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Amandus von Worms im 6 oder 7 Jahrhundert im 7 Jahrhundert war Bischof von Worms Er gilt als Heiliger und Patron des Bistums und der Stadt Worms sein Gedenktag ist der 26 Oktober Konig Dagobert I kniet vor St Amandus von Worms Barockgemalde Studie von Johann Georg BergmullerAuffindung des Grabes von St Amandus unter dem Salzburger Erzbischof Arn Barockgemalde Stiftskirche St Peter Salzburg Der Hl Amandus von Worms im Ortswappen von Ottersheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Kult 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Kult BearbeitenDie Quellen uber Amandus sind ausserst sparlich Herkunft und Lebensdaten sind unklar die Tradition uberliefert eine heiligmassige Lebensfuhrung Er wird in einer verfalschten jedoch vom Inhalt her als weitgehend historisch zutreffend angesehenen Urkunde des 10 Jahrhunderts erwahnt Sie nennt den Bischof um 628 als Empfanger des von Konig Dagobert I dem Bistum Worms geschenkten Ortes Ladenburg 1 wobei sich die Urkunde auch auf Dagobert III beziehen kann der von 711 bis 715 regierte 2 Der ubernachste Nachfolger von Bischof Amandus in Worms St Rupert soll seinen Vorganger sehr verehrt und um 700 den Grossteil von dessen Reliquien nach Salzburg uberfuhrt haben wo er auch den Kult des Wormser Bischofs begrundete 3 Die Gebeine befinden sich hier noch heute in der Stiftskirche St Peter unter dem Amandusaltar 4 der auf Rupert zuruckgehende originale Beisetzungs und Verehrungsort wurde auf dem nahen Petersfriedhof unter der jetzigen Margarethenkapelle ursprunglich Amanduskapelle lokalisiert 5 Ruperts Salzburger Nachfolger Erzbischof Arn liess diese Grabstatte um 800 erneuern Nachgewiesenermassen fand er bereits Gebeine und Verehrung des Amandus hier vor und uberfuhrte sie nicht erst dorthin wie ofter behauptet Der Gelehrte Alkuin berichtet 803 daruber dass Arn die Salzburger Kirche des Hl Amandus die lange in Trummern gelegen habe von neuem errichtete und weihte 6 Da Erzbischof Arn zuvor Abt im von Amand von Maastricht gegrundeten Kloster Elno war brachte er wohl auch dessen Verehrung nach Salzburg mit die sich mit dem Kult des gleichnamigen Wormser Bischofs vermengte und diesen zum Teil uberlagerte 7 Verschiedene Historiker vertreten sogar die Meinung dass beide etwa zur gleichen Zeit und im Zusammenhang mit Konig Dagobert I auftretende Heilige identisch seien zumal uber das konkrete Wirken von Amandus in Worms keine historischen Quellen existieren Zur Geschichte der Amandusverehrung und der Reliquienubertragung von Worms nach Salzburg hat der dortige Stiftshistoriker Amandus Pachler 1661 eine umfangreiche Abhandlung publiziert Sie tragt den Titel Historia de Corpore S Amandi huius nominis primi in ordine vero secundi episcopi Wormatiensis a S Ruperto Wormatia Salisburgum translato 8 Im Stift St Peter Salzburg wird noch der holzerne Amandusschrein aus dem 13 Jahrhundert aufbewahrt in dem fruher die Gebeine deponiert waren 9 Das Kalendarium von Kloster Amorbach aus dem fruhen 11 Jahrhundert fuhrt Amandus als Heiligen was bereits einen damaligen Verehrungskult belegt 10 Um 1200 ist er auch im Rituale des Klosters Biburg enthalten Amandus wurde im untergegangenen Bistum Worms als Diozesanpatron verehrt ebenso galt er als Patron der Stadt Worms 11 1007 wurde bei der Liebfrauenkirche ein ihm geweihtes Gotteshaus erstmals erwahnt 12 dessen letzte Reste 1956 abgetragen wurden 13 Derzeit existiert in Worms Neuhausen eine moderne Kirche die sein Patronzinium fuhrt 14 Im nahen Ottersheim heute Bistum Speyer ist St Amandus von Worms seit dem Mittelalter als Pfarrpatron nachgewiesen 15 Beim Neubau der jetzigen Kirche wollte sie der Erbauer Pfarrer Joseph Schermer 1893 dem Heiligsten Herzen Jesu weihen lassen was Bischof Joseph Georg von Ehrler unter Verweis auf das seltene historische Patrozinium ablehnte und dieses beibehielt 16 Johann Goswin Widder belegt 1787 dass das damalige Gerichtssiegel von Ottersheim und Immesheim den Hl Bischof Amandus mit entsprechender Umschrift als Ortspatron zeigte 17 weshalb er auch heute das Gemeindewappen von Ottersheim ziert Der belgische Jesuit und Bollandist Daniel Papebroch 1628 1714 konstatiert 1660 in seinen Reiseaufzeichnungen es hatten sich damals Amandusreliquien auf dem Hauptaltar des Wormser Domes befunden und schreibt dazu Uber dem Hauptaltar waren vier Behaltnisse angebracht von denen das eine die Gebeine des Heiligen Amandus enthielt das andere die des Heiligen Burchard die beiden ubrigen waren angefullt mit Erde vom Grab des Heiligen Amandus 18 Die Spur der Wormser Reliquien verliert sich nach dem Dombrand von 1689 im Pfalzischen Erbfolgekrieg Die beschriebene Erde aus dem Grab durfte bei einer Erhebung der Gebeine geborgen worden sein moglicherweise unter St Rupert als dieser den Grossteil der Reliquien mit nach Salzburg nahm In Worms ist die Amandusgasse nach dem Heiligen benannt in diesem Bereich lag auch die alte Kirche mit seinem Patrozinium Uberdies gibt es im Ortsteil Weinsheim die nach Bischof Amandus benannte Seniorenresidenz Amandusstift 19 Literatur BearbeitenJohannes Hoops Heinrich Beck Reallexikon der germanischen Altertumskunde Band 33 S 246 Verlag Walter de Gruyter 2006 ISBN 3 11 018388 9 Digitalscan Walter von Arx Das Klosterrituale von Biburg Band 14 von Spicilegium Friburgense Texte zur Geschichte des kirchlichen Lebens Universitatsverlag Freiburg Schweiz 1970 S 42 Digitalscan Joseph Pletz Neue theologische Zeitschrift 2 Jahrgang 1 Band S 281 u 282 Wien 1829 Digitalscan Weblinks BearbeitenAmandus von Worms im Okumenischen Heiligenlexikon Amandus von Worms im Webportal des Bistums Mainz Webseite des Cleveland Museums of Art zu einem Textilfragment des 11 Jahrhunderts aus dem Grabaltar des Hl Amandus in Salzburg Webseite mit Fotos zweier Amandusreliquiare Stiftskirche St Peter Salzburg Webseite mit vergrosserbarem Foto des Amandusschreins Salzburg um 1200Einzelnachweise Bearbeiten Hansjorg Probst Mannheim vor der Stadtgrundung Bande 1 2 S 47 Mannheim Reiss Engelhorn Museen 2006 ISBN 3 7917 2019 8 Ausschnittscan Gerold Bonnen Worms Stadt und Region im fruhen Mittelalter von 600 1000 In Gerold Bonnen Hrsg Geschichte der Stadt Worms Konrad Theis Stuttgart 2005 ISBN 978 3 8062 1679 0 S 104 Heinrich Buttner Zur fruhmittelalterlichen Reichsgeschichte an Rhein Main und Neckar Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1975 S 210 ISBN 3 534 06083 0 Ausschnittscan Onlineansicht Kirchenfuhrer Stiftskirche St Peter Salzburg S 25 Memento vom 21 Januar 2016 im Internet Archive Webseite zur Margarethenkapelle Memento vom 19 Januar 2016 im Internet Archive Peter Herz Peter Schmid Oliver Stoll Kontinuitaten und Diskontinuitaten von der Keltenzeit bis zu den Bajuwaren Frank amp Timme 2010 S 44 ISBN 3 86596 274 2 Digitalscan Michael Filz Historisch kritische Abhandlung uber das wahre Zeitalter der apostolischen Wirksamkeit des heiligen Rupert in Bayern und der Grundung seines bischoflichen Kirche zu Salzburg 2 Ausgabe Salzburg 1848 S 136 138 Digitalscan Digitalansicht von Amandus Pachlers 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Beschreibung der kurfurstlichen Pfalz am Rheine Band 3 S 239 Frankfurt 1787 Digitalscan Udo Kindermann Kunstdenkmaler zwischen Antwerpen und Trient Beschreibungen und Bewertungen des Jesuiten Daniel Papebroch aus dem Jahre 1660 Erstedition Ubersetzung und Kommentar Bohlau Verlag Koln 2002 ISBN 3 412 16701 0 S 92 u 93 Digitalscan Webseite zur Seniorenresidenz Amandusstift Normdaten Person GND 115794735 lobid OGND AKS VIAF 3208495 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Amandus von WormsALTERNATIVNAMEN Amandus von SalzburgKURZBESCHREIBUNG Wormser Bischof verehrt als Heiliger Bistums und Stadtpatron von WormsGEBURTSDATUM 6 Jahrhundert oder 7 JahrhundertSTERBEDATUM 7 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amandus von Worms amp oldid 236034232