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Die Alte St Alexander Kirche ist ein romisch katholisches Kirchengebaude in der Gemeinde Wallenhorst im niedersachsischen Landkreis Osnabruck Die Alte St Alexander KircheBaumstammtreppe zur UhrenemporeDer romanische Taufstein jetzt in der Neuen St Alexander KircheBarocke KanzelInschrift uber der sudlichen KirchenturDie Kirche hat karolingische Ursprunge Ihre Geschichte ist verbunden mit der Legende De miraculis sancti Alexandri und einer Wunderheilung wahrend der Translatio der Reliquien des Martyrers Alexander von Rom 165 von Rom nach Wildeshausen Die Kirche war eine Station des Baltisch Westfalischen Jakobswegs nach Santiago de Compostela 1 Die Kirchturmspitze tragt statt eines bei Kirchen verbreiteten Wetterhahns eine Henne Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Ausstattung 4 Nutzung 5 Die Kirche in der Kunst 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Alte St Alexander Kirche liegt ausserhalb des heutigen Zentrums von Wallenhorst das sich nach dem 1879 begonnenen Bau der Neuen St Alexander Kirche westlich der Bundesstrasse 68 um die neue Kirche entwickelte Die Alte St Alexander Kirche befindet sich ostlich der Bundesstrasse am Wallenhorster Meyerhof der zusammen mit den Hofen Heidemann Schwalenberg und Bruggemann den Kern des Alten Dorfs bildete Entfernter lag lediglich nordlich in Richtung Pente der spater gegrundete und 1223 erstmals urkundlich genannte Hornschen Hof der ebenfalls ein Meierhof war Geschichte BearbeitenDer Sage nach ist die Kirche eine Grundung Karls des Grossen nach seinem Sieg uber den Sachsenherzog Widukind in der Schlacht auf dem Witten Felde zwischen Vorden im Dersagau und Engter Danach liess er einen heidnischen Tempel zerstoren an dessen Stelle eine Kirche bauen und die Turmspitze mit einer goldenen Henne versehen als Zeichen sie moge weitere Kirchen ausbruten Ausgrabungen von 1968 ergaben dass sich unter der heutigen Kirche altere Fundamente aus Findlingen aus dem 8 Jahrhundert befinden Sie umschliessen eine Flache von 23 5 mal 12 5 Meter Womoglich befand sich hier wie die Sage uberlieferte ein vorchristliches Heiligtum Um 800 wurde eine Saalkirche mit einer Grundflache von 16 35 mal 7 10 Meter gebaut die teilweise auf dem Fundament des Vorgangerbaus entstand Am 3 Januar 851 machte der Widukind Enkel Waltbert mit den Reliquien Alexanders von Osnabruck kommend auf dem Weg nach Wildeshausen in Wallenhorst Station Er nahm mit seinen Begleitern wahrscheinlich im Meyerhof Quartier Die Legende De miraculis sancti Alexandri berichtet bei dieser Gelegenheit habe sich eine Wunderheilung ereignet ein Blinder namens Wetrih habe wieder sehen konnen Um das Jahr 1000 wurde der Kirchenbau um zwei Seitenschiffe zu einer Pfeilerbasilika erweitert um 1100 kam der Westbau hinzu Weitere Umbauten erfolgten Mitte des 12 Jahrhunderts zu einer Emporenkirche Im 14 15 Jahrhundert wurden die unteren Seitenschiffgewolbe entfernt die Kirche erhielt ein Einheitsdach Ein Turm wurde um 1500 angefugt Den stark gesicherten Bau nutzte die Bevolkerung um in Kriegszeiten etwa wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wertvolle Guter unterzubringen In der Zeit der Reformation war zunachst umstritten ob die Kirche katholisch bleiben wurde 1624 war Fridericus Rotger Pastor der Gemeinde Er lebte mit einer Frau zusammen und hatte sechs Kinder mit ihr Wahrend der Kirchenvisitation des Generalvikars Lucenius 1624 zweifelte dieser an Rotgers Loyalitat zur katholischen Kirche bezeichnete ihn aber als noch katholisch Nach dem Westfalischen Friedensvertrag und den Beschlussen des Reichstags zu Nurnberg im Jahr 1650 wurde in einer Immerwahrenden Kapitulation Capitulatio perpetua osnabrugensis entschieden dass im Normaljahr 1624 die Kirchengemeinde katholisch gewesen sei 1692 wurde die Sakristei angebaut In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde die Kirche noch einmal baulich verandert und erhielt auf der Sudseite des Kirchenschiffs vier grossere Barockfenster Uber die sudliche Kirchentur liess Pastor Friedrich Gosmann wahrend dieser Umbauten eine Inschrift meisseln die auf die angebliche Weihe der Kirche im Jahr 777 durch Karl den Grossen hinweist Die Kirche wurde barock ausgestattet Mitte des 19 Jahrhunderts reichte die Kirche fur die wachsende Gemeinde nicht mehr aus Die Gemeinde entschied sich in der Nachbarschaft der Annakapelle eine neugotische dreischiffige Hallenkirche zu errichten 1881 war der Bau der Neuen St Alexander Kirche vollendet sie wurde am 9 Juni des Jahres geweiht Damit verlagerte sich das Zentrum Wallenhorsts nach Westen Die Alte St Alexander Kirche drohte zu verfallen Das Inventar wurde in andere Kirchen gebracht Erste Ausgrabungen zur Erforschung der Kirchengeschichte wurden 1930 durchgefuhrt weitere folgten 1950 51 Eine grundliche Bauaufnahme wurde 1968 begonnen Im selben Jahr wurden das Dach des Turms und des Kirchenschiffs erneuert 1972 1973 wurde die Kirche weiss ausgemalt Ab 1976 wurde das Kircheninnere restauriert der Fussboden erneuert eine Heizung eingebaut und das Turmuhrwerk repariert Die Fenster des Altarraums wurden 2001 erneuert Sie wurden von Albert Bocklage aus Vechta entworfen Im Jahr 2017 wurde die Orgel der Kirche durch Spenden aus der Kirchengemeinde aufwendig restauriert Weiterhin wurde 2018 der Kirchvorplatz neu gestaltet Fur Veranstaltungen wurde in direkter Umgebung ein Parkplatz eingerichtet Ausstattung BearbeitenZu den altesten Teilen der Ausstattung gehort die Grabplatte des Pastors Harbertus aus dem Jahr 1343 Die romanische Tauffunte der Alten St Alexander Kirche befindet sich in der Neuen St Alexander Kirche Vor dem Altarraum hangt ein Kruzifix das um 1500 entstand Das Werk eines nicht namentlich bekannten Kunstlers aus dem Rheinland hatte ursprunglich als Friedhofskreuz gedient Die barocke Kanzel mit Schalldeckel wurde 1819 eingebaut und stammt aus dem Osnabrucker Dominikanerkloster welches 1803 aufgehoben wurde Nicht erhalten ist der barocke Hochaltar Er war wahrend des Zweiten Weltkriegs nach Osnabruck gebracht worden wo er wahrend der Bombardements auf die Stadt verbrannte Aus dem Dominikanerkloster kam auch die Statue Thomas von Aquins nach Wallenhorst Um 1700 entstand die Pieta aus Lindenholz die 1984 aus dem Osnabrucker Diozesanmuseum wieder in die Kirche gegeben wurde Im Chor befindet sich die Totentafel fur Carl Heinrich von Boselager 1756 der Grundherr der Wallenhorster Hofe Schwalenberg und Bruggemann war Die aus der 1793 ausgestorbenen Honeberger Boselager Linie stammende Familie Boselager hatte das Recht ihre Angehorigen in der Sakristei zu bestatten Zur Ausstattung der Kirche gehoren weiter zwei Gemalde im westlichen Querschiff Aus dem Jahr 1698 stammt die Dreifaltigkeit das andere Gemalde zeigt den Jesuitengeneral Francisco de Borja Eine Arbeit der Osnabrucker Bildschnitzerfamilie Jollemann ist der Schmerzensmann Zur Uhrenempore mit dem Werk der Kirchenuhr des 17 Jahrhunderts fuhrt eine aus einem Baumstamm geschlagene Treppe GlockeIm Turm hangt die Engelglocke eine Glocke aus Bronze die 1907 von der Glockengiesserei Otto Bremen Hemelingen gegossen wurde Sie wiegt 482 kg bei einem Durchmesser von 910 mm ihr Schlagton ist a Nutzung BearbeitenIn der Alten St Alexander Kirche finden keine regelmassigen Messen statt Sie wird aber fur Gottesdienste aus besonderem Anlass etwa fur Trauungen oder zu Weihnachten genutzt Ausserdem finden weltliche Veranstaltungen statt wie Konzerte im Rahmen der Tage Alter Musik im Landkreis Osnabruck einem internationalen Musikfestival im Osnabrucker Land 2 Die Kirche in der Kunst BearbeitenUm 1898 malte der in Bersenbruck geborene Franz Hecker einen Gottesdienst in der alten Kirche zu Wallenhorst Das Gemalde zeigt Gottesdienstbesucher wahrend einer Messe In der ersten Bankreihe sitzen Frauen in Sonntagstracht mit Haube und Schultertuch mit Kindern getrennt von den Mannern Das Hecker Gemalde befindet sich im Kulturgeschichtlichen Museum in Osnabruck Literatur BearbeitenGeorg Hemme Die neue St Alexanderkirche zu Wallenhorst Katholische Kirchengemeinde St Alexander Wallenhorst Hrsg Wallenhorst 2002 Kurt Junemann Andreas Albers Bearb Alt St Alexander Wallenhorst Arbeitsgemeinschaft fur die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst und Forderer der Alten Kirche zu Wallenhorst e V Hrsg Wallenhorst 2002 Kaspar Muller Die alte St Alexander Kircher zu Wallenhorst Veroffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft fur die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst und fur Allgemeine Heimatkunde Hrsg Heft 3 Wallenhorst 1976 Ernst Andreas Friedrich Die Alte Alexander Kirche in Wallenhorst S 40 42 in Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte St Alexander Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Alte St Alexander Kirche auf der Seite der Gemeinde Wallenhorst Homepage des Fordervereins der Alten St Alexander KircheEinzelnachweise Bearbeiten Baltisch Westfalischer Jakobsweg PDF 719 kB Tage Alter Musik im Landkreis Osnabruck52 355597 8 016133 Koordinaten 52 21 20 1 N 8 0 58 1 O Normdaten Geografikum GND 7716528 7 lobid OGND AKS VIAF 245269107 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte St Alexander Kirche Wallenhorst amp oldid 234447142