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Andreas Scheele 1 auch Andreas Schele 2 3 und Andreas Scheilen 4 sowie Andreas Scheile vor 1638 in Verden 16 November 1677 in Hannover war ein deutscher Goldschmied und Munzmeister 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp VON FEINEM SILBER 12 Mariengroschen 1672 Exponat im Bode Museum BerlinKurz nach der Residenznahme der Stadt Hannover durch Herzog Georg von Calenberg im Jahr 1636 mitten im Dreissigjahrigen Krieg 5 leistete der aus Verden kommende und bereits ausgebildete Goldschmied Andreas Scheele am 12 Oktober 1638 den Burgereid der Stadt Hannover Noch im selben Jahr heiratete er dort eine Schwester des hannoverschen Goldschmiedes Moritz Borchmann 1 Nach dem Kriegsende seine erste Ehefrau war unterdessen verstorben heiratete Scheele am 10 August 1649 ein weiteres Mal Im Folgejahr 1650 sowie auch 1656 ubte er das Amt des hannoverschen Werkmeisters aus 1 Ebenfalls 1650 schuf Scheele eines seiner wichtigsten Werke den Pokal des Backeramts seiner Wahlstadt der in den Besitz des Historischen Museums Hannover uberging 6 Als Meisterzeichen Munzzeichen verwendete Scheele seine Initialen A S als Beschaustempel das Kleeblatt 4 In einem vom 20 November 1650 datierten Brief klagten Werkmeister Scheele gemeinsam mit seinem Werkmeister Kollegen Hilmer Zindel uber die hochschadlichen Juden und erhoben darin die Vorwurfe dass sie alle gute Polizei Ordnung verderben und nicht allein mit Gold und Silberarbeit besondern auch mit anderer redlichen Professionsleute Waare von Hause zu Hause laufen und dadurch auskundschaften wo etwa ein Loth gut Silber oder Gold zu schachern und dadurch die guten Silbere aber durch ihre Goldschmiede und Fuscher auf der Neustadt und sonst im Lande wieder weiss sieden und renoviren lassen und dieselbe mit verbotenen Mitteln lothen und damit die Leute scheinbarlich betrugen 7 nbsp Im Untergeschoss des alten Rats und von Soden Klosters heute Klostergang und Rademachertreppe an der Leine war bis 1674 die stadtische Munze untergebracht Scheles Arbeitsplatz Fotografie um 1900Ab dem 12 Oktober 1666 wirkte Schele 2 als Munzmeister 1 im Gebaude der stadtischen Munze die im Untergeschoss des 1636 erbauten Rats und von Sooden Klosters untergebracht war 8 Parallel dazu war er auch von 1668 bis 1672 9 konkret ab dem 17 April 1668 fur die Stadt Eimbeck als Munzmeister tatig um Groschen sowie 4 und 3 Pfennig Stucke zu pragen Diese Munzen sollte er der Niedersachsischen Kreis Munzordnung entsprechend fertigen wofur er mit seinem gesamten Hab und Gut haftete Zugleich beanspruchte der Rat der Stadt Einbeck fur jede Mark einen Prageschatz von 3 Mariengroschen 10 Allerdings schlug Scheele angeblich trotz seines Vertrages die Munzen Einbecks nicht vollwertig So sollen im November 1670 vorgenommene Munzproben der Eimbecker Munzen ergeben haben dass 140 Silbergroschen aus einer Mark von 7 1 2 Lot fur Silber gemunzt worden waren anstelle von 124 Stucken aus einer 8 lotigen Mark Die Proben ergaben auch dass die von Scheele geschlagenen Mariengroschen zu geringwertig waren Dabei soll vermerkt worden sein dass Scheele in Verbindung mit einem Juden in der Munze zu Einbeck von diesen betruglichen Groschen zu Tausenden schlagen lasse ebenso wie in Northeim 10 In Hannover jedoch wirkte Scheele zunachst weiterhin als Munzmeister Im selben Jahr 1666 als er dieses Amt ubernommen hatte 1 hatte der Rat der Stadt die stadtische Munze an Johann Duve verpachtet 8 Scheeles Munzherren waren anfangs Johann Duve und der Riedemeister Erich Volger sehr bald aber Duve allein 3 Doch Duves Munzmanipulationen fuhrten schliesslich dazu dass Herzog Johann Friedrich die stadtische Munze am 27 November 1674 schliessen liess 8 fur immer 3 Mit der Schliessung der stadtischen Munze endete zwar Scheles Aufgabe als Munzmeister doch stellte Herzog Johann Friedrich ihn bald darauf am 16 Februar 1675 3 oder im Jahr 1676 1 9 in seine Dienste als herzoglich braunschweig luneburgischen Munzwardein 3 Zuvor hatte Schele neben herausragenden Einzelstucken wie etwa Willkommen 1 zahlreiche Munzen geschaffen wie etwa Dukaten mit dem Wappen der Stadt Hannover Taler Halb und Vierteltaler verschiedenwertige Mariengroschen Groschen und Pfennige sowie Dreier zumeist aus Silber seltener aus Gold 3 Die Trauerfeier fur den 1677 Verstorbenen wurde in der hannoverschen Marktkirche abgehalten 1 Werke Auswahl Bearbeiten1644 datiert Deckel fur den von Hans Rhaders 1626 geschaffenen kleinen Willkomm der Backer Hannovers 1 1650 Pokal des Backeramts der Stadt Hannover 6 1652 Taufschale fur die Aegidienkirche gestiftet von den Pastoren und Diakonen des Sakralbaus 4 1664 in Silber getriebene Taufschale fur die Kreuzkirche Hannovers gestiftet von Hans Kumme und Ilse Nortmeyers 4 Literatur BearbeitenHans Graeven Geschichte der stadt hannoverschen Goldschmiede In Hannoversche Geschichtsblatter Folge 4 1901 S 193 228 hier S 200 213 214 Vorschau uber Google Bucher Heinrich Buck Ortwin Meier Bearb Munzmeister Andreas Schele 12 Oktober 1666 bis 27 November 1674 Munzzeichen A S in dies Die Munzen der Stadt Hannover Im Auftrag des Oberburgermeisters der Stadt Hannover Hannover Selbstverlag der Hauptstadt Hannover Frankfurt am Main Hess Hannover 1935 illustrierte Digitalisat Auszug auf der Seite coingallery de Wolfgang Scheffler Andreas Scheele Scheile in ders Goldschmiede Niedersachsens Daten Werke Zeichen Halbband 1 Aerzen Hamburg Berlin de Gruyter 1965 S 721 eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreas Scheele Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Wolfgang Scheffler Andreas Scheele Scheile in ders Goldschmiede Niedersachsens Daten Werke Zeichen Halbband 1 Aerzen Hamburg Berlin de Gruyter 1965 S 721 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Friedrich Wilhelm Adolf Schlickeysen Reinhold Pallmann Erklarung der Abkurzungen auf Munzen der neueren Zeit des Mittelalters und des Altertums sowie auf Denkmunzen und munzartigen Zeichen 4 Auflage unveranderter Abdruck der 1896 im Verlag W Spemann Berlin und Stuttgart erschienenen 3 und verbesserten Auflage Photomechanischer Nachdruck Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt 1961 S 44 Vorschau uber Google Bucher a b c d e f Heinrich Buck Ortwin Meier Bearb Munzmeister Andreas Schele 12 Oktober 1666 bis 27 November 1674 Munzzeichen A S in dies Die Munzen der Stadt Hannover Im Auftrag des Oberburgermeisters der Stadt Hannover Hannover Selbstverlag der Hauptstadt Hannover Frankfurt am Main Hess Hannover 1935 illustrierte Digitalisat Auszug auf der Seite coingallery de a b c d Arnold Noldeke Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover Teil 1 Denkmaler des alten Stadtgebietes Hannover Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Band 1 H 2 Teil 1 Hannover 1932 als Nachdruck Verlag Wenner Osnabruck 1979 ISBN 3 87898 151 1 S 125 150 151 Digitalisat uber archive org Klaus Mlynek Residenzrezess vertrag in Stadtlexikon Hannover S 521 a b Sabine 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