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Die Hannoversche Landwehr war ein Teil des Grenzsicherungssystems im Vorfeld der Stadtbefestigung Hannover Die Landwehr aus einem heckenbestandenen Wall mit Graben umgab vermutlich die gesamte mittelalterliche Stadt Hannover Reste finden sich nur im ostlichen Teil im Stadtwald Eilenriede An den Strassendurchgangen bestanden Wartturme und hauser die sich meist als Ausflugsgaststatten erhalten haben Graben und Wallrest der mittelalterlichen Landwehr am Inselgraben hinter dem Zoo Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Turme und Warten 2 1 Wartturme 2 2 Warthauser 2 3 Zerstorte Wartturme oder hauser 3 Aufgabe der Landwehr 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung Bearbeiten nbsp Landwehr in Ernest Eberhard Brauns Plan der Stadt Hannover und Umgebung von 1762In der Mitte des 14 Jahrhunderts entstand vor dem Hintergrund des Luneburger Erbfolgekrieges 1370 1388 zum Schutz von Hannover eine Landwehr als vorgeschobenes Befestigungssystem mit Wartturmen Im Grossen Privileg von 1392 erhielt die Stadt Hannover ausdrucklich das Recht verliehen zur Befestigung Landwehren anzulegen Das Gelande zwischen den Turmen war durch Erdwalle und Graben gesichert die mit Hecken und Knicks bepflanzt waren Wahrscheinlich umgab die Landwehr ganz Hannover erhalten haben sich nur Teile im Waldgebiet der Eilenriede Das erste etwa 8 km lange Teilstuck entstand um 1341 als Luneburger Landwehr mit dem heute noch erhaltenen Schiffgraben Sie verlief etwa parallel zum heutigen Messeschnellweg nach Nordosten vom fruheren Warthaus Steuerndieb in der Eilenriede bis zum Altwarmbuchener Moor 1373 entstand die Landwehr nach Misburg mit einer Lange von etwa 2 km Weitere Teilsysteme waren die Hohe Landwehr und die Spitze Landwehr zwischen Dohrener und Kirchroder Turm Der fruhere Graben der Landwehr hat sich bis heute im Landwehrgraben am Sudrand der Eilenriede erhalten Turme und Warten BearbeitenWartturme Bearbeiten Dohrener Turm von 1382 Pferdeturm von 1387 Lister Turm von 1387 Lindener Turm von 1392 nbsp Dohrener Turm nbsp Pferdeturm nbsp Lister Turm nbsp Lindener Turm Merian Stich von 1654 Warthauser Bearbeiten Warthaus Pinkenburg von 1340 Warthaus Steuerndieb von 1392 nbsp Pinkenburg in Gross Buchholz heute Gaststatte nbsp Steuerndieb heute Waldgaststatte im Stadtteil ZooZerstorte Wartturme oder hauser Bearbeiten Kirchroder Turm von 1378 Bergfried an der Mortmole Mordmuhle von 1385 Roter Turm von 1441 Bischofsholer Turm von 1460 Bergfried Grottemekere Campe nbsp Kirchroder Turm in Kirchrode nbsp Bischofshol heute Waldgaststatte im Stadtteil WaldheimDer Wartturm von Bischofshol wurde um 1460 errichtet und nach dem Hildesheimer Bischof benannt Um 1760 entstand an der Stelle des nicht mehr existierenden Turms fur den Eilenriede Forster ein Fachwerkhaus mit Waldwirtschaft die nach dem Abbruch des Gebaudes 1967 68 mit Hotel als Ausflugslokal wieder errichtet wurde 1 Aufgabe der Landwehr Bearbeiten nbsp Landwehrgraben in der Eilenriede in KirchrodeDie Landwehr war zwar aus militarischen Erwagungen angelegt worden diente aber hauptsachlich dem Schutz von Handelsstrassen mit Zollabgabe Kontrolle von Holz Hude und Weidenutzung sowie als Grenzmarkierung gegen das Umland Auch sollte sie das Eindringen von streunendem Gesindel verhindern Neben den Landwehrturmen gab es von Anfang an schon Gastwirtschaften Die Kruger hatten Speise und Trank fur die Durchreisenden bereitzuhalten Sie ubten auch hoheitliche Funktionen aus in dem sie das Vorfeld der Stadt beobachteten und nachts die Schlagbaume geschlossen hielten Viele Warthauser behielten ihre einstige gastronomische Funktion bis heute aufrecht und wandelten sich in Ausflugsgaststatten Der militarische Wert der Landwehr war nicht allzu hoch Beim Angriff von Herzog Heinrich dem Alteren 1486 wurde der Dohrener Turm mit seiner Besatzung verbrannt siehe dazu Siebenmannerstein Die Stadt wurde jedoch nicht erobert Nach dem Mittelalter verloren die Landwehren allmahlich an Bedeutung Aus ihren Wachturmen wurden Forstereien um den Holzdiebstahl in der Eilenriede einzudammen Bei der Ausdehnung der Stadt Hannover in das Umland wurden durch die Bautatigkeit die Walle abgetragen Gut erhaltene Wall und Grabenabschnitte liegen in den Bereichen des Pferdeturms des Dohrener Turms und am Inselgraben hinter dem Zoo Literatur BearbeitenArnold Noldeke Befestigung in ders Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Heft 19 des Gesamtwerkes Teil 1 Regierungsbezirk Hannover Heft 2 in zwei Teilen Stadt Hannover Teil 1 Denkmaler des Alten Stadtgebietes Hannover Eingemeindungsstand bis 1 Januar 1870 Hannover Selbstverlag der Provinzialverwaltung Theodor Schulzes Buchhandlung 1932 S 63 67 Neudruck Osnabruck Wenner 1979 ISBN 3 87898 151 1 Prospekt Hannovers Landwehr Hannover 1984 Hrsg Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Hans Wilhelm Heine Die mittelalterliche Landwehr von Hannover In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 49 Teil II Exkursionen Mainz 1981Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hannoversche Landwehr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landwehr im Denkmalatlas Niedersachsen Luneburger Landwehr im Denkmalatlas Niedersachsen Fotos und Text beim Landesverein fur Urgeschichte Interaktiver Rundgang Landwehr Hannover mit StadttafelnEinzelnachweise Bearbeiten Hannover Lexikon Bischofshol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hannoversche Landwehr amp oldid 225340453