www.wikidata.de-de.nina.az
Die Aegidienkirche ist eine im 14 Jahrhundert entstandene Kirche in Hannover Die ostlichste der drei Altstadtkirchen die beiden anderen sind Marktkirche und Kreuzkirche wurde benannt nach dem Heiligen Agidius einem der 14 Nothelfer Sie befindet sich in der Altstadt nahe dem Aegidientorplatz an der Ecke Breite Strasse und Osterstrasse 1943 wurde die Kirche bei den Luftangriffen auf Hannover durch Bomben zerstort Die Kirche wurde nicht wiederaufgebaut ihre Ruine dient heute als Mahnmal fur die Opfer von Kriegen und Gewalt Aegidienkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Bildergalerie 4 Sonstiges 5 Lithografie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Kirche gesehen vom heute nicht mehr vorhandenen Ende der Kobelingerstrasse Ansichtskarte um 1910 nbsp Kirche im Jahre 1875Im 10 Jahrhundert befand sich an der Stelle der Kirche moglicherweise ein Dorf dessen Existenz in archaologischen Grabungen bisher nicht verifiziert werden konnte Diese Vermutung speist sich aus einer Hildesheimer Grenzbezeichnung von vor 1007 namens Tigislehe in der Helmut Plath einen der drei Siedlungskerne der spateren Stadt Hannover gesehen hat 1 Eine an der Stelle der spateren Kirche befindliche Kapelle wurde 1163 durch eine dreischiffige romanische Kirche ersetzt 1347 erbaute man mit Sandstein aus dem nahen Deister die heute noch vorhandene dreischiffige gotische Hallenkirche mit Chor und Langhaus Der Turm erhielt 1703 1711 eine von Sudfeld Vick gestaltete Barockfassade 1826 28 wurde die Kirche von Georg Ludwig Friedrich Laves im Innern umgebaut wobei er gusseiserne Saulen einsetzte Auch der Architekt Conrad Wilhelm Hase baute 1886 weiter das Innere der Kirche um Heute befindet sich im Kirchenraum die Muschelkalkplastik Demut 1959 von Kurt Lehmann Uber den Kirchenboden zieht sich das Zickzack der Schattenlinie 1993 von Dorothee von Windheim sie zeigt den Schatten der spitzen von Efeu und Wein uberrankten Jochgiebel an wie er sich zu einer bestimmten Stunde auf dem Boden abzeichnet Im Turm findet sich ein Grundriss des Bauwerks An den Aussenwanden sind zahlreiche Barock Grabdenkmaler aus dem 17 und 18 Jahrhundert mit den obligatorischen Engeln Sanduhren und Totenkopfen zu bewundern Sehr schon an der Sudseite das Wandmal fur das 1648 verstorbene Kind Susanna Magdalena Oldekop auf dem neben dem Madchen der Engel sichtbar wird Bemerkenswert ist vor allem der sogenannte Siebenmannerstein an einem Tragepfeiler der sudostlichen Aussenwand eine Reliefplatte mit sieben betenden Mannern die sich der Legende nach auf Hannovers Spartaner bezieht die sich 1490 bei einem Uberfall des Welfenherzogs Heinrich im Dohrener Turm fur die Rettung der Stadt geopfert haben sollen Der heutige Stein ist eine Kopie das Original befindet sich im Historischen Museum Hannover nbsp Anschlagen der Friedensglocke am Hiroshima Tag am 6 August 2014 durch Oberburgermeister Stefan Schostok und Superintendent Thomas Hoflich1958 wurde der Turmstumpf mit einem Aufsatz mit Glockenspiel versehen das regelmassig ertont Im Turmeingang hangt ein Geschenk der japanischen Partnerstadt Hannovers die 1985 von Hiroshima gestiftete Friedensglocke Sie wird am 6 August jeden Jahres beim Gedenkgottesdienst fur die Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima angeschlagen 2 Die Aegidienkirche gehort heute zur Marktkirchengemeinde zu der sich 1982 die zuvor selbstandigen vier hannoverschen Altstadtgemeinden Marktkirchengemeinde Aegidienkirchengemeinde Kreuzkirchengemeinde und Schlosskirchengemeinde bis 1943 im Leineschloss zusammengeschlossen haben Personlichkeiten BearbeitenDavid Erythropel 1604 1661 war ab 1643 bis zu seinem Lebensende Pastor an der Aegidienkirche 3 Georg Erythropel 1607 1669 der Autor war 1639 bis 1658 Pastor der Kirche 4 Johann Wilhelm Petersen 1649 1727 war 1677 78 Pastor der Aegidienkirche Franz Hemmen 1670 1731 war ab 1708 Pastor der Gemeinde wurde am 17 November 1730 aber wegen argerlichen Lebenswandels entlassen 5 August Muller 1799 1872 1832 1872 Pastor der Aegidienkirche seit 1837 als erster Prediger Ludwig Flugge 1808 1883 Grunder des Gustav Adolf Vereins in Hannover 1838 1883 Pastor an der Aegidienkirche Senior des Geistlichen Stadtministeriums Wilhelm Blumenberg 1863 1949 Vater des sozialdemokratischen Widerstandskampfers Werner Blumenberg 1900 1965 war von 1904 bis 1936 Pastor der Aegidienkirche und seit 1924 Senior des Geistlichen Stadtministeriums Nach Wilhelm Blumenberg ist der Senior Blumenberg Gang neben der Aegidienkirche benannt der Oster und Marktstrasse verbindet Heinrich H Leonhardt Autor und 1947 Kirchenvorstand der St Aegidienkirche 6 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Ansicht des Innenraums nbsp Demut 1958 von Kurt Lehmann nbsp Apsiskreuz nbsp Siebenmannerstein nbsp Deutsche Inschrift der Friedensglocke nbsp Teil der Japanischen Inschrift der FriedensglockeSonstiges BearbeitenAm Kirchturm befindet sich eine Hohenmarke des Ur Nivellements 1868 1918 der Koniglich Preussischen Landesaufnahme mit der damaligen Hohe von 56 817 m uber Normal Null 7 Lithografie BearbeitenRudolf Wiegmann Sechs Ansichten von Hannover im Album von Hannover gez u lith von R Wiegmann Roy Fol Schradersche Hof Kunsthandlung Hannover 1836 Leipzig Rud Weigel Universitats und Landesbibliothek Sachsen Anhalt in Halle Signatur AB 170055 Der Umschlag fur die Einzelblatter zeigt eine Lithographie des Portals der Aegidienkirche Das Album enthalt unter anderen Bildmotiven das folgende Einzelblatt von der Aegidienkirche Datei Aegidienkirche und Alte Kanzlei Osterstrasse Album Hannover 1835 jpgLiteratur BearbeitenConrad Wilhelm Hase Baumeister des Historismus Ausstellungskatalog Historisches Museum am Hohen Ufer Hannover 1968 S 41 Restaurierung der Aegidienkirche 1886 1887 Helmut Knocke Hugo Thielen Hannover Kunst und Kultur Lexikon Handbuch und Stadtfuhrer 3 rev Auflage Schafer Hannover 1995 S 61 63 Martin G Kunze Marktkirche Aegidienkirche Kreuzkirche Nikolaikapelle Merkmale mittelalterlicher hannoverscher Stadtgeschichte In Kirchen Kloster Kapellen in der Region Hannover Sascha Aust u a Fotografien von Thomas Langreder Lutherisches Verlagshaus Hannover 2005 ISBN 3 7859 0924 1 S 13 22 H H Leonhardt Die St Aegidien Kirche zu Hannover im Wandel von sechs Jahrhunderten Hannover 1947 Arnold Noldeke Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover 1 Regierungsbezirk Hannover Heft 2 Stadt Hannover Teil 1 Denkmaler des alten Stadtgebietes Hannover Hannover 1932 S 115 130 die Aegidienkirche vor der Zerstorung 1943 Helmut Plath Die Ausgrabung in der Agidienkirche zu Hannover Ein Beitrag zur Bau und Fruhgeschichte der Stadt Hannover In Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge 6 1953 S 3 86 Birte Rogacki Thiemann Aegidienkirche In Hannovers Kirchen 140 Kirchen in Stadt und Umland Hrsg von Wolfgang Puschmann Ludwig Harms Haus Hermannsburg 2005 ISBN 3 937301 35 6 S 32 35 Wilder Wein und Efeu an der Aegidienkirche In Hannovers Natur entdecken erleben verstehen Arbeitskreis des Verbandes Deutscher Biologen Landesverband Niedersachsen Hrsg von Elisabeth von Falkenhausen u a Kallmeyer Seelze Velber 1998 ISBN 3 7800 5263 6 S 20 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aegidienkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Marktkirchengemeinde zur Aegidienkirche Stadthistorie info mit Fruher Heute Vergleich Kurzbeschreibung bei hannover de Ruine der Aegidienkirche im Denkmalatlas Niedersachsen Aegidienkirche Mahnmal gegen den Krieg beim Netzwerk Erinnerung und Zukunft e V Einzelnachweise Bearbeiten Tobias Gartner Die Anfange der Stadt Hannover in neuerer Sicht In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Organ des Historischen Vereins fur Niedersachsen in Hannover Bd 77 2005 S 275 288 hier S 285 f PDF Memento vom 25 Marz 2016 im Internet Archive Profil der Aegidienkirche Abgerufen am 4 Januar 2023 Falschlicherweise fuhrt ihn Dirk Bottcher im Hannoverschen Biographischen Lexikon als Pfarrer der Marktkirche Hannover Laut Johann Anton Strubberg Memento vom 10 Mai 2015 im Internet Archive Heinrich Wilhelm Rotermund und Daniel Eberhard Baring Memento vom 1 August 2013 im Internet Archive war David Erythropel jedoch Prediger an der Aegidienkirche Heinrich Wilhelm Rotermund Erythropel Georg In ders Das Gelehrte Hannover Bd 1 Bremen 1823 S 575 Hermann Wilhelm Bodeker Die Reformation der Altstadt Hannover im Jahr 1533 Eine Vorbereitungsschrift auf die dritte Gedachtnisfeier des Ubertritts unserer Stadt zu der protestantischen Kirche Nebst Verzeichnis der hier angestellt gewesenen evangelischen Kirchendiener Hannover Hahnsche Hofbuchhandlung 1833 S 19 Digitalisat uber Google Bucher Vergleiche diese Angaben der Deutschen Nationalbibliothek Trigonometrische Abteilung Hrsg Die Nivellements Ergebnisse der trigonometrischen Abtheilung der konigl preussischen Landesaufnahme Heft 9 Provinz Hannover und das Grossherzogthum Oldenburg 1898 doi 10 14463 GBV 897261321 52 369444444444 9 7391666666667 Koordinaten 52 22 10 N 9 44 21 O Normdaten Geografikum GND 4785338 4 lobid OGND AKS VIAF 240112564 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aegidienkirche Hannover amp oldid 238308891