www.wikidata.de-de.nina.az
Anna Maria Martinozzi franzosisch Anne Marie Martinozzi 1637 in Rom 4 Februar 1672 in Paris war eine der sogenannten Mazarinetten franzosisch Mazarinettes und wurde durch Heirat mit Armand de Bourbon Furstin von Conti Zeitgenossisches Portrat Anna Maria Martinozzis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Furstin von Conti 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Anna Maria kam 1637 als Tochter des italienischen Adligen Geronimo Martinozzi Markgraf von Fano und Majordomus des Kardinals Francesco Barberini sowie seiner Frau Laura Margeritha Mazarini der alteren Schwester Jules Mazarins in Rom zur Welt Sie war somit Nichte des machtigen franzosischen Ersten Ministers der sie im Alter von zehn Jahren gemeinsam mit ihren Cousinen Laura und Olympia Mancini sowie ihrem Cousin Michele Paolo Mancini nach Frankreich holte Nachdem sie 1647 in Paris angekommen war erhielt sie schnell den Beinamen Wunder mit den blonden Haaren franzosisch merveille aux cheveux blonds denn sie unterschied sich durch ihre Haarfarbe von ihren brunetten Cousinen und versprach schon in jungen Jahren eine Schonheit zu werden Sie wurde auf Geheiss der Koniginmutter Anna von Osterreich zunachst gemeinsam mit dem noch unmundigen franzosischen Konig Ludwig XIV und seinem jungeren Bruder Philippe im Palais Royal erzogen wechselte spater aber in ein Kloster Mazarin arrangierte fur sie zunachst eine Heirat mit dem Erbprinzen des Hauses Epernon Louis Charles de Nogaret de La Valette duc de Candale doch der wollte noch einige Zeit seine Freiheit geniessen sodass die Hochzeit der beiden auf sich warten liess Selbst als Anna Marias Ausbildung 1653 beendet war und sie aus dem Kloster an den franzosischen Hof nach Paris zuruckkehrte 1 zeigte ihr Verlobter noch keine Neigung sein Heiratsversprechen wahr zu machen und so ruckte Armand de Bourbon Furst von Conti als Heiratskandidat nach Er hatte als Bruder des grossen Conde wahrend der Fronde eine grosse Rolle als Gegner Mazarins gespielt und sah in der Heirat die Chance sich mit dem Kardinal auszusohnen sowie durch ihn seine hohen Schulden tilgen zu lassen Der Prinz von Geblut fuhrte die Verhandlungen im Vorfeld nicht selber sondern liess sich durch den Dichter Jean Francois Sarrasin der Conti als Sekretar diente vertreten Dessen Herrn war es nach eigenem Bekunden vollig gleich welche der Nichten Mazarins er zu Frau nahme er heirate den Kardinal nicht die Frau 2 Der Herzog von Candal trat seine Rechte grosszugig an den Fursten ab sodass einer Eheschliessung Anna Marias mit ihm nichts mehr im Wege stand Daniel de Cosnac einer der Vertrauten der Contis berichtete jedoch spater in seinen Memoiren dass die Nichte Mazarins so denn sie gefragt worden ware ihre Zustimmung zu diesem Tausch nicht gegeben hatte 3 Furstin von Conti Bearbeiten Da Anna Maria jedoch erst gar nicht nach ihrer Meinung gefragt wurde fand die Unterzeichnung des Ehevertrags am 21 Februar 1654 im Louvre statt Noch am gleichen Abend wurde dort auch die Verlobung gefeiert 4 Am darauf folgenden Tag dem 22 Februar wurden die beiden frisch Verlobten durch den Erzbischof von Bourges 5 Anne de Levis de Ventadour in der Kapelle der Konigin im Louvre getraut Neben der Braut erhielt der Furst von Conti obendrauf die Statthalterschaft von Guyenne und den Befehl uber die franzosische Armee in Katalonien 1657 wurde sie zur Surintendante de la Maison de la Reine ernannt sie hatte das Amt bis 1666 inne Anna Maria Martinozzi wurde von vielen Zeitgenossen darunter zum Beispiel Madame de Motteville wegen ihrer Schonheit und ihres sanften Charakters geruhmt der mit viel Geist und Verstand gepaart gewesen sei Daruber hinaus erwies sie sich als ausserst hilfsbereit als es darum ging ihrem Vertrauten Daniel de Cosnac durch Fursprache bei ihrem einflussreichen Onkel den freigewordenen Bischofssitz von Valence zu sichern 6 Nachdem sie wider Erwarten von einer schlimmen Krankheit genesen war ging eine grosse Sinnesanderung in ihr vor Die ehemals lebenslustige und genussfreudige junge Frau wurde uberzeugte Jansenitin schwor allem Luxus ab und machte sich fortan als Wohltaterin verdient So verkaufte sie beispielsweise im Hungerjahr 1662 den wenigen ihr noch verbliebenen Schmuck um mit diesem Erlos Armenspeisungen zu finanzieren Als sie 1666 Witwe wurde ging sie trotz ihres jungen Alters von 29 Jahren keine neue Ehe ein sondern widmete sich ganz der Erziehung ihrer beiden Sohne 7 sowie der Mildtatigkeit Mit 35 Jahren erlitt Anna Maria einen Schlaganfall und fiel daraufhin in eine tiefe Ohnmacht Madame de Sevigne beschrieb in einem ihrer Briefe das Aussehen der Furstin nachdem man versucht hatte sie durch das Ausbrechen von zwei Zahnen und dem Verbrennen der Kopfhaut aus der Ohnmacht zu holen Doch alle Bemuhungen waren vergebens Anna Maria Martinozzi starb am 4 Februar 1672 um vier Uhr morgens in ihrem Pariser Hotel de Conti ohne das Bewusstsein noch einmal erlangt zu haben Sie wurde am 6 Februar in der Kirche Saint Andre des Arcs beigesetzt 8 wahrend ihr Herz bei den Karmelitern in der Rue Saint Jacques und ihre Eingeweide im Kloster von Port Royal des Champs ihre letzte Ruhe fanden Testamentarisch hatte sie ihre Schwagerin Anne Genevieve de Bourbon Conde Herzogin von Longueville zur Erzieherin und ihren Schwager Louis II de Bourbon prince de Conde zum Vormund ihrer Kinder bestellt Den Grossteil ihrer Hinterlassenschaft erhielten die Armen und ihre Dienerschaft Nachkommen BearbeitenAnna Maria Martinozzi hatte drei gemeinsame Kinder mit Armand der Bourbon von denen zwei das Erwachsenenalter erreichten Louis Furst von La Roche sur Yon 1658 Louis Armand 1661 1685 Furst von Conti 1680 Marie Anne de Bourbon Tochter Ludwigs XIV und seiner offiziellen Matresse Louise de La Valliere Francois Louis 1664 1709 der grosse Conti Furst von Conti 1688 Marie Therese de Bourbon CondeLiteratur BearbeitenEdouard de Barthelemy Une niece de Mazarin La princesse de Conti d apres sa correspondance inedite Firmin Didot Paris 1875 Digitalisat Otto Flake Grosse Damen des Barock Historische Portrats Fischer Berlin 1981 ISBN 3 596 22273 7 S 27 33 Auguste Jal Dictionnaire critique de biographie et d histoire Errata et supplement pour tous les dictionnaires historiques d apres des documents authentiques inedits Plon Paris 1867 S 421 Digitalisat Amedee Renee Die Nichten Mazarin s Studien der Sitten und Charaktere im 17 Jahrhundert 3 Auflage Rudolf Kuntze Dresden 1858 S 100 115 Digitalisat Matinozzi Anne Marie In Pierre Larousse Grand dictionnaire universel du XIXe siecle Band 11 Administration du grand Dictionnaire universel Paris 1873 S 1286 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anna Maria Martinozzi Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Sylvia Jurewitz Freischmidt Galantes Versailles Die Matressen am Hofe der Bourbonen Piper Munchen 2006 ISBN 978 3 492 24494 7 S 24 Otto Flake Grosse Damen des Barock 1981 S 30 Amedee Renee Die Nichten Mazarin s 1858 S 103 In alteren Publikationen wird falschlicherweise oft Compiegne als Verlobungsort genannt Lucien Perey Le roman du grand roi Louis XIV et Marie Mancini d apres des lettres et documents inedits 7 Auflage Calmann Levy Paris 1899 S 31 Digitalisat Amedee Renee Die Nichten Mazarin s 1858 S 108 Jean Vatout Le chateau d Eu Notices historiques Band 4 Felix Malteste Paris 1836 S 36 37 Digitalisat Auguste Jal Dictionnaire critique de biographie et d histoire 1867 S 421 Normdaten Person GND 1024779955 lobid OGND AKS VIAF 231325219 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martinozzi Anna MariaALTERNATIVNAMEN Princesse de Conti merveille aux cheveux blonds Martinozzi Anne MarieKURZBESCHREIBUNG italienisch franzosische Adlige durch Heirat Furstin von ContiGEBURTSDATUM 1637GEBURTSORT Rom ItalienSTERBEDATUM 4 Februar 1672STERBEORT Paris Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Maria Martinozzi amp oldid 235651781