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Die Judische Gemeinde in Gorsdorf frz Gœrsdorf einer franzosischen Gemeinde im Departement Haut Rhin in der Region Elsass entstand im 17 18 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Synagoge 3 Weitere Gemeindeeinrichtungen 4 Holocaust 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWann die ersten Juden in Gorsdorf ansassig wurden ist nicht bekannt aber bereits 1633 wird die Anwesenheit mehrerer judischer Personen im Ort erwahnt 1 Im Jahre 1784 gab es insgesamt funf judische Familien im Dorf darunter vier namens Levy mit zusammen 21 Personen 2 und danach wuchs die judische Gemeinde schnell an Im Jahre 1807 waren es 47 Personen 1846 bereits 143 und 1870 waren es 183 d h 20 der Dorfbevolkerung 3 Die Gemeinde gehorte zum Rabbinat Soultz sous Forets das 1865 von Surbourg nach Soultz sous Forets verlegt wurde Um die Wende zum 20 Jahrhundert kam aufgrund von Ab und Auswanderung das Ende der religiosen Gemeinde da keine zehn religionsmundige Manner mehr im Dorf lebten Laut Streicher gab es 1913 nur noch 15 Juden im Ort 1931 nur noch vier 4 und 1935 keine mehr 5 Synagoge Bearbeiten nbsp Die Synagoge 1908 nbsp Der Garten an der Stelle der einstigen Synagoge 2022 Anfang des 19 Jahrhunderts traf man sich zum Gebet in einem Haus in der Rue des Tuiles Ziegelgass bei dem Handler Jacques Baer Dieser hatte im ersten Stock eine Synagoge einen Herd fur die Frauen und eine an die Synagoge angrenzende Stube eingerichtet Am 29 Juni 1814 nachdem die Gemeinde endlich einen Rat von neun Mitgliedern hatte verkaufte er ihnen diese drei Zimmer fur 500 Franc in bar mit Ausnahme von zwei Sitzen in der Nahe der Fenster im Frauenraum Diese Raumlichkeiten sollten eine Synagoge bleiben und durften nicht veraussert werden nbsp An die Synagoge erinnernde SteleDie erste eigentliche Synagoge wurde 1820 gebaut und wurde 1852 1854 durch ein grosseres Gebaude ersetzt siehe Foto es stand an der Hauptgasse der heutigen Rue Principale Ecke Rue des Roseaux unmittelbar ausserhalb der ehemaligen Stadtmauer Lage 48 95095 7 76775 Der zweistockige Bau hatte uber dem Portal mit seiner sechsstufigen Freitreppe ein Fenster mit Rundbogen vier uber beide Stockwerke reichende Rundbogenfenster auf beiden Seiten und ein Satteldach Nachdem wegen der gesunkenen Anzahl der Manner keine judischen Gottesdienste mehr gefeiert werden konnten wurde das Haus im Oktober 1928 vom israelitischen Konsistorium Strassburg verkauft mit der Auflage es vollstandig abzureissen und auf dem 420 m grossen Grundstuck einen Gemusegarten anzulegen Der Abbruch erfolgte schliesslich 1932 und dort befindet sich heute weiterhin ein kleiner Garten Um dem Gerucht die Nazis hatten das Gebaude abgerissen entgegenzutreten liess der Eigentumer eine Stele an der Gartenmauer aufstellen mit der Information dass es auf Wunsch der Gemeinde geschehen war 6 Einziges neben ein paar Steinen noch erhaltenes Uberbleibsel der Synagoge ist die Balustrade die den erhohten Kultbereich von der versammelten Gemeinde trennte sie ziert heute die Terrasse am Haus der Familie des ursprunglichen Synagogenkaufers Weitere Gemeindeeinrichtungen BearbeitenDas ehemalige Wohnhaus des Rabbiners steht modernisiert und inzwischen weiss verputzt unmittelbar neben dem einstigen Synagogengrundstuck Die Gemeinde hatte auch ein rituelles Bad Mikwe sowie eine eigene Schule Cheder letztere an der Rue Principale in der Nahe der protestantischen Kirche und heute als Scheune genutzt ein Fachwerkbau auf massivem Erdgeschoss Lage 48 9524 7 7704 Dort unterrichtete ein Lehrer der gleichzeitig auch der Chasan Vorbeter und Schochet Schlachter der Gemeinde war Holocaust BearbeitenNach Angaben der Gedenkstatte Yad Vashem in Jerusalem wurden acht aus Gorsdorf stammende Juden Opfer der NS Gewaltherrschaft 7 Noch heute erinnert die Rue des Juifs eine schmale Gasse im alten Dorfkern an die ehemals in Gœrsdorf lebenden judischen Familien Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 1 Aach Gross Bieberau Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08077 2 Online Version Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagogue de Gœrsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der judischen Gemeinde in Goersdorf bei Alemannia Judaica Jean Claude Streicher La communaute juive de Goersdorf Canton de Reichshoffen Hrsg L Histoire des 15 Synagogues dans le Canton de Reichshoffen La Synagogue de Goersdorf Goersdorf Mitschdorf Canton de Reichshoffen Synagogue de Goersdorf Aus der Geschichte der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Gorsdorf Elsass Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der judischen Gemeinde in Goersdorf bei Alemannia Judaica Jean Claude Streicher La communaute juive de Goersdorf Michel Rothe amp Max Warschawski Les Synagogues d Alsace et lieur Histoire Chalom Bisamme Jerusalem 1992 S 44 Jean Claude Streicher La communaute juive de Goersdorf Die Zahl drei die Rothe und Warschawski fur das Jahr 1910 nennen durfte sich auf Familien und nicht auf Personen beziehen Michel Rothe amp Max Warschawski Les Synagogues d Alsace et lieur Histoire Chalom Bisamme Jerusalem 1992 S 44 Jean Claude Streicher La communaute juive de Goersdorf Sie sind namentlich erwahnt bei alemannia judaica de goersdorf synagogue htmKarte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Gœrsdorf amp oldid 235964122