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Andreas Schweimb 1654 in Dedeleben bei Halberstadt getauft am 22 November 1654 31 Januar 1701 begraben am 13 Februar 1701 in Einbeck war ein Orgelbaumeister der Barockzeit Er wirkte im letzten Viertel des 17 Jahrhunderts in Einbeck Orgeln aus seiner Werkstatt finden sich vor allem im niedersachsischen Raum Der Hildesheimer Bischof Jobst Edmund von Brabeck beauftragte Schweimb mit dem Bau der Orgeln in den nach 1643 Restitution des Grossen Stifts Hildesheim rekatholisierten Feldklostern Heiningen Woltingerode Lamspringe Ringelheim und Riechenberg ausserdem mit dem Bau von zwei Orgeln in seinen westfalischen Besitzungen Letmathe und Hemer 1 Andreas Schweimb spielte zusammen mit seinem Nachfolger Johann Jacob John eine zentrale Rolle in der Orgelentwicklung im Raum beiderseits der Oberweser um 1700 Er war der einzige im Gebiet des heutigen Niedersachsen tatige Orgelbauer dieser Zeit der Arp Schnitger in der Grosse der Projekte der Eigenstandigkeit der Konzepte sowie in der Qualitat der handwerklichen Ausfuhrung und der Intonation ebenburtig war 2 Die auffalligsten Unterschiede in der Bauweise Schweimbs gegenuber der Arp Schnitgers und der anderen norddeutschen Orgelbauer sind bei ersterem in der ausschliesslichen Verwendung der verbesserten Springlade der Erweiterung des Pedalumfangs bis zum eingestrichenen e und dem Verzicht auf das Ruckpositiv zu sehen Der Klavierumfang reichte bei Schweimb von C D Dis bis e 51 Tasten umfassend 3 Von Arp Schnitger der bei mehreren Orgelprojekten Schweimbs Mitbewerber war ist nach dessen Tod die Ausserung uberliefert er Schnitger hatte nicht vermeinet dass ein solcher Kunstler in der Welt ware es ware schade dass er verfaulen musste 4 Werk BearbeitenVon Schweimbs Orgeln sind nur die in Lamspringe und Ringelheim in wesentlichen Teilen erhalten Insgesamt sind Schweimb Orgeln fur folgende Kirchen belegt oder mit grosser Wahrscheinlichkeit zugeschrieben Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen1687 Greene Kreiensen St Martini I etwa 10 Prospekt erhalten Mehrfach erweitert und umgebaut Pedal von Johann Christoph Husemann 1753 Ruckpositiv von A G Friesenberg 1774 1775 Umbau zu II P 21 durch Gebr Euler 1864 Gebr Dutkowski 1932 5 1688 Kirchberg Seesen Ev Kirche I 8 ersetzt durch ein neues Instrument 1885 und 1970 6 um 1690 Brevorde St Urban I 9 Ursprungliche Standort evtl Marienkirche in Hoxter 7 1691 Halle Weserbergland St Petri I 9 Wurde 1881 von H Faber durch ein Instrument mit II P 17 ersetzt das heute noch fast unverandert erhalten ist 8 1692 Langenholzen St Maria Magdalena Alterer Prospekt ist erhalten Werk um 1865 von P Furtwangler Elze erneuert1693 Lamspringe St Hadrian und Dionysius nbsp II P 40 1876 fuhrte die Firma Philipp Furtwangler amp Sohne einen Neubau aus bei dem 24 Stimmen ubernommen wurden 9 um 1695 Salzgitter Ringelheim St Abdon und Sennen nbsp I P 19 Ruckpositiv spater evtl von J J John Pedalturme um 1796 Restaurierung 1975 durch Gebr Hillebrand 10 11 1696 Goslar Kloster Woltingerode I 14 1809 nach Magdeburg verkauft 1945 vernichtet 12 1697 Langelsheim St Andreas I 8 1761 ersetzt durch einen Neubau von Johann Christoph Husemann 13 1698 Heiningen St Peter und Paul II P etwa 30 Umbau durch H Vieth um 1868 1989 Restaurierung durch M Haspelmath 14 15 1697 1698 16 Letmathe St Kilian Vorgangerbau nbsp 30 17 1914 beim Abbruch der Vorgangerkirche blieben weder das Pfeifenwerk noch das Barockprospekt erhalten Lediglich sieben Pfeifenreihen wurden noch bis 1938 in einer kleinen Orgel in St Kilian genutzt 18 um 1701 Stadtoldendorf Dionyskirche I P 9 1803 ersetzt durch einen Neubau von S Heeren 19 1701 Eschershausen St Martin I 9 Beim Einsturz des Kirchturms 1737 stark beschadigt spater vernichtet 20 um 1700 Goslar Kloster Riechenberg II P 34 nach Schweimbs Tod zunachst weitergebaut von seinem Schuler und Mitarbeiter Johann Jakob John fertiggestellt von M Naumann 21 1702 Hemer St Peter und Paul I P 22 Erbaut mit 22 Registern auf einem Manual CDDis e und Pedal CDDis e Nach dem plotzlichen Tod Schweimbs ubernahm sein Meistergeselle Johann Jacob John die Orgelbauwerkstatt der vermutlich mit seinen Gesellen Andreas und Bernhard Reinecke die Orgel fertigstellte 1850 erfolgte ein Umbau durch den Orgelbauer Wilhelm Kramer aus Dulmen Unter anderem wurde von Kramer das Pfeifenwerk auf zwei Manuale aufgeteilt Bis in das Jahr 1983 folgten verschiedene Reparaturarbeiten und Restaurierungen 16 Literatur BearbeitenWalter Hans Kaufmann Andreas Schweimb und Johann Jacob John zwei Orgelbauer der Barockzeit in Einbeck In Einbecker Jahrbuch 29 1970 S 69 81 Einzelnachweise Bearbeiten Monika Tontsch in St Abdon und Sennen Salzgitter Ringelheim Regensburg 1995 S 12 Harald Vogel Gunter Lade Nicola Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen Hauschild Verlag Bremen 1997 ISBN 3 931785 50 5 S 77 Kaufmann S 72 zitiert nach Ibo Ortgies Die Praxis der Orgelstimmung in Norddeutschland im 17 und 18 Jahrhundert und ihr Verhaltnis zur zeitgenossischen Musikpraxis Dissertation Goteborg 2004 S 86 Uwe Pape Die Orgeln des Herzogtums Braunschweig vor 1810 In Acta Organologica Band 30 Merseburger Kassel 2008 S 146 f Uwe Pape Die Orgeln des Herzogtums Braunschweig vor 1810 In Acta Organologica Band 30 Merseburger Kassel 2008 S 166 f Gerhard Aumuller Mads Kjersgaard und Wolfgang Wagner Uberlegungen zur Herkunft der Orgel in Brevorde Weserbergland In Ars Organi 54 2006 S 217 227 Uwe Pape Die Orgeln des Herzogtums Braunschweig vor 1810 In Acta Organologica Band 30 Merseburger Kassel 2008 S 152 f Johann Hermann Biermann Uwe Pape Organographia Hildesiensis Specialis von 1738 Nachdruck mit einem Anhang von Uwe Pape Georg Olms Hildesheim 2008 ISBN 978 3 487 13695 0 S 73 82 Zugeschrieben 1994 durch Cornelius H Edskes Groningen Johann Hermann Biermann Uwe Pape Organographia Hildesiensis Specialis von 1738 Nachdruck mit einem Anhang von Uwe Pape Georg Olms Hildesheim 2008 ISBN 978 3 487 13695 0 S 63 72 Johann Hermann Biermann Uwe Pape Organographia Hildesiensis Specialis von 1738 Nachdruck mit einem Anhang von Uwe Pape Georg Olms Hildesheim 2008 ISBN 978 3 487 13695 0 S 122 125 Uwe Pape Die Orgeln des Herzogtums Braunschweig vor 1810 In Acta Organologica Band 30 Merseburger Kassel 2008 S 174 f Johann Hermann Biermann Organographia Hildesiensis Specialis Hildesheim 1738 S 23 Johann Hermann Biermann Uwe Pape Organographia Hildesiensis Specialis von 1738 Nachdruck mit einem Anhang von Uwe Pape Georg Olms Hildesheim 2008 ISBN 978 3 487 13695 0 S 126 134 a b Orgelsammlung Gabriel Isenberg Hemer Katholische Pfarrkirche Sankt Peter und Paul abgerufen am 17 Oktober 2022 Peter Trotier Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde St Kilian Letmathe Beitrage zur Westfalischen Kirchen und Ortsgeschichte Letmather Nachrichten Schafers amp Gerbe oHG Iserlohn Letmathe 1988 S 125 Peter Trotier Die Pfarrkirche St Kilian zu Letmathe Ein Kirchenfuhrer Hrsg Verein der Freunde des St Kilians Domes Letmathe Sauerland 3 korrigierte Auflage Iserlohn Letmathe 2003 S 28 Uwe Pape Die Orgeln des Herzogtums Braunschweig vor 1810 In Acta Organologica Band 30 Merseburger Kassel 2008 S 209 Uwe Pape Die Orgeln des Herzogtums Braunschweig vor 1810 In Acta Organologica Band 30 Merseburger Kassel 2008 S 140 Johann Hermann Biermann Uwe Pape Organographia Hildesiensis Specialis von 1738 Nachdruck mit einem Anhang von Uwe Pape Georg Olms Hildesheim 2008 ISBN 978 3 487 13695 0 S 83 86 Normdaten Person GND 1069942022 lobid OGND AKS VIAF 302883421 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schweimb AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher OrgelbauerGEBURTSDATUM getauft 22 November 1654GEBURTSORT Dedeleben bei HalberstadtSTERBEDATUM 31 Januar 1701STERBEORT begraben Einbeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas Schweimb amp oldid 235841722