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Die mathematischen Begriffe algebraisches und transzendentes Element treten in der abstrakten Algebra auf und verallgemeinern das Konzept von algebraischen und transzendenten Zahlen Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Beispiele 3 Eigenschaften 4 Minimalpolynom 5 Beispiel 6 Verallgemeinerung 7 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenSei L K displaystyle L K nbsp eine Korpererweiterung a L displaystyle a in L nbsp ein Element Dann heisst a displaystyle a nbsp algebraisch uber K displaystyle K nbsp wenn es ein vom Nullpolynom verschiedenes Polynom mit Koeffizienten in K displaystyle K nbsp gibt das a displaystyle a nbsp als Nullstelle hat Ein Element aus L displaystyle L nbsp das nicht algebraisch uber K displaystyle K nbsp ist heisst transzendent uber K displaystyle K nbsp 1 Beispiele BearbeitenEine komplexe Zahl ist genau dann eine algebraische Zahl wenn sie ein algebraisches Element in der Korpererweiterung C Q displaystyle mathbb C mathbb Q nbsp ist Die Quadratwurzel von 2 ist algebraisch uber Q displaystyle mathbb Q nbsp denn sie ist eine Nullstelle des Polynoms X 2 2 displaystyle X 2 2 nbsp dessen Koeffizienten rational sind Die Kreiszahl p displaystyle pi nbsp und die Eulersche Zahl e displaystyle e nbsp sind transzendent uber Q displaystyle mathbb Q nbsp Sie sind aber algebraisch uber R displaystyle mathbb R nbsp weil sie als reelle Zahlen definiert sind Allgemeiner gilt Jedes Element a displaystyle a nbsp des Korpers K displaystyle K nbsp ist algebraisch uber K displaystyle K nbsp denn es ist Nullstelle des linearen Polynoms X a displaystyle X a nbsp Jede komplexe Zahl die sich durch rationale Zahlen die Grundrechenarten Addition Subtraktion Multiplikation und Division sowie durch Wurzelziehen mit naturlichen Wurzelexponenten bilden lasst ist algebraisch uber Q displaystyle mathbb Q nbsp Aus der Galoistheorie folgt aber dass es umgekehrt uber Q displaystyle mathbb Q nbsp algebraische Zahlen gibt die sich nicht auf diese Weise darstellen lassen vergleiche hierzu den Satz von Abel Ruffini Uber dem Korper Q p displaystyle mathbb Q p nbsp der p adischen Zahlen ist e displaystyle e nbsp als Grenzwert der Reihe der reziproken Fakultaten algebraisch denn fur p gt 2 displaystyle p gt 2 nbsp ist e p displaystyle e p nbsp und fur p 2 displaystyle p 2 nbsp ist e 4 displaystyle e 4 nbsp in Q p displaystyle mathbb Q p nbsp enthalten Bildet man zu einem beliebigen Korper K displaystyle K nbsp den Korper der formalen Laurentreihen K X displaystyle K X nbsp so ist die formale Variable X displaystyle X nbsp ein transzendentes Element dieser Erweiterung Eigenschaften BearbeitenDie folgenden Bedingungen sind aquivalent fur ein Element a displaystyle a nbsp aus L displaystyle L nbsp einem Oberkorper von K displaystyle K nbsp 2 a displaystyle a nbsp ist algebraisch uber K displaystyle K nbsp Die Korpererweiterung K a K displaystyle K a K nbsp hat endlichen Grad d h K a displaystyle K a nbsp ist als K displaystyle K nbsp Vektorraum endlichdimensional K a K a displaystyle K a K a nbsp Dabei ist K a displaystyle K a nbsp die Ringadjunktion von a displaystyle a nbsp an K displaystyle K nbsp die aus allen Elementen von L displaystyle L nbsp besteht die sich als g a displaystyle g a nbsp mit einem Polynom g displaystyle g nbsp uber K displaystyle K nbsp schreiben lassen K a displaystyle K a nbsp ist dessen Quotientenkorper in L displaystyle L nbsp und besteht aus allen Elementen von L displaystyle L nbsp die sich als g a h a displaystyle g a h a nbsp mit Polynomen g displaystyle g nbsp und h displaystyle h nbsp uber K displaystyle K nbsp h a displaystyle h a nbsp ungleich dem Nullpolynom schreiben lassen Diese Charakterisierung kann genutzt werden um zu zeigen dass Summe Differenz Produkt und Quotient von uber K displaystyle K nbsp algebraischen Elementen wieder algebraisch uber K displaystyle K nbsp sind Die Menge aller uber K displaystyle K nbsp algebraischen Elemente von L displaystyle L nbsp bildet einen Zwischenkorper der Erweiterung L K displaystyle L K nbsp den sogenannten algebraischen Abschluss in L displaystyle L nbsp Dieser Begriff ist nicht zu verwechseln mit dem algebraischen Abschluss von K displaystyle K nbsp Minimalpolynom Bearbeiten Hauptartikel Minimalpolynom Ist a displaystyle a nbsp algebraisch uber K displaystyle K nbsp dann gibt es genau ein normiertes Polynom aus K X displaystyle K X nbsp mit kleinstem Grad n N displaystyle n in mathbb N nbsp und Nullstelle a displaystyle a nbsp dieses heisst das Minimalpolynom von a displaystyle a nbsp uber K displaystyle K nbsp Man bezeichnet a displaystyle a nbsp auch als algebraisches Element vom Grad n displaystyle n nbsp bezuglich K displaystyle K nbsp K a displaystyle K a nbsp hat als Vektorraum uber K displaystyle K nbsp die Dimension n displaystyle n nbsp eine mogliche Basis ist 1 a a 2 a n 1 displaystyle 1 a a 2 dotsc a n 1 nbsp Also ist der Erweiterungsgrad von K a K displaystyle K a K nbsp ebenfalls gleich n displaystyle n nbsp 3 Beispiel Bearbeitena 2 3 displaystyle a sqrt 2 sqrt 3 nbsp ist ein algebraisches Element vom Grad 4 uber Q displaystyle mathbb Q nbsp denn aus a 2 5 2 6 displaystyle a 2 5 2 sqrt 6 nbsp a 3 11 2 9 3 displaystyle a 3 11 sqrt 2 9 sqrt 3 nbsp a 4 49 20 6 displaystyle a 4 49 20 sqrt 6 nbsp ergibt sich das Minimalpolynom X 4 10 X 2 1 displaystyle X 4 10X 2 1 nbsp also ein Polynom 4 Grades Damit ist 1 a a 2 a 3 displaystyle 1 a a 2 a 3 nbsp eine Basis von Q 2 3 displaystyle mathbb Q left sqrt 2 sqrt 3 right nbsp als Vektorraum uber Q displaystyle mathbb Q nbsp Eine andere mogliche Basis ist 1 2 3 6 displaystyle 1 sqrt 2 sqrt 3 sqrt 6 nbsp d h Q 2 3 a b 2 c 3 d 6 a b c d Q displaystyle mathbb Q left sqrt 2 sqrt 3 right a b sqrt 2 c sqrt 3 d sqrt 6 mid a b c d in mathbb Q nbsp und Q 2 3 Q displaystyle mathbb Q left sqrt 2 sqrt 3 right mathbb Q nbsp ist eine Korpererweiterung vom Grad 4 Verallgemeinerung BearbeitenIn Ringerweiterungen kann der Begriff des ganzen Elementes definiert werden Fasst man eine Korpererweiterung als Ringerweiterung auf so ist ein Element dort genau dann ganz wenn es ein algebraisches Element der Korpererweiterung ist Einzelnachweise Bearbeiten Kurt Meyberg Algebra II Carl Hanser Verlag 1976 ISBN 3 446 12172 2 Definition 6 2 10 Kurt Meyberg Algebra II Carl Hanser Verlag 1976 ISBN 3 446 12172 2 Satz 6 3 3 und Satz 6 3 4 Kurt Meyberg Algebra II Carl Hanser Verlag 1976 ISBN 3 446 12172 2 Kapitel 6 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Algebraisches Element amp oldid 231112072