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Carl Julius Gustav Hugo Guldner 18 Juli 1866 in Herdecke 12 Marz 1926 in Frankfurt am Main war ein deutscher Ingenieur Erfinder und Motorenbauer dessen Name heute vor allem mit Pionierleistungen im Dieselmotorenbau und mit dem Markennamen der Guldner Ackerschlepper verbunden ist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHugo Guldner wuchs als Sohn des Fabrikarbeiters und Bahnwarters Gustav Guldner und dessen Frau Ida geb Erdmann in der westfalischen Kleinstadt Herdecke auf und wurde dort am 23 September 1866 auf den Namen Carl Julius Gustav Hugo getauft Sein Vater verstarb bereits 1869 bei einem Eisenbahnunfall Hugo besuchte die Konigliche Gewerbeschule in der Nachbarstadt Hagen die in die heutige Fachhochschule Sudwestfalen aufgegangen ist Als Ingenieur beschaftigte er sich vor allem mit Verbrennungsmotoren und ihrer Weiterentwicklung Anschliessend ubersiedelte Guldner nach Magdeburg grundete dort eine eigene Fabrikation baute verschiedene Verbrennungsmotoren und meldete insgesamt zwolf Gebrauchsmuster und Patente an das bekannteste trug den Titel Zweitakt Gasluft Motor mit Verbrennung des Zundgemisches in besonderem Raume und Einfuhrung der heissen Gase in den luftgefullten Arbeits Zylinder Im Jahr 1891 heiratete er in Witten Adele Benecken 1873 1927 die Tochter des Kaufmanns Karl Benecken und dessen Ehefrau Karoline geb Kautworm Nach mehreren wirtschaftlich wenig erfolgreichen Produktionen wechselte er 1899 fur fast drei Jahre als Oberingenieur und Chefkonstrukteur zu Rudolf Diesel an die Maschinenbaufabrik Augsburg aus der die heutige MAN AG hervorging Dort konstruierte er unter anderem einen Viertaktmotor 1903 veroffentlichte Guldner sein umfangreiches Praxishandbuch zum Motorenbau Im Jahr darauf ging Guldner nach Munchen und grundete im Februar 1904 gemeinsam mit Carl von Linde und Georg von Krauss die Guldner Motoren Gesellschaft mbH das Patent fur einen modernen Verbrennungsmotor brachte der Namensgeber Guldner in die neue Firma ein Die Fertigung wurde 1907 hin nach Aschaffenburg in dort neu errichtete Gebaude verlegt nicht zuletzt um den Main als gunstigen Transportweg nutzen zu konnen Hergestellt wurden anfangs Zweizylinder Dieselmaschinen bis zu 300 PS Gleichdruckolmotoren Gaskraftanlagen und teilweise sogar Motorrader Ein Hauptabnehmer fur die Motoren war damals schon die Gesellschaft fur Linde s Eismaschinen die heutige Linde AG die Antriebsaggregate fur ihre Kaltemaschinen benotigte und 1908 erste Anteile an der Guldner Motoren GmbH erwarb Ab 1912 wurden auch Drei und Vierzylindermotoren bis zu 600 PS verkauft Im Ersten Weltkrieg kam die zivile Produktion zum Stillstand und es wurden Kraftwagen und Flugzeugrotoren sowie Grauguss Geschosse Granaten Spreng und Wurfminen sowie Minenwerfer hergestellt Guldner war 1917 Leutnant der Reserve und Lehrer an der Kgl bayr Minenwerfer Schule in Munchen Nach Kriegsende erwarb Guldner die Berliner Moorkultur Kraftpflug GmbH und produzierte vermehrt Kraftpfluge zur Moorkultivierung daneben Motoren fur Binnenschiffe und Kleindieselmotoren Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten erhohte Linde 1925 seine Anteile an der Unternehmung 1926 starb der Geheime Kommerzienrat Dr Ing e h Hugo Guldner nach einer Operation im Alter von 59 Jahren in Frankfurt Beerdigt wurde er auf dem Altstadtfriedhof Aschaffenburg die Grabstatte steht unter Denkmalschutz 1 Seine Frau Adele geb Benecken verstarb im darauf folgenden Jahr in Oberstdorf Die Stadt Aschaffenburg hat beiden eine Strasse gewidmet Guldnerweg Stadtteil Schweinheim Adelenstrasse Obernauer Kolonie 2 Drei Jahre nach Hugo Guldners Tod zum funfundzwanzigjahrigen Bestehen der Firma wurde die GmbH auf Bestreben von Carl von Linde hin vollstandig von Linde ubernommen Die Produktion konzentrierte sich ab den 1930er Jahren zunehmend auf Traktoren und der insbesondere im Bereich der Landwirtschaftsmaschinen erfolgreich eingefuhrte Markenname Guldner wurde noch bis Ende der 1960er Jahre weitergefuhrt Von 1934 bis 1969 wurden rund 100 000 Guldner Ackerschlepper auf den Markt gebracht Erst 1991 wurde der Name Guldner aus dem Handelsregister gestrichen Schriften BearbeitenLeutnant der Reserve Karl Hugo Guldner Lehrer a d Kgl bayr Minenwerfer Schule Munchen 681 Ballistisch kritische Untersuchungen der durch den Drall bewirkten konstanten Seitenabweichungen der Wurfminen in Rudolph Gaertner Hrg Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure Bd 61 Teil 2 1917 S 665Guldner hat neben einigen Aufsatzen Fachartikeln und den Patentschriften auch ein technikgeschichtlich bedeutendes Buch geschrieben Es erschien nach der Erstveroffentlichung 1903 in mehreren uberarbeiteten und erweiterten Auflagen bis in die 1920er Jahre und galt damals als Standardwerk im Motorenbau Es hat uber 1000 Abbildungen und mehrere hundert Seiten Hugo Guldner Das Entwerfen und Berechnen der Verbrennungskraftmaschinen und Kraftgas Anlagen Handbuch fur Konstrukteure und Erbauer von Gas und Olkraftmaschinen Springer Verlag Berlin 1903 H Gueldner Handbuch fur den Minenwerfer Munchen 1917Literatur BearbeitenWalter Guldner Gegenwind Erinnerungen an ein Leben zwischen Wirtschaft und Universitat Sattel und Segel mit Illustrationen von Werner Schrenk Siering Verlag Bonn 1994 ISBN 3 923154 18 6 Hans Wolfram von Hentig Guldner Hugo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 255 Digitalisat Wolfgang Kessler Gerhard Schmucker Hugo Guldner Ein hier unbekannter aber bedeutender Sohn der Stadt Herdecke In Herdecker Blatter Heft 23 Januar 2006 S 8 10 Walter Sack Alle Traktoren von Fahr und Guldner O O 1991 ISBN 3 926071 05 2 Walter Sack Guldner Traktoren amp Motoren Podszun Verlag Brilon 2006 ISBN 3 86133 190 X Weblinks Bearbeitenaschaffenburg de Portrat https www gateway bayern de TouchPoint touchpoint search do methodToCall submitButtonCall amp CSId 442947N2793S21e02671b911a3700f1201be0abf77d37282ff8a amp methodToCallParameter 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HerdeckeSTERBEDATUM 12 Marz 1926STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Guldner amp oldid 231288560