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Die Brigata alpina Tridentina deutsch Alpini Brigade Tridentina war eine von fruher insgesamt funf Gebirgsjagerbrigaden des italienischen Heeres Die Verbande der Brigade waren in Sudtirol stationiert Der Name Tridentina bezieht sich auf Venezia Tridentina den alten Namen der heutigen Region Trentino Sudtirol in der die Brigade beheimatet war Heute fuhrt ein Reserve Divisionsstab fur Planungsaufgaben den Namen der fruheren Brigade Wappen der Alpini Brigade Tridentina Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis zum Zweiten Weltkrieg 1 2 Im Kalten Krieg 1 3 Nach 1990 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Ersten Weltkrieg hatten die Alpini zunachst keine eigenen Grossverbande Die Alpini Regimenter dienten nur administrativen Zwecken ihre Bataillone wurden fur den Einsatz anderen Verbanden zugeteilt und dort zu Kampfgruppen zusammengefasst Gegen Ende des Krieges waren die Alpini in vier Divisionen konzentriert 5 52 75 80 die im Unterschied zu den anderen Infanteriedivisionen als Gebirgsdivisionen bezeichnet wurden Nach dem Krieg wurden die Alpini Regimenter mit ihren Bataillonen zu geschlossenen Kampfverbanden formiert und die Aufstellung von reinen Alpini Grossverbanden mit eigener Nummerierung in Betracht gezogen Bis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Wappen 2ª Divisione alpina Tridentina nbsp Kampfe der Alpini hinter den feindlichen Linien Januar 1943 nbsp Wappen 5 Alpini Regiment nbsp Wappen 6 Alpini Regiment nbsp Wappen 11 Alpini Regiment nbsp Wappen 5 Gebirgsartillerie Regiment nbsp Wappen Logistik Bataillon Tridentina1923 wurden die neun damals bestehenden Alpini Regimenter zu drei Gruppen zusammengefasst die 1926 die Bezeichnung Brigaden erhielten Die 2 Brigade mit den Alpini Regimentern 5 6 und 7 und dem 2 Gebirgsartillerieregiment befand sich in Sudtirol und in den Dolomiten 1935 ging aus der Brigade die 2 Alpini Division Tridentina hervor die nunmehr nur noch aus dem 5 und 6 Alpini Regiment in Meran und Sterzing sowie aus dem genannten Artillerieregiment in Meran und weiteren Divisionstruppen bestand Im Zweiten Weltkrieg befahl Mussolini nach schlecht vorbereiteten und weitgehend erfolglosen Einsatzen der Tridentina in der Schlacht in den Westalpen und im Griechisch Italienischen Krieg die Entsendung eines ganzen Alpini Armeekorps in die Sowjetunion Es bestand aus den Divisionen Tridentina Julia und Cuneense Statt wie ursprunglich geplant im Kaukasus wurden die Gebirgstruppen in der russischen Steppe gegen sowjetische Panzerverbande eingesetzt Am 16 Dezember 1942 trat die Rote Armee zu einem Grossangriff am Don an Die Operation Kleiner Saturn hatte die Vernichtung der italienischen 8 Armee zum Ziel Deren Alpini Korps war davon zunachst nicht betroffen es wurde jedoch im weiteren Verlauf von den eigenen Linien abgeschnitten Jenseits der Front kampfte es vom 13 bis zum 26 Januar 1943 bei starkem Frost gegen sowjetische Verbande Vor allem dank des Einsatzes der von General Luigi Reverberi befehligten Division Tridentina konnte es sich in der Schlacht bei Nikolajewka durchsetzen und am 1 Februar 1943 deutsche Linien erreichen Die Division Cuneense wurde bei den Kampfen vernichtet von den 15 000 Soldaten der Julia verblieben 1200 von der gleich starken Tridentina rund 4250 Bis April 1943 kehrten die Uberlebenden nach Italien zuruck Nach dem Waffenstillstand von Cassibile wurde die Division Tridentina am 10 September 1943 in Sudtirol aufgelost Viele ihrer Soldaten verbrachten den Rest des Zweiten Weltkrieges in deutschen Internierungslagern Im Kalten Krieg Bearbeiten 1945 erreichte die Infanteriedivision Friuli die an der Seite der Alliierten an der Schlussphase des Italienfeldzuges teilgenommen hatte Sudtirol wo sie bis 1949 stationiert blieb Zusammen mit dem in Meran wiedererrichteten 6 Alpini Regiment und verschiedenen Unterstutzungseinheiten unterstand sie dem IV Territorialkommando in Bozen Im Zug des Wiederaufbaus der italienischen Gebirgstruppen entstanden zwischen 1949 und 1953 die funf Alpini Brigaden Taurinense in Turin Orobica in Meran Tridentina in Brixen Cadore in Belluno und Julia in Udine Zu deren Fuhrung wurde aus dem genannten Territorialkommando das IV Gebirgskorps in Bozen errichtet Die am 1 Mai 1951 aufgestellte Alpini Brigade Tridentina bestand zunachst aus dem nach Bruneck verlegten 6 Alpini Regiment mit drei Bataillonen aus dem 2 Gebirgsartillerieregiment in Brixen mit drei Bataillonen und aus dem 21 Sperrverband in Bruneck mit drei Bataillonen sowie aus kleineren Unterstutzungseinheiten darunter eine Heeresfliegereinheit in Toblach und ein Alpini Fallschirmjagerzug Mit der Heeresreform von 1975 wurden die in Bataillone untergliederten Brigaden zum Standard Nach der Neuordnung bestand die Alpini Brigade Tridentina aus den Alpini Bataillonen Bassano in Innichen und Trento in Welsberg Taisten sowie aus dem gekaderten Bataillon Bolzano in Brixen aus den Artilleriebataillonen Asiago in Toblach und Vicenza in Elvas aus dem Sperrbataillon Val Brenta in Bruneck aus dem Logistikbataillon Tridentina in Vahrn und aus kleineren Unterstutzungseinheiten Im Kalten Krieg ging fur Italien die grosste Bedrohung von zehn Divisionsaquivalenten aus uber die der Warschauer Pakt in Ungarn verfugen konnte Ein eventueller Angriff gegen den Nordosten Italiens konnte durch den Norden Jugoslawiens in Richtung Gorz gefuhrt werden oder aber durch den Sudosten Osterreichs uber Graz Klagenfurt und Villach in Richtung Udine Im letzteren Fall der als wahrscheinlicher galt erwartete man einen zweiten Stoss durch das Drautal und das Sudtiroler Pustertal mit dem Ziel die wichtigsten Alpenubergange in der Region unter Kontrolle zu bringen und damit die NATO Krafte in Mitteleuropa definitiv von denen in Norditalien zu trennen und diesen im weiteren Verlauf eventuell in die Flanken zu fallen Die Alpini Brigade Tridentina hatte den Auftrag einen feindlichen Einbruch in das Pustertal zu verhindern Zu diesem Zweck wurden Bunkeranlagen des Alpenwalls in Sudtirol reaktiviert und ausgebaut insbesondere zwischen Innichen und Bruneck und von Soldaten der genannten Sperrverbande besetzt Eine entschlossene Verteidigung an vorderster Front bei Innichen war auch deshalb von Bedeutung weil sich von dort aus in sudlicher Richtung ein Weg uber den Kreuzbergpass ins Cadore und zum Piavetal eroffnet uber das der Gegner den italienischen Heeresverbanden im Friaul in den Rucken fallen konnte Die in Belluno und im Cadore stationierte Alpini Brigade Cadore sollte dies in Kooperation mit der Tridentina verhindern Fur den Fall dass Truppen des Warschauer Pakts die osterreichische Neutralitat zuerst verletzten ging man davon aus dass Osterreich den Aufbau einer Verbindung zwischen der Alpini Brigade Orobica in Meran und der deutschen 1 Gebirgsdivision in Garmisch Partenkirchen gestatten wurde Fur den Aufbau und die Sicherung dieser wichtigen Verbindungen uber den Brenner und den Reschenpass waren die Verbande der Orobica in Sterzing und im Vinschgau vorgesehen Der Erhalt dieser Verbindungswege war von einer so grossen Bedeutung dass es im Fall eines Durchbruchs im Pustertal im Bereich der Tridentina zum Einsatz von taktischen Atomwaffen gekommen ware Die entsprechenden Atomgeschosse wurden im Site Rigel bei Natz Schabs gelagert 1983 wurden die Atomgeschosse aus Sudtirol wieder abgezogen weil fur die entsprechenden Aufgaben die andernorts stationierten Lance Raketen und die sonstige schwere Artillerie der Raketenbrigade Aquileia ausreichend erschienen In der Tridentina selbst wurde das Sperrbataillon Val Brenta im Jahr 1986 bis auf eine Kompanie gekadert Nach 1990 Bearbeiten Nach dem Ende des Ost West Konflikts wurde die Alpini Brigade Orobica 1991 in Meran aufgelost wobei drei ihrer Bataillone von der Tridentina ubernommen wurden Letztere Brigade verlor ihre beiden bisherigen Artilleriebataillone Asiago in Toblach und Vicenza in Elvas sowie die gekaderten Reservebataillone Bolzano in Brixen und Val Brenta in Bruneck Die verbliebenen Bataillone nahmen im Allgemeinen aus Traditionsgrunden wieder die Bezeichnung Regiment und die entsprechende Nummerierung an In den 1990er Jahren bestand die Tridentina aus einem Stabs und Versorgungsverband in Brixen aus den Alpini Regimentern 5 in Sterzing 6 in Innichen und Toblach 11 in Bruneck aus dem 18 Alpini Ausbildungsregiment und dem 5 Gebirgsartillerregiment in Meran und aus einem Logistikbataillon in Vahrn bei Brixen 1997 folgte die Auflosung der Alpini Brigade Cadore in Belluno sowie die Umbenennung des IV Gebirgskorps in Bozen in Comando Truppe Alpine oder Gebirgstruppenkommando Die Alpini Brigade Tridentina wurde schliesslich zwischen 2000 und Ende 2002 aufgelost Ihr 5 Alpini Regiment in Sterzing ging an die relativ weit entfernte Alpini Brigade Julia in Udine das verkleinerte 6 Alpini Regiment am neuen Standort Bruneck wurde vom Gebirgstruppenkommando ubernommen und mit Ausbildungsaufgaben sowie mit dem Unterhalt der verbliebenen militarischen Einrichtungen im Pustertal beauftragt und die restlichen Verbande aufgelost Name und Traditionen der Tridentina gingen am 1 Januar 2003 an einen neuen Divisionsstab innerhalb des Gebirgstruppenkommandos in Bozen Zusammen mit zwei weiteren Staben dieser Art in Vittorio Veneto heute in Florenz und San Giorgio a Cremano heute in Capua wurde der Divisionsstab Tridentina fur Planungsaufgaben zustandig und sollte bei Bedarf die Fuhrung von Auslandseinsatzen ubernehmen Aus diesem Grund hatten diese Stabe keine fest unterstellten Truppenteile Im Gegensatz zu den beiden anderen Divisionskommandos hatte die Tridentina einen relativ niedrigen Bereitschaftsstand und fungierte eher als Reserve Brigadestab Wahrend rund zehn Jahre spater die beiden anderen Divisionen die truppendienstliche Fuhrung von Brigaden ubernahmen blieb die Lage bei der Tridentina unverandert auch weil die lange geplante Auflosung des Gebirgstruppenkommandos in Bozen am lokalpolitischen Widerstand scheiterte Siehe auch BearbeitenListe italienischer Regimenter Alpini Liste italienischer GrossverbandeLiteratur BearbeitenDieter Kruger Brennender Enzian Die Operationsplanung der NATO fur Osterreich und Norditalien 1951 bis 1960 Rombach Freiburg im Breisgau 2010 Dieter Kruger Felix Schneider Hrsg Die Alpen im Kalten Krieg Historischer Raum Strategie und Sicherheitspolitik Oldenbourg Munchen 2011 Weblinks BearbeitenWebseiten des derzeit aktiven Divisionskommandos Tridentina it Geschichte der Division und Brigade Tridentina auf vecio itItalienische Divisionen im Zweiten Weltkrieg 1940 1943 Infanterie 1 Superga 2 Sforzesca 3 Ravenna 4 Livorno 5 Cosseria 6 Cuneo 7 Lupi di Toscana 8 9 Pasubio 10 Piave 11 Brennero 12 Sassari 13 Re 14 Isonzo 15 Bergamo 16 Pistoia 17 Pavia 18 Messina 19 Venezia 20 Friuli 21 Granatieri di Sardegna 22 Cacciatori delle Alpi 23 Ferrara 24 Pinerolo 25 Bologna 26 Assietta 27 Brescia 28 Aosta 29 Piemonte 30 Sabauda 31 Calabria 32 Marche 33 Acqui 36 Forli 37 Modena 38 Puglie 40 Cacciatori d Africa 41 Firenze 44 Cremona 47 Bari 48 Taro 49 Parma 50 Regina 51 Siena 52 Torino 53 Arezzo 54 Napoli 55 Savona 56 Casale 57 Lombardia 58 Legnano 59 Cagliari 60 Sabratha 61 Sirte 62 Marmarica 63 Cirene 64 Catanzaro 65 Granatieri di Savoia 80 La Spezia 101 mot Trieste 102 mot Trento 103 Piacenza 104 Mantova 105 Rovigo 151 Perugia 152 Piceno 153 Macerata 154 Murge 155 Emilia 156 Vicenza 157 Novara 158 Zara 159 VenetoAlpini 1 Taurinense 2 Tridentina 3 Julia 4 Cuneense 5 Pusteria 6 Alpi GraieFallschirmjager 183 Ciclone 184 Nembo 185 FolgorePanzer 131 Centauro 132 Ariete 133 Littorio 134 Freccia 135 Ariete II 136 Giovani Fascisti 136 Centauro IISchnelle Truppen 1 Eugenio di Savoia 2 Emanuele Filiberto Testa di Ferro 3 Principe Amedeo Duca d AostaFaschistische Miliz 1 XXIII marzo 2 XXVIII ottobre 3 XXI aprile 4 III gennaio 1 Panzer MKolonialtruppen 1 libysche 2 libysche 1 2 3 4 21 22 23 24 25 26 101 somalische 102 somalische HararKustenverteidigung 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 220 221 222 223 224 225 226 227 228 230 231 Brigaden des italienischen Heeres seit 1997 COMALP Alpini Brigade Taurinense Alpini Brigade Tridentina Alpini Brigade Julia COMFOP Nord Fallschirmjagerbrigade Folgore Kavalleriebrigade Pozzuolo del Friuli Panzerbrigade Centauro Panzerbrigade Ariete COMFOP Sud Mech Grenadier Brigade Granatieri di Sardegna Mechanisierte Brigade Aosta Mechanisierte Brigade Pinerolo Mechanisierte Brigade Sassari Bersaglieri Brigade Garibaldi AVES Luftbewegliche Brigade Friuli u a Ehemalige und andere Brigaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brigata alpina Tridentina amp oldid 236721666