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Die Alte Kaisergrube auch Kaisergrube oder Alter Kaiser genannt war ein Bergwerk auf Blei und Silber ostlich von Wehrheim auf dem Gemeindegebiet von Ober Morlen im Taunus Bergbau begann wahrscheinlich in romischer Zeit wurde im 19 Jahrhundert wieder aufgegriffen und endete mit letzten Prospektionsversuchen 1935 Alte KaisergrubeAllgemeine Informationen zum BergwerkInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1 Jahrhundert 1854Betriebsende 1935Geforderte RohstoffeAbbau von Blei SilberGrosste Teufe 120 mGeographische LageKoordinaten 50 20 13 2 N 8 38 48 3 O 50 336997 8 646761 Koordinaten 50 20 13 2 N 8 38 48 3 OAlte Kaisergrube Hessen Lage Alte KaisergrubeStandort Ober MorlenLandkreis NUTS3 WetteraukreisLand Land HessenStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Romischer Bergbau 2 Bergbau ab 1854 3 Bergbau ab 1884 4 QuellenRomischer Bergbau BearbeitenDie Grube befindet sich in direkter Nachbarschaft zum ehemaligen romischen Grenzverlauf Limes und dem romischen Kleinkastell Kaisergrube Das im Limesgraben gefundene romische Gezahe und die Art und Weise wie die untertagigen Grubenbaue abgestutzt wurden lassen romischen Bergbau aus dem Ende des ersten Jahrhundert nach Chr als wahrscheinlich erscheinen schriftliche Zeugnisse sind keine vorhanden Der Limesgraben durchschneidet das Pingenfeld der Grube 1 2 Bergbau ab 1854 BearbeitenDie Grube wurde 1837 durch die German Mining Co unter Henry Mancur wiederentdeckt geriet aber bald erneut in Vergessenheit Erst 1853 erfolgte durch Berginspektor August Storch eine ausfuhrliche Untersuchung er fand zahlreiche dichtgedrangte Pingen und Reste von Abraumhalden die auf oberflachennahen Bergbau hinwiesen die Schachte waren jeweils nur wenige Meter tief Neben diesem sehr alten Bergbau fand Storch auch Spuren jungerer Aktivitaten die deutlich vor 1800 beendet worden waren und Schachte bis in 20 30 m Teufe aufwiesen Zur weiteren Untersuchung liess Storch einen Schacht Lage 3 in 4 m Entfernung zu dem alten Pingenzug abteufen dieser erhielt in 12 m Tiefe einen Querschlag in Richtung auf das Pingenfeld Nach bereits 2 m gelangte man in alte Grubenbaue die stark zusetzenden Wassermassen liessen einen weiteren Ausbau des Querschlages nicht zu Storch liess den inzwischen Mathildenschacht genannten Schacht bis auf 24 3 m Teufe weiter absinken ein zweiter Querschlag erreichte dort bereits nach 75 cm einen Bleierzgang mit 50 cm Machtigkeit wiederum wurden alte Grubenbaue angetroffen Zur Wasserhaltung und zur Aufteilung der Arbeit Trennung der Wasserhaltung von der Erzforderung wurde nun ein zweiter Schacht der Wilhelminenschacht sudlich des Mathildenschachtes abgeteuft Mehrere Sohlen entstanden die erste auf 39 5 m Teufe die vierte auf 79 m Teufe Nachdem Storch zunachst keine eigenen bergbaulichen Aktivitaten entfaltete mutete er 1854 das Grubenfeld und am 19 Februar 1856 erfolgte die Belehnung als Alte Kaisergrube Storch grundete die Taunusbergbaugesellschaft mit uberwiegend Frankfurter Gewerken Kurz darauf ubernahm sein Sohn Ludwig Storch Bergverwalter auf dem graflich Solms Rodelheimischen Braunkohlenbergwerk Bauernheim die Grubenleitung Der Mathildenschacht durchfuhr in 39 5 m Teufe einen alten tonnlagigen Schacht Dessen Auszimmerung wurde als romischen Ursprungs klassifiziert da die Locher des in Bolzenschrot stehenden Schachtes nicht mit den Haitholzern uberschnitten sondern mit Zapfen in entsprechende Locher der Haitholzer eingefugt waren 4 1 Die in alter Zeit erreichte Gesamtteufe wird 45 bis 50 m nicht unterschritten haben da in 58 m Teufe eine unverritzte unberuhrte Lagerstatte vorgefunden wurde Die geforderten Erze bestanden uberwiegend aus Bleiglanz mit Fahlerz der Bleigehalt wurde als ausgezeichnet eingestuft es wurden 78 bis 84 5 Bleigehalt gemessen Die Silberausbeute war dagegen recht gering es konnten 0 3 bis 0 4 g Silber aus einem Kilogramm Erz gewonnen werden Besondere Eignung hatten die Bleierze auch als Glasurerze Zwischen 1856 und 1863 wurden mit Firstenbau insgesamt 800 t Erz abgebaut Ab 1863 wurde die Grube vorubergehend stillgelegt da die eindringenden Wassermassen zu stark waren 2 Bergbau ab 1884 Bearbeiten nbsp Kuxschein des Bleierz Bergwerks Kaisergrube vom 15 Januar 1885 nbsp Verbrochenes Mundloch des VersuchsstollensEine neue Gewerkschaft Kaisergrube offnete den Grubenbetrieb 1884 erneut Im Januar 1885 wurde der Bergwerksbesitz durch die Gewerkschaft in 1000 Anteile aufgeteilt und entsprechend 1000 Kux Scheine verkauft die die Finanzierung sichern sollten Die beiden alten Schachte wurden aufgewaltigt und erstmals eine Dampfmaschine zur Wasserhaltung eingesetzt Der Maschinenschacht wurde auf 120 m abgeteuft und eine 5 6 und 7 Sohle eingerichtet Bereits 1887 wurde der Betrieb wieder eingestellt In dieser zweiten Betriebszeit wurden 600 t Erz gefordert Erst 1899 gab es erneuten Betrieb auf der Grube die Gewerkschaft wurde inzwischen von Emil Ruthemeyer geleitet Zur Verbesserung der Wasserlosung und zur Untersuchung der Lagerstatte wurde von 1900 bis 1901 der Klarastollen vorgetrieben Lage 3 Dieser traf bei 325 m Lange auf eine Quelle er wurde noch 5 m weiter ausgebaut bei einer Gesamtlange von 330 m musste der Stollen jedoch aufgegeben werden Der Stollen war da noch weit vom Grubenfeld entfernt erst mit einer Lange von 600 m hatte er das Grubenfeld in 80 m Teufe erreicht Ein zweiter Versuchsstollen ergab auch keine positive Perspektive Lage 3 5 Ruthemeyer stellte darauf alle Arbeiten ein In den Jahren 1920 und 1935 gab es zwei erneute Untersuchungen ein Grubenbetrieb wurde jedoch nicht aufgenommen da sich ein Abbau der verbliebenen Lagerstatte nicht mehr lohnte Noch erhaltene Gebaude der Grube werden heutzutage von einer Imkerei genutzt 2 Quellen Bearbeiten a b Bergverwalter L Storch Die alte Kaisergrube vorgetragen in der Generalversammlung am 31 Juli 1858 aufgezeichnet von Friedrich Rolle S 1 Online PDF abgerufen am 6 Marz 2017 a b c Rainer Slotta Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Der Metallerzbergbau Band 4 1 Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1983 ISBN 3 921533 25 2 S 389 a b c R Jakobus Die Erzgange des ostlichen Taunus in Geologisches Jahrbuch Hessen Band 120 herausgegeben vom Hessischen Landesamt fur Bodenforschung Wiesbaden 1992 S 152 Anmerkung Haitholzer eines der beiden kurzeren Holzer von einem Schachtgeviere Anmerkung Die in Jakobus angegebene Koordinate fur den Versuchsstollen hat einen Druckfehler im Rechtswert nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Kaisergrube amp oldid 235197084