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Alfred Proksch 11 Dezember 1908 in Wien 3 Janner 2011 ebenda 1 war ein osterreichischer Grafiker Illustrator Maler und Leichtathlet Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Tatigkeit als Grafikdesigner 3 Kunstlerische Arbeit 4 Sportliche Erfolge 4 1 Masters Medaillen 5 Literatur 6 Filme 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenAlfred Proksch wurde 1908 als Sohn des aus Prag stammenden Ignaz Proksch und der aus Wien stammenden Henriette Gaugusch in Wien Hernals geboren Prokschs Vater war als Sekretar des Fursten Schwarzenberg und als Kaufmann tatig Nach dem Ersten Weltkrieg lebte die Familie zunachst in armlichen Verhaltnissen gelangte jedoch bald zu erheblichem Wohlstand Nach der Volksschule gingen Proksch und seine vier Bruder in Bad Goisern und in Waidhofen an der Ybbs auf Internatsschulen Das grosse zeichnerische Talent von Proksch zeigte sich bereits als Schuler und schon als 15 Jahriger verdiente er Geld mit Illustrationen fur Verlage und das Wiener Magazin die er unter dem Pseudonym Fedor Broskow 2 anfertigte Es folgte ein Volontariat im Atelier Zentrum des Malers und Grafikers Fritz Bernhard Hier war er vor allem in der Plakatgestaltung tatig und lernte Joseph Binder kennen der sein Atelier in unmittelbarer Nachbarschaft hatte Daruber hinaus arbeitete er immer wieder im Werbeatelier des traditionsreichen Kaffeeunternehmens Julius Meinl das zu jener Zeit Otto Exinger leitete 1926 1927 besuchte Proksch die Wiener Kunstgewerbeschule wo er bei Rudolf von Larisch Typografie studierte und besuchte Zeichenkurse an der Akademie der bildenden Kunste Tatigkeit als Grafikdesigner Bearbeiten1927 machte sich Proksch mit einem eigenen Atelier selbststandig und trat mit nur 19 Jahren als eines der ersten zehn Mitglieder dem Bund Osterreichischer Gebrauchsgraphiker heute Design Austria bei Als die Weltwirtschaftskrise von 1929 seine Familie in finanzielle Schwierigkeiten sturzte und sich die Auftragslage im Bereich der angewandten Grafik in Wien drastisch verschlechterte ging Alfred Proksch nach Berlin und arbeitet dort ein Jahr lang als Illustrator unter anderem fur die Zeitschrift Uhu des Ullstein Verlags Doch auch in Berlin war die Auftragslage fur Grafikdesigner schlecht so dass er nach Wien zuruckkehrte wo er als Werbegrafiker im hauseigenen Atelier des Schuhfabrikanten Hermes spater Regent tatig wurde fur den er Plakate und Schaufensterdekorationen entwarf Im Jahr 1933 heiratete Proksch Ida Moser die als Modedesignerin und Mannequin in Wien arbeitete Er trat Marz 1933 der SS SS Nummer 302 462 3 sowie am 15 desselben Monats der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 522 439 4 und war nach dem Anschluss an der Arisierung des Schuhpalastes Hermes beteiligt Wahrend des Zweiten Weltkriegs war er 1940 im Ghetto Litzmannstadt Lodz im Einsatz 1941 im SD Umsiedlungs Stab in der Untersteiermark in Marburg Maribor und 1941 42 war er Abteilungsleiter ab 1944 im Rang eines SS Untersturmfuhrers im Bandeneinsatz gegen Partisanen 5 Wahrend des Zusammenbruchs von Nazi Deutschland kam er zuruck nach Osterreich und versteckte sich zunachst im Waldviertel und spater bei Spitz in der Wachau um der sowjetischen Kriegsgefangenschaft zu entgehen Wahrend dieser Zeit schlug er sich mit Gelegenheitsauftragen als Portratzeichner durch In der Nachkriegszeit kam er mit seinen inzwischen vier Kindern zunachst bei Freunden in Eichgraben bei Wien unter 1947 nahm Proksch seine Tatigkeit als selbststandiger Grafikdesigner wieder auf und arbeitete fur Regent so wie fur Bally Humanic und fur Schmitt Schuhe Anfang der 1960er Jahre wurde er Prasident des Bundes Osterreichischer Gebrauchsgraphiker wo er sich vor allem fur die Anerkennung des Grafikdesigns als eigenschopferische kreative Tatigkeit bei Finanzamtern und Behorden einsetzte 1963 nahm er an der Grundungsversammlung des Weltdachverbandes fur Grafikdesign und visuelle Kommunikation ICOGRADA teil und organisierte mit der VISCOM 71 den ersten internationalen Grafikdesign Kongress in Wien Bis zum 70 Lebensjahr arbeitete Proksch aktiv als Grafikdesigner 1967 wurde ihm der Titel Professor verliehen Daruber hinaus war er Ehrenprasident auf Lebenszeit von Design Austria 6 Von seinen zahlreichen ausgezeichneten Plakaten wurden mehrere in die grafische Sammlung der Albertina aufgenommen 7 Am 13 Marz 2014 aberkannte die Design Austria in einer Generalversammlung seine Ehrenmitgliedschaft aufgrund seiner Nationalsozialistischen Vergangenheit und Kriegsverbrechen welche erst nach seinem Tod in einem Artikel des Magazin Profil vom 19 Marz 2012 publiziert wurden 8 Kunstlerische Arbeit BearbeitenNeben der zielgebundenen Gebrauchsgrafik interessierte Proksch schon fruh auch die kunstlerische Grafik insbesondere die figurliche Darstellung Seine fruhen Arbeiten in diesem Bereich aus den 30er Jahren standen mit einer klaren und ruhigen aber einpragsamen Linienfuhrung im Einfluss der Neuen Sachlichkeit Mit Beginn der Nachkriegszeit wurde sein Stil expressiver und wies Parallelen zur Entwicklung von Kokoschka und Schiele auf Wahrend seiner beruflichen Tatigkeit als Grafikdesigner in der Nachkriegszeit fand Proksch kaum noch Gelegenheit fur freie Arbeiten erst seit den 90er Jahren widmet er sich wieder intensiv dem kunstlerischen Schaffen wobei hier erneut der Mensch in Form von Portrats und Aktstudien im Vordergrund steht Die in Rotel Kohle oder Farbkreide gezeichneten Werke weisen eine markante dynamische Handschrift auf die sich durch zahllose kurze sich teilweise uberlagernde Linien auszeichnet und zum expressiven Realismus gezahlt werden kann 9 Seine Arbeiten wurde bereits in mehreren Ausstellungen in Wien gezeigt zuletzt zusammen mit Werken seines Sohns des Wiener Grafikers und Malers Peter Proksch Sportliche Erfolge BearbeitenWie bereits sein Vater Ignaz Proksch Mitbegrunder des Wiener Sport Clubs war auch Alfred Proksch bereits in jungen Jahren in verschiedenen Leichtathletikdisziplinen sportlich aktiv Mit 17 Jahren wurde er Wiener Jugendmeister im Stabhochsprung In der Folge entwickelte er sich zu einem der erfolgreichsten europaischen Stabhochspringer der 30er Jahre Er verbesserte den osterreichischen Rekord insgesamt achtmal wobei sein letzter Rekord von 4 11 m erzielt in London 15 Jahre hielt und nahm an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teil wo er den sechsten Platz belegte 10 Von 1955 bis 2005 war er Prasident des Vienna Cricket and Football Club Mit uber 100 Jahren war er das alteste Mitglied des Osterreichischen Leichtathletik Verbands und nahm in den letzten Jahren erfolgreich an zahlreichen World Masters Athletics Meisterschaften im Speerwurf Diskuswurf und Kugelstossen teil Masters Medaillen Bearbeiten Masters EM in Athen 1994 11 Diskus 20 94 m GoldMasters WM in Buffalo 1995 11 Diskus 22 38 m SilberMasters WM in San Sebastian 2005 11 Kugel 3 65 m Gold Diskus 10 53 m Gold Speer 5 17 m GoldMasters EM in Posen 2006 11 Diskus 9 76 m Gold Kugel 4 29 m Gold Speer 5 87 m GoldMasters Hallen EM in Helsinki 2007 11 Diskus 9 87 m Gold Kugel 4 53 m GoldMasters WM in Riccione 2007 11 Diskus 10 22 m GoldMasters Hallen WM in Clermont Ferrand 2008 11 Diskus 8 51 m Gold Kugel 3 87 m GoldMasters WM in Lahti 2009 12 Diskus 5 61 m Gold Kugel 2 84 m GoldLiteratur BearbeitenGabriela Koschatzky Elias 100 Jahre Alfred Proksch Das grafische Werk Amalthea Signum Verlag Wien 2008 ISBN 978 3 85002 671 0 Anita Kern Grafiker eines Jahrhunderts Alfred Proksch In Osterreichisches Grafikdesign im 20 Jahrhundert Design Austria Salzburg 2008 ISBN 978 3 7025 0586 8 Filme BearbeitenHerbstgold 2010 ein Film von Jan Tenhaven portratiert Alfred Proksch und vier weitere Seniorensportler die das gemeinsame Ziel haben an den Masters Meisterschaften 2009 in Lahti Finnland teilzunehmen Weblinks BearbeitenKurzbiografie von Alfred Proksch auf mastersathletics net Memento vom 16 Oktober 2012 im Internet Archive Alfred Proksch in der Datenbank von Olympedia org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Osterreichs altester Athlet mit 102 Jahren gestorben Memento vom 8 Mai 2016 im Internet Archive Anita Kern Grafiker eines Jahrhunderts Alfred Proksch In Osterreichisches Grafikdesign im 20 Jahrhundert Design Austria S 507 Bundesarchiv R 9361 III 548588 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 16460486 https www austrianposters at 2018 03 10 der anschluss des oesterreichischen grafikdesigns Website von Design Austria Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www designaustria at 1 2 Vorlage Toter Link gallery albertina at Plakate von Alfred Proksch in der grafischen Sammlung der Albertina Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven Design Austria Ehrenmitglieder Memento des Originals vom 29 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www designaustria at Gabriela Koschatzky Elias 100 Jahre Alfred Proksch Das grafische Werk Amalthea Signum Verlag S 8 1 2 Vorlage Toter Link www oelv at OLV Nachrichten 07 2008 PDF 724 kB Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven a b c d e f g 1 2 Vorlage Toter Link www oelv at Osterreichischer Leichtathletik Verband Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven World Masters Athletics Championships 2009 Memento des Originals vom 11 Januar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot live time4results com englisch Normdaten Person GND 136979432 lobid OGND AKS LCCN no2010092981 VIAF 81234493 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Proksch AlfredALTERNATIVNAMEN Broskow Fedor Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Grafiker Illustrator Maler und LeichtathletGEBURTSDATUM 11 Dezember 1908GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 3 Januar 2011STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Proksch Grafiker amp oldid 232139983