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Albert Skira 10 August 1904 in Genf 14 September 1973 in Dully war ein schweizerisch franzosischer Verleger Skira publizierte zahlreiche aufwendig gestaltete Kunstbande und Kunstlerbucher Er grundete und verlegte von 1933 bis 1939 die kunstgrafisch stilbildende Zeitschrift Minotaure die unter Andre Breton zu einem massgeblichen Forum der surrealistischen Bewegung wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Minotaure 1 2 Labyrinthe Nachkriegszeit spatere Jahre 2 Bedeutung 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenLeben und Wirken BearbeitenSkira begann seine Karriere als Bankangestellter und als Animateur in Luxushotels Mitte der 1920er Jahre arbeitete er als Buchhandler 1928 grundete er seinen eigenen Verlag Editions d Art Albert Skira in Lausanne und spezialisierte sich auf Kunstbucher 1931 zog er mit seinem Verlag nach Genf wo er Gedichtbande auflegte die von zeitgenossischen Kunstlern gestaltet wurden so beispielsweise Ovids Metamorphosen mit Illustrationen von Pablo Picasso Gedichte von Stephane Mallarme mit Zeichnungen von Henri Matisse oder Lautreamonts Die Gesange des Maldoror Les Chants de Maldoror gestaltet von Salvador Dali 1 Skira experimentierte mit den Moglichkeiten des farbigen Kunstdrucks ging dabei an die Grenzen des technisch Machbaren und publizierte limitierte Auflagen in hochster Qualitat Mit dem Franzosen Matisse entstand eine besondere Freundschaft Bereits 1930 war Skira an den Fauvisten herangetreten und hatte ihn gefragt ob er die Gedichte Mallarmes illustrieren wolle Das Kunstlerbuch erschien 1932 unter dem Titel Poesies Minotaure Bearbeiten Begleitend zu seinen Buchern ersann er 1933 mit dem Griechen Teriade die Kunstlerzeitschrift Minotaure welche die schonen Kunste mit den Erkenntnissen der Wissenschaft zu vereinigen suchte und Werke renommierter Kunstler in einem redaktionellen Kontext prasentieren sollte Zu diesem Zweck kontaktierte er den Schriftsteller Andre Breton der gerade auf der Suche nach einem neuen Medium fur sein surrealistisches Gedankengut war Skiras Magazin war kostspielig und aufwandig gestaltet und hatte durch die neuartige Verbindung von Text und Bild eine bis dahin unbekannte Aufmachung fur eine Zeitschrift Das Magazin zeigte originale Arbeiten neben Dali Matisse Picasso wirkten auch Kunstler aus dem surrealistischen Umfeld wie Giorgio de Chirico Max Ernst Joan Miro Diego Rivera oder Fotografen wie Hans Bellmer und Man Ray mit Andre Breton agierte derweil als Chefredakteur Obwohl Skira selbst Mitglied in der kommunistischen Partei war 2 machte er es dem ebenfalls mit dem Kommunismus sympathisierenden Breton zur Bedingung das Magazin nicht fur politische Ambitionen zu missbrauchen Breton hielt sich jedoch nicht lange an Skiras Verfugung und baute das Magazin spatestens vor dem Hintergrund des spanischen Burgerkriegs zu einem politischen Forum aus das sich schliesslich gegen die verlagseigenen Kunstler Dali und Paul Eluard richtete und zu deren Ausschluss aus dem Kreis der Surrealisten fuhrte Minotaure erschien bis 1939 dreizehnmal in unregelmassigen Abstanden Skira stellte das Magazin mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ein 1941 verliess Skira das besetzte Paris und ging nach Genf zuruck Labyrinthe Nachkriegszeit spatere Jahre Bearbeiten 1944 grundete er mit der Kunstzeitung Labyrinthe Journal mensuel des Lettres et des Arts einen legitimen Nachfolger des Minotaure der mit der Konnotation des Surrealismus das Spektrum nun auf die Moderne Kunst im Allgemeinen erweiterte 1946 verfasste Alberto Giacometti den autobiografischen Text Le reve le sphinx et la mort de T fur das Magazin 3 nbsp Das Familiengrab von Skira seiner Frau Rosabianca seiner Mutter Adelaide geb Degiorgi 1877 1949 und von Christophe Saudan 1969 2008 auf dem Alten Friedhof von Cologny im Kanton Genf In den Nachkriegsjahren war Skira weiterhin erfolgreich als Verleger tatig er publizierte im Eigenverlag zahlreiche profunde Kunstbande und liess auch weiterhin ausgesuchte Werke von bekannten Kunstlern illustrieren Skiras Name indes wird zumeist unisono mit dem Minotaure und den Kunstlern des Surrealismus in Verbindung gebracht obwohl sein Augenmerk auch anderen Kunstrichtungen galt 1943 legte er beispielsweise das Gesamtwerk des Schweizer Zeichners und Novellisten Rodolphe Topffer auf der als ein Vorlaufer des Comics gilt Uberdies sind in der Editions d Art Albert Skira im Laufe der Jahre zahlreiche Kunstbande und Monografien fruherer Epochen und Stilrichtungen erschienen Skira war mit Rosabianca Venturi 1916 1999 verheiratet Ihr Sohn ist der Maler Pierre Skira 1938 4 Der Verlag Editions d Art Albert Skira hat noch heute seinen Sitz in Genf Bedeutung BearbeitenAlbert Skira wurde als ein innovativer Verleger wahrgenommen der mit tradierten Lesegewohnheiten brach und unkonventionelle neue Sichtweisen in seine Publikationen einfuhrte und somit zu einem Fursprecher fur nachfolgende feingeistige Kulturpublikationen und Verlegerepigonen wurde Er fuhrte mit dem Buchformat des Quart einen bis dato ungewohnten Typus des Kunstbuchs ein und publizierte mit der zehnbandigen Reihe Die grossen Jahrhunderte der Malerei eine profunde Sammlung der Kunstgeschichte die von den ersten Malereien der Steinzeit bis in die Moderne fuhrt Er experimentierte nicht unumstritten im Bereich der Farbreproduktion wobei er versuchte antike Gemalde in ihrer ursprunglichen Farbwertigkeit wiederzugeben Die ungewohnte Farbigkeit seiner Reproduktionen alter Meister erweckte jedoch den Unmut der Kritiker man sprach despektierlich von Bonbonpackungen und so reduzierte Skira die Farbsattigung seiner spateren Kunstbande alsbald wieder auf ein gewohnteres Mass 5 Publikationen Auswahl Bearbeiten1932 Poesies Gedichte von Stephane Mallarme mit Illustrationen von Henri Matisse 1933 Die Gesange des Maldoror Les Chants de Maldoror mit Illustrationen von Salvador Dali 1933 1939 Minotaure 1944 Labyrinthe Journal Mensuel De Lettres Et Des Arts No 1 23 Faksimile bei Arno Press ISBN 0 405 00705 1 1943 Rodolphe Toepffer Œuvres completes 1948 Ceramiques de Picasso mit Texten von Suzanne und Georges Ramie 1950 Geschichte der modernen Malerei 1953 Gauguin 1954 Rembrandt 1955 Goya Die Fresken in San Antonio de la Florida zu Madrid Kritisch historische Studie 1956 Die Hollandische Malerei mit Texten von Jean Leymarie 1957 Botticelli 1957 Paris der neuen Zeit Malerei vom Impressionismus bis 1950 1958 Die Flamische Malerei von Hieronymus Bosch bis Rubens Malerei Farbe Geschichte 1959 Pieter Brueghel 1961 Malerei der Romantik 1964 Kandinsky 1966 Moderne Malerei mit Texten von Maurice Raynal 1971 Daumier Zeichnungen 1972 Marc ChagallLiteratur BearbeitenAnne Pastori Zumbach Albert Skira In Historisches Lexikon der Schweiz 16 Mai 2013 abgerufen am 11 Dezember 2019 Weblinks BearbeitenSkira Group vertreten in Mailand Genf und New York Werner Hellwig Malerei als Geschichte unserer Seele Zu den Kunstbuchern Albert Skiras in Die Zeit 2 August 1956 Matisse French Poetry and the Livre d artiste uber Henri Matisse und Albert Skira englisch Art Institute of Chicago Paris the Heart of Surealism englisch Albert Skira auf TSR franzosisch Literatur von und uber Albert Skira im Katalog der Deutschen NationalbibliothekQuellen Bearbeiten Veronique Yersin Minotaure Albert Skira s Art Review 1933 1939 Ville de Geneve 2007 abgerufen am 6 Juni 2008 englisch Sartre und die Schweiz Abgerufen am 19 September 2023 Caroline Kesser Ein fester Platz fur Giacometti In Neue Zurcher Zeitung nextroom architektur datenbank 1 Juni 2002 abgerufen am 4 Juni 2008 Le Monde 10 Dezember 2009 Werner Hellwig Malerei als Geschichte unserer Seele Zu den Kunstbuchern Albert Skiras in Die Zeit 2 August 1956Normdaten Person GND 121601994 lobid OGND AKS LCCN n81095878 VIAF 54268876 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skira AlbertKURZBESCHREIBUNG Schweizer VerlegerGEBURTSDATUM 10 August 1904GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 14 September 1973STERBEORT Dully Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Skira amp oldid 237466550