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Der Altstadtfriedhof Aschaffenburg ist eine von neun Begrabnisstatten in der unterfrankischen Stadt Aschaffenburg und gleichzeitig deren Hauptfriedhof Der Altstadtfriedhof ist der alteste und grosste Friedhof der Stadt auch heute noch finden hier regelmassig Beerdigungen statt Trauerhalle auf dem FriedhofEingangsbereichGrabmal von Philipp DessauerJugendstilgrabmal der Studentenverbindung Corps Hubertia Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Grabstatten bekannter Personlichkeiten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Friedhof befindet sich zentral in der Innenstadt von Aschaffenburg innerhalb des Stadtrings am Guterberg An den Altstadtfriedhof grenzt zudem der Judische Friedhof von Aschaffenburg an Der Friedhof besitzt eine Gesamtgrosse von ca 36 000 m und beheimatet die Graber von etwa 5 000 Verstorbenen Geschichte BearbeitenAuf Anordnung des in Aschaffenburg residierenden Furstprimas Karl Theodor von Dalberg sollten um 1800 die Kirchhofe an der Muttergottespfarrkirche und St Agatha geschlossen werden der Kirchhof am Stift war bereits 1723 aufgehoben worden Man hatte bereits 4 000 Gulden in das Seegarten Projekt zwischen dem Weg nach Schweinheim bis in Hohe der heutigen Pestalozzistrasse und dem Schreibersgraben der heutigen Brentanostrasse investiert musste das Projekt aber aufgeben da dort das Grundwasser bereits in 1 2 m Tiefe anstand So erwarb die Stadt Aschaffenburg in einem Grundstuckstausch das Merkel sche Gartengrundstuck auf dem Guterberg Am 18 Juli 1809 weihte Weihbischof Joseph Hieronymus Karl Kolborn mit grosser Feierlichkeit aller Pfarreyen 1 die neue Begrabnisstatte in Aschaffenburg Bereits am Nachmittag des gleichen Tages wurde der Student Johann Philipp Will ein Sohn des damaligen Departmentsprafekten Carl Joseph Wilhelm von Will im neuen Friedhof beigesetzt Der Prafekt war massgeblich an der Planung und dem Bau des Friedhofs beteiligt gewesen Das Grab befand sich gegenuber der 1817 errichteten Elterngrabstatte 2 die heute noch besteht das Grab des Sohnes wurde durch Kriegseinwirkung 1945 zerstort Auch Weihbischof Kolborn 1816 Mitglieder der Dalberg Familie sowie weitere bedeutende Personlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestatte Der Friedhof wurde bereits vor 1845 in einem ersten Abschnitt nach Nordosten und in der Zeit nach 1878 in weiteren Abschnitten erweitert Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der Friedhof mehrfach von alliierten Bomben getroffen Das Leichenhaus errichtet 1913 wurde schwer beschadigt und erhielt bis 1991 seine ursprungliche Gestalt zuruck Die im Krieg zum Einschmelzen bestimmte Glocke wurde zwar wiedergefunden doch lautet heute bei Bestattungen eine gespendete neue Glocke 3 Im Jahre 1948 beschloss die Stadt Aschaffenburg mit Errichtung des Waldfriedhofs im Stadtteil Leider den Altstadtfriedhof zu schliessen Reihen und Kindergraber wurden nicht mehr vergeben 250 Graber wurden eingeebnet fur Familiengraber sog Ewigkeitsgraber gab es eine Schonfrist Dieser Beschluss wurde teilweise wieder aufgehoben es blieb aber bei einer endgultigen Schliessung bis zum Jahr 2000 Die Auflassung wurde noch 1973 bestatigt 4 im April 1984 5 hob der Stadtrat sein Votum auf Die Begrundung fuhrte die wachsende Bedeutung von Stadtteilfriedhofen gegenuber zentralen Begrabnisstatten ins Feld aber auch den Schutz als Kulturdenkmal Es sei richtig das Gewicht der Stadtteile zu starken und der Vermassung und wachsenden Anonymitat entgegenzuwirken Zudem gebiete die Rucksicht auf den Denkmalcharakter und die historische Bedeutung den Erhalt 6 Grabstatten bekannter Personlichkeiten BearbeitenAuf dem Altstadtfriedhof sind folgende bekannte Personlichkeiten bestattet Stephan Behlen 1784 1847 deutscher Forstpraktiker und Forstwissenschaftler Christian Brentano 1784 1851 Theologe Schriftsteller und Publizist Clemens Brentano 1778 1842 Schriftsteller Franz Brentano 1838 1917 Philosoph und Psychologie Lujo Brentano 1844 1931 Nationalokonom Maria Ludovica Katharina Brentano von La Roche Freifrau des Bordes 1787 1854 Schwester von Christian und Clemens Elisabeth Dering 1921 1997 Malerin Alois Dessauer 1763 1850 Bankier Friedrich Dessauer 1881 1963 Physiker und Reichstagsabgeordneter Philipp Dessauer 1837 1900 Unternehmer Hugo Dingler 1881 1954 Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Hermann von Furst 1837 1917 Forstwissenschaftler und Hochschullehrer Hugo Guldner 1866 1926 Ingenieur Wilhelm Heinse 1746 1803 Schriftsteller Adalbert Hock 1866 1949 Maler Sascha Juritz 1939 2003 Zeichner Maler Grafiker Bildhauer Steindrucker und Verleger Hugo Karpf 1895 1994 Politiker und Gewerkschafter Joseph Hieronymus Karl Kolborn 1744 1816 Staatsmann und Weihbischof des Bistums Mainz Wilhelm Matt 1872 1936 Geheimer Rat Oberburgermeister von Aschaffenburg von 1904 bis 1933 Siegfried Rischar 1924 2009 Maler und Grafiker Marielies Schleicher 1901 1996 Politikerin Jean Stock 1893 1965 Politiker Gustav Trockenbrodt 1869 1904 Schriftsteller Jean Vauchel 1782 1856 Geigenbauer Adalbert von Herrlein 1798 1870 Burgermeister von Aschaffenburg von 1835 bis 1864 Friedrich von Medicus 1847 1904 Burgermeister von Aschaffenburg von 1877 bis 1904 Carl Constantin Victor von Mergenbaum 1778 1845 MazenAuf dem Friedhof befinden sich zahlreiche Grabdenkmaler und Gruftkapellen vom Klassizismus bis zum spaten Jugendstil Grabmal des Corps Hubertia und Historismus sowie Soldatengraber aus Kriegen des 19 Jahrhunderts und ein Ehrenfriedhof mit Grabern von Gefallenen der beiden Weltkriege die in den Kampfen um Aschaffenburg ihr Leben liessen Das zentrale Ehrenmal mit einer Figur des auferstandenen Christus schuf 1923 24 der Wurzburger Bildhauermeister Ludwig Sonnleitner 1878 1947 Siehe auch BearbeitenListe von Begrabnisstatten bekannter PersonlichkeitenLiteratur BearbeitenMonika Spatz Steine erzahlen Geschichte Ein Rundgang uber den Altstadtfriedhof in Aschaffenburg Verlag RegioKom Aschaffenburg 2009 ISBN 978 3 9810660 7 4 Peter Korner Damit die Toden die Lebenden nicht toden Materialien zu 200 Jahren Altstadtfriedhof Aschaffenburg 1809 bis 2009 Geschichts und Kunstverein eV Aschaffenburg 2009 ISBN 978 3 87965 112 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altstadtfriedhof Aschaffenburg Sammlung von Bildern Der Altstadtfriedhof Aschaffenburg Der Friedhof auf der Seite der Stadt Aschaffenburg49 971146 9 146192 Koordinaten 49 58 16 1 N 9 8 46 3 OEinzelnachweise Bearbeiten Franz Haus Chronik von der Stadt Aschaffenburg Handschriftliches Exemplar Aschaffenburg 1818 StAA Der Prafekt des Furstentums Aschaffenburg Ritter des Civil Verdienstordens der Krone Bayern Carl Joseph Wilhelm von Will weihet dieses Denkmal seiner viel geliebten Gattin Anna Margaretha Francisca geborene Theodori und mit derselben glucklich und vergnugt erlebten 32 jahrigen Ehe geboren am 19 September 1761 gestorben am 7 April 1817 Sie ruhe in Frieden mit dem gegenuber liegenden Sohne Johann Philipp geboren 1790 gestorben den 8 Juli 1809 der zuerst auf diesem Kirchhof begraben wurde Main Echo vom 26 27 September 2009 S 19 Main Echo vom 8 Juni 1973 Main Echo vom 3 April 1984 Peter Korner Damit die Toden die Lebenden nicht toden Main Echo vom 14 15 Juli 1982 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altstadtfriedhof Aschaffenburg amp oldid 234653182