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Der Siebenmannerstein auch Grabstein der sieben Manner oder Spartanerstein ist ein Kreuzstein an der Aegidienkirche in Hannover der sieben betende Manner darstellt Er soll an die Sage von Hannovers Spartanern erinnern die 1480 bei einem Angriff auf den Dohrener Turm samt dem Turm verbrannt worden sein sollen Der Siebenmannerstein zahlte fruher zu den sieben Wahrzeichen Hannovers die jeder wandernde Handwerksbursche kennen musste Original des Siebenmannersteins im Historischen Museum HannoverKopie des Siebenmannersteins an einem Strebepfeiler des Chors der Aegidienkirche Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Sage und Kritik 3 Sagentext 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Siebenmannerstein am sudlichen Strebepfeiler des Chors der Ruine der Aegidienkirche ist seiner Form nach ein Medaillon Kreuzstein 1 Der Stein ist 244 cm hoch 58 cm breit und bis zu 5 5 cm tief 2 Er zeigt im oberen Teil dem Medaillon die Kreuzigung mit Maria und Johannes zu beiden Seiten darunter auf dem Schaft das Kleeblatt das Wappenemblem der Stadt Hannover Im unteren sockelartigen rechteckigen Feld finden sich in einer Reliefvertiefung sieben kniende betende nach oben zur Kreuzigungsgruppe schauende Manner Uber ihnen ist in eingeritzten gotischen Minuskeln die dreizeilige Inschrift zu lesen gi rikn un arm en lat iu dese dot erbarme MCCCCLXXX Ihr Reichen und Armen lasst euch diesen Tod erbarmen 1480 Die ursprunglich freistehende Stele befand sich zuerst an der Aussenwand der alten Marienkapelle vor dem Aegidientor 3 die im 16 Jahrhundert im Zuge des Ausbaus der Stadtbefestigung abgebrochen wurde Arnold Noldeke berichtet unter Berufung auf Christian Ulrich Grupens Historia ecclesiastica der Stein sei wohl 1534 in die Stadt gebracht und im Aegidienkirchhof aufgestellt worden 4 In der Chronologia Hannoverana Gottinger Codex 274 ist vermerkt der Stein sei 1645 als das revalin vor s Aegidien thore erwidtert worden in die stadt an s Aegidien kirchen gesetzet und gemauret worden 5 Dagegen spricht Arnold Noldeke und ihm folgend Sabine Wehking davon dass der Stein erst 1654 in der Kirche angebracht worden sei Der heute an der Aussenwand des Chores der Kirchenruine befindliche Stein ist eine Kopie das Original wird seit dem Ende des 20 Jahrhunderts im Historischen Museum Hannover aufbewahrt 2 Sage und Kritik BearbeitenDie Sage die sich um diesen Stein rankt bezieht sich auf die sieben Verteidiger des Dohrener Turms eines Wartturms der Hannoverschen Landwehr im Suden der Stadt Bei einem Uberfall des Welfenherzogs Heinrich von Wolfenbuttel auf die Stadt 1486 sollen die Wachter im Turm zu Tode geschmaucht worden sein Dabei errichteten die Angreifer Scheiterhaufen rund um den Turm und brannten ihn samt seiner Besatzung nieder So stellt es der hannoversche Schriftsteller Wilhelm Blumenhagen in seiner Erzahlung Hannovers Spartaner 1829 ausfuhrlich dar Blumenhagens Darstellung lasst sich nicht mit den historischen Ereignissen vereinbaren Wahrend Heinrichs Uberfall bezeugt etwa durch das Rote Stadtbuch erst im Jahr 1490 stattfand findet sich auf der Inschrift des Steins die Jahreszahl MCCCCLXXX 1480 Deshalb lasst sich wohl dese dot dieser Tod der Inschrift nicht auf den Tod der Spartaner sondern auf den Jesu Christi bei der Kreuzigung beziehen die auf dem Stein dargestellten Manner haben laut Sabine Wehking zufallig die Anzahl sieben 2 Sagentext BearbeitenWilhelm Blumenhagen Hannovers Spartaner Eine geschichtliche Erzahlung In Orphea Taschenbuch Band 6 1829 S 1 100 Digitalisat Nachdruck Im Auftrag des Jugendschriften Ausschusses des Lehrervereins Hannover bearbeitet von Karl Henniger Bilder von F H Koken Sponholtz Hannover 1926 Literatur BearbeitenFranz Rudolf Zankl Der Sieben Manner Stein als Museumsstuck In Heimatland Zeitschrift fur Heimatschutz Naturkunde Kulturpflege Jg 1986 S 114 116 Karljosef Kreter Burger traut nicht den Fursten Zur Entwicklung der stadtischen Geschichtskultur 1491 1990 In Hannoversche Geschichtsblatter Band 46 1992 S 11 69 besonders S 33 37 und 46 Sabine Wehking Die Inschriften der Stadt Hannover Die deutschen Inschriften Band 36 Gottinger Reihe Band 6 Nr 29 Reichert Wiesbaden 1993 ISBN 3 88226 551 5 Helmut Knocke Hugo Thielen Aegidienkirchhof In Hannover Kunst und Kultur Lexikon S 72f Hugo Thielen Siebenmannerstein In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 564f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Siebenmannerstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sabine Wehking Nr 29 Stadt Hannover Historisches Museum Andachtsbild 1480 Siebenmannerstein urn nbn de 0238 di036g006k0002902 digitale Ausgabe des Beitrags fur die Inschriften der Stadt Hannover mit Abbildung des Originals Einzelnachweise Bearbeiten Franz Rudolf Zankl Der Sieben Manner Stein als Museumsstuck In Heimatland Jg 1986 S 114 116 hier S 114 a b c Sabine Wehking Nr 29 Stadt Hannover Historisches Museum Andachtsbild 1480 Siebenmannerstein urn nbn de 0238 di036g006k0002902 Arnold Noldeke Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Teil 1 Regierungsbezirk Hannover Hefte 1 und 2 Stadt Hannover Schulze Hannover 1932 S 125 Textarchiv Internet Archive Arnold Noldeke Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Teil 1 Regierungsbezirk Hannover Hefte 1 und 2 Stadt Hannover Schulze Hannover 1932 S 213 Textarchiv Internet Archive Dagegen heisst es ebenda S 125 der Stein habe bis 1654 ausserhalb der Stadt gestanden und sei erst dann in die Aegidienkirche gekommen Textarchiv Internet Archive Zitiert nach Karljosef Kreter Stadtische Geschichtskultur und Historiographie Das Bild der Stadt Hannover im Spiegel ihrer Geschichtsdarstellungen von den Anfangen bis zum Verlust der stadtischen Autonomie Dissertation Universitat Hannover 1996 S 341 d nb info PDF 2 7 MB An dieser Stelle ist auch eine Version des Angriffs von Herzog Heinrich erwahnt 52 369295 9 739578 Koordinaten 52 22 9 5 N 9 44 22 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siebenmannerstein amp oldid 221298386