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Alexandre Safran rumanisch Alexandru Șafran geb 12 September 1910 in Bacău Rumanien gest 27 Juli 2006 in Genf Schweiz war ein Philosoph und Rabbiner Von 1940 bis 1948 war er Grossrabbiner von Rumanien anschliessend bis 1989 Grossrabbiner Grand rabbin von Genf Alexandre Safran 1994 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Publikationen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlexandre Safran war der dritte Sohn von insgesamt zehn Kindern von Bezalel Seew Safran 1867 1929 dem Rabbiner der rumanischen Stadt Bacău Mit elf Jahren wurde Alexandre Sekretar seines Vaters und mit 18 Jahren Rabbiner Anschliessend lebte er bis 1934 in Wien wo er an der dortigen Israelitisch Theologischen Lehranstalt ein Talmudstudium absolvierte und gleichzeitig an der Universitat Wien den Doktorgrad in Philosophie erwarb In Wien machte er die Bekanntschaft von Sigmund Freud und befasste sich mit seiner Traumdeutung 1940 wurde er als Nachfolger von Jacob Itzhak Niemirower 1872 1939 zum Grossrabbiner von Rumanien gewahlt als damals weltweit jungster Vertreter dieses Amtes und wurde gleichzeitig von Amtes wegen Mitglied im rumanischen Senat In Rumanien lebten bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 800 000 Juden Als sich im Sommer 1940 die faschistische und antisemitische Eiserne Garde erstmals an einer rumanischen Regierung beteiligte wurden sofort judenfeindliche Verordnungen nach dem Vorbild der Nurnberger Gesetze erlassen Gemeinsam mit Wilhelm Filderman bis 1938 Vorsitzender der Union der rumanischen Juden bemuhte sich Safran nach Kraften den judenfeindlichen Bestrebungen entgegenzuwirken 1941 uberzeugten Safran und die Union der rumanischen Juden mit Hilfe einer Intervention von Nicodim Munteanu dem Patriarchen der Rumanisch Orthodoxen Kirche den rumanischen Diktator Ion Antonescu den Befehl zum Tragen des Judensterns zuruckzunehmen Als kurz darauf alle judischen Organisationen in Rumanien verboten wurden gingen Safran und weitere fuhrende Mitglieder der judischen Gemeinde in den Untergrund 1942 konnte Safran mit Hilfe von Kontakten zu Diplomaten der Koniginmutter Elena und dem Apostolischen Nuntius Andrea Cassulo Antonescu uberreden den deutschen Forderungen nach vollstandiger Deportation der rumanischen Juden nach Transnistrien zu widerstehen 57 der rumanischen Juden uberlebten den Zweiten Weltkrieg Nach Kriegsende verweigerte Safran die Zusammenarbeit mit den kommunistischen Behorden und gelangte 1947 uber Budapest Prag und Paris nach Genf wo er 1948 zum Grossrabbiner ernannt wurde und bis zu seinem Lebensende blieb 1 Im Rahmen des christlich judischen Dialogs nahm er 1947 an der Konferenz von Seelisberg teil und pflegte weiterhin zahlreiche Kontakte mit hohen kirchlichen Vertretern darunter Kardinal Augustin Bea Bischof Pierre Mamie und Karl Barth Er lehrte judische Religionsphilosophie an der Universitat Genf und war einer der judischen Teilnehmer am 2 Vatikanischen Konzil 1965 2 Er schrieb etwa 200 Bucher und Artikel zu judischen Themen darunter uber die Kabbala 1997 wurde er als Ehrenmitglied in die Rumanische Akademie aufgenommen 2001 wurde er mit dem Preis der judisch christlichen Freundschaft Frankreich ausgezeichnet 3 Er starb 2006 in Genf und wurde in Bne Brak in Israel begraben 4 Werk Bearbeiten1990 legte Safran dem Jewish Ethical Colloquium der Hillel Academy in Paris den Entwurf einer judischen Religionsethik vor der im Juni 1991 in Judaica Zurich erschien und in seinem Alterswerk Judische Ethik JE abgedruckt ist Darin bemangelt er dass sich das Judentum dagegen wehrt eine Ethik zu begrunden und moralische Werte zu erschaffen in Sorge um die Ehrlichkeit des Einzelnen und um Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Leben willen JE S 20 21 Was die Frage der Gerechtigkeit Gottes betrifft so bezieht er sich explizit auf Talmud und Sohar denn wisse dass dein Gesichtskreis beschrankt ist um die Vergangenheit die Gegenwart und die Zukunft um uberschauen und die Ursache und die Bedeutung deines Leidens zu erfassen Wenn man alles sieht wie Gott der alles in einem Blick umfasst dann sieht man dass es gut ist sogar sehr gut gt gt selbst das Leiden und selbst der Tod lt lt sind in diesem gt gt sehr gut lt lt enthalten JE S 31 Publikationen BearbeitenDie Kabbala Franke Verlag Bern 1966 Die Weisheit der Kabbala Francke Verlag Bern und Stuttgart 1988 ISBN 978 3317016438 Den Flammen entrissen Die Judische Gemeinde in Rumanien 1939 1947 Erinnerungen A Francke Verlag Tubingen 1995 ISBN 3 7720 2148 4 Israel in Zeit und Raum Grundmotive des judischen Seins A Francke Verlag Tungen 1984 Judische Ethik und Modernitat A Franke Verlag Basel und Tubingen 2000Literatur BearbeitenEncyclopedia Judaica Second Edition Band 17 S 663 Einzelnachweise Bearbeiten La synagogue de Geneve va dedier une salle au rabbin Safran Cicad 27 April 2016 abgerufen am 19 September 2023 Uri Kaufmann Alexandre Safran In Historisches Lexikon der Schweiz Agence de presse oecumenique 30 April 2001 abgerufen am 27 April 2016 franz Safran Family YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern EuropeNormdaten Person GND 119390752 lobid OGND AKS LCCN n86867412 VIAF 9853200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Safran AlexandreALTERNATIVNAMEN Șafran AlexandruKURZBESCHREIBUNG rumanischer Philosoph und RabbinerGEBURTSDATUM 12 September 1910GEBURTSORT Bacău RumanienSTERBEDATUM 27 Juli 2006STERBEORT Genf Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexandre Safran amp oldid 238791571