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Andoya ist die nordlichste Insel Vesteralens im norwegischen Fylke Nordland und ein Teil der Kommune Andoy Die Insel ist die zehntgrosste des Landes auf ihr erstreckt sich das landesweit grosste zusammenhangende Moorgebiet 263 km Der Reichtum an Moltebeeren ist sprichwortlich fur die Insel AndoyaAndoya Blick uber das Roksdal nach Nordmela Andoya Blick uber das Roksdal nach NordmelaGewasser Europaisches NordmeerInselgruppe VesteralenGeographische Lage 69 6 N 15 43 O 69 1 15 716666666667 705 Koordinaten 69 6 N 15 43 OAndoya Norwegen Lange 70 kmBreite 7 kmFlache 489 km Hochste Erhebung Kvasstinden705 moh Einwohner 3600 7 4 Einw km Hauptort AndenesKarte von Andoya Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geologie 3 Refugialraum wahrend der Letzten Kaltzeit 4 Klima 5 Geschichte 6 Forschungsstationen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp Die Andoybru mit RisoyhamnNeben Fischerei und Tourismus Walbeobachtung ist der Torfabbau ein wichtiger Wirtschaftszweig Torf war einst der einzige Brennstoff auf den kargen Eilanden des Nordens Angebunden an Hinnoya und somit ans Festland ist Andoya uber die Brucke Andoybru auf dem Riksvei 82 Die Brucke uberspannt den Risoysund bei der Ortschaft Risoyhamn im Sudosten dort machen auch Schiffe der Hurtigruten Station An der Nordspitze der Insel befindet sich Andenes das Verwaltungszentrum von Andoy Die Gewasser rund um die Insel werden von zwei Leuchtturmen markiert dem Andenes fyr im Hafen von Andenes im Norden der Insel und dem Anda fyr auf der im Sudwesten vorgelagerten Insel Anden Geologie BearbeitenEine geologische Besonderheit bildet das Steinkohlevorkommen im Fjell Ramsafeltet Ausser auf Svalbard finden sich in Skandinavien sonst keine Lagerstatten Diese Vorkommen stammen aus der Zeit vor 250 bis 90 Millionen Jahren Das Fjell ist auch reich an Fossilienfunden Als besonderes Beispiel dafur gilt der Fund eines 3 m langen Ichthyosauriers aus dem Jura Refugialraum wahrend der Letzten Kaltzeit Bearbeiten nbsp Blick uber Andoya vom Berg Royken ausWahrend der letzten grossen Vereisungsphase etwa vor 22 000 bis vor 17 700 Jahren der Letzten Kaltzeit bezeichnet als Weichsel Kaltzeit war die Inselregion von Andoya als einziges Gebiet Skandinaviens grosstenteils nicht unter Gletschern verborgen 1 So fungierte Andoya als Refugialraum von dem aus nach Zuruckweichen des skandinavischen Gletscherschildes vor etwa 13 500 Jahren Baume wie Fichten Picea und Kiefern Pinus rasch wieder die freigewordenen Regionen besiedeln konnten 2 3 Insbesondere fur die Rekolonisierung Norwegens durch die Gemeine Fichte Picea abies und ihre heutige Biodiversitat spielte der Restbestand auf Andoya eine tragende Rolle 4 Das Uberleben der Nordischen Wuhlmaus auf Andoya wahrend der letzten grossen Vereisungsphase ist anzunehmen aber nicht bewiesen 5 Nicht nur Landlebesewesen diente Andoya als einzigartiges Refugium in Nordeuropa sondern auch marinen wie der Gemeinen Herzmuschel 6 Sogar eine trans arktische und trans atlantische Rekolonisierung wobei Andoya eine Art Bruckenkopf in Europa darstellte wurde im Fall der Makroalge Fucus distichus nachgewiesen 7 Infolge der besonderen Vorgeschichte als Refugialraum ist die Biodiversitat Andoyas bemerkenswert ausgepragt 8 9 Klima BearbeitenAndoya 1961 1990KlimadiagrammJFMAMJJASOND 98 0 5 86 0 5 79 1 4 68 3 2 53 8 3 61 11 6 67 14 9 77 13 8 108 10 5 144 6 2 109 3 2 110 1 4 Temperatur C Niederschlag mm Quelle Norwegian Meteorological InstituteMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Andoya 1961 1990 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Temperatur C 2 1 2 2 1 4 1 1 5 2 8 5 11 0 11 0 7 8 4 2 0 9 1 2 3 6Mittl Tagesmax C 0 3 0 1 0 8 3 3 7 5 11 1 13 5 13 3 10 0 6 2 2 8 1 1 5 9Mittl Tagesmin C 5 1 5 2 4 4 1 8 2 5 6 2 8 7 8 3 5 2 1 7 1 7 4 0 0 9Niederschlag mm 98 86 79 68 53 61 67 77 108 144 109 110 S 1060Regentage d 15 3 13 1 13 5 13 1 10 6 11 8 12 1 12 8 16 6 19 2 17 0 17 4 S 172 5Temperatur 0 3 5 1 0 1 5 2 0 8 4 4 3 3 1 8 7 5 2 5 11 1 6 2 13 5 8 7 13 3 8 3 10 0 5 2 6 2 1 7 2 8 1 7 1 1 4 0Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 98 86 79 68 53 61 67 77 108 144 109 110 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle Norwegian Meteorological InstituteGeschichte BearbeitenAndoya war schon in der skandinavischen Steinzeit bevolkert was Funde von 11 000 Jahre alter Holzkohle bezeugen Die fast allgegenwartigen Felszeichnungen an der Kuste lassen auf vielfaltige menschliche Aktivitaten in der jungeren Bronzezeit schliessen Der Name Andoya stammt aus der Eisenzeit oder aus der Wikingerzeit Fur die Insel ist der Name Omd in den Sagas des Islanders Snorri Sturluson und des Konigs Olav I Tryggvasons uberliefert In der Ortschaft Ase ungefahr 40 km sudlich von Andenes ist eine Ringwallanlage aus der alteren Eisenzeit ausgegraben worden neben Engeloya und Borg ein weiterer Hauptlingssitz Halogalands Forschungsstationen Bearbeiten nbsp Polarlicht im hohen NordenAuf der Oksebasis einer Raketenabschussstation dem so genannten Andoya Rakettskytefelt befinden sich Forschungsstationen die das Polarlicht und die Atmosphare untersuchen und ein Observatorium das die Atmosphare mit einem besonders starken Laserstrahl erforscht Es ist auch geplant von hier aus mit der in Entwicklung befindlichen Tragerrakete Spectrum des bayerischen Raumfahrtunternehmens Isar Aerospace Kleinsatelliten in einen Orbit zu schiessen Am 25 Januar 1995 fuhrte der Start einer Forschungsrakete zu einem Missverstandnis in den russischen Streitkraften welche den Flug dieser Rakete als einen moglicherweise unmittelbar bevorstehenden amerikanischen Nuklearangriff auf ihr Land interpretierten Die Nuklearschlussel aller drei Atomkoffer waren bereits aktiviert als die Rakete nahe Andoya absturzte und die Russen Entwarnung gaben Dies war seit dem Ende des Kalten Krieges bisher der einzige Fall in dem die russischen Atomkoffer aktiviert wurden 10 Den Basen fur Forschung und Militar ist ein Flugplatz angegliedert Die Oksebasis befindet sich 6 km sudwestlich von Andenes der Flugplatz unmittelbar sudlich des Ortes Von dem Hauptort ist die Mitternachtssonne vom 19 Mai bis zum 25 Juli zu beobachten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andoy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andoya im Store norske leksikon Fossilien von Andoya in einer Ausstellung der Uni Oslo Memento vom 11 Juni 2007 im Internet Archive Nordlichterforschung in Andenes Memento vom 23 Mai 2009 im Internet Archive Statistiken der Kommune Andoy Memento vom 19 Marz 2007 im Internet Archive Kommune AndoyEinzelnachweise Bearbeiten Tore O Vorren Karl Dag Vorren Torbjorn Alm Steinar Gulliksen Reidar Lovlie The last deglaciation 20 000 to 11 000 B P on Andoya northern Norway In Boreas 17 Nr 1 1988 S 41 77 doi 10 1111 j 1502 3885 1988 tb00123 x Laura Parducci Tina Jorgensen et al Glacial survival of boreal trees in Northern Scandinavia In Science 335 Nr 6072 2 Marz 2012 S 1083 1086 doi 10 1126 science 1216043 Anne van Woerkom Cryptic Refugia vs Tabula Rasa Boreal Trees in Glacial Fennoscandia Plant Growth during the Weichselian Glaciation and the Early Holocene in Northern Europe Umea Universitet 2016 PDF Per Arild Aarrestad Tor Myking Odd Egil Stabbetorp Mari Mette Tollefsrud Foreign Norway spruce Picea abies provenances in Norway and effects on biodiversity In NINA Report 1075 Norwegian Institute for Nature Research Trondheim Oktober 2014 ISBN 978 82 426 2694 3 PDF Cecilia Brunhoff Nigel G Yoccoz Maarit Jaarola Glacial survival or late glacial colonization Phylogeography of the root vole Microtus oeconomus in north west Norway In Journal of Biogeography 2006 doi 10 1111 j 1365 2699 2006 01573 x Evgeny Genelt Yanovskiy Sophia Nazarova Oleg Tarasov Natalia Mikhailova Petr Strelkov Phylogeography of the temperate marine bivalve Cerastoderma edule Linnaeus 1758 Bivalvia Cardiidae in the Subarctic Unique diversity and strong population structuring at different spatial scales In Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 57 Nr 1 2019 S 67 79 doi 10 1111 jzs 12231 James A Coyer et al Trans Pacific and trans Arctic pathways of the intertidal macroalga Fucus distichus L reveal multiple glacial refugia and colonizations from the North Pacific to the North Atlantic In Journal of Biogeography 38 Nr 4 2011 S 756 771 Michael T Burrows Arctic nearshore biodiversity research The UK and Scottish view In New Census of Marine Life Initiative 2003 S 113 PDF Kjetil Bevanger Biodiversity in Norway In Global Biodiversity Volume 2 Selected Countries in Europe 2018 S 223 Boris Jegorow Hochste Alarmstufe 1995 ware es fast zum Atomkrieg gekommen 28 Oktober 2020 abgerufen am 19 Dezember 2021 deutsch Inseln der Vesteralen Andoya Hinnoya Hadseloya Langoya Austvagoya mit den Inseln in der Oksnes Vestbygd Skogsoya Naeroya Tindsoya DyroyaLofoten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andoya amp oldid 235627918