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Willy Gustav Albert 1 Friehe 13 Juli 1904 in Molme 5 April 1956 in Langendamm 1 war neun Jahre lang Burgermeister von Buckeburg der damaligen Landeshauptstadt von Schaumburg Lippe rassepolitischer Aktivist der NSDAP und Verfasser mehrerer im Dritten Reich weit verbreiteter Bucher uber Vererbungslehre und Eugenik Rassehygiene Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Familie 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLebensweg BearbeitenAlbert Friehe war der Sohn eines Erbhofbauers Er besuchte die Dorfschule in Molme bei Hildesheim danach bis 1921 die Hohere Landwirtschaftsschule in Hildesheim wo er die Mittlere Reife erlangte An der Oberrealschule in Braunschweig legte er 1924 das Abitur ab Im selben Jahr also 1924 wurde Friehe Mitglied des Bismarck Bundes der der DNVP nahestand Er trat zum 7 September 1925 mit 21 Jahren in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 18 097 2 zudem war er von 1925 bis 1931 auch Mitglied der SA Nach dem Abitur arbeitete er ein Jahr lang auf dem vaterlichen Bauernhof mit und nahm dann ein Studium der Geschichte Volkswirtschaft politischen Geographie und Biologie auf Er wollte eigentlich an der Universitat Marburg promovieren uberwarf sich aber aus politischen Grunden mit seinem vorgesehenen Doktorvater Sein zweites Dissertationsvorhaben bei dem Rassentheoretiker Hans F K Gunther in Jena musste er nach eigener Darstellung aufgeben weil Gunther die Prufungsberechtigung entzogen worden sei Friehe gab sein Studium daraufhin ohne formalen Abschluss auf 1926 beteiligte er sich an der Grundung der NSDAP Ortsgruppe Tubingen 1928 wurde er Mitarbeiter beim Volkischen Beobachter am 1 September 1931 Redakteur der Jugendbeilage zur Nationalsozialistischen Landpost NS Landpost Friehe fuhrte im Juli 1931 einen nationalsozialistischen Bauernschulungskurs in Wabern durch der aus Sicht seiner Partei so erfolgreich war dass der spatere Reichsernahrungsminister Reichsminister fur Ernahrung und Landwirtschaft Walther Darre ihn daraufhin mit der Durchfuhrung ahnlicher Kurse im ganzen Deutschen Reich beauftragte und ihn im Januar 1932 zum Fachreferenten der NSDAP fur das bauerliche Bildungswesen ernannte 1932 war Friehe Fachbearbeiter fur bauerliches Schulungswesen im Amt fur Agrarpolitik der NSDAP Friehe war Kandidat der NSDAP bei beiden Reichstagswahlen des Jahres 1932 im Juli und im November 1932 3 Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Sommer 1933 leitete er einige Monate lang das Gauschulungsamt in Sachsen dann wurde er Landesobmann der Landesbauernschaft Westfalen 4 1935 erschien sein Buch Was muss der Nationalsozialist von Vererbung wissen im Verlag Moritz Diesterweg in erster Auflage Der seit der Kaiserzeit amtierende deutschnationale Burgermeister von Buckeburg Karl Wiehe wurde 1935 entmachtet nachdem er sich fur den Schutz Buckeburger Juden eingesetzt hatte Wiehes Nachfolger als Burgermeister Buckeburgs der damaligen Landeshauptstadt von Schaumburg Lippe wurde Albert Friehe Er tat sich dadurch hervor dass er politische Gegner und Juden drangsalieren liess Wahrend der Deportation der Buckeburger Juden plante Friehe die Umnutzung des Gebaudes der alten Synagoge in Buckeburg als Heeresmusikschule 5 Friehe widmete sich intensiv dem Thema der Rassenhygiene Im Marz 1936 wurde z B in Buckeburg die Ausstellung Erbgut und Rasse im deutschen Volk eroffnet 6 In Friehes neunjahriger Amtszeit wurden mehr als 60 Einwohner Buckeburgs verfolgt und die meisten von ihnen umgebracht 7 Friehe war Leiter der Arbeitsgemeinschaft fur biologisch dynamische Wirtschaftsweise in Buckeburg 3 Am 17 Mai 1945 wurde Friehe verhaftet und kam in Staumuhle in Internierungshaft aus der er wegen seines Gesundheitszustands er litt an Tbc im Dezember 1945 entlassen wurde Am 21 August 1948 beantragte er bei der Stadt Buckeburg die Durchfuhrung eines Entnazifizierungsverfahrens gegen mich 8 und legte Berufung gegen die mit Wirkung vom 21 Dezember 1945 auf Weisung der englischen Besatzungsmacht durch den Landrat ausgesprochene Amtsenthebung ein Mit Bescheid vom 20 April 1950 wurde Friehe in Kategorie III als Minderbelasteter eingestuft Friehes Widerspruch und die veranderte Rechtslage fuhrten 1952 zu seiner Einstufung in Kategorie IV Mitlaufer Von 1948 an war Friehe beruflich als Zeitungswerber fur die Deutsche Bauernzeitung und anschliessend als freier Werbeberater der pharmazeutischen Fabrik Dr med Friedrich Hey in Buckeburg tatig bis er 1952 aus gesundheitlichen Grunden aus dem Arbeitsleben ausschied Familie BearbeitenFriehe war seit dem 13 April 1936 mit Elisabeth Temming verheiratet Aus der Ehe gingen die Kinder Albert 22 Februar 1937 Eckhardt 22 April 1939 Helgard 23 Juli 1944 und Norbert 13 Januar 1951 November 2007 hervor Publikationen Auswahl BearbeitenWas muss der Nationalsozialist von der Vererbung wissen Die Grundlagen der Vererbung und ihre Bedeutung fur Mensch Volk und Staat Verlag M Diesterweg Frankfurt am Main 1934 th hoffmann eu archiv PDF oder archive org Wat ieder van de erfelijkheid weten moet de grondslagen der erfelijkheid en hun beteekenis voor mensch en volk Volksche Uitg Westland Amsterdam 1943 niederlandische Ubersetzung von Was muss der Nationalsozialist von der Vererbung wissen geheugen delpher nl Was muss die deutsche Jugend von der Vererbung wissen Die Grundlagen der Vererbung und ihre Bedeutung fur Mensch Volk und Staat Verlag M Diesterweg Frankfurt am Main 1935 Schulausgabe der Schrift Was muss der Nationalsozialist von der Vererbung wissen Was muss der Nationalsozialist von der Vererbung wissen Frankfurt a M Diesterweg 1935 Was die deutsche Jugend von der Vererbung wissen muss Frankfurt a M Diesterweg 1943 Was jeder Deutsche von der Vererbung wissen muss Die Grundlagen der Vererbung und ihre Bedeutung fur Mensch und Staat Verlag M Diesterweg Frankfurt am Main 1943 Nationalsozialistische Bauernschulungskurse Ihre Aufgaben und Richtlinien fur ihre Durchfuhrung Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF 97 1333 Literatur BearbeitenHans Christian Harten Uwe Neirich Matthias Schwerendt Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs Bio bibliographisches Handbuch edition bildung und wissenschaft Oldenbourg Verlag 2009 S 191 Leseprobe in der Google Buchsuche und S 377 nicht Teil der Leseprobe Wilhelm Gerntrup Friehe Willy Gustav Albert In Schaumburger Profile Ein historisch biographisches Handbuch Teil 2 Bielefeld 2016 ISBN 978 3 7395 1073 6Einzelnachweise Bearbeiten a b Sterberegister Langendamm 9 1956 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9750982 a b Janet Biehl Ecofascism Revisited Lessons From The German Experience Fussnote 276 auf S 121 englisch Textarchiv Internet Archive Albert Friehe In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Band 62 Hahnsche Buchhandlung 1990 S 38 unter Hinweis auf StAB L 4 Nr 2379 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Blog Geschichtsspuren Reichs Militar Musikschule Buckeburg abgerufen am 17 Juli 2020 Rassenhygiene im Schaumburger Land Zwischen Zwangssterilisation und Kindereuthanasie Von der Verhutung lebensunwerten Lebens per Gesetz von Stefan Brudermann In Deister und Weserzeitung DeWeZet 17 April 2009 dewezet de abgerufen am 17 Juli 2020 Wilhelm Gerntrup Die Macht des Blutes ist starker In Schaumburger Zeitung und Landeszeitung SZ LZ 10 September 2010 szlz de abgerufen am 17 Juli 2020 Wilhelm Gerntrup Durch Menschlichkeit kann man Untermenschen nicht beikommen Albert Friehe Burgermeister in Buckeburg In Frank Werner Hrsg Schaumburger Nationalsozialisten Tater Komplizen Profiteure Bielefeld 2010 ISBN 978 3 89534 737 5 S 273 Normdaten Person GND 140713190 lobid OGND AKS LCCN no2012151992 VIAF 107710619 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friehe AlbertALTERNATIVNAMEN Friehe Willy Gustav Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG rassepolitischer Aktivist der NSDAPGEBURTSDATUM 13 Juli 1904GEBURTSORT MolmeSTERBEDATUM 5 April 1956STERBEORT Langendamm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Friehe amp oldid 238272472