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Das Amt Wanfried war eine territoriale Verwaltungseinheit der Landgrafschaft Hessen und ab 1567 der Landgrafschaft Hessen Kassel Von 1627 bis 1667 gehorte es zur landgraflichen Nebenlinie von Hessen Rotenburg der sogenannten Rotenburger Quart Danach gehorte es zur Nebenlinie von Hessen Wanfried und nach deren Aussterben ab 1755 wieder zu Hessen Rotenburg Die Landeshoheit uber das Amt hatte dabei stets die Landgrafschaft Hessen Kassel Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Kurfurstentums Hessen im Jahr 1821 und seiner damit verbundenen Auflosung bildete es als Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Zugehorige Orte 3 Geschichte 4 WeblinksGeographische Lage Bearbeiten nbsp Das Amt Wanfried um 1793Das Gebiet des Amts Wanfried lag am Rand des nordhessischen Berglands zwischen Schlierbachswald und Wanfrieder Werrahohen Es bestand aus zwei Teilen Der Hauptteil mit Wanfried befand sich im Tal der Werra und lag bis auf Volkershausen an deren rechten Ufer Der sudliche Teil des Amts mit Weissenborn und Rambach lag im Schlierbachswald und war durch einen kleinen Teil des Amts Eschwege von Wanfried getrennt Das Amt befand sich am ostlichen Rand der Landgrafschaft Hessen und war nur im Westen mit dieser verbunden Sein Territorium umschloss zum grossten Teil den zur Ganerbschaft Treffurt gehorigen Ort Grossburschla Das Amtsgebiet liegt heute im Nordosten des Landes Hessen und gehort zu den Orten Wanfried und Weissenborn Hessen im Werra Meissner Kreis Der eichsfeldische Ort Doringsdorf im Norden des Amts gehort heute zum Landkreis Eichsfeld in Thuringen Das Gebiet des Amts grenzte im Westen an das Amt Eschwege im Norden an das Amt Bischofstein zum kurmainzischen Eichsfeld gehorig im Osten an die Ganerbschaft Treffurt Kondominium der Landgrafschaft Hessen Kurmainz und des Kurfurstentums Sachsen im Sudosten das Amt Creuzburg Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach im Suden an das Amt Bischhausen Zugehorige Orte BearbeitenStadt Wanfried Schloss Wanfried Altenburschla Heldra Helderbach Wustung am Heldrabach mit Feldmuhle Rambach Weissenborn Volkershausen mit dem Gut Marienhof vor 1585 Doringsdorf bis 1583 Geschichte BearbeitenLandgraf Heinrich I von Hessen kaufte im Jahr 1306 vom thuringischen Landgrafen die Orte Wanfried und Frieda und einige eichsfeldische Dorfer Nach kriegerischen Auseinandersetzungen mit den benachbarten Herren von Treffurt um den Besitz Wanfrieds suchte der siegreiche hessische Landgraf Heinrich II nach 1336 die neuen isolierten Besitzungen durch eine Landbrucke an sein Territorium zu binden Zu diesem Zweck erwarb er 1365 von den Herren zu Volkershausen deren Gericht mit den Dorfern Altenburschla Heldra Helderbach Rambach und Weissenborn Zum Bezirk der Zent Wanfried gehorten seitdem ausser Wanfried selbst die sechs Dorfer des Gerichts Volkershausen und der eichsfeldische Ort Doringsdorf Bevor Wanfried endgultig an die hessischen Landgrafen uberging kam es im Verlauf des Sternerkrieges zu Ende des 14 Jahrhunderts noch einmal zu erneuten Konflikten mit dem benachbarten Thuringen Nach der Erbteilung der Landgrafschaft Hessen gehorte die Zent Wanfried seit 1567 zur Landgrafschaft Hessen Kassel Das 1585 genannte Amt Wanfried umfasste dieselben Dorfer wie die Zent allerdings fehlten Volkershausen und Doringsdorf Volkershausen am linken Werraufer gehorte seitdem zum benachbarten hessischen Amt Eschwege Doringsdorf vertauschten die Landgrafen von Hessen im Jahre 1583 an den Mainzer Erzbischof und Kurfursten Wolfgang von Dalberg Das Dorf wurde dem Amt Bischofstein im mainzischen Eichsfeld zugeordnet Ab 1627 gehorten das 1608 durch Landgraf Moritz von Hessen Kassel mit Stadtrecht versehene Wanfried und das Amt Wanfried zum Herrschaftsbereich der teilsouveranen Landgrafschaft Hessen Rotenburg Rotenburger Quart und ab 1667 zur Landgrafschaft Hessen Wanfried welche sich in diesem Jahr von Hessen Rotenburg abspaltete Hessen Kassel behielt jedoch in beiden Furstentumern die Landeshoheit Nach dem Erloschen der Linie Hessen Wanfried fiel das Amtsgebiet im Jahr 1755 an Hessen Rotenburg zuruck Wahrend der franzosischen Besetzung gehorte das Amtsgebiet von 1807 bis 1813 zum napoleonischen Konigreich Westphalen und war dreigeteilt Die rechts der Werra gelegenen Orte wurden dem Distrikt Heiligenstadt im Departement des Harzes zugeteilt und den Kantonen Wanfried Wanfried und Altenburschla und Treffurt Heldra und Wustung Helderbach zugeordnet Die links der Werra gelegenen Orte Weissenborn und Rambach kamen zum Kanton Aue im Distrikt Eschwege des Departements der Werra Nach der Auflosung des Konigreichs Westphalen im Jahr 1813 wurde die Landgrafschaft Hessen Kassel nun als Kurfurstentum Hessen bezeichnet mit seiner vormaligen Verwaltungsstruktur wiederhergestellt Das kurhessische Amt Wanfried innerhalb der Landgrafschaft Hessen Rotenburg bestand noch bis 1821 und wurde dann im Zuge der kurhessischen Verwaltungsreform dem Landkreis Eschwege zugeordnet Weblinks Bearbeiten Wanfried Werra Meissner Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Wanfried amp oldid 215903546