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Anapait auch Tamanit 3 ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca2Fe2 PO4 2 4 H2O 4 und entwickelt entweder tafelige Kristalle oder kugelige rosettenformige und kornige Aggregate von hell bis dunkelgruner Farbe AnapaitFacher bzw rosettenformiger grunlicher Anapait aus Kertsch Halbinsel Krim UkraineAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Anp 1 Chemische Formel Ca2Fe2 PO4 2 4 H2OMineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII C 19 VII C 19 010 8 CH 10 40 02 01 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol pinakoidal 1Raumgruppe P1Gitterparameter a 6 447 A b 6 816 A c 5 898 Aa 101 64 b 104 24 g 70 76 Bitte Quelle als Einzelnachweis erganzen Formeleinheiten Z 1Bitte Quelle als Einzelnachweis erganzen Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5Dichte g cm3 2 8 bis 2 81Spaltbarkeit vollkommenBruch Tenazitat unebenFarbe grun grunlichweissStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 602nb 1 613ng 1 649 2 Doppelbrechung d 0 047 2 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 52 bis 56 2 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksEtymologie und Geschichte BearbeitenAnapait wurde erstmals 1902 in einer Eisenerzgrube bei Anapa im Suden Russlands gefunden und von A Sachs untersucht Er benannte es nach seinem Fundort Anapait 5 1903 wurde von S P Popoff ein ahnliches Mineral beschrieben dass er Tamanit nannte 6 Es stellte sich jedoch heraus dass es sich bei Anapait und Tamanit um identische Minerale handelt Der zuerst verwendete Name Anapait wurde beibehalten Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Anapait zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen wo er als einziges Mitglied die eigenstandige Gruppe VII C 19 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Anapait ebenfalls in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Phosphate usw ohne zusatzliche Anionen mit H2O ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Grosse der beteiligten Kationen und dem Verhaltnis des Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplexes RO4 zum enthaltenen Kristallwasser so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit grossen und mittelgrossen Kationen RO4 H2O lt 1 1 zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 8 CH 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Anapait in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc ein Hier ist er als einziges Mitglied der unbenannten Gruppe 40 02 01 innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc mit A2 B2 2 XO4 x H2O zu finden 7 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Korniges Anapait Aggregat aus Lerida Katalonien SpanienAnapait ist ein sogenanntes Sekundarmineral Es bildet sich vorwiegend in der Oxidationszone oolithischer Eisenerze zusammen mit Siderit und Limonit in den Stammen fossiler Baume oder in lakustrischen Sedimenten Es sind bislang Stand Dezember 2010 22 Fundorte bekannt Zu diesen zahlen neben der Typlokalitat Anapa in Russland unter anderem Messel Ehrenfriedersdorf und Sondheim in Deutschland San Giovanni Valdarno und Cavriglia in Italien der Malawisee Cromwell in Neuseeland Lleida in Spanien Halbinsel Krim in der Ukraine sowie Corcoran Lyon County und Groton New Hampshire in den USA 2 Kristallstruktur BearbeitenAnapait kristallisiert in einer trikinen Kristallstruktur mit der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterkonstanten a 6 447 Angstrom b 6 816 A c 5 898 A a 101 64 b 104 24 und g 70 76 sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle Siehe auch BearbeitenListe der MineraleEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Anapaite bei mindat org engl Paul Ramdohr Hugo Strunz Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 645 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis 4 Auflage Christian Weise Verlag Munchen 2002 ISBN 3 921656 17 6 A Sachs Der Anapait ein neues Kalkeisenphosphat von Anapa am Schwarzen Meere In Zeitschrift fur Angewandte Chemie 15 1902 S 111 doi 10 1002 ange 19020150503 S P Popoff In Zeitschrift fur Kristallographie Mineralogie und Petrographie 1903 37 S 267 Webmineral New Dana Classification of hydrated Phosphates etc Literatur BearbeitenAnapait in Anthony et al Handbook of Mineralogy 1990 1 101 pdf Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anapait Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Anapaite Wiki Anapait bei mindat org engl Webmineral Anapaite engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anapait amp oldid 237116920