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Andrija Simic 1833 in Alagovac zu Ruzici Grude Paschalik Herzegowina Osmanisches Reich 5 Februar 1905 in Runovici bei Imotski Konigreich Dalmatien Osterreich Ungarn wegen seiner kleinen Statur Andrijica kleiner Andreas genannt war ein Heiducke in Bosnien und Herzegowina Simic gilt bei den Kroaten in der Herzegowina und der angrenzenden Gegend um Imotski Imotska krajina als letzter kroatischer Heiducke und Held des Freiheitskampfes gegen die osmanische Herrschaft 1 Das Leben dieses kroatischen Robin Hood 2 dient bis in die Gegenwart kroatischen Schriftstellern und Dichtern als Vorlage fur ihre Werke 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Nachleben 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAndrija Simic wurde in eine sehr arme Familie in der westlichen Herzegowina geboren das damals Teil des Osmanischen Reiches war Simic wurde zum gesetzlosen Heiduck nachdem der osmanische Steuereintreiber seinen Vater verhaftete und der Kadi bei dem er um Hilfe ersuchte auch ihn verhaften liess Sein rauberisches Heiduckentum ubte er uberwiegend in der Gegend von Imotski und der Vrlika aus Sein Ruckzugsgebiet war das Gebirge Kamesnica wo man noch heute die von ihm genutzte Hohle sehen kann Manchmal weitete er sein Aktionsgebiet bis nach Kupres Glamoc Tomislavgrad Mostar oder sogar Sarajevo und Travnik aus Als Simic um 1870 von Vran Cvrsnica und anderen herzegowinischen Bergen aus ungehindert die Osmanen attackierte begannen die Muslime ihm ubermenschliche Krafte zuzuschreiben So beraubte er nicht nur die reichen osmanischen Begs sondern auch wohlhabende Katholiken Einerseits totete er manchmal andererseits rettete er 1869 unter grossem eigenen Risiko dem reichen Derwisch Beg Kopcic das Leben als dieser von Simics Mannern uberfallen wurde Beg Kopcic bezeugte dies spater bei dem Gerichtsprozess gegen Simic in Split Der Beg gehorte der Familie Kopcic mit Herrschaft uber Tomislavgrad fruher Duvno an die rund zweihundert Jahre zuvor auch mit dem Heiducken Mijat Tomic zu tun hatte Die Familie unterhielt mittlerweile gute Kontakte zu den Franziskanern und Priestern und ermoglichte diesen auch die Seelsorge der katholischen Bevolkerung in abgelegenen Gebieten Nachdem ein Kopfgeld auf Simic ausgesetzt worden war wurde er im Fruhjahr 1878 gefangen genommen Im gleichen Jahr kam Bosnien und Herzegowina aufgrund der Vereinbarungen des Berliner Kongresses unter die Verwaltung Osterreich Ungarns verblieb aber formell volkerrechtlich beim Osmanischen Reich Simic wurde unter osterreichisch ungarischen Verwaltung zu einer lebenslangen Haft verurteilt und in Koper heute Slowenien eingekerkert Nach einigen Gnadengesuchen wurde Simic im Jahr 1901 begnadigt und aus osterreich ungarischer Haft entlassen Unter anderem hatte sich der Bischof von Mostar Paskal Buconjic fur seine Entlassung eingesetzt indem er darauf hinwies dass Simic aus purer Not zum Heiduck wurde Seine Entlassung und die Ruckkehr in seine Heimat erregte grosses Interesse bei der Bevolkerung Simic posierte bewaffnet in der Kleidung eines Harambasa besuchte die fruheren Orte seiner Aktionen und erzahlte seine Lebensgeschichte in Gaststatten In einem Interview nach seiner Entlassung sagte Simic Ich war ein Sunder aber nie ein Gesetzloser Ich habe den Armen keinen Kummer gemacht Ich half den Bettlern und ich habe immer die weibliche Ehre respektiert Ich nahm von denen die hatten und gab denen die nicht hatten 4 Wenige Jahre spater verstarb Simic im Jahr 1905 in Runovici bei Imotski Sein Grab befindet sich auf dem ortlichen Friedhof Nachleben BearbeitenBereits zwanzig Jahre nach Simics Tod stellte der Schriftsteller und Zagreber Vizeburgermeister Milutin Mayer 1874 1958 anlasslich eines Besuches in Tomislavgrad im Jahr 1924 fest dass seine Zeitgenossen in Simic den Erben des Heiducken Mijat Tomic sahen da er die christliche Raja vor der Gewalt der Osmanen geschutzt und die turkischen Tyrannen erbarmungslos geschlagen habe 5 Nach Simic sind heute Strassen in Imotski Knin und Tomislavgrad benannt An dem Ort in Imotski an dem Simic krank aufgefunden wurde ist eine Gedenktafel angebracht Am 22 Mai 2008 gab die Kroatische Post Mostar einen Briefmarkenblock mit dem Titel Andrija Simic i hajducka trava Andrija Simic und das Heiduckengras fur den Postverkehr von Bosnien und Herzegowina aus Auf der Briefmarke ist die Gemeine Schafgarbe sogenanntes Heiduckengras abgebildet wahrend der Block Andrija Simic mit einer Steinschlosspistole im Anschlag zeigt Siehe auch BearbeitenMijat Tomic Ivan Busic Rosa Kroaten in Bosnien und HerzegowinaLiteratur BearbeitenMijo Milas Hajduk Andrijica Simic tekst i pjesma Zagreb 1972 Mijo Milas Hrvatski narodni junak hajduk Andrijica Simic Split 1996 Ivo Zanic Flag on the Mountain A Political Anthropology of War in Croatia and Bosnia Herzegovina 1990 1995 SAQI London 2007 ISBN 978 0 86356 815 2 The rehabilitation of Andrija Simic S 206 ff Einzelnachweise Bearbeiten ZANIC 2007 206 Slobodna Dalmacija 24 25 Dezember 1995 Marcel Cornis Pope John Neubauer History of the Literary Cultures of East Central Europe John Benjamins Publishing Co 2010 ISBN 978 90 272 3458 2 S 415 Aus einem Interview mit Andrija Simic abgedruckt von der Zeitung Pucki list in Split im Jahr 1902 Zitiert nach MILAS 1972 MAYER 1924 57Normdaten Person GND 123636868 lobid OGND AKS VIAF 30450298 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simic AndrijaALTERNATIVNAMEN Simic AndrijicaKURZBESCHREIBUNG kroatischer HeiduckeGEBURTSDATUM 1833GEBURTSORT Alagovac bei Grude HerzegowinaSTERBEDATUM 5 Februar 1905STERBEORT Runovici bei Imotski Kroatien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrija Simic amp oldid 226279015