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Die Alte Synagoge war von 1898 bis 1940 die Hauptsynagoge der judischen Gemeinde in Strassburg Das Gebaude befand sich am Quai Kleber bis 1918 Kleberstaden zwischen der Rue de Sebastopol und der Rue du Marais Vert Seitenansicht um 1898 Innenansicht nach Osten um 1900 Innenansicht nach Westen um 1898 Gedenkstein an der Stelle der Alten Synagoge 2010Der Sakralbau wurde von 1895 bis 1898 nach Planen von Ludwig Levy im Stil der Neuromanik erbaut Ausfuhrender Architekt war Adolf Singrun aus Rastatt Der erste Spatenstich erfolgte im Juni 1895 die Grundsteinlegung fand am 9 April 1896 statt Am 27 November 1897 waren die Bauarbeiten beendet die feierliche Einweihung wurde am 8 September 1898 begangen Die Kosten uber 800 000 Mark wurden zu 70 von der judischen Gemeinde getragen Der auf einem achteckigen Grundriss ruhende massive Vierungsturm 54 m hoch war das Hauptaugenmerk des judischen Gotteshauses das nach dem Vorbild der rheinischen Kaiserdome insbesondere Worms errichtet wurde Weitere Merkmale waren die gewaltigen Fensterrosen der Westfassade sowie der Fassade am Kleberstaden quai Kleber an der sich auch der Haupteingang befand Samtliche Glasfenster fur die Synagoge schuf Alexander Linnemann Das Gotteshaus konnte insgesamt 1 639 sitzende Personen fassen darunter 1 479 im zweigeschossigen Hauptschiff 46 m lang 19 m breit 40 im Chor und weitere 100 im Nebenbetraum fur Wochentage Die Synagoge war 1898 mit einer Walcker Orgel ausgestattet worden die aufgrund ihres verschlechterten Zustands 1925 mit einer Orgel aus dem Hause Roethinger Strassburg ersetzt wurde Von der Roethinger Orgel ist seit der Zerstorung 1940 nichts mehr erhalten Teile der Walcker Orgel wurden 1942 jedoch von Edmond Alexandre Roethinger in die Orgel der Mauritiuskirche eingebaut Die feierliche Einweihung der prachtvollen Roethinger Orgel fand am 25 August 1925 mit einem grossen Konzert von Emile Rupp und Kollegen aus Strassburg und Paris statt 1 Rupp war bereits seit 1914 Organist an der Synagoge und hatte in einem Bericht vom 7 Marz 1923 den Einbau der neuen Orgel angeregt Nachdem die Wehrmacht im Zuge des Frankreichfeldzugs auch das Elsass besetzt hatte wurde die Alte Synagoge von einem badischen Hitlerjugend Kommando dem sich einige Elsasser angeschlossen hatten in Brand gesetzt nachdem die nationalsozialistische Verwaltung zuvor die Raumung bzw Plunderung des Mobiliars veranlasst hatte Als Datum des Brandanschlags wird laut polizeilichem Bericht vom 2 Oktober 1940 die Nacht vom 30 September zum 1 Oktober 1940 angegeben 2 allerdings berichtete ein Strassburger Feuerwehrhauptmann von einem bereits am 12 September stattgefundenen Brand 3 In der lokalen Presse die unter deutscher Zensur stand wurde erst am 7 Marz 1941 davon berichtet als die Uberreste der Synagoge abgerissen und der Boden planiert wurde 4 Am 3 Oktober 1976 wurde an der Stelle ein erstes Denkmal fur die Synagoge eingeweiht Am 24 November 1994 50 Jahrestag der Befreiung Strassburgs wurde die Gedenkstatte um eine grossere Tafel erganzt die Einweihung fand im Beisein des damaligen Premierministers Edouard Balladur statt Am Tag darauf wurde die Linie A der Strassenbahn Strassburg eroffnet und mit ihr die Haltestelle Ancienne Synagogue Les Halles am Quai Kleber Auf der grosseren Gedenktafel steht die Inschrift ICI S ELEVAIT DEPUIS 1898 LA SYNAGOGUE DE STRASBOURGINCENDIEE ET RASEE PAR LES NAZIS LE 12 SEPTEMBRE 1940 Hier befand sich seit dem Jahr 1898 die Synagoge von StrassburgSie wurde am 12 September 1940 durch die Nazis in Brand gesetzt und abgebrochen 5 Kurz vor Pessach 2013 wurde bekannt dass ein steinernes Handwaschungsbecken aus der Synagoge seit Jahrzehnten einen Strassburger Vorgarten zierte Das original erhaltene Bauteil wurde der Strassburger Kultusgemeinde ubergeben die es vorlaufig auf dem Gemeindefriedhof in Cronenbourg aufstellen wird 6 Eine vom Bildhauer signierte Skulptur eines Lowen ebenfalls ein Fragment der zerstorten Synagoge wird bereits seit Jahren vom Consistoire israelite du Bas Rhin aufbewahrt Anfang Marz 2019 wurde das Denkmal am fruheren Standort der Synagoge beschadigt indem der Gedenkstein mit der Inschrift von seinem Sockel gestossen wurde 7 5 Zunachst wurde eine antisemitische Tat vermutet spater gab die Justiz aber bekannt der Stein sei von einem Autofahrer beim Ruckwartsfahren aus Versehen gerammt worden 8 Literatur BearbeitenJean Daltroff 1898 1940 La synagogue consistoriale de Strasbourg Editions Ronald Hirle Strassburg 1996 ISBN 2 910048 35 7 nicht ausgewertet Jean Daltroff La synagogue du quai Kleber de Strasbourg 1898 1941 I D l Edition Bernardswiller 2012 ISBN 978 2 36701 007 6 Informationen zum Buch franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Synagoge Strassburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jean Daltroff La Synagogue Consistoriale du quai Kleber de la pose de la premiere pierre a sa destruction 1896 1940 franzosisch Fussnoten Bearbeiten Die Roethinger Orgel Memento vom 2 Juni 2012 im Internet Archive franzosisch abgerufen am 16 September 2013 Bericht an den Herrn Stadtkommissar abgedruckt auf judaisme sdv fr Thierry Roos Temoignage Gerald Jung In Zeitzeugenbericht von Gaston Jung 1932 aufgenommen von Thierry Roos 22 Oktober 2018 abgerufen am 23 Oktober 2018 franzosisch Dominique Jung 1940 Les Nazis detruisent la synagogue de Strasbourg In Les saisons d Alsace Nr 66 DNA Strasbourg 2015 S 32 a b France anti Semitism Strasbourg Jewish memorial vandalised BBC News 2 Marz 2019 abgerufen am 2 Marz 2019 englisch La fontaine n est pas une fable franzosisch abgerufen am 17 September 2013 Site of Strasbourg synagogue destroyed by Nazis vandalised The Guardian 2 Marz 2019 mit Fotos AFP Frankreich Justizkreise Beschadigung von Synagogen Gedenkstein in Strassburg war ein Unfall In Die Zeit 7 Marz 2019 ISSN 0044 2070 zeit de abgerufen am 8 Marz 2019 Synagogen im Departement Bas Rhin Balbronn Barr Bassemberg Benfeld Bischheim Alt Bischheim Neu Bischwiller Alt Bischwiller Neu Bolsenheim Bouxwiller Brumath Dambach la Ville Dauendorf Dettwiller Diebolsheim Diemeringen Duppigheim Duttlenheim Epfig Erstein Alt Erstein Neu Ettendorf Fegersheim Gerstheim Gœrsdorf Gundershoffen Haguenau Hatten Herrlisheim Hochfelden Hœnheim Ingwiller Itterswiller Kolbsheim Krautergersheim Lauterbourg Lingolsheim Alt Lingolsheim Neu Mackenheim Marckolsheim Marmoutier Mertzwiller Minversheim Mommenheim Mulhausen Muttersholtz Mutzig Neuwiller les Saverne Niederbronn les Bains Niederroedern Oberbronn Obernai Oberschaeffolsheim Oberseebach Odratzheim Offendorf Osthoffen Quatzenheim Osthouse Pfaffenhoffen Reichshoffen Riedseltz Ringendorf Romanswiller Rosheim Sarre Union Saverne Schaffhouse pres Seltz Scherwiller Schirmeck Schirrhoffen Schweighouse sur Moder Schwenheim Selestat Soultz sous Forets Stotzheim Strassburg Alte Synagoge Strassburg Neue Synagoge Struth Surbourg Traenheim Trimbach Valff Ville Wasselonne Weiterswiller Westhoffen Westhouse Wingersheim Wintzenheim Kochersberg Wissembourg Wœrth Wolfisheim Zellwiller 48 5853293 7 7421131 Koordinaten 48 35 7 2 N 7 44 31 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Synagoge Strassburg amp oldid 231528477