Torlonia erbauen Er legte ausserdem eine bedeutende Sammlung antiker und zeitgenossischer Kunst an ferner renovierte er romische Kirchen Palaste Theater und Villen und liess den Maxentiuscircus freilegen Als er 1829 starb hinterliess er den grossten privaten Grundbesitz im Kirchenstaat und ein Barvermogen von 35 Millionen Scudi 4 Zum Erfolg ihres Mannes trug Anna Maria durch ihre soziale Kompetenz bei Sie knupfte gesellschaftliche Beziehungen die auch darauf gerichtet waren ihre Kinder im italienischen Altadel zu verheiraten und unterstutzte ihren Mann bei dem Aufbau eines nach aussen wirkenden anspruchsvollen Familienbildes Sie engagierte sich in karitativen und gemeinnutzigen Projekten 1812 ernannte sie die franzosische Kaiserin Marie Louise zur Schirmherrin und zum Vorstandsmitglied der karitativen Societe de la Charite Maternelle 5 Aus ihrer Ehe mit Torlonia gingen funf Kinder hervor Marino 1795 1865 Teresa 1797 1842 Carlo 1798 1848 Alessandro Raffaele 1800 1886 und Maria Luisa 1804 1883 Das Grabdenkmal Anna Marias und ihres Gatten befindet sich in der Torlonia Kapelle der Lateranbasilika Zum Gedachtnis seiner Eltern liess Anna Marias Sohn Alessandro ab Ende der 1830er Jahre zwei klassizistische Obelisken anfertigen von den Granitsteinbruchen bei Baveno uber Flusse und das Meer nach Rom bringen und 1842 im Garten der Villa Torlonia errichten Einem widmete er seinem Vater einen seiner Mutter Die Widmungstexte in agyptischen Hieroglyphen stammen von dem Agyptologen Luigi Ungarelli 1779 1845 einem Mitarbeiter von Jean Francois Champollion 6 Literatur BearbeitenFriedrich Noack Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1927 Band 2 S 541 Friedrich Noack Die Bankfursten Torlonia Ein Beitrag zur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Roms im 18 und 19 Jahrhundert In Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Band 18 Heft 1 2 1925 S 201 223 Ferdinando Papi Elogio di donna Anna Maria duchessa Torlonia Rom 1841 Google Books Enrica Dionigi Orfei Cenni biografici riguardanti la ducessa Anna Maria Torlonia Rom 1840 Google Books Giacinto De Ferrari Orazione funebre di Donna Anna Maria duchessa Torlonia Pronunciata nell insigne tempio della pace li 20 novembre 1840 Rom 1840 Google Books Weblinks BearbeitenAnna Maria Schultheiss genealogisches Datenblatt im Portal geneagraphie com Portrait of Anna Maria Schultheiss 1760 1840 Duchess of Torlonia Webseite im Portal gettyimages deEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Noack gibt als den Namen ihres ersten Ehemanns jedoch Gius Chiaveri an vgl Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters Band 2 S 541 Genealogisches Handbuch der adeligen Hauser Starke 1998 S 430 Wappenbuch Bauer amp Raspe 1974 Band 24 S 157 Hans Koniger Hrsg Wilhelm Waiblinger Werke und Briefe Band 5 2 Samtliche Briefe Textkritik und Kommentar Lebenschronik J G Cotta sche Buchhandlung Nachfolger Stuttgart 1985 ISBN 3 7681 9950 9 S 890 Google Books Daniela Felisini Alessandro Torlonia The Pope s Banker Palgrave Macmillan Rom 2016 ISBN 978 3 319 41997 8 S 36 Google Books The Torlonia Obeliscs Webseite im Portal andreagaddini it abgerufen am 2 Oktober 2019Normdaten Person VIAF 258696790 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 September 2019 PersonendatenNAME Schultheiss Anna MariaALTERNATIVNAMEN Schultheiss Anna Maria Marta Geltrude vollstandiger Name Schultheiss Anna Maria Scultheis Anna Maria Torlonia Anna Maria duchessaKURZBESCHREIBUNG Tochter eines deutschromischen Sattlers und KaufmannsGEBURTSDATUM 23 August 1760GEBURTSORT Donaueschingen Furstentum FurstenbergSTERBEDATUM 4 November 1840STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Maria Schultheiss amp oldid 228274467