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Das Amt Schildesche war ein Amt im Kreis Bielefeld im Regierungsbezirk Minden der preussischen Provinz Westfalen Es bestand von 1843 bis 1930 Seine Gemeinden gehoren heute zu den Bielefelder Stadtbezirken Schildesche Heepen und Jollenbeck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Kirchliche Zugehorigkeit 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis 1806 existierte im Gebiet um Schildesche die Vogtei Schildesche im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg die seit dem 17 Jahrhundert zu Preussen gehorte Als grosse und bedeutende Vogtei besass die Vogtei Schildesche einen Amtmann an ihrer Spitze und wurde daher in zeitgenossischen Darstellungen auch als Amtsvogtei oder Amtsdistrikt bezeichnet 1 In der napoleonischen Zeit wurde aus der Vogtei bzw dem Amt Schildesche der Kanton Schildesche im Distrikt Bielefeld des Konigreichs Westphalen Im Kanton Schildesche wurden 1808 zwei Munizipalitaten eingerichtet Die Erste Munizipalitat umfasste das Dorf das Stift und die Bauerschaft Schildesche sowie Brake und Theesen Die Zweite Munizipalitat umfasste Gellershagen Vilsendorf Diebrock Laar Stedefreund und Eickum 2 1811 kam es zu umfangreichen Anderungen der Verwaltungsgliederung im Raum Bielefeld da das Gebiet nordlich des Johannisbachs vom Konigreich Westphalen nach Frankreich umgegliedert wurde Im nun verkleinerten Distrikt Bielefeld wurde wieder ein Kanton Schildesche nun aber mit vollkommen neuen Grenzen gebildet Zum Kanton gehorten nunmehr alle sudlich des Johannisbachs gelegenen Teile von Dorf Stift und Bauerschaft Schildesche sowie Milse Gellershagen Babenhausen Grossdornberg Kirchdornberg Niederdornberg Isingdorf und das Gut Urentrup 3 Nach dem Ende der Franzosenzeit fiel das Ravensberger Land 1813 wieder an Preussen Im Rahmen einer grossen Verwaltungsreform wurde Preussen in neu eingerichtete Provinzen Regierungsbezirke und Kreise gegliedert 1816 wurde im Regierungsbezirk Minden der Provinz Westfalen der Kreis Bielefeld gebildet Von den Orten der alten Vogtei Schildesche kamen Diebrock Laar Stedefreund und Eickum nun zum ebenfalls neu gebildeten Kreis Herford Im Raum Schildesche bestand als Nachfolger der Vogtei bzw des Kantons ein Verwaltungsbezirk fort der nun als Burgermeisterei Schildesche oder auch als Gemeinde Schildesche bezeichnet wurde 4 5 6 Mit der Einfuhrung der Westfalischen Landgemeindeordnung wurde schliesslich aus der Burgermeisterei Schildesche im Dezember 1843 das Amt Schildesche 7 Zum 23 Juli 1843 wurden auch die einzelnen Dorfer und Bauerschaften durchgangig als eigenstandige Gemeinden konstituiert Das Amt Schildesche bestand seitdem aus den folgenden sieben Gemeinden 8 Brake Gellershagen Milse Schildesche Dorf Amtssitz Schildesche Bauerschaft auch Altenschildesche genannt Theesen Vilsendorf1893 wurde Milse in das benachbarte Amt Heepen umgegliedert 9 Bis 1922 wurde das benachbarte Amt Jollenbeck vom Amtmann des Amtes Schildesche mitverwaltet 10 1930 kam es zu einer umfangreichen kommunalen Neuordnung 11 Das Dorf Schildesche wurde bis auf einige Parzellen die an Vilsendorf fielen nach Bielefeld eingemeindet Von der Bauerschaft Schildesche wurde das Sudbrackgebiet nach Bielefeld eingemeindet Der Rest der Bauerschaft fiel an Vilsendorf und Brake Gellershagen wurde bis auf einen Gebietsteil der an Babenhausen fiel nach Bielefeld eingemeindet Theesen und Vilsendorf wurden ins Amt Jollenbeck umgegliedert Brake wurde ins Amt Heepen umgegliedert Das Amt Schildesche wurde aufgelost Sein Rechtsnachfolger wurde die vergrosserte Stadt Bielefeld Heute bildet das Kerngebiet des ehemaligen Amtes Schildesche zusammen mit Gellershagen in Bielefeld den Stadtbezirk Schildesche Theesen und Vilsendorf gehoren zum Stadtbezirk Jollenbeck wahrend Brake und Milse zum Stadtbezirk Heepen gehoren Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1810 5 191 12 1811 6 682 13 1843 8 035 14 1864 8 022 15 1910 18 913 16 Kirchliche Zugehorigkeit BearbeitenDas Amt Schildesche war bis auf Milse das zum Kirchspiel Heepen gehorte weitgehend deckungsgleich mit dem Kirchspiel Schildesche 14 Die Schildescher Stiftskirche war die Pfarrkirche des Kirchspiels Weblinks BearbeitenMesstischblatt Bielefeld 1 25000 In GeoGREIF Historische Kartenwerke Reichsamt fur Landesaufnahme 1926 abgerufen am 24 April 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Peter Florenz Weddigen Topographie der Amtsdistrikte Schildesche und Werther In Westphalisches Magazin zur Geographie Historie und Statistik 1788 S 236 f Digitalisat online abgerufen am 22 April 2010 Eintheilung derjenigen Cantons des Districtes Bielefeld im Weser Departement enthalt in welchen zwei Municipalitaten seyn sollen 18 Mai 1808 S 140 f Digitalisat online abgerufen am 23 April 2010 Territorial Eintheilung des Districts Bielefeld In Gesetz Bulletin des Konigreichs Westphalen Band 2 20 November 1812 S 423 ff Digitalisat online abgerufen am 13 April 2010 Alfred Bruns Hrsg Westfalenlexikon 1832 1835 Nachdrucke zur westfalischen Archivpflege Westfalisches Landesamt fur Archivpflege Munster 1978 Karte von Bielefeld mit angrenzenden Gemeinden Nicht mehr online verfugbar In Online Kartendienst der Stadt Bielefeld 1827 archiviert vom Original am 7 April 2010 abgerufen am 14 April 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bielefeld01 de Informationen zur Historischen Karte von 1827 Absatz Verwaltungseinteilung Vermessungs und Katasteramt der Stadt Bielefeld 2005 abgerufen am 14 April 2010 Verordnung Nr 22 In Amtsblatt der Regierung Minden 3 Januar 1844 S 360 Digitalisat online abgerufen am 22 April 2010 Amtsblatt der Regierung Minden 1845 S 348 Digitalisat online abgerufen am 2 Februar 2013 Landkreis Bielefeld Hrsg 150 Jahre Landkreis Bielefeld 1966 S 9 Rolf Jehke Territoriale Veranderungen in Deutschland Abgerufen am 22 April 2010 Gesetz uber die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld PDF 7 kB Nicht mehr online verfugbar In Gesetz Sammlung fur die Koniglichen Preussischen Staaten 11 Juni 1930 S 1 archiviert vom Original am 18 Juli 2011 abgerufen am 14 April 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bielefeld de Friedrich Justin Bertuch Allgemeine geographische Ephemeriden Band 36 1811 S 32 Digitalisat online abgerufen am 20 April 2010 Westfalen unter Hieronymus Napoleon 1812 S 47 Digitalisat online abgerufen am 20 April 2010 a b Seemann Geographisch statistisch topographische Ubersicht des Regierungsbezirks Minden PDF 802 kB 1845 S 52 57 abgerufen am 23 April 2010 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Minden 1866 S 12 Digitalisat online abgerufen am 22 April 2010 Uli Schubert Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910 Abgerufen am 22 Mai 2009 Ehemalige Amter im Landkreis Bielefeld Amt Brackwede Amt Dornberg Amt Gadderbaum Amt Heepen Amt Isselhorst Amt Jollenbeck Amt Schildesche 52 049983 8 549981 Koordinaten 52 3 N 8 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Schildesche amp oldid 231465216